Medizin gegen Panikattacken?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das kann deine Hausärztin am besten entscheiden. Neurexan ist jedenfalls vollkommen fehlangezeigt, da wirkt allenfalls der Placebo-Effekt. Es muss ein Tranquilizer sein (Beruhigungsmittel wie Valium, Tafil, Adunbram, Tavor), das allerdings nur gezielt zu Beginn einer Panikattacke, aber nicht regelmäßig genommen werden darf, weil es sonst abhängig macht.

Desweiteren helfen auch bestimmte (sedierende, schlaffördernde) Anti-Depressiva (z.B. Mirtazapin), die müssen täglich (vorm Schlafen gehen) genommen werden. Die haben eine besonders gute Langzeitwirkung gegen Angststörungen.

Wenn du sofort etwas brauchst, kannst du dir (rezeptfrei) pflanzliche Sedativa, wie z. B. Hopfen, Baldrian, Passionsblume, Ashwagandha, Johanniskraut und Kava in der Drogerie oder Apotheke besorgen, gibt es auch als Kombi-Präparate (z.B. Baldrian, Hopfen und Lavendel). In deinem Fall wäre das Doppelte der empfohlenen Dosis anzuraten bzw. doppelt so oft, sonst merkst du nix.

36525325 
Fragesteller
 06.03.2023, 22:16

Das pflanzliche was Sie da aufgelisteten haben, wie und wann fängt das an zu wirken und macht das abhängig?

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PsychoRolf  06.03.2023, 22:40
@36525325

Nein, diese pflanzlichen Substanzen machen nicht abhängig, sonst wären sie rezeptpflichtig! Außerdem kann man sie kaum überdosieren.

Ich würde – solange du kein pharmazeutisches Mittel vom Arzt verordnet bekommen hast – möglichst viel der genannten Pflanzenstoffe in erhöhter Dosis einnehmen. Es würde mich wundern, wenn es keinerlei Wirkung zeigt.

Die Wirkung der genannten Mittel tritt i.d.R. nach 20–30 min. ein. Es kann sein, dass sich mit der Zeit (über ca. 2 Wochen) auch ein Spiegel im Blut aufbaut, womit die Wirkung sich verstärkt. Das weiß ich aber nicht sicher, das kann dir nur ein Apotheker erklären.

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Goldenrreiter  04.06.2023, 14:15
@36525325

Da Empfehle ich eh zu CBD Tropfen, ab 10 % für den Anfang. Haben mir super und vor allem Direkt geholfen. Nehmen Sie immer noch. Aber als ich Zug gefahren bin ,, Panik durch Angst vor Kontrollverlzst" waren diese wesentlichen besser zu ertragen, denn manchmal reicht Selbsbeherschung für denn Erfahrensten nicht aus . Kosten zwar 10 ml Tropfen 59 Euro sind aber oft im Angebot. Empfehlen kann ich Dir von Nordic oel oder CBD vital. Sind Nebenwirkungens frei. Schau einfach mal und erkundige Dich , ich kann sie nur super Empfehlen. Sind nicht die mit THC ne :D . Ganz ganz wichtig, ea muss vollspektrum sein und frage bei deiner Praktikumsstelle ob das ok ist. Ist zwar nicht verboten aber dennoch.

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Bricoleur  09.05.2023, 09:20

Benzos bei Panikattacken? So werden Junkies erzeugt. Und dann noch bei der Polizei. Das Verhalten dieses Patienten wird dann irgendwann völlig unkontrollierbar.
Dem würde ich keine Waffe in die Hand geben.

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PsychoRolf  09.05.2023, 15:04
@Bricoleur

Ich hatte ihm ja gesagt, dass Benzos abhängig machen. Allerdings machen Benzos das Verhalten nicht unkontrollierbar. Das sind keine Drogen. Der Patient wird eher verlangsamt und weniger angstgesteuert, also weder kontrollierter noch unkontrollierter. In der Not (Panikattacke) sind Benzos das beste, haben auch Notärzte dabei. Die empfohlenen Anti-Depressiva sind keine Benzos und machen nicht abhängig.

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Bricoleur  11.05.2023, 09:42
@PsychoRolf

Ich habe Langzeiterfahrungen mit Benzojunkies. Das Verhalten WIRD unkontrollierbar. Gewaltausbrüche ohne Vorankündigung gefolgt von Depressionen, Panikattacken und Apathie. Nicht alles in dieser Reihenfolge.

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PsychoRolf  12.05.2023, 22:35
@Bricoleur

Ich verstehe dich: Du willst den Fragesteller vor einer Abhängigkeit und ihren evtl. schlimmen Folgen warnen. Das ist richtig, man kann nicht genug davor warnen.

Das einzige Mittel das bei Angststörungen wirklich hilft, ist eine Psycho- oder Verhaltenstherapie. Chemie schiebt das Problem nur auf die lange Bank.

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Toni2023  04.07.2023, 09:58
@Bricoleur

Das kann so sein, aber das Ganze SO zu pauschalieren, ist falsch.

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PsychoRolf  12.05.2023, 22:41

Ich möchte dir nochmals ans Herz legen, deine*n Behandler*in um ein sedierendes Anti-Depressivum zu bitten (z.B. Mirtazapin). Der Name Anti-Depressivum ist eigentlich zu schmalspurig, weil viele davon auch gegen Ängste, Panikattacken, PTBS usw. helfen.

Desweiteren bleib bitte an deiner Psychotherapie dran, ich hoffe es ist eine Verhaltenstherapie, weil die (auf Dauer) das wirkungsvollste Mittel gegen Ängste ist.

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Nun ist meine Frage ob es irgendwas gibt was ich mir reinpfeffern kann damit es wenigstens temporär weg ist?(Am besten dauerhaft)

Nein, denn dazu sind deine dich behandelnden Ärzte da und keine mehr oder weniger Laien aus einem Forum.

Nur das Problem ist, ich habe in 1 Woche Polizeipraktikum(was ich nicht verpassen will)und wenigstens will ich dass machen können.

Das wird man dir dann sagen können, wenn du dein Praktikum dort absolviert hast ob der Beruf mit deinen Problemen überhaupt was für dich ist.

Kein vernünftiger Mensch wird dir irgendwelche medikamente empfehlen, wenn der gar nicht weiß, ob du bereits irgendwelche Medizin nimmst.

Es wäre schön wenn jemand mir ein Namen für ein Medikament geben könnte, da ich morgen zu meiner Hausärztin gehe und die mich beraten kann.

Was ist herausbekommen beim Arztbesuch?

Du kannst nicht einfach irgendwas einwerfen, ohne die Grundursache für dein Problem gefunden zu haben.

Wäre dasselbe, wie wenn jemand ständig mit dem Kopf gegen die Wand donnert und dann nach irgendwelchen Schmerzmitteln fragt, die eh nicht helfen würden, bevor man das Problem mit dem Kopf gegen die Wand zu donnern, nicht in den Griff bekommt.

Mit "reinpfeffern" betreibst Du bestenfalls Symptomkosmetik, die Ursache wird dadurch nur weiter manifestiert. Den Angstkreislauf musst Du aufbrechen. Werde Dir bewusst, welche Ängste genau diesen Kreislauf in Betrieb halten, die allermeisten Ängste sind irrational und entbehren jeglicher Begründung. Daran zuerst ansetzen. Auch rationale Ängste lassen sich auflösen. Das wäre dann der Schlussschritt.

Ich habe das selbe Problem und habe vorerst und zur akuten Hilfe von meinem Hausarzt einen Beta Blocker verschrieben bekommen. Der hilft natürlich nicht gegen die Ursache der Attacken aber dämmt auf jeden Fall die Symptome. Habe seitdem nur noch 1 mal wöchentlich ca eine Attacke (davor hatte ich sie täglich). Das Medikament senkt dauerhaft seinen Blutdruxk und somit auch deinen Puls weshalb du kein oder wenig Herzrasen bekommen kannst (wodurch ja oft die Attacken entstehen). Ich nehme auch eine Mini Dosis (täglich 1,25mg) und das ist überhaupt nicht schädlich sondern ziemlich beruhigend. Hat aber bei manchen auch ein paar Nebenwirkungen… (Übelkeit, Müde..)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Antidepressivum Tianeptin gemacht. Mir hat es vor allem gegen die Derealisationszustände nach den Panikattacken geholfen. Zudem macht es in Gegensatz zu den Bezos nicht abhängig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung