Meditation - Schmerzen?
Ich wenn ich für mehr als 2 Minuten in der Lotushaltung entweder sitze oder liege ziemlich starke Schmerzen in Nacken, Kopf, beine, waden und im Rücken. Eigentlich überall am Körper wenn ich Meditiere. Zudem kommt, dass wenn ich Meditiere starken druck in meinem Kopf verspüre, welchen ich nur bei der Meditation bewusst wahrnehme.
Woher kommt das? Kennt ihr das?
Habt ihr Tipps & Tricks dafür oder ist das normal?
Meine Vermutung bei den Kopfschmerzen liegt daran, dass es ggf. ein Entgiftungsprozess ist, weil ich ziemlich viel vor Blaulicht ausstrahlenden Geräten sitze. Egal ob in der Schule oder Zuhause.
Ich freue mich sehr über eure Antworten! Habt einen wunderschönen Tag und genießt ihn!
Viele Grüße
Christian ☺️
4 Antworten
Hallo :-)
Ich habe ein paar Jahre Erfahrung mit Meditation und möchte mich dazu äußern.
Zunächst einmal finde ich es sehr positiv, dass du dich am Lotossitz versuchst. Dieses Engagement vermisse ich heutzutage häufig.
Lotossitz
Verwendest du ein Zafu/Sitzkissen für den Lotossitz? Ich würde das auf alle Fälle empfehlen, da es das Becken natürlich nach vorne kippt und so dass Gewicht auf das Dreieck aus beiden Knien und Steißbein verteilt wird.
Wenn du den Lotossitz übst, dehnst du dich dann vorher? Du kennst vielleicht die "Schmetterlingsübung", um Bänder und den Schneidermuskel vorzubereiten. Das kann dabei helfen, Schmerzen langfristig zu vermeiden.
Es gibt auch Yoga-Übungen, die auf den Lotossitz vorbereiten. Ich fand die Schmetterlingsübung aber immer am einfachsten.
Grundsätzlich kannst du auch erst einmal mit dem halben Lotossitz anfangen und dich dann an den Lotossitz herantasten. Allerdings begrüße ich es, wenn jemand tatsächlich ambitioniert ist. Trotzdem: Kein falscher Ehrgeiz bitte. :-)
Woher kommt das?
Knieschmerzen: Wenn das Gewicht nicht gleichmäßig verteilt ist, kommt es schnell zu Schmerzen in den Knien. Deshalb empfehle ich unbedingt ein Sitzkissen. Zur Not tut es erst einmal auch eine fest zusammengelegte Kuscheldecke, oder ähnliches.
Nackenschmerzen: Sie sind häufig das Ergebnis einer zu starren Haltung. Hier hilft sowohl ein Sitzkissen, als auch ein langsames "Einpendeln" in die natürlich aufrechte Haltung. Dabei setzt du dich hin und pendelst in immer langsamer werdenden Bewegungen deines Oberkörpers ganz natürlich in deine natürlich aufrechte Haltung
Kopfschmerzen: Ursachen kann eine zu starre Haltung mit zu festem durchstrecken des Halses sein. Viele moderne Menschen ziehen beim Sitzen die Schultern hoch. Psychischj kann auch der Versuch sich stark zu konzentrieren, zu Schmerzen führen. Auch hier heißt es also: achtsam, aber entspannt.
Ich halte nichts von dem ganzen "Entgiftungsgerede", das durch die alternative Esoterik- und Ökoszene geistert. Unser Körper entgiftet ständig, ohne dass dadurch Beschwerden auftreten. Da sollte man nichts überinterpretieren.
Habt ihr Tipps & Tricks dafür
Ich hoffe, ein paar Anregungen waren dabei. :-)
Ein Extra-Tipp: Schaue nach Meditationsangebote in deiner Nähe, bei denen ein Lehrer die Haltung korrigiert, so dass man sich keine Fehlhaltung antrainiert. Das bieten beispielsweise Zen-Gruppen.
Informiere dich aber auf alle Fälle vorher kritisch über diese Anbieter - es gibt mittlerweile viele schwarze Schafe. Den Namen des Vereins/Lehrers/Dachverbands zusammen mit begriffen wie "Kritik" googeln, hilft.
Ich weiß, dass Gruppen im Zeitalter des Individualismus nicht mehr besonders beliebt sind, aber die Anleitung und Korrektur durch einen Lehrer ist tatsächlich hilfreich.
Wenn es nicht anders geht, setze dich vor einen Spiegel und korrigiere selbst deine Haltung, bis du meinst, eine korrekte Haltung gefunden zu haben.
oder ist das normal?
Schmerz ist immer ein Signal des Körpers, das etwas "nicht normal" ist.
Natürlich kann gerade am Anfang der Lotossitz unangenehm sein und selbst nach jahrelanger Übung gibt es immer wieder mal Tage, an denen man denkt, gleich würden die Beine abbrechen - dadurch sollte man sich nicht entmutigen lassen.
Wirklich lang anhaltende oder massive Schmerzen muss aber niemand einfach so aushalten - wir sind Meditierende, kein Asketen- oder Masochistenclub. ;-)
Abschließend quasi das "offizielle" Anleitungsvideo unserer Tradition:
Hallo Christian,
wie geht es Dir inzwischen, welchen Erfolg hast Du vernommen.
Ich mache mir Gedanken, ob Du nicht vorher an der Ursache/Fehlhaltung
ansetzen und vielleicht Dehnübungen machen solltest.
Hast Du denn nur bei der Lotusübung diese Probleme oder
auch öfter mal in der Früh und beim langen, vielen Sitzen am PC.
Die Kopfschmerzen kommen sicher von einer Fehlhaltung der
Halswirbelsäule.
Immer wieder gerne und einen gesunden Schlaf
opi ehrsam
Hast du einen Meditationslehrer ? Was sagt er ? Falls du nur aus schriftlichen Anleitungen lernst, ist das normal. Beachte dabei, dass die Grenze zwischen gesundem und schaedigendem Schmerz duenn ist.
Dann wuerde ich mich nicht verrueckt machen. In den Anleitungen ist alles immer schoen erklaert. Die Wirklichkeit ist aber oft komplexer.
Hört sich nach verkürzten muskeln an, braucht nicht viel das zu diagnostizieren weil das so gut wie jeder heutzutage hat. Mach mal ein paar dehnübungen für beine, rückenstrecker, nacken, Becken.
Wenn du schmerzen feststellst-dranbleiben weitermachen dann wird das. Falls du feststellst dass es dir hilft schreib mir gerne, ich hab noch ein pasr tipps was das dehnen v muskeln angeht.
Wenn du, entgegen meiner erwartung, keine großartigen problem beim dehnen hast setz dich anders hin, ich meditiere auch immer wieder, früher auch mal für ne stunde, es ist keine schande wenn man da schmerzen spürt. Meistens meditiere ich dh im liegen.
Die kopfschmerzen deutwn für mich ebenfalls auf verkürzte muskeln hin…Dass du viel zeit mit bildschirmen verbringst ist weder für kopf noch körper gut, dass es deine kopfschmerzen auslöst bezweifle ich außer du springst direkt nach einem 2 h gaming session auf dein meditationskissen dann rühren die evtl doch vom licht.
Ich lerne es von selbst.