Mathematische Stärken?
Hiii mir ist letztens im Mathe Unterricht aufgefallen, dass die meisten in meiner Klasse in Mathe "interessante Denkmuster" aufweisen, ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben sollte. Das habe ich vor allem bei den Mädchen bemerkt. Es gibt die, die Analysis lieben und auch gut drin sind, Stochastik aber hassen, aber auch die, die Stochastik lieben, denen Analysis jedoch schwer fällt. Was mir außerdem aufgefallen ist, ist, dass diejenigen, die ziemlich gut in Stochastik sind, ebenfalls sehr sprachlich-affine Menschen sind. Gibt es da einen Zusammenhang, oder ist das nur ein Zufall?
2 Antworten
Sprachen liegen mir nicht sonderlich und Stochastik ist ein Teil der Mathematik, um den ich eher einen Bogen machen. Dafür mag ich Analysis, Schach, Programmieren etc.
Analysis ist klar, geht nach eindeutigen Regeln vor und entspricht so in etwa dem Schachspiel.
Stochastik betrachtet sehr viel auf einmal in etwas abstrakterer Weise. Es wird mehr die Menge beschrieben als das einzelne Element, man bleibt irgendwo im Übergeordneten und beschreibt von höherer Flughöhe, wie man die Menge insgesamt einstuft. Denn die Wahrscheinlichkeit betrifft nicht das Element, sondern die Menge, quasi das System als solches. Ich finde, man kommt nicht sonderlich in das einzelne Element, wie in der Analysis, wo nicht nur die Menge, sondern jedes einzelne Element konkretisiert wird. Es bleibt daher - wie die Sprache - ein Modell für viele Anwendungsfälle.
In der Quantenphysik ist viel Stochastik am Start, da der Zustand eines einzelnen Teilchen verborgen bleibt. Man kann dann nur die Situation gesamthaft beschreiben die Aufteilung der Mengen, aber nicht das einzelne konkrete Teilchen. Es bleibt daher Modell und man bleibt im Übergeordneten, beschreibt das Äußere, quasi die Anwendung des Modells auf einen größeren Sachverhalt. Man steigt aber nicht in die Tiefe, in der alles, jedes Detail ersichtlich ist. Das ist mir aber wichtig, ich will nicht aufhören zu verstehen, ich will mich nicht damit begnügen, nur das große Ganze zu sehen, sondern auch das letzte, innerste Warum. Bei der Sprache fragt man nur selten nach dem innersten Warum, man wendet das Modell als Ganzes an, hinterfragt nicht jedes Partikel, nicht jede Endung, nicht jedes Detail. Man wendet das System als ganzes an, die Komponenten werden erst im Gesamten relevant.
Vielleicht ist es ja diese Unterscheidung. Das war jetzt aber aus dem Bauch heraus geschrieben, quasi als Versuch, selbst Licht ins Dunkel zu bringen, unbekannte Details zu sehen bzw. hier besser zu erahnen.
Die Forschung bestätigt Zusammenhänge zwischen sprachlichen und mathematischen Kompetenzen. Allerdings geht es darin eher um Kinder mit Förderbedarf im Grundschul- und Vorschulalter als um Oberstufenschüler.
Manchmal wird auch Überraschendes von der Forschung zutage gefördert, wie dass das Erlernen einer Programmiersprache eher mit Sprachlernfähigkeiten als mit Mathematikkenntnissen zu tun hat.