Ja, Mathe ist äußerst subjektiv.
Mathematik findet allein im denkenden Kopf statt.
Bestimmte Axiome sind mal einfach gesetzt, etwa die Körperaxiome, die Abstandslogik in den natürlichen Zahlen (absolute Abstände statt relativen) etc.
Aber die Regelbildung kommt aus gewissen neurologischen Denkzwängen oder Denknormen, von den abzuweichen anstrengend ist. Aber vieles ist auch frei definiert, wie die imaginären Zahlen. Das ist reines Kopfprodukt, nicht gegenständlich.
Da wir alle in etwa gleich denken, stimmt unsere Mathematik überein (es gibt wohl bestimmte Ausnahmen in den grundsätzlichen Axiomen bei indigenen Völkern, habe ich mir sagen lassen). Und bei Grigori Perelman läuft vielleicht auch vieles anders, weil er den Weg weiter gegangen ist als andere.
Dennoch, so wie wir denken, ist mit aus der Evolution entstanden, aus der Betrachtung der realen Geschehnisse. Entsprechend können wir von unserem Denken auf bislang unbekannte Sachverhalte mit der Mathematik äußerst gut abstrahieren bzw. das transferieren. Während sich die Philosophie von der nachvollziehbaren Erkenntnis und der Nützlichkeit nach und nach immer mehr verabschiedet (bloß nicht Philo studieren!!!), weil vieles nur noch Blablabla, Selbstreferenz und unverständiges Begriffsgekaue ist, bestätigt sich der Nutzen der Mathematik steigend.
Die Subjektivität wird also durch den objektiven Bezug nutzbar gemacht. Dadurch, dass sich die Mathematik nicht in seichten Gewässern ausbildet, sondern in den Naturwissenschaften, in der Realität, wird sie zu einem objektiv nutzbaren Instrument des intelligenten Subjekts.