Macht Kommunismus glücklich?

14 Antworten

Es ist schwierig zu sagen, ob der Kommunismus im Allgemeinen glücklich macht oder nicht. Einige Menschen, die in kommunistischen Gesellschaften gelebt haben, berichten, dass sie glücklich waren, während andere sagen, dass sie unter dem Regime unglücklich waren. Letztendlich hängt es von vielen Faktoren ab, einschließlich der individuellen Lebensumständen und persönlichen Einstellungen einer Person, ob der Kommunismus für sie glücklich macht oder nicht.

Woher ich das weiß:Recherche
TomBS99  12.12.2022, 22:40

Huch! Das weißt Du aufgrund welcher Recherche?

Wer hat denn jemals in 'ner kommunistischen Gesellschaft gelebt?

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Keine Regierungsform macht glücklich, wenn man nicht voll dahinter steht, egal was andere sagen.

TomBS99  12.12.2022, 22:39

Kommunismus ist keine Regierungs- sondern eine Wirtschaftsform.

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TomBS99  13.12.2022, 01:43
@Roland Sperling

Inwiefern geht Kommunismus - Deiner Ansicht nach - denn über die wirtschaftlichen Aspekte des menschlichen Zusammenlebens hinaus?

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Roland Sperling  13.12.2022, 10:05
@TomBS99

Das sind die großen Themen von (Un-)Freiheit und Entfremdung. Das kann ich hier natürlich nur ganz stichwortartig ausführen: Der Kapitalismus hat eigene Gesetze, die vom Willen der Menschen unabhängig sind. Dazu gehört der Zwang zur ständigen Mehrwertproduktion. Mehrwertproduktion ist kein "Naturzustand", so etwas hat es vor dem Kapitalismus nicht gegeben (vielleicht von ganz punktuellen Erscheinungen abgesehen). Im Kapitalismus ist die gesamte Gesellschaft- und zwar alle Schichten und alle Klassen - gewissermaßen dazu verdammt, die Mehrwertproduktion am Laufen zu halten, also die Verwandlung von Geld in immer mehr Geld. Irgendwelche Überlegungen, welche Produkte sinnvoll sind usw. - von Umweltschutzfragen mal ganz abgesehen - sind deshalb letztlich nicht möglich. Die Menschen arbeiten deshalb im Kapitalismus nicht etwa in erster Linie für sich selber, sondern für das "Kapital", das als automatisches Subjekt gewissermaßen regiert. Auch die Kapitalisten selbst sind diesem Zwang unterworfen, wobei es ihnen aber materiell besser geht als den Arbeitern. Deshalb sind die Menschen im Kapitalismus unfrei. Gleichzeitig ist dieser Mechanismus auch der Grund für eine mehrfache Entfremdung: die Menschen sind ihrer eigenen Arbeit entfremdet, weil diese Arbeit dem abstrakten Ziel der Geldvermehrung dient. Sie sind ihren Produkten entfremdt, weil diese Produkte in erster Linie nicht ihnen oder ihrer Gemeinschaft dienen, sondern größtenteils für einen anonymen Markt hergestellt werden und - siehe oben - oft auch völlig sinnlos, gefährlich, umweltzerstörend usw. sind. Und dadurch werden die Menschen letztlich auch untereinander entfremdet, weil sie sich nichtehr als Mitglieder einer sozialen Gemeinschaft begreifen, sondern einander als "Käufer" und "Verkäufer" begegnen, also als Menschen, die nur ihr Geldbesitz bzw. ihr Geldinteresse zueinander führt.

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TomBS99  13.12.2022, 11:56
@Roland Sperling

Uff. Da hast Du Dir aber Mühe gegeben, Marx' "Das Kapital" zusammenzufassen. Das dürfte den Leuten helfen, die entweder irgend'ne falsche Vorstellung davon haben, was Kommunismus und Kapitalismus sind - oder gar keine Ahnung von diesem Thema haben.

Also: Danke dafür!

Bloß: Mir erzählst Du damit nix Neues. Und Dein Text ist keine Antwort auf meine Frage. Denn: Alles, was Du da beschreibst, verstehe ich als wirtschaftliche Aspekte.

Wobei... Die Zwänge und die Entfremdung, die Du aus "Das Kapital" zitierst, sind psychische und (anti-)soziale Aspekte (bzw. Wirk-Mechanismen) des Kapitalismus. ;)

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Kommt darauf an, welcher Kommunismus. Bevor Leninisten, Stalinisten und Maoisten den Begriff gekapert haben, gab es auch einen kommunistischen Anarchismus, der hauptsächlich von Pjotr Kropotkin geprägt wurde.

Ich war öfters in Zusamenhängen (Hüttendörfern, Camps, Karawanen usw) wo nach diesen Prinzipien gelebt wurde. Es waren die glücklichsten Zeiten meines Lebens.

DocPsychopath  09.02.2023, 18:49

Hast du selbstt tatsächlich in Hüttendörfern gewohnt?

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Machtnix53  09.02.2023, 19:01
@DocPsychopath

1980 einen ganzen Monat lang auf einem besetzten Platz bei Gorleben, der als Tiefbohrstelle vorgesehen war. Auch bekannt als "Republik freies Wendland". In anderen Hüttendörfern wie Startbahn West, gegen Autobahnen oder Braunkohletagebau nur kurzzeitig.

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DocPsychopath  09.02.2023, 19:13
@Machtnix53

Das kenne ich. Davon wurden noch in den 90ern Aufkleber verkauft. Ich hatte auch einen. Und habe in Dannenberg auch ehemalige getroffen.

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Es kommt darauf an, was die Menschen daraus machen. Rein theoretisch könnten die Menschen auch in einem totalitären Staat glücklich sein. Ich würde jetzt aber mal behaupten, dass die Menschen in Demokratien grundsätzlich glücklicher sind. Somit wäre ein kommunistischer Staat wahrscheinlich nicht ganz hinten, was das angeht.

Aber fragen können wir niemanden. Man müsste es wohl einfach mal ausprobieren.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Habe mich wissenschaftlich damit auseinandergesetzt...

Ich glaube das kann kein Mensch aufgrund eigener Erfahrung beantworten, da es weltweit noch keinen wirklich kommunisten Staat gab und vermutlich auch nie geben wird.