6 Antworten

60l

Im Prinzip sind kleine Aquarien nicht schwieriger als Große. Ob 25, 60 oder 500 Liter, sie können alle wunderbar laufen oder umkippen. Alles hat Vor- und Nachteile. Einerseits hat der fehlende Verdünnungseffekt des kleinen Aquariums den Nachteil, dass man feinfühliger damit umgehen muss und sich Fehler stärker auswirken, andererseits ist das System weniger träge und man bekommt schneller eine Rückmeldung, ob eine Maßnahme etwas nutzt oder schadet. Richtig gepflegt, ist ein kleine Aquarium sogar weniger Arbeit. Man pflegt beide gleich oft, aber beim kleinen muss man weniger Eimer schleppen, weniger Pflanzen zurückschneiden usw.

Ein durchschnittlicher oder auch etwas überdurchschnittlicher Neunjähriger kann ein Aquarium aber noch nicht allein betreiben. Ein Kind in diesem Alter ist komplett damit überfordert, sich selbstständig in die biologischen Zusammenhänge einzulesen und dieses Wissen richtig anzuwenden. Meerschweinchen misten oder Katzenklo sauber machen ist einfacher als ein Aquarium betreiben. Das liegt daran, dass ein Aquarium nicht einfach eine Kiste mit Wasser ist. Es ist ein kleines Biotop. War kein geschlossenes, sondern nur ein offenes System und nicht ohne Zutun lebensfähig, aber es basiert auf den gleichen wasserbiologischen Grundsätzen wie ein natürliches Gewässer. Zentrales Element ist der von Bakterien am laufen gehaltene Stickstoffkreislauf. Fischaussscheidungen und abgestorbene Biomasse aller Art muss von Bakterien abgebaut werden, giftige Zwischenprodukte wie Ammoniak und Nitrit müssen zu weitgehend ungefährlichem Nitrat verarbeitet werden. Pflanzen müssen überschüssige Nährstoffe verbrauchen. Was die Pflanzen nicht schaffen, muss durch Wasserwechsel erledigt werden. Man muss auf der bsis von ein paar zentralen Punkten biologischen Grundwissen einen Blick dafür entwickeln, in welche Richtung sich das Aquarium entwickelt und die Pflege immer ein bisschen anpassen.

Ein Kinderaquarium würde ich keinesfalls zu klein wählen. Das klassische 60x30x30 Format ist das Minimum. Aus mehreren Gründen. Ein wichtiger Grund ist der fehlende Verdünnungseffekt kleinerer Becken. Wenn Kinder selbst füttern, geschehen Missgeschicke und es dauert, bis das Kind ein Gefühl für die richtige Menge bekommt. Da ist jeder Liter Wasser und jeder Kubikzentimeter Filtervolumen Gold wert. Außerdem lässt ein 60er schon einen Betrieb als Gesellschaftsbecken zu und man hat eine ganz Anzahl verschiedener Arten zur Auswahl. Noch kleinere Aquarien sind nur für wenige Fischarten passend und fast nur als Artbecken zu betreiben, weil sich mehrere Arten auf dem begrenzten Raum gegenseitig behindern würden.

Meine Empfehlung für ein Kinderaquarium ist eindeutig, es als reines Guppybecken zu betreiben. Eine bunte Guppygruppe, sonst kein Besatz. Guppys fressen auch vom Boden, sie brauchen keine Putzkolonne. Wenn man sie nicht überfüttert, fressen sie in großen Mengen Algen. Bewusst knapp gefüttert, kann ein Guppybecken blitzblank sein. Sie vermehren sich zwar, aber nicht unendlich. Ab einem gewissen Punkt hört es von allein auf, dann werden nur noch Verluste ersetzt. Es kommt nicht zu einem Sardinendoseneffekt. Bei Guppys gibt es immer was zu sehen und Guppysbecken laufen in der Regel stabil, außer man überfüttert. Und das obwohl sie nach allen Besatzformeln mehrfach überbesetzt sind.

Im Vergleich dazu sind Neons gerade für Kinder stinklangweilig. Man hat 15 kleine Fische, die den ganzen Tag nicht viel mehr machen als langsam durch's Becken zu dümpeln oder zwischen den Pflanzen zu stehen. Dazu noch ein paar panzerwelse, die auch nur phasenweise aktiv sind und zwischendrin ausgedehnte Nickerchen halten. Damit Neons Schwarmverhalten zeigen und somit wenigstens ein bisschen interessant werden, muss das Becken mindestens 1,20m lang sein. Als kleine Räuber machen sie auch nix selbst sauber und fressen keine Algen. Ein Salmlerbecken ist deswegen trotz der vielfach kleineren Besatzstärke schwieriger zu betreiben als ein Guppysbecken.

Aber trotzdem, nochmal: Ein Neunjähriger kann sich nicht allein um ein Aquarium kümmern. Die Eltern müssen auch wissen, wie man ein Aquarium pflegt, sie müssen helfen, sie müssen motivieren wenn mal die Lust fehlt und sie müssen eingreifen wenn was schief läuft. Sonst gibt's nur tote Fische und Frust.

zuerst einmal, je grösser das Becken, desto einfacher die Handhabung. Klingt erst mal komisch, hat aber einen einfachen Grund: Je mehr Wasser du in einem Becken hast, desto einfacher sind die Werte zu überwachen (zB. der Nitrit-wert, steigt dieser zu hoch, können innert kürzester Zeit alle Fische sterben) Ich empfehle dir daher ein 100-120 l Becken. Da Fische trotzdem nicht so einfach sind, wie allgemein angenommen wird, solltest du dich beim Fachhändler genauer informieren oder dich entsprechenden Sachbüchern oder Foren einlesen.

30l

Hi

Ich sehe es wie eieiei2: Neonfische sind in kleinen Becken weniger interessant, eigentlich würd ich sie noch in einem 60 Liter nicht sehr empfehlen. Falls es unbedingt Neons sein sollen, ganz klar das 60iger nehmen.

Aber auch ich halte Guppys, besonders Endlerguppys auch, für die kindertauglichere Fischart, weil die sich vermehren, und immer was los ist. Am Anfang nur ein paar einsetzen.

Dies kannst du mit Endlerguppys auch in dem 20iger oder 30iger machen. (es kann wenn die Guppys mehr werden sinnvoll sein, eine Strömungspumpe nachzurüsten zB. Zimmerbrunnenpumpe, oder sonstwie den Filter zu vergrößern oder zu entlasten).

Viel Arbeit ist das alles nicht- aber Vorbereitung durch nachlesen wäre schon gut.

PS

Du kannst dich bei deinem Unterfangen auch hier begleiten lassen, und alle Fragen los werden:

https://www.aquariumforum.de

das Problem ist eben, vielleicht macchst du dir quasi die Arbeit selber, wenn dir niemand hilft bzw. mitdraufschaut- einfach Fragen Stellen, Photos macchen, auch bei Problemen, dafür ist so ein Forum gut.

2

Die wenigste Arbeit hast du mit größeren Becken ab 100l und mit dem Hamburger mattenfilter. Dann solltest du auf den Besatz und die Gestaltung achten,dann ist die eigentliche Arbeit nur noch der regelmäßige teilwasserwechsel und etwas pflanzenpflege.

Wenn das Becken eingespielt ist und der Besatz passt,die Fütterung nicht übermäßig ist hat man kaum arbeit.

Ich mache bei 400l alle 14 Tage einen teilwasserwechsel und schneide ab und an die Pflanzen zurück. Sonst verbringe ich die zeit am Becken zum beobachten oder füttern.

Woher ich das weiß:Hobby – Angler und aquarianer
60l

Ich würde da doch ne Nummer grösser sogar noch empfehlen, ca 100&120 l. Kinder finden zwar Fische erstmal spannend, sie werden aber evtl jeden Tag neue spannendere Fische entdecken. 😄 Wenn das Becken was grösser ist kann man ein Gesellschaftsbecken etwas besser umsetzen so das etwas mehr verschiedene Fische auch beobachten können. Die Auswahl ist da auch einfach wahnsinnig gross, so dass grösser immer besser ist.

Einfaches Gegenbeispiel: Du richtest als Anfänger, wegen der allgemein verbreiteten "größer ist besser" Mentalität, gleich ein 300 Liter Becken ein, mit vielen Pflanzen, und stellst nach 2 3 Monaten fest dass deine ganze Pflanzenpracht wegen einem dummen Fehler deinerseits oder bloßem Zufall mit mehreren verschiedenen Algen überwuchert wird.

...viel Spaß beim Behandeln der Algen. Alles rausrupfen behandeln, umsetzen mit kurzen Armen evtl. noch...

Kein Ding wenn dein Becken nur 100 Liter hätte.

0
@Grobbeldopp

Ja nun kommt auf die Person an, meine erstes Aquarium war zwar geschenkt aber hat dazu geführt das es mir zu klein war und ich innerhalb eines Jahres ein größeres Becken mir dann gekauft habe, auch weil ich am Anfang noch nicht das wissen über die richtigen Quellen für Infos hatte und fachbuchmäßig es falsch besetzt habe 🤷weiss nun nicht was günstiger ist neues Becken oder neue Pflanzen 🙄🤷 und algenplagen kann man überleben, ist zwar ärgerlich aber die Lösung ist die gleiche egal ob 100 oder 300 l, man muss verstehen was falsch läuft und den Faktor beseitigen.

1