Lukas 16 - Warum wollen Erlöste vom Himmel in die Hölle?
Lukas 16, 16-31 - Vom reichen Mann und armen Lazarus.
Dort sagt Abraham:
>>> Und in all dem besteht zwischen uns und euch eine große Kluft, dass niemand der von hier (Himmel) zu euch (Hölle) hinüberwill, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herüber <<<
Was ist der Grund, dass Errettete die im Himmel leben, in die Hölle wollen?
Wegen der ünerlösten Verwandtschaft?
8 Antworten
In der Geschichte möchte doch kein Erlöster in die Hölle.
Es geht darum, dass der reiche Mann gerne Linderung und Warnung für seine Familie hätte: Lukas 16,24-31 | Bibleserver
Ah, okay. Das könnte man theoretisch so auslegen, stimmt.
Für mich hat diese Stelle bisher eigentlich nur bedeutet, dass es nicht möglich ist, diese Kluft zu überwinden. Dazu ist es die Antwort auf die Frage, ob Lazarus dem reichen Mann helfen kann. Ich würde auch tippen, dass das damit gemeint ist, denn es ergäbe irgendwie keinen Sinn, in die Hölle zu wollen (außer vielleicht aus Neugierde oder um mit bekannten Menschen zu kommunizieren).
Vielleicht ist die Übersetzung der Neuen Genfer dazu recht gut:
- "Außerdem liegt zwischen uns und euch ein tiefer Abgrund, sodass von hier niemand zu euch hinüberkommen kann, selbst wenn er es wollte; und auch von euch dort drüben kann niemand zu uns gelangen" (Lukas 16,26; NGÜ).
Oder auch von der Hoffnung für alle:
- "Außerdem liegt zwischen uns und euch ein tiefer Abgrund. Niemand kann von der einen Seite zur anderen kommen, selbst wenn er es wollte" (Lukas 16,2; Hfa).
Und der Gute Nachricht Bibel:
- "Außerdem liegt zwischen uns und euch ein riesiger Graben. Selbst wenn jemand wollte, könnte er nicht zu euch kommen, genauso wie keiner von dort zu uns gelangen kann" (Lukas 16,26; GNB).
""(außer vielleicht aus Neugierde oder um mit bekannten Menschen zu kommunizieren).""
Genau das war auch mein Gedanke.
Beste Erklärung und vielen Dank!
Vielen Dank für den "Stern", nochmals ganz liebe Grüße und Gottes Segen!
dass niemand der von hier (Himmel) zu euch (Hölle) hinüberwill, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herüber
Es geht um beide(!) Richtungen, das soll die absolute Unwiederrufbarkeit der Entscheidung Gottes verdeutlichen: Daran ist absolut nichts zu rütteln. (vgl "Die Gleichnisse Jesu" v. J.Jeremias, S.124)
Hallo Booooman,
bei der Erzählung von dem reichen Mann und Lazarus wird in der Regel vergessen, dass es sich hierbei um ein Gleichnis handelt und nicht um einen Tatsachenbericht! Das zeigen sowohl die Einzelheiten in der Erzählung (die bei einem wörtlichen Verständnis nicht viel Sinn ergeben würden) als auch die Zuhörerschaft, an die sich Jesus hier wandte. Was Jesus hier also sagte, war kein Blick in die "Hölle", die es gem. der Bibel sowieso nicht gibt!
Wichtig ist es also der Zusammenhang, in dem Jesus diese Geschichte erzählt.Es ging nicht etwa darum, den Juden zu erklären, was nach dem Tod geschehen würde. Das wussten sie z.B. aus Prediger 9:5,10, wo folgendes gesagt wird:
„ Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts... Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst" (Prediger 9:5,10).
Hätte Jesus das, was er über den armen und den reichen Mann erzählte, wörtlich gemeint, so hätte er dieser und etlichen weiteren eindeutigen Aussagen der Bibel widersprochen. Ganz offensichtlich muss die Erzählung in Lukas 16:19-31 also einen gleichnishaften Hintergrund haben!
Jesus sprach mit den Pharisäern und es ging dabei, wie aus den ersten Versen des Kapitels 16 hervorgeht, um den richtigen Gebrauch von materiellem Besitz und darum, dass man nicht gleichzeitig Sklave Gottes und des Reichtums sein kann.
Es war nun an der Zeit, dass Jesus ihnen eine Lehre erteilt und ihnen klarmacht, dass es zu einer Veränderung kommen würde: Diejenigen unter den Juden, die materiell reich waren und Einfluss unter dem Volk ausübten (z.B. die Pharisäer und Schriftgelehrten, dargestellt durch den reichen Mann), sollten eine Erniedrigung erfahren, während diejenigen, die für Jesu Wort empfänglich waren (die dem Bettler aus dem Gleichnis entsprechen), erhöht werden sollten.
Bekannterweise beriefen sich die Pharisäer immer wieder auf ihre offensichtlich scheinheilige Befolgung des Gesetzes Mose. Da das Gesetz aber im Begriff war, durch den Opfertod Jesu aufgehoben zu werden, würde es somit für die stolzen religiösen Führer zu der besagten Veränderung kommen. Auf diesem Hintergrund erzählte Jesus nun das Gleichnis von dem reichen Mann und Lazarus.
Es geht in dem Gleichnis um zwei Männer, deren Lage sich also drastisch ändern würde. Der reiche Mann stellt, wie gesagt, die religiösen Führer der Juden dar, die auf das einfache Volk, dargestellt durch den armen Bettler, herabsahen und es verachteten.
Während diese Geistlichenklasse bis zu dieser Zeit eine begünstigte Stellung einnahm, befindet sich das Volk in einer sehr benachteiligten Lage (ähnlich wie die Lage des Bettlers). Sie, die gleichsam nach dem Wort Gottes dürsten, müssen sich mit dem Wenigen begnügen, was ihre geistlichen Führer, bildlich gesprochen, von ihrem "Tisch" herabfallen lassen.
Wie Jesus in dem Gleichnis erzählt, starben nun beide Männer. Da sie jedoch für Klassen von Menschen stehen, also keine wirklichen Personen darstellen, muss auch ihr Tod symbolisch aufgefasst werden.
Diejenigen nämlich, die durch den armen Lazarus dargestellt werden, starben in Bezug auf ihre frühere benachteiligte Stellung und gelangten in eine begünstigte Stellung bei Gott (an den "Busenplatz Abrahams"), da ihre geistigen Bedürfnisse durch das, was Jesus ihnen durch seine Lehren vermittelte, nun völlig befriedigt wurde.
Die geistliche Führungsschicht, dargestellt durch den reichen Mann, fällt jedoch bei Gott in Ungnade, da sie sich hartnäckig weigern, Jesu Botschaft anzunehmen. Sie erleiden durch die an sie gerichteten harten Gerichtsbotschaften Jesu sinnbildliche Qualen, dargestellt durch das Feuer.
Der drastische Wechsel der Verhältnisse wurde besonders zu Pfingsten 33 n.Chr. erkennbar, als der alte Gesetzesbund durch den neuen Bund ersetzt wurde und nunmehr immer deutlicher wurde, dass Jesu Jünger und nicht die Pharisäer in der Gunst Gottes standen.
Es gibt noch einige weitere Einzelheiten in dem Gleichnis, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte. Um es noch einmal deutlich zu sagen: Das, was Jesus hier erzählt, ist ein Gleichnis und so haben auch die einzelnen Bestandteile der Erzählung eine gleichnishafte und keine wörtliche Bedeutung! Somit kann der Text aus Lukas 16:19-31 nicht als Stütze für die Höllenlehre herangezogen werden!
Wer auf einer wörtlichen Bedeutung besteht, er stellt sich in klaren Widerspruch zur Heiligen Schrift, die klar und deutlich zeigt, dass die Toten nicht im Jenseits (Himmel oder Hölle) weiterleben, sondern dass mit dem Tod ihre Existenz bis zum Tag der Auferstehung beendet ist.
Aus all diesen Gründen kann das Gleichnis vom Reichen Mann und Lazarus nicht herangezogen werden, um die Existenz einer Hölle biblisch nachzuweisen! Außerdem steht die Höllenlehre zu vielen Aussagen der Heiligen Schrift in deutlichem Widerspruch!
LG Philipp
Wir lernen hier, dass die Entscheidungen unseres Lebens unser ewiges Schicksal bestimmen und dass nach dem Tod dieses Schicksal »festgelegt« ist. Es gibt keinen Weg vom Aufenthaltsort der Erlösten zu dem Bestimmungsort der Verlorenen und umgekehrt.
Ein Gleichnis darf man nicht wörtlich nehmen. Um das Gleichnis zu verstehen, gehört Unterscheidungsvermögen. Das kann man schon in den Versen von Lukas 16:14,15 erkennen. Denn Jesus verglich diese in seinem Gleichnis mit dem reichen Mann. Zudem ist es sinnvoll das Kapitel zu Ende zu lesen, um das zu verstehen. Denn Lazarus stellte bei dem Gleichnis die unterdrückte Bevölkerung der Juden dar. Zudem, Hölle steht in den griechischen Schriften nicht, denn da steht nur dass er Qualen erlitt.
Es ist kein gleichnis. Es kommen Namen vor und die damaligen Juden glaubten daß sie in den Schoß Abrahams aufgenommen werden.
Wieder verstehst du nichts. Mangel an heiligem Geist, weil du keinen hast.
woher weisst du daß es ein gleichnis ist? Wer hat dir das gesagt und gelehrt?
Es steht aber (Lk 16,26)
""Und in all dem besteht zwischen uns und euch eine große Kluft, >>>dass niemand, der von hier zu euch hinüberwill, dorthin kommen kann<<< und auch niemand von dort zu uns herüber.
Ich verstehe es so, dass auch Erlöste vom Himmel in die Hölle wollen. Da aber zwischen Himmel und Hölle eine große Kluft besteht, kommt niemand vom Himmel in die Hölle und niemand von der Hölle in den Himmel. Letzteres kannn ich ja noch verstehen (Hölle ---> Himmel)