Lehrer benotet zu streng?

3 Antworten

Ganz unabhängig von Deinem konkreten Fall ist die Benotung an sich das Problem. Es gibt keine objektiven Kriterien, weswegen die Noten nie gerecht sein können. Lehrer haben einen ziemlich großen Handlungsspielraum bei der Verteilung ihrer sechs Ziffer bzw. ihrer Punkte und entscheiden logischer weise subjektiv.

Gerecht oder ungerecht könnte man nur messen, wenn ein anderer die gleichen Fehler gemacht, aber dafür eine andere Punktzahl bekommen hätte.

Meinen einleitenden Satz begründe ich so, dass Du weder durch die Schularbeit noch durch deren Benotung irgendetwas mathematisches gelernt hast. Du bist heute genauso schlau wie vor der Schularbeit. Bezogen auf die Aneignung von Wissen, ist das schulische Prinzip völliger Quatsch. Da man aber seit Jahrhunderten an diesem Prinzip festhält, muss es in der Schule um etwas anderes gehen als ums Lernen.

Gruß Matti


anonym321384 
Beitragsersteller
 18.01.2025, 10:33

Danke für deine Antwort, ich finde es genauso.

Die Lehrer benoten nach Lust und laune, vllt nach Bauchgefühl aber nicht mehr.

Ich hab weder meine eigene Schularbeit fotographieren dürfen noch mir eine von einem Kollegen anschauen dürfen.

Als ich ihn fragen wollte, weswegen ich so wenige Punkte bekommen habe, war seine sofortige Antwort: „Mit mir brauchst su aber nicht diskuttieren!“

Kuhlmann26  18.01.2025, 11:30
@anonym321384

Das sollte Dich eigentlich eins lehren: Dich nämlich so weit es geht, von diesem System zu lösen. Damit meine ich in erster Linie Deine innere Einstellung dazu. Man kann die Bewertung furchtbar wichtig nehmen oder man kann sie weitestgehend ignorieren. Ich habe ja schon geschrieben, dass sie mit Deinem Wissensstand nichts zu tun hat.

Wenn der Lehrer eine solche Haltung einnimmt, dann heißt das so viel wie, störe mich nicht bei meiner Arbeit. Eigentlich ist er verpflichtet, seine Bewertung auch zu begründen.

Um es zugespitzt zu formulieren: Für solche Lehrer bist Du ein Utensil, welches sie für ihre Arbeit benötigen. Ich unterstelle ihm gar nicht, dass er ungerecht ist. Er hat einfach nur seine Prinzipien, die er anwendet. Vermutlich würde er seine Arbeit nie in Frage stellen. Noch mal: Es geht nicht um Dich, sondern um die Bewertung einer Schularbeit. Das ist sein Job. So, wie der Bäcker seinen Teig knetet und der Schlosser ein Gewinde dreht, so schmiert dieser Lehrer in Klassenarbeiten irgendwelche Punkte und zahlen hinein.

Sie zu, dass Du durch die Schule kommst, wenn Dir das wichtig erscheint. Mehr ist nicht erforderlich.

Nur mal so als Denkanstoß: Moritz Neubronner (bekannter Schulverweigerer) war ab der zweiten Klasse nicht mehr in der Schule. Folglich hat er auch keinen Schularbeiten geschrieben und Noten bekommen. Das hat ihn nicht daran gehindert, einen Abschluss anzustreben und auch zu bekommen. Er hat alle Schulabschlüsse gemacht, die man in Bremen machen kann. Für die Mittlere Reife war er für einige Monate in der Schule, weil er das für sinnvoll hielt. Das Abitur hat er wieder komplett ohne Schule gemacht.

Ich kenne die Note ja gar nicht um beurteilen zu können ob diese fair ist.

Ansonsten : Der Lehrer muss auch nicht händeringend nach etwas suchen, was er noch bewerten kann. Wenn irgendwas im Kern falsch ist, dann ist es falsch. Immerhin hast du Punkte bekommen und die Menge klingt für mich so auch in Ordnung. Man kann ja nicht 19/20 Punkte verteilen wenn du direkt von einer falschen Grundannahme ausgegangen bist...

Bedenke an der Stelle immer : 0 Punkte wären auch möglich gewesen.


anonym321384 
Beitragsersteller
 18.01.2025, 10:05

Danke!

Dies finde ich aber nicht ganz so sinnvoll.

Als Beispiel könnte man sagen, Ein Polizist gibt mir 300€ Strafe für 5Kmh zu viel.

Und da zu antworten, Er hätte dir laut gesetz auch 1000€ geben können also sei froh.

Sieht ihr das als eine faire Benotung?

Immer noch deutlich fairer für dich, als wenn eine falsch gelöste Aufgabe als falsch betrachtet und damit 0 Punkte ergeben hätte.....

Der Lehrer hat dir immerhin noch Punkte dafür gegeben, dass du grundsätzlich den richtigen Lösungsansatz hattest. Falsch in den Rechner eintippen oder verlesen interessiert im Grunde nicht, wenn die Lösung falsch ist.