Könntet ihr bei eurer Frau bleiben?

8 Antworten

Mein Mann war wegen Corona bei der ersten Geburt nicht dabei, aber bei der zweiten Geburt schon.

Wenn man ihn fragt, wie er die Geburt empfand, erzählt er begeistert davon, wie wunderschön und wie intensiv es war. Und das war es tatsächlich auch. Das blutige Gemetzel, das sich Männer gerne mal vorstellen, ist meistens halt gar nicht die Realität.

Spaßeshalber hab ich ihn danach mal gefragt, wie es war, mich leiden zu sehen und da hat er gesagt "Häh, du hast doch gar nicht gelitten" - und das stimmt auch.

Ich fand es schön, dass er bei der zweiten Geburt zur Unterstützung dabei war, wäre aber auch ohne ihn klar gekommen. Das liegt aber daran, dass die zweite Geburt nicht in einer Klinik stattfand und ich meine Hebamme die ganze Zeit dabei hatte.

In einer Klinik würde das anders aussehen, da ist eine 1:1-Betreuung eher Wunschdenken. Die Schwangere wäre also ohne Begleitung wahrscheinlich den Großteil der Zeit alleine.

Wenn der Partner aber absolut nicht dabei sein will oder kann, dann kann man ihn natürlich nicht dazu zwingen. Die Schwangere wäre dann jedoch gut beraten, jemand anderen zur Begleitung und Unterstützung mitzunehmen, zB ihre Mutter, Schwester, Bruder, eine*n Freund*in, eine Beleghebamme oder eine Doula.


shyyBoy2 
Beitragsersteller
 02.04.2025, 14:46

Also was du da geschrieben hast... Der nennt es wunderschön wie du da Stunden lang vor Schmerz schreiend lagst... Das ist doch schlimm. Und zu behaupten dass du nicht gelitten hast ist doch eine Frechheit, woher soll er das wissen was du ertragen musstest? Und wieso sagst du dass du nicht gelitten hast, war das nicht unendlich schmerzhaft? Und wer wünscht sich Blut? Vielleicht Sadisten, aber die Wunschvorstellung ist dass es so schnell wie möglich vorbei ist und es "doch nicht soo schlimm war".

Elli113  02.04.2025, 16:29
@shyyBoy2

Häh?

Ich hab nicht "Stundenlang vor Schmerz geschrien". Die Geburt war intensiv, aber nicht krass schmerzhaft.

Und nein, ich habe dabei auch nicht gelitten. Ich habe mein Kind zur Welt gebracht und es war einfach nur wunderschön.

Bei der Geburt von Kind 2 waren wir bereits 19 Jahre zusammen, ich kann dir versichern, dass mein Mann mich kennt und weiß, wenn ich wirklich Schmerzen habe.

Vielleicht habe ich mich oben unklar ausgedrückt. Eine physiologische Geburt ist kein blutiges Gemetzel, sondern einfach eine Geburt.

shyyBoy2 
Beitragsersteller
 02.04.2025, 16:37
@Elli113

Du verwirrst mich, es wird doch immer gesagt dass es das Schmerzhafteste ist was es gibt.

Elli113  02.04.2025, 20:29
@shyyBoy2

Für manche Frauen ist es das sicherlich auch.

Aber erstens muss das nicht zwingend der Fall sein, zweitens kann man mit der richtigen Atmung und intuitiver Bewegung sehr viel Einfluss auf das Empfinden nehmen, drittens gibt es im Krankenhaus gute Möglichkeiten zur Schmerzlinderung und viertens ist der weibliche Körper auch dafür gemacht, zu gebären.

Ich für mich kann nur sagen, dass zB der Kaiserschnitt bei Kind 1 um Welten schmerzhafter war.

Ist halt nicht für jeden was, manchmal ist es aber auch nicht verkehrt wenn der Mann einfach draußen bleibt, das kann Frauen mitunter genauso stressen.

Beim ersten Kind durfte mein Mann gern dabei sein, bei dem zweiten mal hab ich allerdings gesagt er bleibt draußen.


shyyBoy2 
Beitragsersteller
 02.04.2025, 11:32

Wieso was hat er angestellt 😢

In der Theorie ist oft alles ganz anders - als dann wenn es Realität wird.

Wenn es soweit ist zählt oft auch nicht mehr "aber du konntest als Kind kein Blut sehen" oder "ich fand es schrecklich wenn die Oma das Geflügel ausnahm". Denn bei einer Geburt (noch dazu die Geburt des eigenen Kindes/ die Geburtssituation von einem nahestehenden Menschen/ jemanden bei der Geburt unterstützen da es grade keine Alternativen gibt) wird es oft ganz anders sein, ganz anders wahrgenommen werden.

Von vorne herein zu sagen "Ich könnte das nicht, ich bin viel zu schwach dafür" ist der leichteste Weg.

Mein Mann war dabei. Er war da - das war gut für mich.


shyyBoy2 
Beitragsersteller
 02.04.2025, 12:01

Ich könnte das nicht.

Mein Mann war bei beiden Geburten dabei und hat mir beigestanden, ich hätte ihn nicht missen müssen. Es ist ein guter Moment als Paar, das gemeinsam durchzustehen und ein unglaubliches Erlebnis, wenn das Kind da ist. Er hat sich um die Kinder gekümmert mit der Hebamme und durfte sie zuerst halten.

Das ist doch wunderbar.

Ausserdem ist Arzt und Hebamme nicht ständig da und der Mann passt auf wenn man alleine ist und kann notfalls Hilfe holen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

shyyBoy2 
Beitragsersteller
 02.04.2025, 11:45

Nein ich könnte nicht dabei sein, das hab ich ja auch schon erklärt.

Der Sache stellt man sich oder nicht. Mann kann im Kreissaal immer noch den Raum verlassen, wenn einem das zuviel wird (z. B. Übelkeit, Stress). Aber du stellst das auch dermaßen als Abscheulichkeit dar. Wie die Geburt dann abläuft sieht man dann ja erst. Das kann schnell gehen oder Komplikationen haben. Da geht man ruhig rein und dann läuft das. Bis die Wehen intensiver werden kann auch noch Stunden dauern. Bei meinem Sohn waren es 12 Std. bis zur Geburt. Die meisten Frauen nehmen eine Betäubung (PDA). Dem Partner kann das viel bedeuten, wenn man ruhig dabei bleibt, Hände haltend beim Pressen unterstützt und das Endergebnis kann sich sehen lassen! :) So ein Hochgefühl hast du so schnell nicht wieder. Man ist ja auch gespannt auf diesen kleinen Kerl. Den frischen Kerl von der Waage zurück eingepuckt der Mama zu überreichen eine Ehre. Ich fand es sehr wichtig, dieses Erlebnis gemeinsam zu Erleben, wenn auch aus anderen Perspektiven. Zwieback als Proviant ist nicht schlecht für diesen vielleicht langen Tag. Wenn man an die Geburt distanziert ran geht wird man es wahrscheinlich auch distanziert erleben. Man(n) muss einfach offen damit umgehen, unbegründetes und voreingenommenes Wegrennen bringt da nichts.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

shyyBoy2 
Beitragsersteller
 02.04.2025, 11:39

Aber ich hab doch schon begründet warum ich nicht dabei sein könnte.

Maekowski  02.04.2025, 12:52
@shyyBoy2

Du hast deine hypothetische Entscheidung mit deiner theoretischen Angst von heute begründet. Also wollte ich dir mit meiner praktischen Erfahrung von gestern helfen. Ängste kann man bekämpfen. Man sollte sich nicht von seinen Ängsten einschüchtern lassen. Wenn du dir häufig so eine haltlose Argumentation zurecht legst statt deine Angst einzugestehen, wirst du noch viel im Leben verpassen. Hoffentlich fährst du immer nur alleine in deinem Auto. Stell dir nur vor, du hast mit deiner hypothetischen Freundin im Auto ein Unfall. Da gibt es wirklich eine Schuldfrage und du müsstest anderen vielleicht beim Leiden zu sehen ohne Helfen zu können. Soll deshalb immer deine Freundin fahren, weil du Angst hast? Vielleicht war das ja deine Argumentation keinen Führerschein zu machen? Stell dich deinen Ängsten und deine hypothetischen Sorgen lösen sich in Luft auf.

shyyBoy2 
Beitragsersteller
 02.04.2025, 13:03
@Maekowski

Ich hab keinen Führerschein und ich weiß nicht so genau ob ich ihn machen darf weil ich Epilepsie habe und da muss man für ein Jahr anfallsfrei sein. Aber ehrlichgesagt hab ich auch keine Lust einen zu machen und mich reizt auch nichts am Autofahren und man muss natürlich die Kosten bedenken, noch dazu für was? Ich hab ja nicht mal ein Auto, nur meine Eltern, aber ich muss auch nirgendwo hinfahren.

Jetzt zum Wesentlichen. Es ist ja nicht wirklich Angst, sondern ich könnte nicht mit ansehen wie sie so schrecklich leiden muss, allein schon der Gedanke bringt mich zum weinen.

Maekowski  02.04.2025, 13:12
@shyyBoy2

Suchst du derzeit eine Freundin, was deinen Gedankengang erklären würde?

Das du epileptische Anfälle hast ist blöd. :(

shyyBoy2 
Beitragsersteller
 02.04.2025, 14:53
@Maekowski

Suchen ist das falsche Wort. Es gibt ein Mädchen welches ich begehre, eine andere will ich nicht.

Aber selbst wenn nicht, hätte ich trotzdem diese Sorgen.

Die Anfälle sind nicht so schlimm, die sind vielleicht ein bisschen nervig, aber sonst nichts, ich habe es nur ganz leicht also ich bin nur für eine halbe Minute ein bisschen "weg" aber ich schlage nicht oder so. Es ist von Vorteil weil ich nicht zum Bundesheer muss.

Maekowski  02.04.2025, 15:06
@shyyBoy2

Du weist schon, dass die Wehrpflicht abgeschafft wurde? :) Ich glaube dein Gedankengang ist im Moment so verroht, weil du auf Partnersuche bzw. verliebt bist. Dich vllt nicht gut genug fühlst? Das haben viele unabhängig einer Krankheit. Ich würde mir mehr Gedanken machen, wie du ihr näher kommen kannst. Irgendwann schließt sich das Zeitfenster. :/

shyyBoy2 
Beitragsersteller
 02.04.2025, 15:29
@Maekowski

Ich wohne in Österreich, da gibt's das.

Wir kommen jetzt aber zu sehr vom Thema ab.