Kind traumatisiert, was tun?
Meine Tochter war eig ein sehr lockeres Kind, hatte kein Problem mit unbekannten {Nachbarn, Erzieher etc}.
Seit einem Unfall ist sie wie ausgewechselt.
Letzte Woche ist meine Tochter gegen den Tisch geknallt und hat sich die Lippe aufgehauen. Ich hab natürlich sofort meinen Mann angerufen und wir sind mit ihr ins Krankenhaus.
Dort musste sie leider beim nähen, an Beinen, Armen und Kopf festgehalten werden weil man sonst nicht hätte nähen können. Dazu kam noch, das man ihr dieses Tuch mit diesem Loch {was man auch zu Ops nutzt, ich kenne den Begriff leider nicht}} aufs Gesicht machen musste, um nähen zu können.
Seitdem hat sie panische Angst davor das wir weg sein könnten.
Außerdem hat sie totale Angst gegenüber Menschen die sie gar nicht oder nur kaum kennt.
Zb sind wir seit letzter Woche in der {am zweiten Tag ist der Sturz passiert} Eingewöhnung und seit gestern ist es so, das sie sofort anfängt zu weinen sobald wir rein kommen und dann auch nicht mehr aufhört und sich beruhigen lässt, sobald wir aus der Kita raus gehen und sie weiß das es nachhause geht, ist sie wieder ganz ruhig.
Wir haben für diese Woche die Eingewöhnung pausiert und versuchen es nächste Woche erneut.
Aber ich mache mir extrem sorgen.
Ich bin einfach total ratlos und habe Angst, das sie diese panische Angst für immer haben wird. Ich weiß auch nicht was ich machen soll um ihr zu helfen.
Habt ihr Ratschläge für mich?
8 Antworten
Gib deinem Kind doch einfach Zeit. Das war sicherlich sehr schlimm für sie mit dem Nähen und dem fest halten und es ist doch logisch, dass ein Kind nach so nem Erlebnis lieber bei seinen vertrauten Bezugspersonen bleiben will. Du musst dir keine Sorgen machen, die vergessen sowas auch wieder. Aber das war ja jetzt erst. Wir mussten im Februar auch die Eingewöhnung pausieren, weil an einem Tag ein Clown in der Kita war und meine Tochter so Panik hatte, dass sie nicht mehr hin wollte, mittlerweile geht sie aber gern hin. Das regelt sich schon wieder. Gib dem Kind Nähe und Sicherheit. Sprich auf jeden Fall mit ihr über das traumatische Erlebnis um es zu verarbeiten. Red ihr gut zu, dass das notwendig war, dass man ihr helfen musste, das sowas nicht wieder passiert, wenn sie aufpasst, dass ihr aufpasst, dass die Erzieher aufpassen und dann wird es wieder. Bloß nicht totschweigen solche traumatischen Sachen.
Das sie im Krankenhaus kein Beruhigungsmittel bekommen hat sondern so sehr festgehalten wurde finde ich problematisch. Jetzt hat sie natürlich Angst vor fremden Menschen. Du wirst Geduld haben müssen bis sie das ein bisschen vergessen hat. Kannst du sie nicht noch ein paar Monate Zuhause lassen?
Ja, fand ich auch komisch mit dem festhalten. Sie hatte wahrscheinlich durchgehend panische angst.
Das bei der Eingewöhnung viel geweint wird ist völlig normal, unterbrechen ist weniger ratsam weil ihr nächste Woche wieder bei Null beginnt. Da ist es auch wichtig das du keine Trauer oder ähnliches zeigst weil das macht es nur noch schlimmer. Schlimm finde ich es das die Kleine beim Nähen festgehalten wurde aber das wird sie später vergessen weil ihr ja da wart ist keine Verlustangst entstanden, das ganze war ein Schock für sie aber sie wird 3?Jahre alt sein? Das wird sie später nicht mehr wissen was da genau passiert ist.
Könnte es sein das du (völlig nachvollziehbar) auch Angst bekommen hast?
Das wird natürlich damit zusammenhängen. Dazu kommt sie war ja nach den Unfall zuhause und die Eingewöhnung wurde unterbrochen, zuhause wurde sie sicher auch mehr umsorgt nach dem Unfall. Das ganze spielt dabei eine große Rolle
Ich war nach dem Unfall ja wie gewohnt mit ihr in der Kita. Erst seitdem das Wochenende rum ist, klappt es nicht mehr mit der Eingewöhnung. Heute nach der Eingewöhnung hab ich per WhatsApp die Nachricht bekommen, das ich sie für den Rest der Woche zuhause lassen soll
Nein das ist gar nicht üblich und schon gar nicht das es so per Whatsapp kommuniziert wird
Aber ist es nicht kontraproduktiv sie zu zwingen in die Kita zu gehen wenn sie durch den Krankenhaus Vorfall total verängstigt ist und Angst vor jedem außer vor mir und ihrem Papa hat? Sie würde momentan während wir in der Kita sind ganze Zeit nur schreien und weinen, erst recht sobald die Erzieher und die Kinder auf sie zu kommen/sie ansprechen.
Es wird ja nicht besser wenn sie jetzt nur bei euch ist. Aber man muss dazu sagen sie ist wirklich noch jung also ist es ja kein muss das sie in die Kita geht
Es ist halt für uns beide besser. Sie hat außerhalb der Kita keinen Kontakt zu anderen Kindern, da es keine freien Plätze beim zb Kinderturnen gibt und wir haben auch keine Freunde/Bekannte die Kinder haben.
Und ich brauche diesen Ausgleich aufgrund meiner Depressionen.
Aber so kommt es schon etwas anders zum Vorschein als davor. Es ist vollkommen verständlich das du Angst hattest, man möchte sein Kind nicht verletzt und nicht leident sehen, aber für die Zukunft tust du deinem Kind es damit schwieriger. Das heißt nicht das du sofort damit beginnen musst, wie gesagt ich verstehe deine Ängste und sie ist noch sehr jung aber ab den 3-4Lebensjahr sollte du damit beginnen das sie häuftiger Kontakt hat und dann langsam in die Kita zu gehen, später wird es schwieriger für sie und für dich
Es wäre Ratsam einen Therapeuten in betracht zu ziehen. Es könnte eine Akute Belastungsreaktion sein, so eine Belastungsreaktion ist auch komplett Normal auf äußerst Stressige und Beängstigende Situationen. Die Symptome gehen nach der Zeit wieder weg. Wie gesagt eine Störung oder Krankheit wäre es nicht sondern eine Normale reaktion.
Aber es wäre Gut das die kleine da nicht alleine ist und Unterstützung erhält auch um es besser zu "Verarbeiten"
Das ist ja normal das sie nach so einem Unfall angst hat und das im Krankenhaus sehr befremdlich war. Man muss erklären das es nicht schlimm ist, Unfälle passieren können und bei ihr nichts schlimmes war. Sie wurde behandelt und es wird ihr bald besser gehen.
Das mit der Eingewöhnung das die Kinder da so sind ist nicht selten. Das ist allerdings überhaupt nicht schlimm. Was das betrifft, solltest du aber mit der Erzieherin oder dem Erzieher kommunizieren, was ihr ja bestimmt tut? Ich jedenfalls sehe es als Fehler die Eingewöhnung zu pausieren.
Zeigt sich das wir einen ähnlichen Beruf haben die selben Ansichten haben.
Ich frage mich ehrlich gesagt, wer denn da zugestimmt hat die Eingewöhnung zu pausieren..
Das können leider die Eltern selbst entscheiden. Finde das auch gar nicht gut. Aber auch Erzieher geben oft nach wenn sie sehen es macht keinen Sinn wenn die Eltern nicht mitmachen
Es ist das normalste was bei einer Eingewöhnung passieren kann, der Unfall kann sicher eine Rolle spielen aber auch abgesehen davon. Es gehört zum Job die Eltern da aufzuklären und ich hatte es noch nie das die Eltern dann gesagt haben wir brechen ab. Also meiner Meinung nach ist da irgendwas faul. Ich verstehe die Sorgen von ihr komplett und diese sind auch berechtigt aber es gibt mir trotzdem ein Hauch von Helikopter oder eben keine Aufklärung
Ja könnte sein, leider gibt es immer wenigere gute Erzieher/innen, könnte beides zusammenhängen, Angst der Mutter, schlechte Kita
Die Entscheidung den Rest der Woche zu pausieren, kam von den Erziehern aus. Ich selber hatte gar nicht vor zu pausieren.
Das war wie gesagt ein Fehler, verstehe die Erzieher gar nicht
Aber ich war ja auch nicht dabei. Rede nur von deinen Text her
Auch vom Text her seid ihr beide zwar im gleichen Beruf, aber völlig daneben!
Möchte euch mal sehen, wenn man euch festhält und dann die Lippen, die dermassen empfindlich sind, aufspiesst.
Man hat das kleine Kind traumatisiert. Was das bedeutet kommt in euren Köpfen nicht an. Dafür müsstet ihr euch in Grund und Boden schämen..
Was das betrifft, solltest du aber mit der Erzieherin oder dem Erzieher kommunizieren, was ihr ja bestimmt tut? Ich jedenfalls sehe es als Fehler die Eingewöhnung zu pausieren.
Ja ich hab mit dem Erzieher darüber gesprochen der uns bei der Eingewöhnung begleitet und er hat mir heute Nachmittag per WhatsApp geschrieben das er sich nochmal mit seiner Kollegin darüber unterhalten hat und beide es besser finden, wenn wir den Rest der Woche Zuhause bleiben und am Montag weiter machen.
Es war also nicht meine Idee
Die Eingewöhnung lief ja die ganze Zeit gut, es wurde nur so schlimm nach dem Krankenhaus Vorfall.
Sie musste festgehalten werden, weil sie sonst niemanden an die Wunde dran gelassen hätte. War leider unumgänglich, die Wunde hätte man ja nicht auflassen können.
Sie wird in 3 Wochen 2.