Scheidung von ihm fällt mir sehr schwer, warum?

5 Antworten

Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann willst du die Beendigung dieser unglücklichen Ehe, aber du schaffst es nicht, dich von dem Mann, der ja auch der Vater deiner Tochter ist, zu lösen.

Familie um jeden Preis zu erhalten sollte nicht das Ziel sein. Dein Mann verhält sich weder wie ein Ehepartner, noch wie ein fürsorgender Vater. Im Grunde lebst du schon getrennt von ihm, auch wenn diese Trennung räumlich noch nicht vollzogen wurde. Ihr seid keine Einheit. Du schaffst also schon ganz allein alles, was du auch schaffen müsstest, wenn du allein mit deiner Tochter leben würdest. Die Anwesenheit deines Mannes hält aber die Illusion aufrecht, dass du nicht allein bist und all die Anforderungen nicht allein auf dich entfallen. Halte dir dies vor Augen: Du hast keinen echten Partner an deiner Seite und er ignoriert deine Befindlichkeiten und Bedürfnisse und die eures Kindes. Du bist sogar wegen ihm in ein Frauenhaus geflüchtet.

Er wird sich auch nicht urplötzlich zu einem solchen liebevollen und fürsorglichen Partner verwandeln. Sieben Jahre hatte er Zeit dazu, ein solcher Partner zu werden und seit drei Jahren könnte er in die Vaterrolle hineinwachsen. Stattdessen vernachlässigt er dich und euer Kind und sieht lediglich seine Bedürfnisse.

Auch eure Familien werden daran nichts verändern. Dein Mann handelt so, weil er so handeln will.

Im Grunde geht es doch jetzt darum, die räumliche Trennung zu vollziehen. Ihr seid verheiratet und so einfach kannst du ihn nicht aus der Wohnung entfernen. Erst recht, wenn er mit im Mietvertrag steht. Außerdem vermute ich, dass er nicht willens sein wird, sein bequemes Leben aufzugeben und zu gehen, Wahrscheinlich wird er auch eure Tochter als Druckmittel benutzen.

Allein wirst du es nicht schaffen. Eure Familien werden eher darauf drängen, dass ihr irgendwie zusammenbleibt. Dort wirst du wenig Hilfe zu erwarten haben.

Das Wichtigste ist, dass dein Entschluss, deinen Mann zu verlassen unumstößlich ist. Wenn die geringste Chance bestünde, dass Kommunikation etwas an eurer Situation nachhaltig verändern könnte, solltest du vielleicht deutlicher kommunizieren, was du nicht mehr akzeptieren wirst. Solltest du dich definitiv trennen wollen, weil du keinen anderen Ausweg siehst, dann suche dir Hilfe.

Vielleicht meldest du dich einmal bei einer Organisation, wie dieser und lässt dich beraten, wie du am besten und für dich und deine Tochter am sichersten vorgehen solltest:

https://www.scheidung.org/hilfe/

https://www.scheidung.org/familienberatungsstelle/


Liyana1020 
Beitragsersteller
 23.12.2024, 03:08

Danke für deine Antwort. Er ist nichtmal noch bei uns gemeldet weil ich es bis jetzt nicht gemacht hat. Ich bin Aktuell bei der Beratung, hab mir dadurch Psychologische Unterstützung geholt und die Kinderbetreuung ist eben so schwierig weil er das bringen in der Früh ja doch übernommen hätte. Ich will aber unbedingt die Trennung. Meine kleine soll und darf nicht unser Leben als Normal empfinden…

isilang  23.12.2024, 03:22
@Liyana1020

Das ist gut! Das hast du weise entschieden. Auch dass du dich psychologisch begleiten lässt. Das stärkt dich.

Es wird auch eine Lösung für die Kinderbetreuug geben. Vielleicht hast du eine Person auf deiner Arbeit, der du dich anvertrauen kannst, vielleicht eine Personalvertretung. Eventuell kann man etwas an den Dienstplänen/Zeiten verändern. Es gibt für alles eine Lösung. Auch finanziell gibt es Unterstützung. Dein Mann müsste Unterhalt für eure Tochter bezahlen und wenn er das nicht kann, dann übernimmt das die Unterhaltsvorschusskasse.

Neben deiner Tochter hast auch du ein Recht auf ein glückliches Leben mit Liebe. Das kommt auch deiner Tochter zugute

🪷

Der geht nicht aus der Wohnung. Du wirst gehen müssen.

Das erste ist aber die Pflege der Tochter sicher stellen. Kindergarten finden, der mit ihr zurecht kommt. Arbeit in teilzeit oder Betreuung für sie bis zum Ende der Arbeitszeit (6-19:30 klingt nicht so ganz konform mit den gesetzlichen zeitstunden für Arbeitszeit.. Das sind fast 14 Stunden am Tag)

Umgang mit Geld ist in der Regel eine Frage von Übung und Koordination. Fang ein Haushaltsbuch an und setz dir Budgets für Ausgaben. Schau, ob du damit weiterkommst.

Gezwungen fühlen, Geld auszugeben kann ein Indikator für eine kaufsucht sein. Kurz gesagt, etwas zu kaufen setzt Endorphine frei, und unser Gehirn liebt Endorphine. In dem Fall wirst du Hilfe benötigen, um das in den Griff zu bekommen.


isilang  23.12.2024, 09:40

Sie hat den Mietvertrag unterzeichnet, er ist nicht bei ihr gemeldet. Er muss gehen, auch wenn das eine echte Herausforderung werden wird. Sie hat auch bereits psychologische Betreuung, was sehr gut ist

Liebe Liyana1020,

das klingt nach einer sehr belastenden Situation. Ich schicke dir nun mehrere Anlaufstellen/Info-Seiten, vielleicht hilft dir eine davon weiter:

  • Zuerst zur Frage bzgl. der Unvereinbarkeit von Arbeitszeiten und Kita-Öffnungszeiten:

a) Eine Möglichkeit ist, dass du dich an das zuständige Jugendamt wendest und dich dort erkundigst, ob und in welchem Umfang es Möglichkeiten der „Ergänzenden Kindertagespflege“ gibt. „Ergänzend“ würde hier heißen, dass dein Kind – zusätzlich zum regulären Kita-Platz – über das Angebot der Kindertagespflege z.B. in Randzeiten gefördert/betreut wird. Die Vorgehensweisen sind hier jedoch deutschlandweit/regional sehr unterschiedlich – auf https://familienportal.de/ kannst du über die Suchfunktion (Eingabe: „Kinderbetreuung“) nach dem zuständigen Jugendamt suchen. Hier ein Link zu einem Beispiel der „Ergänzenden Kindertagespflege“: https://www.mokis.berlin/eltern/eltern/

Anmerkung: Du schreibst, dass dein Kind Autismus hat (bzw. ich bin mir aufgrund der Formulierung nicht sicher, ob die Diagnose bereits besteht) – hier ein Link mit Infos zum Thema Eingliederungshilfe: https://www.betanet.de/eingliederungshilfe-fuer-seelisch-behinderte-kinder-und-jugendliche.html - auch hier ist die Anlaufstelle das Jugendamt. Hier kannst du dich beraten lassen, welche Leistungen deinem Kind zustehen könnten. Ggf. kommen hier auch im Vorfeld die Beratungsangebote der EUTB® in Frage: https://www.teilhabeberatung.de/.

b) Für den Fall, dass du noch Elternzeit übrig haben solltest, kannst du dich ggf. auch zum Thema „Teilzeit während der Elternzeit“ informieren – über diesen Info-Link findest du Infos rund um die Antragsstellung (einschl. Hinweisen zu den gewünschten Arbeitszeiten im Antrag): https://familienportal.de/familienportal/familienleistungen/elternzeit/faq/kann-ich-waehrend-der-elternzeit-teilzeit-arbeiten--124794. Für Rückfragen bzgl. des Themas „Teilzeit in Elternzeit“ ist eine mögliche Anlaufstelle z. B. das Bürgertelefon des BMAS zum Thema „Teilzeit und Minijobs“: 030 221 911 005

Alles erdenklich Gute und liebe Grüße

Heike vom Projekt kontakt next

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Es tut mir unendlich leid, dass Du in so einer Situation feststeckst ♡ Dein Mann ist eine Pestbeule und ich hoffe sehr, dass Du bald einen Weg findest, Dich von ihm zu befreien

Wenn du es nicht irgendwie schaffst,dich von ihm zu trennen,kannst du nicht glücklich sein

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung