Keine klare Trinitätslehre in der Bibel?
Die Trinität wird in der Bibel nirgendwo explizit erwähnt. Der Begriff „Trinität“ taucht nicht im Alten oder Neuen Testament auf.
• Die Lehre der Dreifaltigkeit wurde erst im 4. Jahrhundert auf dem Konzil von Nicäa formuliert.
• Selbst in der Bibelstelle, die oft zur Unterstützung der Trinität zitiert wird (Matthäus 28:19: „… tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“), wird nicht erklärt, dass diese drei „eines“ sind.
8 Antworten
Hallo Dawahlslam,
Du hast völlig Recht! Die Trinität wird aber nicht nur nicht in der Bibel erwähnt, sie widerspricht ihr auch. Warum kann man das sagen? Und was sagt die Bibel genau dazu?
Nun, es gibt nur einen einzigen allmächtigen Gott, den Schöpfer, der alle Dinge gemacht hat (5. Mose 6:4). Dieser hat einen Sohn, der jedoch nirgends als Teil Gottes dargestellt wird. In einem Gebet sprach Jesus von Gott als "dem allein wahren Gott", was ganz offensichtlich ihn selbst ausschließt (Johannes 17:3).
So, wie die Bibel vom heiligen Geist spricht, so kann dieser keine Person sein, sondern die unsichtbare Kraft, die von Gott ausgeht. Zum Beispiel finden sich Äußerungen wie "vom heiligen Geist erfüllt", was eher auf eine Kraft als auf eine Person schließen lässt (siehe Apostelgeschichte 2:4). In der New Encyclopædia Britannica heißt es daher:
„Das trinitarische Glaubensbekenntnis der Christenheit . . . unterscheidet diese von den beiden anderen klassischen monotheistischen Religionen [Judentum und Islam].“ Die Kirche entwickelte die Trinität, obwohl „die Bibel der Christen keine ausdrücklich trinitarischen Erklärungen über Gott enthält“.
Interessant ist auch, was die New Catholic Encyclopedia dazu sagt:
„Die Formulierung ,ein Gott in drei Personen‘ setzte sich erst gegen Ende des 4. Jahrhunderts richtig durch und war bis dahin noch nicht völlig in das christliche Leben und das christliche Glaubensbekenntnis aufgenommen worden... Den apostolischen Vätern war eine solche Auffassung oder Vorstellung völlig fremd.“
Die Encyclopedia Americana drückt sich ähnlich aus:
„Die Dreieinigkeitslehre des 4. Jahrhunderts war keineswegs ein Spiegelbild der frühchristlichen Lehre von der Natur Gottes; sie war eher eine Abweichung davon.“
Hier sind ein paar Beispieltexte, die deutlich machen, dass Jesus weder Gott, noch ein Teil von ihm ist:
Matthäus 26:39: "Und er ging ein wenig weiter, fiel auf sein Angesicht, betete und sprach: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Becher an mir vorüber. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“
Wäre Jesus Gott, dann würde sich sein Wille nicht von dem seines himmlischen Vaters unterscheiden. Doch Jesus trifft hier eine klare Unterscheidung! Außerdem wirft dieser Text die Frage auf, zu wem und warum Jesus betet, wenn er doch selbst Gott ist!
Johannes 14:28: "Ihr habt gehört, daß ich zu euch sagte: Ich gehe weg, und ich komme zu euch [zurück]. Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater hingehe, denn der Vater ist größer als ich."
Bei einem dreieinigen Gott wäre alle Personen gleich mächtig (bzw. gleich groß) Jesus aber sagt hier, dass sein Vater größer ist als er!
1.Korinther 15:27,28: "Denn Gott „hat alles unter seine Füße gelegt“. Wenn er aber sagt, dass alles unterworfen worden ist, dann ist offensichtlich der ausgenommen, der ihm alles unterworfen hat. Wenn dem Sohn jedoch alles unterworfen sein wird, dann wird er sich auch selbst dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott für jeden alles ist.“
In einer Dreieinigkeit würde sich nicht die eine Person der anderen unterwerfen, weil das bedeuten würde, dass die eine Person über der anderen stehen würde. Das ist aber nach der Dreieinigkeitslehre nicht der Fall! Außerdem steht hier, dass Gott seinem Sohn alles unterworfen hat. Das geht allerdings nur dann, wenn er mehr Macht hat als sein Sohn.
Kolosser 1:15: "Er [Jesus] ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung ".
Wenn Jesus hier als der „Erstgeborene aller Schöpfung“ genannt wird, muss er logischerweise ein Teil von ihr sein. Jesus ist somit ein geschaffenes Wesen und kann somit nicht Gott sein!
Wenn man die Aussagen der Bibel über Gott auf der einen und Jesus Christus auf der anderen Seite in Beziehung zueinander setzt, ergibt sich daraus ein deutliches Bild: Gott besteht nur in einer Person, und Jesus ist der von ihm erschaffene Sohn.
LG Philipp
Erst einmal vielen Dank für den Stern!
Ich wusste nicht, dass Du ein Muslim bist. Für Euch ist Jesus einer der Propheten Gottes.
Der Stern hast du dir für die Arbeit verdient. Ja genau ein Prophet.
Stimmt. Die Festlegungen der alten Konzile antworten auf spezielle theologische Fragen der damaligen Zeit. Auf Betreiben von Kaiser Konstantin wurden sie als normativ für sein Reich festgelegt, weil Konstantin Ruhe im Karton haben wollte. Dabei wurde nicht bedacht, dass sowohl Begriffe wie "Person" vollkommen ihre Bedeutung verändern können als auch, dass ganz andere bekenntnistheologische Fragen auftauchen könnten.
Zum theologischen Verständnis der Trinität schau mal => hier.
Richtig.
Diese wurde vom "Gott dieser Welt" (Offb.12,9) erfunden,
um die Menschheit zu verführen (2.Kor.11,14; Offb.17,1-4).
"Mt.28,19" sollte richtig übersetzt heißen:
"tauft sie im Namen des H.G.".
Das ist korrekt. Deswegen lehnen viele moderne Christen die Trinität auch ab, Jesus hatte es so nie gelehrt, sondern das war eine Erfindung der kirchlichen Lehre. Auch wenn die großen Kirchen das leider noch nicht überwunden haben und weiter auf einer falschen Tradition beharren.
So ist es in allen großen Religionen, überall sind durch Fehler von Menschen und deren Schwäche über die Jahrhunderte einige Fehler in die typisch verbreiteten Lehren eingezogen und es ist Teil des Entwicklungsprozesses dies zu prüfen, zu reflektieren und schließlich zu überwinden, um letztlich ein festeres Fundament des Glaubens zu schaffen, befreit von Irrtümern. Die Zeit des blinden Glaubens ist vorbei, alle die noch in ihren Religionen nur stumpf den alten Traditionen folgen werden nicht weiter kommen langfristig, Analyse, Reflektion und Erneuerung sind sehr wichtig für die seelische Entwicklung, näher hin zu Gott.
Isaac Newton beschrieb 1687 als erster die Gravitation mithilfe einer mathematischen Formel.
Es ist also ganz logisch, dass es diese erst seit 1687 gab.
...
Natürlich nicht!
Aber warum sollte Jesus etwas ganz Offensichtliches lehren, wenn es ihm doch um etwas ganz Anderes, um das Evangelium, ging.
In der Bibel haben wir deutlich und oft genug Aussagen zu der Trinität, AT wie NT, aber das musste Gott nicht extra lehren (siehe vorherigen Absatz), seine Priorität ist, dass der Mensch ihn annimmt. Seinen Bund, den er uns anbietet, als er unsere Schuld auf sich nahm✝️
Halleluhja. Hosianna in der Höhe, gelobt sei der, der da kommt im Namen des Herrn!
Finde deine Ansicht für einen Christen sehr interessant obwohl wir uns bei der Meinung der Stellung von Jesus (Isa As) unterscheiden. Für uns Muslime ist er ein Mensch und ein Gesandter Allahs.