Kann Unsicherheit ein Grund für Mobbing sein?

9 Antworten

Hallo Studentinx3x4,

ich denke, dass Du eine ganz normale junge Frau bist. Es gibt aber einiges, was Du gegen Mobbing tun kannst. Vielleicht helfen Dir ja die folgenden Tipps.

Leider hat man überall (ob am Arbeitsplatz oder auch anderswo) mit Menschen zu tun, die sich wenig Gedanken um die Gefühle anderer machen. Sie sind weit davon entfernt, sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen und fragen sich auch nicht, wie sehr ihre Worte und Taten einen anderen verletzen können. Ja, warum gibt es überhaupt Menschen, die andere heruntermachen und benachteiligen?

Da gibt es verschiedene Gründe. Z. B. ist es manchen früher ähnlich ergangen. Manchmal sind es auch die schlechten Vorbilder, die jemand zu Hause hatte. Des weiteren kann auch die eigene Unsicherheit oder ein Minderwertigkeitskomplex dahinter stecken. Wer andere erniedrigend behandelt, spielt den Starken, um von seiner eigenen Unsicherheit abzulenken.Wichtig ist auch zu wissen, wen sich diejenigen, die andere heruntermachen gern als Opfer aussuchen.

Das ideale Opfer ist jemand, der wenig Freunde hat und meistens allein dasteht. Auch kann ein andersartiges Aussehen, wie beispielsweise die Hautfarbe, Religion, Nationalität oder Behinderung einem diskriminierendem Verhalten Vorschub leisten.

Man wird auch dann schnell zum Opfer, wenn man wenig Selbstvertrauen hat. Der Täter hat es bei solchen Personen ziemlich leicht, da sie sich meistens nicht wehren. Nun aber zum wichtigsten Punkt: Was kannst Du selbst tun, um aus der Opferrolle frei zu kommen? Hier sind einige Strategien, die Dir helfen könnten:

Versuche gelassen zu bleiben. Wer gelassen und ruhig bleibt, nimmt dem Angreifer den Wind aus den Segeln. Er bietet ihm keine Angriffsfläche mehr, da seine Schikanen ins Leere führen.

Wenn man also dem anderen offen seine Gefühle zeigt, dann ist man ähnlich ungeschützt, wie in alter Zeit eine Stadt ohne Mauern - für jeden Feind eine leichte Beute. Wer jedoch seine Gefühle im Zaum hält, der ist für den Angreifer gleichsam uneinnehmbar. Das sagt sich natürlich leichter, als es ist und erfordert eine Menge Selbstbeherrschung.

Trete den Rückzug an, wenn es gefährlich wird. Es ist immer das Beste, Situationen und Orte zu meiden, wo der Angreifer ein leichtes Spiel hat. Hier gilt nicht das Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" sondern der Rückzug. Das hat nichts mit Feigheit, sondern eher mit Klugheit zu tun.

Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, der feindschaftlich gesinnten Person gegenüberzutreten und ihm mit fester Stimme zu sagen, dass man sein Verhalten überhaupt nicht mag, dass es nicht witzig ist und es einen verletzt. Dabei ist es jedoch sehr wichtig, nicht herausfordernd oder beleidigend aufzutreten.

Wer Opfer von diskriminierendem Verhalten geworden ist, den mögen auch folgende Gedanken trösten: Gott versteht genau, was Menschen durchmachen, die schlecht behandelt werden und sie sind ihm nicht gleichgültig. Ich fand einen Text der Bibel besonders trostreich, der sehr gefühlvoll beschreibt, dass sich Gott um die Benachteiligten und Schwachen kümmern wird:

"Denn er wird den Armen befreien, der um Hilfe ruft, auch den Niedergedrückten und jeden, der keinen Helfer hat. Es wird ihm leid sein um den Geringen und den Armen, und die Seelen der Armen wird er retten. Von Bedrückung und von Gewalttat wird er ihre Seele erlösen, und ihr Blut wird kostbar sein in seinen Augen "(Psalm 72:12-14).

Dieses Versprechen schließt auch diejenigen ein, die von anderen auf die eine oder andere Weise mies behandelt werden. Ich habe die Bibel auch deswegen angeführt, weil sie einem in Notzeiten viel Trost und auch hilfreiche Ratschläge geben kann. Sie zeigt auch, dass die Zeit kommen wird, in der es keine Menschen mehr geben wird, die andere diskriminieren und schlecht von ihnen reden.

Ich wünsche Dir, dass Du es schaffst, Dich künftig besser gegen die Angriffe der anderen wehren zu können, ohne dabei jedoch einen Gedanken an Rache zu haben. Versuche einfach, so gut es Dir möglich ist, die obigen Ratschläge umzusetzen. Sie haben schon vielen geholfen, der Sache ein Ende zu setzen oder zumindest besser damit umgehen zu können. Alles Gute und viel Erfolg!

LG Philipp

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Lebenserfahrungen, soziale Berufung

ja, Unsicherheit und Unzufriedenheit mit sich selbst sind sogar ein paar der häufigsten Ursachen warum Menschen andere Menschen mobben. Genauso wie das Mitmachen beim Mobbing aus Angst selbst das Opfer zu werden und ausgegrenzt zu werden. Das ist wie eine Kettenreaktion.

Und ja, auch wenn du unsicher wirkst und leicht angreifbar wirkst bist du damit automatisch "leichte beute" in den augen vieler. diese leute, die selbst unsicher und unzufrieden sind, suchen sich am liebsten ein Opfer welches sich nicht zur wehr setzt oder einfach zu unterdrücken oder zu brechen scheint. oder eben ein opfer das in der situation so unterlegen ist (beispielsweise 1 person gegen 10 personen) dass gar keine chance besteht dass deren opfer eine gefahr für sie selbst darstellen könnte. unsicherheit und ein geringes selbstwertgefühl verleitet die einen dazu zu mobben - und bei den anderen führt es dazu immer wieder als das schwächste Glied in der gruppe gesehen zu werden. und dann wird der ganze frust, hass und die abneigung gegen sich selbst eben an dieser person ausgelassen

Ich würde dir mal wahlweise ein Coaching oder eine Therapie empfehlen. Ich persönlich habe mit Therapien leider schlechte Erfahrungen gemacht - sie führten zu nichts, man hat nur geschnackt - daher würde ich es vielleicht erst mal mit einem Selbstbehauptungs-Coach ausprobieren. Also: Einzelcoaching. Dort kannst du deine Probleme schildern, Übungen machen, vielleicht auch über Alltagssituationen reden und Feedback dazu bekommen.

Mir wurde als Teenager auch mal "Brust raus, Kopf hoch" gesagt, was dann zu mehr Mobbing führte, weil ich stocksteif durch die Gegend tänzelte und vermutlich sehr arrogant dabei wirkte.

Man muss auch mal sagen: Wer unsicher wirkt und wenige Erfahrungen im Umgang mit anderen hat, weil er eben weniger große Freundeskreise etc. hatte, der hat auch oft kleine, "unangebrachte" Reaktionen, die gar nicht mal groß auffallen, aber den umgebenden Menschen vermitteln, dass man irgendwie "komisch" ist.

Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, also auch mal kleine Dinge für andere tun - nicht: sich ausnutzen lassen! - Komplimente machen, irgendetwas Positives bemerken. Oft wird man dann auch gleich als viel interessanter und freundlicher wahrgenommen und das Umfeld hat vielleicht weniger Grund für "Spitzen".

Trotzdem gibt es leider ziemlich viele Idioten in Deutschland. Bei uns funktioniert das System oft so, dass maximaler Druck aufgebaut und nach unten weitergereicht wird. Großzügig meckern, sparsam loben. Geringe Rücksichtnahme auf Aspekte, auf die man leicht Rücksicht nehmen könnte (aber man "muss" es ja nicht, also lässt man es.) In dem System erfahren viele, dass es sich weniger lohnt, freundlich und rücksichtsvoll zu sein und stärker lohnt, seine "Macht" auszuspielen, auch wenn die nur gering ist.

Sehr viele Menschen leben nach dem Motto, "was ich nicht muss, mache ich nicht" und das bezieht sich dann auch auf Freundlichkeit, Lächeln, Rücksichtnahme, Komplimente usw.

Es kann auch sein, dass ein Großteil der Menschen, der dir begegnet ist, diese Haltung verinnerlicht hat.

Manchmal kann man als Vorbild dagegen angehen, manchmal klappt das leider nicht.

Du solltest unbedingt an deinem Selbstbewusstsein arbeiten! Du bist jung, intelligent und siehst gut aus 😊 lass dich nicht runtermachen von diesen Leuten, denn dass ist genau was sie wollten! 😉