Ausbildung Rettungssanitäter: Kann mir das Jobcenter weiterhelfen?
Hallo erstmal,
also ich möchte eine Ausbildung zum Rettungssanitäter machen, allerdings ist das nicht so einfach da rein zu kommen, hab mehrere absagen erhalten.
Jetzt wurde mir empfohlen zum Jobcenter zu gehen, die würden einem weiter helfen. Aber ich bin mir nicht sicher, weil ich gehört habe, dort wird einem nicht richtig geholfen und wenn man einmal dort war, haben die deine daten und stecken dich in irgendwelche Bewerbungskurse rein, wo man bewerbungen schreibt.
Jetzt meine Frage: Sollte ich dorthin gehen? Hat jemand damit Erfahrungen?
Ich möchte einfach nur Rettungssanitäter werden.
11 Antworten
Also Rettungssanitäter ist keine Berufsausbildung sondern eine Qualifikation. Das ist nichts schlimmes, ich bin auch einer und die Meisten sind vor der Ausbildung zum Notfallsanitäter, dies ist seit 2014 die Berufsausbildung, bereits Rettungssanitäter gewesen. Dadurch, dass Rettungssanitäter keine Berufsausbildung in diesem Sinne darstellt, ändert sich aber der Weg, denn bewerben kann man sich daher auf die Ausbildung nicht direkt. Es gibt folgende Wege Rettungssanitäter zu werden:
1.) Selbstzahler. Man finanziert sich die Ausbildung bzw. die Lehrgänge selber und sucht sich die erforderlichen Praktika selber. Der erste Schritt wäre sich bei einer Hilfsorganisation zum Rettungssanitäter Grundlehrgang anzumelden und daran teilzunehmen, die Anmeldung erfolgt in der Regel über ein Online Formular. Nach dem Lehrgang bekommt man Zertifikat darüber, mit diesem sucht man sich dann zunächst ein Krankenhaus für das Krankenhauspraktikum und im Anschluss eine Lehrrettungswache für das Praktikum im Rettungsdienst. Das Krankenhaus und die Lehrrettungswache stellen einem jeweils eine Bescheinigung aus und wenn man alles gemacht und seine Praktikumsstunden abgeleistet hat, dann meldet man sich wiederum bei der Hilfsorganisation zum Rettungssanitäter Abschlusslehrgang an.
2.) Man macht ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Rettungsdienst. Die Qualifikation zum Rettungssanitäter bekommt man hier finanziert und zusätzlich bekommt man etwas Geld für seine Tätigkeit. Manche Stellen bilden nur zum Rettungshelfer aus, danach kann dann aber innerhalb von zwei Jahren zum Rettungssanitäter weitergemacht werden. Grundvoraussetzungen für ein FSJ/BFD im Rettungsdienst sind die Volljährigkeit und ein Führerschein.
3.) Man geht über das Ehrenamt. Dazu tritt man aktiv einer Bereitschaft bei und macht zunächst Sanitätsdienste auf Veranstaltungen. Derartige Helfer erhalten immer eine organisationsinterne Qualifizierung, zwischen 48 und 80 Stunden, also weit unterhalb des Rettungssanitäters. Mit Glück, bekommen einzelne Helfer irgendwann den Rettungssanitäter finanziert, dazu bedarf es aber einer langjährigen Mitgliedschaft.
4.) Man lässt sich den Rettungssanitäter vom Jobcenter bezahlen. Welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen, das kann ich dir nicht sagen.
Vielen Vielen Dank schön mit jemanden in Kontakt zu treten der Erfahrung hat
Gerne, ich habe es übrigens als Selbstzahler gemacht, weil es am schnellsten geht. Das ist allerdings nicht billig, für Grundlehrgang und Abschlusslehrgang gemeinsam habe ich circa 1.500 Euro bezahlen müssen. Weiterhin kommt man im Rettungsdienst und gerade als Rettungssanitäter ohne Führerschein nicht weit, der Rettungssanitäter braucht, da er auf dem Rettungswagen als Fahrer eingesetzt wird, sogar eine LKW Führerscheinklasse (Klasse C1), diese kostet natürlich auch nochmal und wird auch nicht finanziert. Es wäre zwar eine Finanzierung des Führerscheins ebenfalls über das Jobcenter möglich, dazu müsste man denen allerdings nachweisen, dass man ohne die Klasse C1 keinen Arbeitsplatz bekommt und da das in der Regel nicht so ist, wird das in der Regel abgelehnt.
Das Jobcenter bringt dir da wenig bis nichts. Interessant wäre warum du nicht genommen wirst? Liegts an den Noten, oder der Bewerbung an sich?
Viele rutschen über das Ehrenamt in die Ausbildung, hab ich auch so gemacht.
Hilforganisationen suchen immer ehrenamtliche Helfer. Dort kannst du in den Kursen medizinisches Grundwissen lernen, und wenn du dich gut anstellst sind die Chancen relativ hoch dass du dann auch den RS Kurs bekommst.
Einfach mal bei den Hilfsorganisationen vorstellen.
Rettungssanitäter ist keine 3,5 Jährige Berufsausbildung, sondern ein Lehrgang von einem halben Jahr.
"ICh habe gehört" sollte man nicht in einer Frage bringen...
Aber das Jobcenter kann dir höchstens Tipps bei der Bewerbung geben.
Was sollen die denn jetzt machen? Personal im Rettungsdienst fehlt allerdings immer, kann mir nicht vorstellen dass man viele Absagen bekommt.
Eher nicht.
https://www.ausbildung.de/berufe/rettungssanitaeter/
Hast Du es da schon versucht?
Ganz unten findest Du Ausbildungsstellen.
Hi,
also ich möchte eine Ausbildung zum Rettungssanitäter machen, allerdings ist das nicht so einfach da rein zu kommen, hab mehrere absagen erhalten.
Sich für eine Ausbildung zum Rettungssanitäter zu bewerben ist schon deshalb sinnfrei, da der Rettungssanitäter lediglich eine 520-h-Qualifikation ist, keine Berufsausbildung.
Letztere wäre der Notfallsanitäter - drei Jahre in Vollzeit.
Dass Arbeitgeber die Ausbildung zum Rettungssanitäter finanzieren, ist die absolute Ausnahme - im Regelfall wird die Qualifikation durch einen Freiwilligendienst, als Selbstzahler, über das Ehrenamt oder auch über das Jobcenter bezahlt. Da wäre dann der vernünftigste Ansatz in Hinblick auf das Jobcenter.
Einfach mal ins Blaue geraten: ich nehme mal an, dass Du deine Bewerbung auch mit "Ausbildung zum Rettungssanitäter" tituliert hast - wenn man sich für etwas bewirbt, dass in der Form einfach nicht existiert, kann man auch keine Zusage bekommen...
Und: unabhängig vom Arbeitgeber und der Branche sollten ein paar grundlegende Dinge, wie Welche Qualifikationen gibt es?, Wie sieht die Ausbildung dazu aus? und Welche Voraussetzungen gibt es dafür? vor der Bewerbung bekannt sein.
Da gerade das alles im Bereich des Rettungsdienstes etwas komplizierter ist, sollte man sich zumindest die Mühe machen und sich vernünftig informieren.
LG