Ausbildung Notfallsanitäter ohne Rettungssanitäter Ausbildung?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich MUSS da dieses Jahr einfach irgendwo angenommen werden, ich will das unbedingt machen.

Nö, musst du nicht. Also zumindest aus Sicht der Welt um dich herum. Es ist bekannt, dass die NFS-Ausbildung eine derer ist, bei denen sich die Ausbildungsbetriebe die Rosinen unter den Bewerbern herauspicken.

Akzeptiere, dass nicht alles so geht wie du es dir wünschst. Dass du ggf. Umwege gehen musst, um ans Ziel zu kommen. Es gibt noch andere Jahre und es gibt noch andere Berufe!

Ich habe bestimmt 8 Landkreisen Bewerbungen geschickt.

Ähm... dir ist aber schon klar, dass die Landkreise i.d.R. nicht die Betreiber der Rettungsdienste sind?

Davon abgesehen: Diese Zahl ist nicht besonders hoch. Du kannst von "vielen" Bewerbungen reden, wenn du 30 oder 40 verschickt hast.

Denkt ihr ich schaffe es da irgendwo rein oder stehen die Chancen super schlecht?

Mit nur 8 Bewerbungen und wahrscheinlich auch eher in einer Gegend, in der "man" gerne leben möchte, sind die Chancen nicht gut. Du solltest einen sicheren Plan B haben.

Besser sind die Chancen, wenn du dir mal gezielt die Gegenden Deutschlands heraussuchst, in denen eigentlich niemand leben und arbeiten will, und dort nochmal eine gute Anzahl Bewerbungen schreibst. Denn dort gibt es auch weniger Bewerber, die bereits Vorwissen haben. Allerdings haben auch die durchaus ihre internen Aspiranten, die bereits als RS unterwegs sind und jetzt dann NFS werden sollen/dürfen.

Vom Prinzip her würde ich den Rettungssanitäter Sogar noch machen aber die Ausbildung muss man ja selbst bezahlen und das Geld habe ich momentan einfach nicht.

Es geht dabei nicht allein um die Qualifikation, sondern auch darum dass du die Arbeit im Rettungsdienst kennst und aus eigener Erfahrung weißt, worauf du dich da einlässt. Das ist nämlich ein Bisschen eine andere Welt als "ich rette täglich Leben".

Aber: Es gibt Wege, dies zu erreichen ohne dabei finanziell Miese zu machen. Beispielsweise macht man im Rahmen von FSJ/BFD im Rettungsdienst oft den RS, auf Kosten des Rettungsdienstes. Manche Rettungsdienste bezahlen auch neuen Mitarbeitern die RS-Lehrgänge, wenn diese sich dafür für 1-2 Berufsjahre verpflichten.

Sowas wären Umwege, die du gehen könntest um dorthin zu kommen, wohin du möchtest. Dafür musst du halt akzeptieren, dass das mit der NFS-Ausbildung erst in ein paar Jahren klappt - aber dann vielleicht sogar sicher, weil du einen Ausbildungsplatz in dem Rettungsdienst bekommst, in dem du sowieso schon tätig bist. Und ein paar Jahre drauf hin zu arbeiten, ist doch besser als wenn's gar nicht klappt, oder?

Ansonsten kann man durchaus auch erstmal eine andere Ausbildung machen, z.B. die integrierte Pflegeausbildung. Dann hast du schonmal einen Beruf im medizinischen Bereich und in dem du Menschen hilfst, von dem du leben kannst solange du dich um eine NFS-Ausbildungsstelle bemühst.

Besteht in deiner HiOrg nicht die Möglichkeit den RettSan zu machen?

user0107656 
Fragesteller
 23.01.2024, 00:45

Ja natürlich aber kostet ja überall um die 2.500€

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Meiner Erfahrung nach, geht die Ausbildung auch ohne RS echt gut. Gerade die ohne Vorqualifikation müssen sich zwar echt voll rein hängen, aber gerade dadurch sind es manchmal die Stärksten am Ende, die richtig abgehen.

Hilft aber alles nichts, wenn die Personaler diese Leute gar nicht erst nehmen. Und daran lässt sich recht wenig ändern. Da hilft nur, weiter probieren und sich bewerben.

Leony2000  23.01.2024, 12:54

Es geht nicht nur darum das jemand die Qualifikation hat und schon was von der Medizin versteht, es geht auch darum, dass die Bewerber wissen worauf sie sich einlassen.

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user0107656 
Fragesteller
 23.01.2024, 15:12
@Leony2000

Ich weiß definitiv worauf ich mich einlasse. Das ist mein Traumberuf.

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Leony2000  23.01.2024, 21:23
@user0107656

Das denkst du vielleicht. Aber zwischen der Vorstellung und der Erfahrung in dem Beruf liegt ein riesiger Unterschied. Es gibt viele von denen dies der Traumberuf ist, aber viele von denen machen dann doch nach wenigen Jahren wieder was anderes. Man muss seine Erfahrungen sammeln, vorher kann man das nicht wirklich beurteilen.

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user0107656 
Fragesteller
 23.01.2024, 15:12

Danke🙏

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Von Experte RedPanther bestätigt

Hi,

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Die Feststellung, dass die NFS-Ausbildung sehr begehrt und die Konkurrenz groß ist, ist fast schon eine Binsenweißheit der Branche.

Die Feststellung, dass Arbeitgeber im Rettungsdienst interne Bewerber bevorzugen, bei denen sie wissen, was man bekommt, ebenfalls.

Was meint ihr?

Im Grunde genommen gibt es zwei Varianten, die zum Ziel führen können.

Variante 1 ist der klassische Einstieg in den Rettungsdienst über die Qualifikation zum Rettungssanitäter und das Sammeln von Einsatzerfahrung. Das muss nicht zwangsläufig als Selbstzahler erfolgen - ggf. kommt auch eine Förderung über das Jobcenter in Betracht oder eine arbeitgeberseitig finanzierte Ausbildung (gegen Rückzahlung oder Verpflichtung).

Letzteres wird nicht überall und nicht immer angeboten; hier lohnt es sich tatsächlich, gezielt anzufragen.

Variante 2 ist der Versuch, direkt in die NFS-Ausbildung einzusteigen.

Für externe Bewerber ohne Rettungsdiensterfahrung stehen die Chancen hier - wie Du schon selbst festgestellt hast - eher schlecht.

Bessere Chancen haben Externe meist dort, wo ein richtiges Assessment-Center als Auswahlverfahren durchgeführt wird.

Und bessere Chancen haben Externe dort, wo sonst kein Mensch hin will - das bedeutet: der vergleichsweise kleine Rettungsdienst in maximal strukturschwachen Regionen der Republik, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent