Kann mir jemand die Trinität erklären ich verstehe die Bibel nicht?

16 Antworten

Schau:

Im Mittelpunkt der christlichen Lehre steht der Glaube an den einen Gott, der die Welt und die Menschen erschaffen hat. Die Menschen aber entfernten sich von ihrem Schöpfer. Ein Abgrund tat sich auf. In der Tradition der Glaubenslehre (Dogmatik) entwickelte sich folgende Sichtweise: Durch den Opfertod Jesu kam es zur Versöhnung zwischen Mensch und Gott. Damit wurde der Tod an sich besiegt, auch die Sünde, jenes Tun, das einen Menschen von Gott entfernt und trennt. Der Keim zur Sünde aber vererbt sich durch die Generationen. Wie steht der Mensch vor Gott da? Wie kann er sich rechtfertigen? Muss er gute Taten vollbringen, um sich das Heil zu verdienen? Oder bekommt er es geschenkt aus Gnade? - Darüber stritten Generationen von Christen.
Christen glauben, dass Gott durch Jesus von Nazaret in einzigartiger Weise gesprochen und gehandelt hat, so dass die Menschen in ihm Gott begegnen können. Er ist der Sohn Gottes von Anbeginn der Welt an, war aber auf Erden trotz seiner Göttlichkeit ein Mensch wie alle anderen auch: geboren von einer Frau und sterblich. Allerdings mit einer Ausnahme: Jesus, so sagt die Theologie, war ohne Sünde. Zusammen mit Gott dem Vater und dem Heiligen Geist gehört er zur Dreifaltigkeit des Einen Gottes.

Quelle: Basiswissen Christentum von Dr. Georg Schwikart, S. 11

Also. Ich kann dir ein Beispiel nennen. Sagen wir anhand von einem Baum. Der Vater ist die Wurzel die man nicht sieht aber den Baum hält. Der Sohn ist der Stamm die Äste und so. Und der heilige Geist sind die Früchte die die guten Taten tragen. Es ist alle Gott nur in unterschiedlichen Formen.

Ich verstehe dieses Konzept allgemein nicht mit der Trinität

Christen auch nicht, es wird als "Geheimnis" verstanden in dem Sinne, daß das Sein Gottes uns sinnlich verborgen ist , nicht faßbar.

Das "Konstrukt" der Trinität ergibt sich aus den Bezeugungen der Schriften des NT.

Jesus wird mit 2 Naturen gedacht, ganz Mensch, aber auch Gott. So kann die menschliche Natur eben leiden und auch eine menschliche Beziehung zum "Vater" haben. Frag nicht wie.

Der Begriff 'Trinität' (in etwa 'dreifache Gestalt') kommt in der Bibel nicht vor.

Aber das, was der Begriff beschreibt, schon.

Die Bibel macht klar: es gibt nur eine Gottheit, die zu Recht angebetet werden soll. Dennoch beschreibt die Bibel Gott, den Vater, Jesus und den Heiligen Geist als eigenständige Personen, die alle göttliche Eigenschaften haben: sie sind ewig, haben die Welt geschaffen, können Sünden veregeben, können überall sein etc.

Das ließ den Schluss zu, dass das Wesen der einigen Gottheit, יהוה, aus drei Personen besteht: Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Im Schemah Israel wird Gott 'echad' (einig) und nicht 'jachin' (einzig) genannt. Das passt gut zur Trinitätslehre.

Kannst Du mit meiner Antwort etwas anfangen?

Hallo AschenBerg,

Du hast völlig Recht, wirklich verstehen kann man die Trinitätslehre nicht (wenngleich sie durchaus erklärt werden kann). Aber muss man sie wirklich verstehen, wenn sie in der Bibel doch gar nicht gelehrt wird? Was aber sagt die Bibel genau dazu?

Nun, es gibt nur einen einzigen allmächtigen Gott, den Schöpfer, der alle Dinge gemacht hat (5. Mose 6:4). Dieser hat einen Sohn, der jedoch nirgends als Teil Gottes dargestellt wird. In einem Gebet sprach Jesus von Gott als "dem allein wahren Gott", was ganz offensichtlich ihn selbst ausschließt (Johannes 17:3).

So, wie die Bibel vom heiligen Geist spricht, so kann dieser keine Person sein, sondern die unsichtbare Kraft, die von Gott ausgeht. Zum Beispiel finden sich Äußerungen wie "vom heiligen Geist erfüllt", was eher auf eine Kraft als auf eine Person schließen lässt (siehe Apostelgeschichte 2:4). In der New Encyclopædia Britannica heißt es daher:

„Das trinitarische Glaubensbekenntnis der Christenheit . . . unterscheidet diese von den beiden anderen klassischen monotheistischen Religionen [Judentum und Islam].“ Die Kirche entwickelte die Trinität, obwohl „die Bibel der Christen keine ausdrücklich trinitarischen Erklärungen über Gott enthält“.

Interessant ist auch, was die New Catholic Encyclopedia dazu sagt:

„Die Formulierung ,ein Gott in drei Personen‘ setzte sich erst gegen Ende des 4. Jahrhunderts richtig durch und war bis dahin noch nicht völlig in das christliche Leben und das christliche Glaubensbekenntnis aufgenommen worden... Den apostolischen Vätern war eine solche Auffassung oder Vorstellung völlig fremd.“

Die Encyclopedia Americana drückt sich ähnlich aus:

„Die Dreieinigkeitslehre des 4. Jahrhunderts war keineswegs ein Spiegelbild der frühchristlichen Lehre von der Natur Gottes; sie war eher eine Abweichung davon.“

Hier sind ein paar Beispieltexte, die deutlich machen, dass Jesus weder Gott, noch ein Teil von ihm ist:

Matthäus 26:39: "Und er ging ein wenig weiter, fiel auf sein Angesicht, betete und sprach: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Becher an mir vorüber. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“

Wäre Jesus Gott, dann würde sich sein Wille nicht von dem seines himmlischen Vaters unterscheiden. Doch Jesus trifft hier eine klare Unterscheidung! Außerdem wirft dieser Text die Frage auf, zu wem und warum Jesus betet, wenn er doch selbst Gott ist!

Johannes 14:28: "Ihr habt gehört, daß ich zu euch sagte: Ich gehe weg, und ich komme zu euch [zurück]. Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater hingehe, denn der Vater ist größer als ich."

Bei einem dreieinigen Gott wäre alle Personen gleich mächtig (bzw. gleich groß) Jesus aber sagt hier, dass sein Vater größer ist als er!

1.Korinther 15:27,28: "Denn Gott „hat alles unter seine Füße gelegt“. Wenn er aber sagt, dass alles unterworfen worden ist, dann ist offensichtlich der ausgenommen, der ihm alles unterworfen hat. Wenn dem Sohn jedoch alles unterworfen sein wird, dann wird er sich auch selbst dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott für jeden alles ist.“

In einer Dreieinigkeit würde sich nicht die eine Person der anderen unterwerfen, weil das bedeuten würde, dass die eine Person über der anderen stehen würde. Das ist aber nach der Dreieinigkeitslehre nicht der Fall! Außerdem steht hier, dass Gott seinem Sohn alles unterworfen hat. Das geht allerdings nur dann, wenn er mehr Macht hat als sein Sohn.

Kolosser 1:15:  "Er [Jesus] ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung".

Wenn Jesus hier als der „Erstgeborene aller Schöpfung“ genannt wird, muss er logischerweise ein Teil von ihr sein. Jesus ist somit ein geschaffenes Wesen und kann somit nicht Gott sein!

Wenn man die Aussagen der Bibel über Gott auf der einen und Jesus Christus auf der anderen Seite in Beziehung zueinander setzt, ergibt sich daraus ein deutliches Bild: Gott besteht nur in einer Person, und Jesus ist der von ihm erschaffene Sohn.

LG Philipp

kinder4kinder  30.03.2024, 09:23

Philipp59

Wenn Jesus hier als der „Erstgeborene aller Schöpfung“ genannt wird, muss er logischerweise ein Teil von ihr sein.

Kol. 1:15:  "Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung".

Das Relativpronomen ὅς („der“) referenziert wieder den Sohn Gottes. Mit einer Kopula und einem Prädikativ wird dieser mit dem Bild, d.h. etwas Sichtbarem, verglichen, in dem man den unsichtbaren Gott erkennen kann.

Mit πρωτότοκος („Erstgeborener“) gebraucht Paulus eine Metapher, die davon spricht, dass der Herr Jesus den höchsten Rang und die oberste Autorität über die Schöpfung hat. Dazu gebraucht Paulus wohl einen Genitivus relationis mit πάσης κτίσεως („aller Schöpfung“), d.h. in Bezug auf die ganze genannte Schöpfung hat Christus als Schöpfer die Vorrangstellung, wie sie auch ein Erstgeborener hat, der den Vorrang vor allen anderen hat. Er steht über der Schöpfung und die Schöpfung ist ihm untergeordnet, weil er ja im Vers danach als deren Schöpfer und Urheber beschrieben wird

Das gr. Wort für »Ebenbild« ist eikon, wovon das dt. Wort »Ikone« abstammt. Es bedeutet »Kopie« oder »Abbild«. Jesus Christus ist das vollkommene Bild - das exakte Abbild - Gottes. Er war von aller Ewigkeit her in der Gestalt Gottes selbst.(vgl. Joh.14)

 Mit dieser Beschreibung Jesu betont Paulus, dass Christus sowohl die Repräsentation als auch die Offenbarung Gottes ist. Von daher ist er in jeder Hinsicht völlig Gott (vgl. 2, 9; Johannes 8,58; 10, 30-33; Hebräer 1,8). der Erstgeborene, der über alle Schöpfung ist. (Vgl. V. 18.) Das gr. Wort für »Erstgeboren« kann sich auf jemanden beziehen, der zeitlich als erster geboren wurde, doch in den meisten Fällen bezeichnet es eine vorrangige Stellung oder einen höheren Rang 

Sowohl in der gr. als auch in der hebr. Kultur war der Erstgeborene der vorrangige Sohn, der von seinem Vater das Erbrecht empfing, ob er nun als erster geboren war oder nicht. Dieser Begriff wird für Israel verwendet, das zwar nicht zeitlich die erste Nation, aber die vorrangige Nation war (vgl. 2. Mose 4,22; Jeremia 31,9).

Jesus ist somit ein geschaffenes Wesen und kann somit nicht Gott sein!
Wenn man die Aussagen der Bibel über Gott auf der einen und Jesus Christus auf der anderen Seite in Beziehung zueinander setzt, ergibt sich daraus ein deutliches Bild: Gott besteht nur in einer Person, und Jesus ist der von ihm erschaffene Sohn.

In diesem Zusammenhang bedeutet Erstgeborener eindeutig nicht »geschaffen«, sondern »von höchstem Rang« (vgl. Psalm 89,28; Offenbarung 1,5), und das aus mehreren Gründen:

1.)Christus kann nicht zugleich der »Erstgeborene« und »Ein-geborene« sein (vgl. Johannes 1,14.18; 3, 16.18; 1. Johannes 4,9);

2.) wenn der »Erstgeborene« zu einer Gruppe gehört, steht diese Gruppe im Plural (vgl. V. 18; Römer 8,29), doch die Bezugsgruppe hier ist die »Schöpfung« - und die steht im Singular;

3.) wenn Paulus lehrte, Christus sei ein erschaffenes Wesen, stimmte er damit der Irrlehre zu, die er mit dem Brief widerlegen wollte;

und 4.) kann Christus unmöglich geschaffen und zugleich der Schöpfer von allem sein (V. 16).

---->>> Deshalb ist Jesus der Erstgeborene im Sinne der Vorrangstellung (V. 18) und besitzt das Erbrecht »über aller Schöpfung« (vgl. Hebräer 1,2; Offenbarung 5,1-7.13). Er existierte vor der Schöpfung und steht in seinem Rang über ihr.

Gläubige haben in Christus alles, was sie brauchen, sowohl von ihrer Stellung her durch die zugerechnete vollkommene Gerechtigkeit Christi als auch volles Genüge in allen himmlischen Gütern, die zur geistlichen Reife führen (2. Petrus 1,3.4). das Haupt jeder Herrschaft und Gewalt. Jesus Christus ist der Schöpfer und Herrscher des Universums und aller geistlichen Wesen

..der Erstgeborene jeder Kreatur. „Der Erstgeborene jeder Kreatur“ bedeutet nicht den Ersten in der Chronologie, sondern den Ersten in der Priorität. Die Zeugen Jehovas benutzen diesen Vers, um fälschlicherweise zu behaupten, dass Jesus, weil er der Erstgeborene war, erschaffen wurde und daher nicht ewig ist. Aber das ist nicht der Fall, denn Gott bezeichnet Jakob und Ephraim als Erstgeborene obwohl beide ältere Brüder hatten. Das griechische Wort prototokos, das mit „Erstgeborener“ übersetzt wird, bezieht sich nicht auf die Chronologie, sondern auf die Priorität.

Denn durch ihn ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: Alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen.

Dies ist das Geheimnis des Lebens. Jesus ist nicht der Geschaffene; Er ist der Schöpfer

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