Kann man sexuelle Neigungen biologisch begründen?

Loka95  21.03.2023, 13:47

Meinst du Homosexuelle oder Fetische?

KopfDefekt 
Fragesteller
 21.03.2023, 13:50

In erster Linie homosexuelle aber das mit dem Fetisch find ich auch interessant

DreiGegengifts  21.03.2023, 13:51

Homo- oder Heterosexualität hat nur nichts mit sexueller Neigung zu tun.

KopfDefekt 
Fragesteller
 21.03.2023, 13:53

Sondern?

10 Antworten

Natur, Evolution

Natur hat kein Bewusstsein. Natur bzw Evolution will nichts, hat kein Ziel und auch keinen Zweck. Wer da etwas hineininterpretiert, versteht Evolution nicht.

Einfach weil es biologisch keinen Nutzen hat

Evolution hat kein Ziel, keinen Plan und keinen Zweck:

Die Auffassung, dass die Evolution ein Ziel hat oder dass ihr eine Notwendigkeit innewohnt, ist ein weit verbreitetes Missverständnis, welches in verschiedenen Formen auftritt.

https://gbs-schweiz.org/blog/weshalb-die-evolution-kein-ziel-hat/index.html

Und keine Richtung:

Evolution will nichts, plant nichts und hat auch kein Ziel - also auch keine Richtung, nicht mal vom Niederen zum Höheren - vom einfachen zum komplexen Leben.

https://www.mdr.de/wissen/evolution-ist-der-mensch-ein-zufall-100.html

Der rückläufige Kehlkopfnerv macht bei Landwirbeltieren einen Umweg über das Herz. Bei der Giraffe sind das 5 Meter, statt nur einigen Zentimeter. Fische haben keinen Hals und ihr Herz ist direkt unterhalb vom Kopf. Sie haben zwar keinen Kehlkopf, aber es gibt einen ähnlichen Nerv, der zum 6. Kiemenbogen führt. Verlängert sich im Lauf der Evolution der obere Teil der Wirbelsäule zu einem Hals, dann wandert das Herz in den Brustkorb hinab und zieht die großen Blutgefäße hinterher.

Bei manchen Menschen fehlt die rechte Arteria subclavia, die embryonal den rechten Kehlkopfnerven in Richtung Brustkorb dehnt und verlängert. Damit behält der Nerv seinen ursprünglichen, direkten, kurzen Verlauf: nur ein paar cm. Die Verlängerung scheint keinen Nachteil oder Vorteil zu bieten.

Homosexualität

Es gibt keinen Beleg, dass Erziehung oder Kindheitserlebnisse die sexuelle Orientierung beeinflussen:

There is no substantive evidence which suggests parenting or early childhood experiences play a role with regard to sexual orientation

https://en.wikipedia.org/wiki/Homosexuality

Und:

„Alle Versuche, psychosoziale Faktoren in der Entwicklung der sexuellen Orientierung zu finden, haben absolut nichts zutage gefördert“, betonen die Psychobiologen Glenn Wilson und Qazi Rahman.
So gibt es beispielsweise keine Hinweise darauf, dass Jungen mit fehlendem oder überstrengem Vater später häufiger homosexuell sind als andere.
„Es gibt keinen substanziellen Beleg dafür, dass die Art der Erziehung oder Erfahrungen der frühen Kindheit irgendeine Rolle für die Entwicklung der heterosexuellen oder homosexuellen Orientierung spielen“, konstatierte daher unter anderem das Royal College of Psychiatrists – die Standesorganisation der britischen Psychiater.

https://www.scinexx.de/dossierartikel/fruehe-praegung/

Die Wissenschaft geht davon aus, dass Homosexualität durch einen Mix aus verschiedenen biologischen Ursachen entsteht (Genetik, Hormone während der Schwangerschaft).

Kink / Fetisch

Kinks bzw Fetische sind keine sexuelle Orientierung.

Die Ursache von Kinks (bzw von Fetischen) ist unbekannt. Einige Kinks dürften biologische Ursachen haben, und einige kann man sich aneignen: manche unbewusst in der Kindheit. Vermutlich ist es ein Mix aus Nature und Nurture (Nurture = soziale Umgebung, nature = biologische Faktoren wie Genetik).

Man kann manchmal einen Kink sogar bewusst konditionieren (bewusst erlernen), zB einen sexuellen Fetisch auf Penny-Gläser (sehen wie Gurkengläser aus):

Some explanations invoke classical conditioning. In several experiments, men have been conditioned to show arousal to stimuli like boots, geometric shapes or penny jars by pairing these cues with conventional erotica.

https://en.wikipedia.org/wiki/Sexual_fetishism#Cause

Nur mit Konditionierung kann man aber nicht alles erklären.


KopfDefekt 
Fragesteller
 24.03.2023, 11:44

Das ist mir zu philosophisch und darüber lässt sich ne Menge diskutieren. Aber du scheinst nen riesen Aufwand betrieben zu haben. Da will ich nicht undankbar sein

0
Mayahuel  24.03.2023, 11:53
@KopfDefekt
Das ist mir zu philosophisch

Nö. Naturwissenschaft.

Wer behauptet, Evolution hat einen Zweck oder Plan, verlässt die Naturwissenschaft. Das wird Intelligent Design genannt und ist Pseudowissenschaft wie Astrologie.

0

Kann man sicherlich biologisch nachweisen. Denkmuster sind Verschaltungen im Gehirn, die bei solchen Menschen eben "anders" sind. Ich finde, es sollte anerkannt werden, dass psychisch Kranke eben auch nur "anders" sind, auch bei ihnen sind es oft Verschaltungen im Gehirn (zumindest, wenn es chronisch ist).

Man könnte sagen es ist eine biologische Ausnahme. Wie rote Haare. Auch Dinge die keinen Nutzen haben, kommen vor. Zb Autismus, Introvertiert sein, ADHS oder dergleichen. Sind vermutlich blöde Vergleiche, aber was anderes fällt mir grade nicht ein. Einen Nutzen hat es aber durchaus. Zb bei Pinguinen ist es üblich, dass homosexuelle Pinguine verlassene Eier behüten und die Küken (nennt man das so) aufziehen.

Laut aktuellen Theorien ist die Sexualität vererbt. Also die Mutter steht auf Männer, der Vater steht auf Frauen. Normalerweise bekommt der Sohn die sexuelle Ausrichtung vom Vater. Doch es kann auch vorkommen das er "versehentlich" die der Mutter bekommt oder die von beiden. Entsprechend kann man dann Schwul oder Bi auf die Welt kommen. Anderen Theorien zufolge hängt die Sexualität mit den Hormonen in der Schwangerschaft zusammen.

Unterschiede im Gehirn wurden im Normalfall nicht festgestellt, bei den verschiedenen Sexualitäten. Zumindest nicht so weit ich weiß. Nur wenn zwei Frauen oder zwei Männer gemeinsam ein Kind großziehen, wurde beobachtet das sich das Gehirn des einen Parts jeweils etwas verändert hat, in Richtung des anderen Geschlechts - zumindest wenn man nach Rollenklischees geht. Zumindest ergab das eine Studie, die ich gerne verlinken würde, aber ich weiß nicht mehr wo ich sie abgespeichert habe. Allerdings stellt sich für mich die Frage, ob sich nicht auch bei Heteros das Gehirn in der Elternzeit verändert. Dazu sind mir keine Infos bekannt, müsste ich noch recherchieren.

Was Fetische angeht, sie entwickeln sich in der Kindheit. Vermutlich ist man auf etwas fixiert, was einen (harmlos) fasziniert oder einem Sicherheit vermittelt. Zb sieht man, wenn man ausgeschimpft wird, immer auf die Lederschuhe der Eltern und verbindet das mit Aufregung und zugleich psychischem Druckausgleich. Und später steht man dann beim Sex auf Leder oder auf Schuhe.

Bei BDSM besteht die Theorie, dass man missbraucht wurde, Gewalt erfuhr oder dergleichen und sich nun damit Kontrolle zurückholen will oder man solche negative Erlebnisse mit positiven Erlebnissen verknüpfen will.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bi yourself 🏳️‍🌈

docdespair  22.03.2023, 03:09

Wobei Homosexualität ja einen Sinn hat.

0
docdespair  22.03.2023, 17:11
@Loka95

Na ja, sie erfüllt ja in der Natur Funktionen, jedenfalls wenn man nach der Evolutionsbiologie geht.

0
Loka95  22.03.2023, 18:14
@docdespair

Eigentlich hatte ich eine konkretere Antwort erhofft.

0
docdespair  23.03.2023, 03:54
@Loka95

Du meinst zu den Funktionen? Also... da gibt es ja z.B. den Punkt, dass Homosexuelle offenbar als eine Art sozialer Puffer funktionieren. Sie sind dort da, wo z.B. Kinder keine Möglichkeit haben, mit Eltern aufzuwachsen und unterstützen eine Gruppe, wo sie gerade anderweitig beschäftigt sind.

0

Also... das ist etwas komplexer. Sehr wahrscheinlich sind sexuelle Orientierungen wie Hetero-, Homo- und Bisexualität eher epigenetisch veranlagt. Das bedeutet, dass sie komplexer in den Genen verankert sind und dabei auch biochemische Prozesse eine Rolle spielen. Die Gene sind ja nach der Geburt nicht fix, sondern verändern sich teils nochmal deutlich. Siehe auch hier:

https://www.quarks.de/gesellschaft/gibt-es-ein-gen-oder-eine-bestimmte-hirnstruktur-fuer-homosexualitaet/

Was aber ebenso klar ist: Man kann sexuelle Orientierungen nicht mal eben beeinflussen oder verändern, das geht nicht mal mit Gehirnwäschen.

Kann man sexuelle Neigungen biologisch begründen?

Wenn man ein biologisches Phanomen erklären will, muss man sowohl seine proximaten Ursachen als auch die ultimaten Folgen davon begründen. Mit den proximaten Ursachen sind die physiologischen und ontogenetischen Ursachen gemeint, die ein bestimmtes Verhalten entstehen lassen. Die ultimaten Folgen zielen darauf ab, welchen Sinn und Zweck eine Verhaltensweise hat, also welchen evolutionären Nutzen (Adaptationswert) sie besitzt und wie sie stammesgeschichtlich entstanden sind. Diese Herangehensweise geht zurück auf die vier "Warum?"-Fragen des Verhaltensforschers Niko Tinbergen.

Über die proximaten Ursachen der sexuellen Orientierung wird immer noch viel gestritten und geforscht. Klar ist heute aber schon, dass es "die eine" Erklärung dafür nicht gibt. Klar ist auch, dass die Gene die Sexualität beeinflussen. Das wurde schon früh durch Zwillingsstudien (Långström et al. 2007) bestätigt. Durch genomweite Assoziationsstudien (GWAS) wurden inzwischen schon einige genetische Marker identifiziert, die mit homosexuellem Verhalten in Verbindung stehen (z. B. Ganna et al. 2019). Die Zwillingsstudien haben aber auch gezeigt, dass die Gene die sexuelle Orientierung nicht allein bestimmen. Zum größeren Anteil beeinflussen individuelle Umweltfaktoren, die noch vor der Geburt (die Sexualität ist angeboren!) auf den Fetus einwirken, die Entwicklung der sexuellen Orientierung. Welche Einflüsse das sind, ist aber weitgehend unklar. Diskutiert wird v. a. der Einfluss von Hormonen. So wurde in einer Studie etwa nachgewiesen, dass hohe Konzentrationen des Hormons Progesteron die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ein Nachkomme bisexuell wird (Reinisch et al. 2017). Diskutiert werden aber auch Einflüsse des Immunsystems der Mutter (Bogaert et al. 2017) oder die Vererbung epigenetischer Muster (Rice et al. 2012).

In Bezug auf die Individualentwicklung (Ontogenese) wissen wir heute, dass die Sexualität angeboren wurde. Die Umgebung, in der wir aufwachsen, beeinflusst die sexuelle Orientierung nicht. Kinder, die in Regenbogenfamilien groß werden, sind beispielsweise nicht häufiger homosexuell als Kinder aus einer konventionellen Hetero-Familie. Meist sind Kinder aus Regenbogenfamilien aber toleranter und akzeptieren Menschen mit nichtheterosexueller Orientierung eher, weil ihnen in ihrem Umfeld Homosexualität als das vorgelebt wird, was sie ist, nämlich ganz normal.

Soweit zu den proximaten Ursachen. Wie sieht es mit den ultimaten Folgen aus? Der Evolutionsbiologe Theodosius Dobzhansky schrieb einst einen Artikel unter dem Titel: "Nichts in der Biologie ergibt einen Sinn außer im Licht der Evolution." Ohne eine evolutionsbiologische Begründung geht heute eigentlich nichts.

Auf den ersten Blick scheint Homosexualität im Widerspruch zur Evolutionsbiologie zu stehen. Denn Homosexuelle pflanzen sich nicht fort, somit müssten eigentlich die Genvarianten (sog. Allele), die sie verursachen, nach und nach verschwinden. Tatsächlich aber bleibt der Anteil der Homosexuellen in der Bevölkerung nahezu konstant.

Schaut man genauer hin, dann steht Homosexualität nicht im Widerspruch zur Evolutionstheorie. Zum einen stimmt es ja nicht unbedingt, dass Homosexuelle sich nicht fortpflanzen. Es gibt nicht wenige lesbische Mütter oder schwule Väter, es gibt Samenspenden und es gibt künstliche Befruchtung und Leihmutterschaft. Aber es gibt auch noch andere Erklärungen.

Verwandtenselektion

Das Ziel in der Evolution besteht darin, seine eigenen Gene möglichst erfolgreich zu vermehren und in die nächste Generation zu bringen. Dieses Vermögen wird als biologische Fitness bezeichnet. Das geht zum einen dadurch, dass man so viele Nachkommen wie möglich zeugt. Diese sog. direkte Fitness ist aber nur ein Teil der Gesamtfitness. Denn unsere Gene teilen wir nicht nur mit unseren Kindern, sondern natürlich auch mit allen anderen Verwandten. Man kann einen Beitrag zu seiner biologischen Fitness darum auch dadurch leisten, dass man andere Verwandte unterstützt, z. B. Geschwister. Dieser Weg wird indirekte Fitness genannt. Den Genen ist es dabei ganz egal, ob sie nun durch Nachkommen oder durch andere Verwandte verbreitet werden. Auf diese Weise lässt sich z. B. erklären, warum etwa bei Zebramangusten oder Erdmännchen nur ein Paar in der Gruppe Junge bekommt, während die anderen bei der Jungtieraufzucht helfen und auf eigenen Nachwuchs "verzichten" oder weshalb bei Honigbienen nur die Königin Nachwuchs produziert. Die Verwandtenselektion, also das bevorzugte Unterstützen von Verwandten, kann damit auch erklären, weshalb Homosexuelle trotz fehlender eigener Nachkommenschaft ihre biologische Fitness erhöhen. Die Allele für Homosexualität bleiben dann erhalten, möglicherweise auch, weil sie wahrscheinlich noch ganz andere Wirkungen haben. Denkbar wäre z. B. dass dieselben Allele ein Individuum auch fürsorglicher machen.

Pleiotropie

In den meisten Fällen wirkt sich ein Gen nicht nur auf ein Merkmal, sondern auf mehrere Merkmale aus. Ein Gen, das die Pigmentierung der Haut beeinflusst, wirkt sich beispielsweise meist auch auf die Farbe der Haare und der Augen aus. Wenn ein Gen mehrere Merkmale berinflusst, nennt man das Pleiotropie. Ein Gen, das Homosexualität verursacht, mag zwar in Bezug auf eigene Nachkommen nachteilig sein, kann aber aufgrund seiner anderen Wirkungen u. U. insgesamt doch von Vorteil sein und damit erhalten bleiben.

Man hat beispielsweise einen genetischen Marker auf dem X-Chromosom gefunden, der im Zusammenhang mit Homosexualität bei Männern steht (z. B. Hamer et al. 1993 und Sanders et al. 2015). Wie du sicher weißt, haben Männer nur ein X-Chromosom, Frauen dagegen zwei. Ein Gen, das auf dem X-Chromosom liegt, verbringt daher im Schnitt doppelt so viel "Lebenszeit" in weiblichen Individuen wie in männlichen. Man vermutet, dass derselbe Marker, der bei den Männern Homosexualität (mit)verursacht, bei Frauen möglicherweise auch die Fruchtbarkeit erhöht und somit insgesamt aufgrund der längeren Verweildauer in Frauen der Vorteil gegenüber dem Nachteil überwiegt.

Bisexuelle erhalten Gene für Homosexualität

Wir wissen, dass die sexuelle Orientierung polygen vererbt wird, d.h. es gibt nicht ein einziges Gen, das die Sexualität beeinflusst, sondern eine Vielzahl. Wir wollen der Einfachheit halber aber einmal annehmen, es gäbe nur ein einzelnes Gen, von dem es ein Allel für Hetero- (nennen wir es a) und ein Allel für Homosexualität (nennen wir es b) gibt. Die meisten Tiere und auch der Mensch sind diploid, d. h. es gibt in jeder Körperzelle jedes Chromosom (und damit jedes Gen) doppelt. Damit ergeben sich drei mögliche Genotypen:

  1. homozygote Träger des Allels a (aa) sind heterosexuell,
  2. homozygote Träger des Allels b (bb) sind homosexuell,
  3. heterozygote Träger (ab) sind bisexuell.

Sehr häufig ist es vorteilhaft, wenn ein Genlocus heterozygot ist. Wenn der heterozygote Phänotyp einen Überlebensvorteil bietet, nennt man das auch Heterozygotenvorteil. Viele Erbkrankheiten werden z. B rezessiv vererbt, treten also nur bei homozygoten Trägern auf, aber nicht bei heterozygoten. Ein anderes Beispiel für einen Heterozygotenvorteil ist die heterozygote Form der Sichelzellanämie, die vor Malaria schützt. Deswegen ist z. B. in Afrika die Sichelzellanämie sehr viel häufiger als etwa in Europa. Obwohl die homozygote Form fatal ist, bleibt das Allel erhalten, weil es heterozygoten Trägern einen Vorteil verschafft, da sie seltener an Malaria sterben. In ähnlicher Weise könnte der Fortpflanzungserfolg bisexueller Individuen größer sein als der homozygoter Träger. Man hat spekuliert, dass Bisexuelle z. B. im Durchschnitt mehr Nachkommen zeugen als Heterosexuelle. Über sie blieben die homosexuellen Allele im Genpool erhalten. Hierzu passt, dass z. B. die meisten Tiere, bei denen homosexuelles Verhalten beibachtet wurde, nicht ausschließlich homosexuell sind. Auch beim Menschen sind die meisten wohl nicht nur heterosexuell oder nur homosexuell, sondern auf einem breiten Spektrum irgendwo dazwischen, also mehr oder weniger bisexuell.

Ich frage mich nur ob man das im Gehirn nachweisen kann oder wo das herr kommt.

Man kann die sexuelle Orientierung nicht im Gehirn erkennen. Es gibt keine Gehirnareale, die sich bei homosexuellen Menschen signifikant von Heterosexuellen unterscheiden. Auch in den Genen kann man die sexuelle Orientierung nicht erkennen, da die Gene wie gesagt nicht die einzige Ursache sind. Darüber hinaus ist der Einfluss eines einzelnen genetischen Markers nur gering. Wenn ein Mensch also einen Marker trägt, der im Zusammenhang mit homosexuellem Verhalten steht, muss er noch lange nicht homosexuell sein.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig