Kann ein Gläubiger seine Rettung verlieren obwohl man mit dem Geist Gottes versiegelt ist?

12 Antworten

Jemand, der durch seinen Glauben an Jesus Christus gerettet wurde, kann diesen Glauben wieder verlieren; das kann ihn seine Rettung kosten. Gemäß der Bibel muss man einiges für seinen Glauben tun, man muss einen „harten Kampf“ führen (Judas 3,5).

Ganz deutlich wird das in 1. Korinther 6,9-11:

"Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Königreich Gottes nicht erben werden? Lasst euch nicht täuschen: Personen, die sexuell unmoralisch handeln, Götzendiener, Ehebrecher, Männer, die sich für homosexuelle Handlungen hergeben, Männer, die Homosexualität praktizieren, Diebe, Habgierige, Trinker, Menschen, die andere übel beschimpfen, und Erpresser werden Gottes Königreich nicht erben."

Jesus betonte durch einen Vergleich, wie wichtig es ist, den Glauben nicht zu verlieren. Er verglich sich selbst mit einem Weinstock und seine Jünger mit den Zweigen. Einige würden zunächst ihren Glauben durch entsprechende Früchte – ihre Taten – beweisen. Aber später würden sie das nicht mehr tun und „wie ein [fruchtloser] Zweig hinausgeworfen“ werden – das heißt, sie verlieren ihre Aussicht auf Rettung (Johannes 15,1-6). Paulus gebrauchte einen ähnlichen Vergleich. Er sagte, dass Christen, die nicht mehr glauben würden, „abgehauen werden“ (Römer 11,17-22).

Gemäß der Bibel muss jemand, der gerettet wurde, seinen Glauben bis zum Schluss beweisen: "Wer aber bis zum Ende ausgeharrt hat, der wird gerettet" (Matthäus 24,13).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Hoerli79 
Beitragsersteller
 28.12.2024, 16:13

Den Vers 11 aus Korinther hast vergessen

1. Korinther 6:11 ELB71

[11] Und solches sind euer etliche gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes.  

Berliner926  28.12.2024, 16:31
@Hoerli79

Richtig, wenn du Gottes Vergebung annimmst, kannst du ein gutes Gewissen haben und mit Freude leben.

Immer wieder vergleicht Paulus das Leben des Christen allerdings mit einem „Wettkampf“, der bis zum Ende geführt werden muss. „Laßt uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns bestimmt ist“, forderte er in Hebräer 12,1 auf.

Der Spruch "Einmal gerettet, für immer gerettet" ist keine biblische Aussage.

Nochmal Paulus: „Ich treffe meinen Leib und unterwerfe ihn, damit ich nicht den andern predige und selbst verworfen werde“ 1. Korinther 9.

Somit war der Apostel Paulus, der gewiss ein „geretteter“ Christ war, der Ansicht, dass sogar er als Wettläufer „verworfen“ werden könnte. Doch solange er ‘so lief, daß er den Preis empfangen’ konnte, und somit im Wettlauf blieb, war ihm die Rettung sicher. Daher kann von Christen, die im Wettkampf bleiben, gesagt werden, dass sie ewiges Leben haben. Doch wenn sie den Wettkampf aufgeben sollten, werden sie „verworfen“ und verlieren das zuvor ergriffene ewige Leben.

Hoerli79 
Beitragsersteller
 28.12.2024, 16:38
@Berliner926

paulus sprach über einen siegespreis, nicht bezüglich der Errettung. Aber du hast recht, nur Gott weiß wer echt an ihn glaubt und wer nicht. Der echte gläubige wird nicht abfallen, den der gute hirte wird ihn züchtigen und zurecht bringen. Jesus würde lügen wenn es so wäre.

Johannes 10:28-30 ELB71

[28] und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. [29] Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. [30] Ich und der Vater sind eins.

Berliner926  28.12.2024, 16:54
@Hoerli79

Da hast du recht. Und ich vertraue auch darauf, dass ich gerettet bin, auch wenn es immer unverdiente Güte bleibt. Ich denke aber, man sollte die Rettung nicht als Freibrief nehmen. "Wer stehe, sehe zu, dass er nicht falle." Dann gibt es warnende Beispiele, wie Annanias und Saphira, die alles verloren haben, nachdem sie den heiligen Geist empfangen hatten 😮

Hoerli79 
Beitragsersteller
 28.12.2024, 16:59
@Berliner926

Vom Freibrief ist ja eh nicht die Rede. Haben denn annanias und saphira alles verloren? Was haben sie verloren?

Berliner926  28.12.2024, 18:08
@Hoerli79

Petrus warf ihm vor, ‘dem heiligen Geist und Gott gegenüber ein falsches Spiel zu treiben’ (Apostelgeschichte 5). Darauf fiel Ananias nieder und verschied. Als die Männer, die ihn beerdigten, etwa drei Stunden später wieder zurückkehrten, fanden sie auch seine Frau Sapphira tot vor, da sie versucht hatte, die Täuschung ihres Mannes aufrechtzuerhalten. Du wirst jetzt nicht davonausgehen, dass sie in den Himmel aufstiegen?

Hoerli79 
Beitragsersteller
 28.12.2024, 18:34
@Berliner926

haben sie das ewige Leben verloren oder war die Strafe zu ihrem Lebzeiten der frühzeitige Tod?

Berliner926  28.12.2024, 19:10
@Hoerli79

Was würdest du nach 1. Korinther 6:9 (Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Königreich Gottes nicht erben werden?) und den obigen Texten schließen? Hatten sie Glauben, dass ein unsichtbarer Gott über ihnen steht und sie beobachtet, oder dachten sie menschlich, dass sie unbeobachtet ihren eigenen Vorteil suchen könnten?

Es ist ein Segen, dass wir nicht richten brauchen, sondern nach 2. Timotheus 4

"Vor Gott und Christus Jesus, der über die Lebenden und die Toten Gericht halten wird."

Bezogen auf die Eingangsfrage ganz oben - eine gesunde Ehrfurcht vor Gott ist sicher jederzeit wertvoll. "Lasst euch immer vom Geist leiten, dann werdet ihr sündigen Wünschen keinesfalls nachgeben" (Galater 5:,16). Wer danach versucht zu leben, braucht sich über die obige Frage keine Sorgen zu machen.

Berliner926  28.12.2024, 19:44
@Hoerli79

Nee, sicher wird man nicht durch eigene Werke gerettet.🤫 Wer das meint, sich durch Werke Rettung verdienen zu können, hat die Rettungsvorkehrung total falsch verstanden. Die Erlöserfunktion von Jesus gilt es zu vergegenwärtigen. Jemand hat mal gesagt, dass wenn man bei Rot über ne Ampel gefahren ist, es nicht gut machen kann, wenn man das nächste Mal bei Grün länger hält. Erst wenn man erkennt, dass wir Menschen alle Sünder sind, hat das Christentum uns was zu sagen, nämlich dass es durch Jesus Vergebung geben kann. Lass mich abschließend meinen Lieblingstext zitieren:

Jesus antwortete: „Wer mich liebt, wird sich an meine Worte halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.

Johannes 14,23

Ich hoffe, bei all dem, was wir hier in der Theorie ausgetauscht haben, erreicht dich eben diese Liebe. Denn das zu spüren, dass Gott und Jesus in einem wohnen, ist unbezahlbar.

Das ist eine ständige Gefahr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Hoerli79 
Beitragsersteller
 28.12.2024, 19:26

Den Glauben zu verlieren?

Athanasius71  28.12.2024, 20:16
@Hoerli79

Gefragt war nach der Rettung. Diese ist überhaupt erst sicher gegeben nach dem Tod. Vorher nicht. Auch den Glauben kann man verlieren. Passiert doch ständig.

Athanasius71  29.12.2024, 13:48
@Hoerli79

Auch das ist möglich. Alle können scheitern, niemand ist ausgenommen.

Ja, da es so etwas nicht gibt, nutzt es auch nichts...

Hallo Hoerli79, 💖🙏😊

Nein, wer geistig wiedergeboren ist, darf sich auf Heilsgewissheit freuen.

Wer danach aber Gott oder dem heiligen Geist untreu wird, der wird dennoch Schaden leiden, in dieser Welt, und auch im Himmel.

Geistig Wiedergeborene Menschen brauchen beim Weltgericht von Jesus Christus nicht erscheinen, aber geistig Wiedergeborene kommen zu den "Preisgerichten" und dort bekommt jeder geistig Wiedergeborene Belohnungen für seine gute Taten. Es gibt dort keine Strafen, nur Belohnungen.

Je fleißiger jemand war, je aufrichtiger man war, je treuer man war, desto größer und wertvoller werden die Belohnungen.

Belohnungen können sein: Ämter oder Besitztümer im Paradies, oder hohe Ämter im Himmel, oder gar öfters in die Nähe Gottes zu dürfen. 🙏💖

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gotteserfahrung 🙏

Das ist eine sehr gute Frage, die unter bibeltreuen Christen durchaus kontrovers diskutiert wird...

Im Prinzip ist diese Frage gar nicht so wichtig, denn wir wollen ja gar nicht abfallen, sondern immer an Gott glauben und Ihm vertrauen! Deshalb stellt sich diese Frage eigentlich gar nicht...

Aber es ist natürlich eine theoretische Überlegung, ob wir Heilsgewissheit immer haben dürfen und nur, wenn wir auch bei Gott bleiben.

Jesus sagt immerhin:

  • "Und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen" (Johannes 10,28-29).

Die Frage wäre, ob das auch dafür gilt, wenn sich jemand komplett vom Glauben abwendet. Solche Fälle gibt es ja von Leuten, die vor der Gemeinde ihren Glauben bezeugt haben und sogar Mitarbeiter waren. Auf einmal haben sie gesagt, dass sie nicht mehr an Gott glauben und nichts mehr mit Gott zu tun haben wollen.

Was ist mit ihnen? Kehren sie um, wie der verlorene Sohn? Sind sie trotzdem gerettet, weil sie einmal sich bekehrt haben? Waren sie nie richtig bekehrt und wurden nicht von Gott versiegelt?

Denn im Moment unserer Bekehrung bekommen wir den Heiligen Geist und werden damit versiegelt:

  • "In ihm seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eurer Errettung, gehört habt — in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung" (Epheser 1,13).
  • "Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid für den Tag der Erlösung!" (Epheser 4,30).

Wer kann dieses Siegel lösen? Eigentlich nur Gott! Oder auch wir selbst?

Ganz sicher bin ich mir diesbezüglich nicht, weil ich Argumentationen von beiden Seiten gehört und gelesen habe und jeweils überzeugende Argumente und Bibelstellen angeführt wurden.

Ich denke, dass Gott nur die versiegelt, von denen Er auch weiß, dass sie im Glauben dranbleiben. Aber das ist auch keine befriedigende Antwort, sondern nur eine Art Brücke, um alle Stellen zusammenzubringen. Denn die Frage wäre dann, woher man wissen kann, dass man versiegelt wurde? Und das können wir natürlich wissen, wenn wir an Gott glauben und Ihm vertrauen.

Von daher bin ich mir bei dieser Frage nicht ganz sicher, muss ich zugeben. Ich habe z. B. vor ein paar Tagen noch Lothar Gassmann dazu gehört, der davon ausgeht, dass ein Christ wieder verloren gehen kann. Für diese Meinung wird er z. T. scharf kritisiert und angegriffen. Das finde ich nicht richtig, denn es gibt Themen, bei denen man auch mal anderer Meinung sein kann und dann gilt es, dass man sich fair und freundlich austauscht. Aber Gassmann hat sogar Drohungen, Beleidigungen und Mordaufrufe deshalb erhalten (die Presse und auch die Polizei) sind eingeschaltet. Aber das wäre wieder ein ganz anderes Thema...

Zurück zur Frage: Können Christen den Heiligen Geist und die Errettung verlieren? Wenn ich tippen sollte, würde ich sagen, dass wir definitiv Heilsgewissheit haben dürfen und dass das im Normalfall nicht möglich ist.