Ist Italien im 2. Weltkrieg eigentlich kein Verräter?

7 Antworten

Im Ersten Weltkrieg war Italien eindeutig Verräter. Das Königreich Italien war im Dreibund mit Deutschland sowie Österreich-Ungarn verbündet, hat aber trotzdem sowohl mit seinen Bündnispartnern als auch mit den Entente-Staaten verhandelt, um zu erfahren, auf welcher Seite sich der Kriegseintritt mehr lohnen würde. Wenn Deutschland und Österreich-Ungarn mehr geboten hätten, dann wäre Italien auch auf ihrer Seite in den Krieg eingetreten, weil es ja auch erhebliche Gebietsforderungen gegen Frankreich hatte. Die Aufmarschpläne gegen Frankreich waren bereits fertig. Die Entente hat jedoch mehr geboten, vor allem Tirol, rohstoffreiche Gebiete in der Türkei sowie die deutschen Kolonien, was natürlich einfach war, weil man Gebiete, die einem nicht gehören, leicht verschenken kann. Es lohnt sich, den Geheimvertrag von London vom 26. April 1915 anzusehen, mit dem Italien überzeugt wurde, gegen seine Bündnispartner in den Krieg zu ziehen, weil die natürlich nicht so viel bieten konnten. Ganz anders ist die Situation im Zweiten Weltkrieg. Da war das faschistische Italien mit Deutschland verbündet und ist mit den Nazis gemeinsam in den Krieg gezogen. Als deutlich wurde, dass der Krieg nicht zu gewinnen war (nach der katastrophalen Niederlage der Italiener in Nordafrika und der Landung der Alliierten auf Sizilien im Juli 1944) hat der italienische König den Mussolini abgesetzt. Das königliche Süditalien hat dann auf Seite der Alliierten gegen Deutschland gekämpft, das faschistisch-republikanische Norditalien auf Seite Deutschlands gegen die Alliierten. Von Verrat kann man in diesem Fall nicht reden.

Mussolini würde aber nicht "von Partisanen gestürzt", sondern am 25. Juli 1943 vom König abgesetzt und wurde unter Arrest gestellt.

Von deutschen Fallschirmjäger befreit und nach. Norditalien gebracht, war er dann Regierungschef der deutschlandhörigen "Republik Salo".

Nachdem die deutschen Truppen in Italien wegen einer Kapitulation mit den Alliierten verhandelten, versuchte Mussolini nach Deutschland zu flüchten, wurde aber am 27. April 1945 von Partisanen festgenommen und am nächsten Tag - gemeinsam mit seiner Geliebten und anderen Faschisten - erschossen....

Italien war in beiden Weltkriegen ein Verräter. Sollte sowas nochmal passieren, darf man denen wohl nicht über den Weg trauen.

Aber echt.. wenn sowas noch ein einziges Mal passiert... Dann gibt's aber ärger.

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@Tinkerbell263

Geht nicht ums ärger kriegen. Geht darum das man sich besser nicht zu sehr auf Italien verlassen sollte.

"Sollte sowas nochmal passieren" bezog sich auf eine kriegerische Auseinandersetzung.

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@HolgieXX

Solange es nicht wieder Deutschland ist, der einen Weltkrieg startet, ist der Kreis durchbrochen.

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Beim 2. Weltkrieg lagen die "Machtverhältnisse" ein wenig anders, beim 1. Weltkrieg aber definitv. Und für den Verrat haben sie als Belohnung noch "Süd- und Welschtirol (Trentino)" halten. "Judaslohn" nennt man das wohl das Ergebnis des Vertrages von Saint-Germain im Jahre 1919. Unter anderem die Südtiroler Schützen setzen sich für die "Tilgung" des historischen Unrechts und die Wiederherstellung der Einheit des Landes Tirol ein.

Kommt eben drauf an aus welcher Perspektive.

Aus sicht der Alliierten ... sicher nicht. Aus sicht der Achsenmächte ... natürlich.

So war es, so ist es und so wird es in jedem Krieg der Weltgeschichte immer sein. Gut und Böse steht auf jeder Seite eines jeden Krieges. Versuch doch einfach mal die Wörter "gut" und "böse" objektiv zu definieren ohne dabei eine subjektive Cj´harakteristika einzubringen. Es wird dir nicht gelingen.