Quoten sind Pflaster.
Sie lösen aber das Problem nicht, weshalb Frauen normalerweise bei Führungspositionen benachteiligt werden.
Und die Gründe haben nichts damit zu tun, dass Arbeitgeber Frauen die Arbeit nicht zutrauen oder böse sind.
Wer Führungspositionen besetzt, braucht jemanden, auf den er sich verlassen kann. Da Frauen nun mal, im Gegensatz zu Männern, ihre Kinder austragen und damit mindestens monatelang in Mutterschutz kommen, besteht für den Arbeitgeber das Risiko, monatelang eine wichtige Rolle im Unternehmen neu zu belegen und dafür einen gleichwertigen Ersatz zu finden und diese Stelle gleichzeitig warmzuhalten. Dann kommt mit großer Wahrscheinlichkeit noch Elternzeit dazu, teils jahrelang.
Dass ein Arbeitgeber Bewerber bevorzugt, bei dem er dieses Risiko nicht hat, ist aus seiner Sicht vollkommen plausibel.
Gleichzeitig ist es unfair, dass eine Frau auf ihr Privatleben verzichten sollte, nur, damit sie dem Arbeitgeber einen Gefallen tut. Schließlich leben wir Menschen nicht für unseren Arbeitgeber. Mutterschutz und Elternzeit stehen ebenfalls nicht zur Diskussion. Sie sind richtig und wichtig.
Wie bringt man allerdings jetzt beides zusammen? Ehrlich gesagt: keine Ahnung. Habe auch keine schnelle Lösung. Aber eine Quote bringt beide nicht weiter. Hier müssen wahrscheinlich strukturelle Änderungen vorgenommen werden, damit sich beides vereinen lässt, ohne, dass einer von beiden den kürzeren zieht.
Darüber sollen sich allerdings die Politiker Gedanken machen - schließlich werden sie genau für sowas bezahlt, und das nicht zu knapp.