Ist Gott gleichzeitig der Teufel?

9 Antworten

Wie ist das zu verstehen?

Wörtlich. Gottes Allmacht konsequent zuende gedacht bedeutet genau dies: Alles hat diese eine Ursache, Gott.

Das nennt man „Monismus“, von dem das nachexilische Judentum stark geprägt ist. Vergleiche dazu auch die Gespräche Gottes mit dem Satan in Hiob 1-2. Dort fragt der Satan Gott um Erlaubnis und dann beschreibt Gott die Taten Satans als seine eigenen (Hi 2,3).

Er erschafft das Unheil, ist also die Wurzel des Übels.

Er ist die Wurzel von Allem.

Aurina  21.02.2023, 15:19

Ich finde keine Stelle, wo Gott Satans Taten als seine eigenen Taten beschreibt! Was genau meinst du?

Ich lese nur, dass Gott mit Hiobs Prüfung einverstanden war.

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BillyShears  21.02.2023, 16:02
@Aurina

In Hi 2,3 sagt Gott zum Satan "Und dabei hattest du mich gegen ihn aufgereizt, ihn ohne Grund zu verschlingen."

Wer also hat Hiob ohne Grund verschlungen? Gott.

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Aurina  21.02.2023, 16:44
@BillyShears

Zu: "Und dabei hattest du mich gegen ihn aufgereizt, ihn ohne Grund zu verschlingen."

Das sagte nicht Satan sondern Gott.

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Aurina  21.02.2023, 17:23
@BillyShears

Wieso "ganz genau"? Du warst doch zuvor der Ansicht Gott habe den Satan aufgewiegelt denn umgekehrt?

Du: Wer also hat Hiob ohne Grund verschlungen? Gott.

Oder war das deinerseits ein Tippfehler?

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BillyShears  21.02.2023, 19:58
@Aurina
Du warst doch zuvor der Ansicht Gott habe den Satan aufgewiegelt denn umgekehrt?

Nop. Ich habe geschrieben:

"In Hi 2,3 sagt Gott zum Satan "Und dabei hattest du mich gegen ihn aufgereizt, ihn ohne Grund zu verschlingen."

Wer also hat Hiob ohne Grund verschlungen? Gott."

So wie ich eingangs geschrieben habe:

"dann beschreibt Gott die Taten Satans als seine eigenen"

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Lies den Text und die Bibel immer im Zusammenhang, dann erkennst Du schnell, was gemeint ist:

— „ich bewirke das Heil“ — z. B. als er sein Volk Israel aus Ägypten oder aus babylonischer Gefangenschaft befreite.

— „und erschaffe das Unheil“ — als er Ägypten oder Babylon dafür bestrafte, dass sie trotz Warnungen sein Volk unterdrückten.

Dasselbe wird Gott auch in Zukunft mit denen machen, die seine wahren Anbeter bedrücken:

“Und er wird jedem geben, was er für seine Taten verdient: ewiges Leben denen, die mit Ausharren Gutes tun und so nach Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit streben. Die aber, die streitsüchtig sind und nicht der Wahrheit gehorchen, sondern der Ungerechtigkeit, wird Zorn und Empörung treffen.“ (Römer 2:6-8)

Daraus zu schlussfolgern, Gott wäre der Teufel, ist dumm. Denn im Gegensatz zum Satan möchte Gott die Friedliebenden retten. Das kann er aber nur, wenn er die „vernichtet, die die Erde zerstören“ (Offb. 11:18). Tut er das nicht, würde die gesamte Menschheit untergehen.

In seiner Liebe zur Menschheit ist Gott sogar soweit gegangen, seinen Sohn zu opfern, um uns ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde zu ermöglichen (Joh. 3:16). Soetwas würde Satan niemals tun.

Warum wohl lehnte Jesus den Satan ab, indem er ihm sagte: „Geh weg, Satan! Denn in den Schriften steht: ‚Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten und für ihn allein sollst du heiligen Dienst tun.‘“ (Mat. 4:10)?

Warum wird Jesus den Satan wegsperren? „Er packte den Drachen, die Urschlange – das ist der Teufel und Satan –, und fesselte ihn für 1 000 Jahre.“ (Offb. 20:2)

Warum wird Satan schließlich für immer vernichtet, wie uns in Offb. 20:10 zugesichert wird? Weil Gott Satan ist? Du merkst sicher selbst, dass Deine Überlegung nicht schlüssig ist.

Satan bleibt der erklärte Feind Gottes. Das machte JHWH sofort nach dem Sündenfall im Garten Eden klar, als Gott in seiner ersten Prophezeiung das Todesurteil über Satan aussprach (1. Mose 3:15).

Um Gottes Willen! Welch' blasphemische Frage! Gott ist der Schöpfer, Satan nur ein Geschöpf.

Und natürlich hat er Satan erschaffen, deshalb ist er es doch nicht selbst.

Im Koran steht ebenfalls, dass Gott das Übel/Böse erschaffen hat. Das war ja notwendig. Man kann nicht den Menschen den freien Willen zusichern, ohne das Übel zu erschaffen, da einige Menschen mit ihrem freien Willen das Üble tun wollen.

Gott liebt das Übel auch nicht, aber er hat es zugelassen des freien Willen wegen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid
serpentbites  30.09.2021, 22:45

Gott liebt und hasst alles. Auch Dich. Blasphemie ist sakral.

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WisperndesGras  30.09.2021, 23:54
@serpentbites

Wir wissen allerdings nicht, wie er Leute findet, die ständig peinliche logische Kreisschlüsse machen. Ich bin da skeptisch, ob es für Germaghribiyas Unfug wirklich Pluspunkte für ihr Paradieskonto gibt.

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earnest  01.10.2021, 15:47

Das sind wieder einmal Behauptungen.

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Nein.

Aber unser ewige Schöpfer (Jes.45,22) schuf das Licht und gab das Dunkel,

welches übrig blieb,

Seinem "Widersacher" (Jes.8,22; 60,2; 2.Thes.2,4).

Dieser geht im Dunkel umher (1.Petr.5,8) und sucht, welchen er verschlinge.

Woher ich das weiß:Recherche

Im MacDonald-Bibelkommentar steht dazu:

"Vers 7 sagt nicht, Gott schaffe das moralisch »Böse«, wie manche behaupten, indem sie sich auf die King James Bible oder andere Übersetzungen stützen. Delitzsch macht deutlich, dass der frühe »christliche« Häretiker Marcion und die häretischen Valentiner und andere gnostische Sekten diesen Text missbrauchten, um zu lehren, der Gott des AT sei »ein anderes Wesen als der Gott des NT«.

In Bezug auf das Problem des Bösen (natürlich einschließlich der Unglücksfälle) fährt Delitzsch fort: »Zweifellos ist das Böse als Handlung nicht direkt durch Gott gewirkt, sondern die spontane Wirksamkeit eines Geschöpfs, das mit freiem Willen ausgestattet ist.«

Im vorliegenden Zusammenhang geht es um den Unterschied zwischen Licht und dessen Gegenteil, der Finsternis, zwischen Frieden und dessen Gegenteil, dem Unheil. Von dem, was Gott zulässt, wird oft gesagt, er habe es geschaffen.

Einige glauben, die Erwähnung von Licht und Finsternis beziehe sich auf zwei Prinzipien, die von den Persern praktisch als Gottheiten verehrt wurden und die sich im unaufhörlichen Streit befanden. Wieder andere sagen, es gebe keine Beweise, dass Kyrus dieser Religion gefolgt sei. Durch die Feldzüge des Kyrus wird es zu Frieden für Israel und zu Unheil für dessen Feinde kommen, und Gott war es, der von oben her die gesamte Operation leitete."