Ist für euch auch die Treue nach dem Tod wichtig, also etwa wenn ihr oder eure Partnerin stirbt?
Also wenn er oder sie stirbt das sie ab dann Keusch lebt.
Oder habt ihr keine so starke Auffassung von treue.
Gerne mal eure Fachliche Meinung zu.
30 Stimmen
14 Antworten
Treu sein kann man nur zu Lebzeiten. Wenn ich nicht mehr lebe, kann meine Frau mich auch nicht mehr betrügen und ein Toter kann nicht eifersüchtig sein.
Ich liebe meine Frau und deshalb möchte ich, dass sie glücklich ist. Wenn ich nicht mehr lebe, kann ich dazu nicht mehr beitragen. Warum sollte ich ihr keine neue Liebe gönnen - falls sie die findet?
Das wäre Egoismus über den Tod hinaus. Ich würde nicht wollen, dass meine Frau mit mir stirbt - sie soll leben und wenn es geht, das Leben genießen.
Es ist schön, wenn sich jemand dafür entscheidet, aber ich finde es absolut in Ordnung, wenn man sich nach dem Tod des Partners wieder bindet.
Niemand will gern allein sein, deshalb finde ich es ok, wenn man nach einer gewissen Trauerzeit eine neue Bindung eingeht.
Ich hätte jedenfalls nichts dagegen, wenn meine Frau es tun würde und würde es vermutlich selbst auch so machen.
Trauer macht krank, das wünscht wohl niemand dem Partner der zurückbleibt.
Ich würde mir wünschen, dass mein Partner sich die Zeit nimmt, die er braucht um meinen Verlust zu verarbeiten allerdings soll mein Tod ihm nach der Phase des Trauern und Verarbeiten nicht auch noch seine Lebensfreude und die Möglichkeit des Entstehen einer neuen Beziehung oder des Kennenlernen anderer Frauen nehmen.
Ich möchte einfach, dass er in so einem Fall nach vorn schaut, sich gut an mich zurückerinnert und sich erlaubt glücklich zu werden.
Wenn ich tot bin, ist es mir egal, ob mein Partner eine neue Partnerin findet oder nicht. Er lebt schließlich noch. Aus Rücksicht auf meine Hinterbliebenen sollte er es nur nicht direkt eine Woche nach der Beerdigung öffentlich machen...
Hauptsache er ist dazu bereit und versucht keine der Trauerphasen zu überspringen, damit er mit dem Verlust abschließen kann. Denn sonst leidet am Ende nicht nur er, sondern auch die neue Partnerin. Wenn sie ihn glücklich macht, wäre es auch in meinem Sinne.
Wenn er stirbt, ist mein Leben deshalb nicht vorbei. Vielleicht geht es mir wie meiner Oma, die schlagartig das Interesse an Männern verloren hat, vielleicht werde ich mit jemand anderem (wieder) glücklich. Mit einem Partner, der mir das nicht gönnen würde und der selbst nach seinem Ableben noch Besitzansprüche erhebt, wäre ich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht bis an sein Lebensende zusammen.
Eine schöne Formulierung!