Ist Eurozentrismus wie eine Krankheit?

6 Antworten

Alle Kulturen haben Stärken und Schwächen oder Lernprozesse zu durchlaufen ....

Da sprichst du womöglich von einem sehr sehr altem Problem:

Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? (Lk 6,42)

Bei anderen fällt uns alles leicht auf, bei uns selbst nicht. Eigenverantwortung wird gerne vermieden, weil keiner verantwortlich oder gar schuldig sein will.

Wir sind die Guten?

Zinsen z.B. haben heftige Auswirkungen und bringen sehr viel menschliches Leid. Geld war ursprünglich als Tauschmittel gedacht und Zinsen wurden sofort verboten. Der Kaptialismus, die Gier, viele Ängste, Bänker aber konnten sich dennoch durchsetzen.

In manchen Dingen sind wir die Guten.
In manchen Angelegenheiten sind andere besser und die Guten.

Bewertung jedoch bringt keinerlei Veränderung mit sich, eher Abwertung und Geringschätzung ... weiteres Leid.

Alle sind mal gut, mal schlecht.
Bewertet wird dies schon lange, was jedoch keinerlei Veränderung brachte.
Durch Wertung wird beurteilt, Sündenböcke erschaffen, um von sich selbst abzulenken? Andere werden bewertet und schlecht gemacht, um sich selbst rechtfertigen zu können und um sich gut zu fühlen.

In Wirklichkeit war samt aller Wertung immer jeder Aspekt des Lebens durch den Menschen vertreten. Samt aller Wertung änderte sich nie etwas daran. Es gibt überall solche und solche und alle Eigenschaften werden immer noch gelebt.

Vergleichen erschafft Mangel und Mangelbewusstsein.
Ohne Vergleiche hätte man einfach, was man hat, wäre man einfach, wie man ist. Fertig.

Die Welt / das Leben ist vielseitig, bunt und anders. Vergleiche sind da schwierig bis unmöglich.
Man kann offen dem Leben begegnen und dann gucken, was man selbst davon brauchen kann. Wertung und Vergleichen aber bewegte oder bewirkte nie was Brauchbares.

Im Werten selbst liegt wohl viel Übel und Unsinn.

Einzelne sind anders, verschieden, bunt, kreativ.

Alle sind alles.
Alle sind eins.

Nein, mit einer Krankheit hat das nicht zu tun.

Krankheit: Störung der normalen Funktion eines Organs oder Körperteils, auch des geistigen, seelischen Wohlbefindens

nein, ist es nicht

wieso wollen denn so viele Kriegs-, Wirtschafts- und Klimaflüchtlinge nach Europa?

weil man hier relativ frei, sicher und mit gutem Lebensstandard leben kann, selbst wenn man keine Arbeit hat

wir sind attraktiv aufgrund unserer Werte und Normen

Nein. Einfach nur die Realität und logische Konsequenz.

Man misst Andere und Fremde logischerweise auch an den eigenen Überzeugungen, Werten etc.

Wäre auch ein wenig irrational das nicht aus der eigenen Perspektive und Lebenswirklichkeit zu tun und außerdem ist der kulturelle Fortschritt und das Denken im Bezug auf Menschenrechte etc in Europa deutlich weiter und besser ( weitgehend) als im Nahen Osten oder Afrika.

Kulturelle Belange macht es auch nur Sinn diese aus einer eigenen Perspektive zu betrachten und zu bewerten genauso wie verschiedene Konflikte. Europäische Kultur aus arabischer Sicht zu betrachten macht für einen Europäer wenig Sinn.

Wenn sich die Politik zu dem etwas mehr an Eurozentrismus statt an Universalismus oder Relativismus orientieren würde, dann wäre der EU zb schon mal geholfen. Obwohl ich persönlich Ethnozentrismus bevorzuge.

Ich weiß nicht ob es immer sinnvoll ist in "Gut und Böse" zu unterteilen, aber wir alle sind ärmer, wenn wir uns auf eine Sichtweise beschränken.

Beispielsweise ist das wirksamste Mittel gegen Malaria (Artemisinin aus Artemisia Anua) durch traditionelle Chinesische Medien gefunden worden. Erst danach wurde es durch "westliche" Wissenschaft beschrieben.

Die Menschheit ist einfach so viel ärmer, wenn wir alles nicht westlich-europäische missachten. Erst die Vielfalt und Zusammenarbeit macht uns reich. 🤗

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung