Ist es Tierquälerei eine Katze ausschließlich drinnen zu halten?

28 Antworten

Kommt verdammt darauf an, eine wenig enthusiastische Freigängerin kann in einer Wohnung welche ihr genug Bewegung, Freiraum und Beschäftigung bietet problemlos gehalten werden. Genießt die Katze ihre Freigänge, ist es eigentlich nicht ok sie darum zu bringen.

Eine Katze mit geringem Bewegungsdrang und ruhigem Temperament lässt sich auch eher in einer Wohnung halten, als ein hyperaktiver kleiner Tiger.

Wenn eine Katze schon mal an Freigang gewöhnt ist, finde ich es Tierquälerei. Meine Katzen würden mir die Bude auseinander nehmen, wenn ich sie jetzt plötzlich wieder einsperren würde. Als meine Lütte kastriert wurde, musste sie drin bleiben, doch sie hat die nächste Gelegenheit genutzt und ist ins Freie. Gott sei Dank gutgegangen. Wenn eine Katze von Anfang an in der Wohnung gehalten wird, finde ich es nicht schlimm, sofern sie eine andere Katze zur Gesellschaft hat.


KanDoo91 
Beitragsersteller
 19.01.2012, 18:38

Was würdest du denn an meiner Stelle machen? Ich wäre echt Fertig mit der Welt wenn meine Katze von so einem gestorten erschossen wird.

Flitzpiepje  19.01.2012, 21:43
@KanDoo91

Die Alternative, die Du selber aufgeführt hast. Weggeben, wo sie als Freigänger weiter leben können.

Vielleicht behältst Du in der nächsten Zeit Deine Katze mal ein wenig im Auge, wie sie sich benimmt. Leider schreibst Du nicht, wie Deine Wohnsituation ist. Hast Du vielleicht einen Garten, Balkon oder Terrasse, die Du katzensicher machen könntest, denn das wäre ne Möglichkeit.

Es wird wahrscheinlich nicht gut gehen, wenn Deine Katze bis jetzt Freigänger war und ich denke, dass Du sehr aufpassen musst, damit sie nicht die nächste Gelegenheit beim Schopfe nimmt und ausbüchst.

Ich habe 3 reine Stubentiger. Alle 3 kennen nur das Draußen wenn sie zum Tierarzt müssen oder von der Fensterbank aus. Mir wurden damals 2 Katzen überfahren, als sie auf dem Heimweg waren ( es hatte sie gleich um die Hausecke erwischt) und seit dem schwor ich mir nie wieder eine Katze rauszulassen.


imago  20.01.2012, 12:38

Kann ich gut nachvollziehen, ich hätte auch viel zu viel Angst, obwohl ich am Stadtrand wohne. Gut, meine ist von jeher eine Wohnungskatze, draußen kennt sie überhaupt nicht. Da sie sich auch nicht mit anderen verträgt und ich sie vom Tierschutzverein explizit als Einzelkatze bekam kommt auch keine weitere hinzu. Ich würde aber nicht sagen, dass sie sich nicht wohlfühlt. Sie kann schlafen, spielen, Denkspiele machen, Futter suchen. Nebenbei wird sie von meinen Ratten geärgert und einmal im Monat ist mein Freund (quasi ihr Mitbesitzer) zu Besuch an dem sie sehr hängt. Wenn ich überlege, dass sie früher nur einmal die Woche vielleicht Futter bekam und sich 20qm mit 8 weiteren ausgewachsenen Katzen teilen musste (die wurden über Jahre hinweg nie aus dem Raum rausgelassen und haben sich da lustig vermehrt) geht es ihr jetzt sehr gut, sie fühlt sich absolut wohl. Ich denke nicht, dass eine Katze das so furchtbar schlimm findet, nur drin zu sein. Sie muss sich halt dran gewöhnen, das würde dem Menschen auch nicht anders gehen.

Wir denken ja immer, dass sie genau wissen was da draußen tolles wartet und dass sie deshalb leiden wenn sie nicht rausdürfen. Bei Katzen wie meiner ist das aber total überzogen, die macht sich darüber überhaupt keinen Kopf. Wichtig ist, dass sie Zuwendung, Futter und medizinische Versorgung bekommt und nebenbei etwas Abwechslung im Alltag. Das ist für viele Tierheimkatzen, die von der Straße kommen auch das absolut große Los.

imago  21.01.2012, 00:53
@imago

Zu der Diskussion Jäger vs. Katze möchte ich mal was hinzufügen, da ich inzwischen den halben Tag damit verbracht habe, diese Thematik zu erschließen. Im Jagdforum24.de steht dieser Text zu lesen: http://www.jagdforum24.eu/Forum/index.php?page=Thread&threadID=7787

Hiernach wird bewiesen, dass die Europäische Hauskatze nicht nur auf Mäusejagd gehe und zudem ständig auch ohne Antrieb durch Hunger den Spuren der Beute folge. Zahlen wurden hierfür aus den USA erhoben. Vor allem, so der Text, seien Singvögel in Siedlungsnähe betroffen, deren Jungen flügge werden - diese können nicht schnell genug vor der Katze fliehen. Es sei ebenso ein Unding, dass sich die Katzen aufgrund der Bevölkerungsdichte "gegenseitig auf den Pfoten" stünden.

Ich wollte das einfach nochmal reingeben ohne dies zu werten. Interessant finde ich aber die Eigenart der Jäger generell moralische Bedenken als "emotionales Gesülze" zu bezeichnen - soziale Kompetenz/ Intelligenz sieht in meinen Augen anders aus. Dennoch wäre es für die Katzenhalter nicht schlecht, sich einfach mal mit der Thematik näher zu befassen. Sie ist kompliziert und unschön, aber es ist letzllich ein Konflikt, den man aus der Welt schaffen muss.

senina  21.01.2012, 05:06
@imago

Sicher stellen Katzen für Jungvögel die noch nicht fliegen können eine Gefahr dar, jedoch wag ich zu bezweifeln das Katzen ebensoviele Singvögel pro Jahr erlegen wie in der Überschrift im Link zu lesen ist. http://www.stern.de/tv/sterntv/verboten-aber-lukrativ-brutale-jagd-auf-seltene-singvoegel-1693080.html Das die Population von verwilderten Haustieren eingegrenzt werden muß ist verständlich, denn Wildtiere werden auch regelmäßig geschossen. Aber direkt auf Katzenjagd gehen und sich dann womöglich damit rühmen wieviele Katzen man erlegt hat oder auch Hunde, grenzt bei mir an Unverständnis für den Jäger.

FrlSmilla03  24.01.2012, 14:08
@senina

Die Population der Singvögel, vor allen Dingen in den Vorstädten, wird in erster Linie dadurch reduziert, dass den Vögeln Lebensraum und Nahrung genommen wird.

Wenn die Katze die Freiheit kennengelernt hat dürfte es schwierig werden. Meine Katzen leben nur drinnen,und sie vermissen es nicht,das sie nicht raus dürfen. Ich kenne kein geheule vor der Tür,oder gekratze,weil sie es nicht kennen.