Treibjagd katzen?
Dürfen Jäger bei einer treibjagd katzen erschießen?Wenn nein ,was hätte das für Konsequenzen?
7 Antworten
lass sie lieber nicht raus, ob dürfen oder nicht dürfen, der sachwert einer katz vor gericht ist meist 500-1000 euro ,
deswegen ist es rechtlich völlig egal, ob sie es dürfen oder nicht, du bekommst keine gerechtigkeit, wenn sie es nicht dürfen, jedenfalls, würde es den verlust nicht ausgleichen
Diese Konsequenzen wären für deine Katze wohl endgültig - für dich sehr traurig...
Jäger dürfen völlig legal jede Katze erschießen, die sich über eine gewisse Grenze vom Ortsrad weg in die Natur bewegt - diese Grenze ist in den Bundesländern unterschiedlich geregelt...
Hunde und Katzen müssen nichtmal inflagranti beim "Wildern" ertappt werden, damit sie eliminiert werden dürfen !
In der Jägersprache werden sie als sog. "Raubzeug" bezeichnet.
Viele Katzen verenden auch (teils qualvoll) in den Fallen im Wald, die Füchse fangen sollen - des Fuchsbandwurmes wegen...
Die Dunkelziffer der - egal auf welche Weise - getöteten Katzen und Hunde geht ins Unendliche...
Wo kein Kläger, da kein Richter !
Ich würde dir raten, deine Katze morgen - vorsorglich - daheim zu behalten.
Alles Gute - auch für sie !
Woher ich das weiss ? Jäger in der Familie und im Bekanntenkreis - sowie Interesse an und Liebe zur Natur.
Papier ist geduldig - die Dunkelziffer spricht ihre eigene Sprache...
Diesen Kommentar verstehe ich nicht.
Leider gibt es überall, wo es Vorschriften gibt, auch unentdeckte Verstöße dagegen, die Dunkelziffer. Aber in deiner Antwort ging es ja darum, wie die Vorschrift lautet. Würdest du, nachdem es ja auch in Städten bestimmte Durchgangsstraßen gibt, auf denen zB 80 km/h gefahren werden darf, auch behaupten, dass Autofahrer überall in der Stadt, auch in verkehrsberuhigten Bereichen, die Erlaubnis hätten, mit 80 km/h zu fahren? Weil, Papier ist ja geduldig, und ich behaupte, die Dunkelziffer bei Tempoverstösen ist um Dimensionen höhr als bei unerlaubten Abschüssen von Haustieren!
Wo ich hätte noch differenzieren müssen:
Hunde gelten nicht als "Raubzeug" - Katzen schon !
Hunde darf man eben nicht schießen, nur weil sie freilaufen. Ein Hund darf ausschließlich dann geschossen werden, um zu verhindern, dass er das Tier erreicht, wenn er im Moment gerade da bei ist, zu wildern.
Man "darf" auch nicht lebende Katzen in Säcke stecken, um Jagdhunde "auszubilden" - tun nicht alle Jäger, aber es ist für manche immer noch gängige Methode !
Auch Hunde werden erschossen, wenn sie jemand auf dem Kieker hat - oder den Halter...
Natürlich nicht "legal" - aber was heißt das schon ??
Ehrlich gesagt, ich verstehe immer weniger, worauf du hinaus willst!
Deine Antwort bezüglich der Rechtslage war sachlich schlicht und einfach falsch, darauf habe ich hingewiesen.
Wozu du jetzt hier alle möglichen Horroszenarien von illegalen Dingen aufmachst, weiß ich ich nicht. Wenn du was konkretes hast, bring es zur Anzeige, illegale Dinge gehören verfolgt, Punkt!
Bei den Hunden hast du "fachlich" recht - wenn auch nur auf dem "Papier"...
Illegale Dinge werden häufig zur Anzeige gebracht - nur bringt dies leider in den meisten Fällen NULL.
... wenn er im Moment gerade da bei ist, zu wildern...
Auch Träumer sterben... Das hier reicht völlig!
"... Das Gericht begründete den Freispruch mit dem Landesjagdgesetz. Danach ist ein Jäger befugt, in seinem Jagdbezirk einen frei laufenden Hund zu töten, wenn sich dieser nicht im Einwirkungsbereich seines Herrn befindet..."
https://www.mz.de/lokal/hettstedt/hund-erschossen-freispruch-fur-jager-aus-freist-bestatigt-2133479
Oder Brandenburg, wo bis Juli 2023 galt :
"... Bislang ist es Jägern erlaubt, ab einer Entfernung von 200 Metern vom letzten bewohnten Gebäude vor dem Wald oder dem Feld wildernden Hunden oder streunenden Katzen eine Kugel zu verpassen..."
Dürfen Jäger bei einer treibjagd katzen erschießen?
Grundsätzlich (rechtlich): Ja.
Die Katze muss eine bestimmte Distanz vom nächsten bewohnten Haus entfernt sein, dann darf sie als hier nicht heimisches Raubtier und Bedrohung für die einheimische Tierwelt (Bodenbrüter etc.) erlegt werden. Wie hoch diese Distanz zum nächsten Haus sein muss, das hängt vom Bundesland ab (das kann z.B. 200 Meter sein).
Ob das auf dieser betreffenden Treibjagd auch vom Jagdherrn angesagt wird Katzen zu erlegen (der gibt vor, was auf "seiner" Jagd erlegt werden soll bzw. was nicht), das hängt von ihm ab. Wäre aber eher unüblich.
Wenn nein ,was hätte das für Konsequenzen?
Rechtliche Konsequenzen hat das nicht, da es ja rein rechtlich grundsätzlich erlaubt ist.
Und wenn der Jäger versehentlich eine Katze erlegt (obwohl das vom Jagdherrn nicht angesagt wurde), dann hat das höchstens disziplinarische Konsequenzen innerhalb der Jägerschaft (da z.B. der Jagdherr sauer ist, weil er jetzt mit dem meckernden Besitzer der Katze klar kommen muss und den betreffenden Jäger eben zukünftig nicht mehr auf seine Treibjagd einlädt). Denn rein rechtlich hat er ja in diesem Fall immer noch nichts falsch gemacht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass das auf einer Treibjagd passiert halte ich aber für sehr gering, denn normalerweise besteht da keine "Verwechslungsgefahr" mit anderem Wild und keiner will den einladenden Jagdherren in so eine missliche Lage bringen, denn den Jägern ist die Problematik der Situation "anderer Leute Haustiere zu erlegen" ja durchaus bewusst.
Hier nochmal ein paar generelle Worte zum Thema, könnte Dich ggf. auch interessieren: liebe-jaeger-warum-erschiesst-ihr-haustiere#answer-405802615
Hallo,
Grundsätzlich darf ein Jäger in den .eisten Bundesländern Katzen schießen, wenn sie in einer größeren Entfernung von Wohngebäuden streuen. Hier wird es zusammengefasst:
https://www.pirsch.de/jagdwissen/jagdrecht/wildernde-hunde-und-katzen-das-duerfen-jaeger-37177
Auf einer Treibjagd wird das aber wohl eher selten passieren, wahrscheinlicher beim Einzelansitz.
Natürlich ist es immer ein Schritt, ein Tier zu töten, egal welches.
Im Fall der Hauskatzen sehe ich den Abschuss aus zwei Gründen unter bestimmten Voraussetzungen als gerechtfertigt an:
Zwischen wildlebenden Raub- und Beutetieren gibt es eine Beziehung: erwischt der Räuber zu viele, dann geht es ihm selber schlecht, weil es dann immer schwieriger wird, noch Beute zu machen, von er er ja leben muss. In der Folge geht der Fortpflanzungserfolg des Räubers zurück, es gibt immer weniger von ihnen, der Druck auf die Beute wird geringer, die Bestände können sich wieder erholen. Mit Hauskatzen kommt aber ein zusätzlicher Akteur von außerhalb ins Spiel: der Futternapf Zuhause ist immer gut gefüllt, die Jagd, nicht nur auf Mäuse, sondern gerne auch auf Singvögel, und ich kenne eine Katze, die ihrer Besitzerin immer Fledermäuse nach Hause bringt, wird sozusagen als Hobby nebenher betrieben. Wenn sich es so ein Minitiger auf eine seltene Vogelart spezialisiert hat, dann ist es für ihn ja kein existenzielles Problem, wenn sie immer schwieriger zu erwischen ist, steigert aber vielleicht die sportliche Herausforderung. Für die betroffene Art kann das lokal das Aus bedeuten.
Das zweite ist, dass wir in vielen Regionen, so auch in meiner, die Rückkehr der Europäischen Wildkatze erleben. Ich freue mich darüber. Es muss und wird viel Aufwand betrieben in puncto Monitoring, Lebensraumoptimierung etc, damit sie eine Chance hat. Eine ganz andere Bedrohung ist aber, dass Wild- und Hauskatze sich kreuzen können. Die Gefahr ist schon, dass wir in einigen Jahren zwar wildlebende Katzen haben, die Art Wildkatze aber ausgestorben ist, weil das genetisch praktisch Hauskatzen sind mit einem Restanteil Wildkatze...
Danke dir für diese ausführliche Antwort 😊
Über diese Zusammenhänge hatte ich bislang nicht nachgedacht - sie sind einleuchtend!
Aufgrund auch deiner Kommentare gehe ich davon aus die Jagd geht auf Hasen, Rehe, etc also Wild auf dem Feld oder am Waldrand oder so in manchen Orten findet man Rehe in der Dämmerung ja auch in Ortschaften und ich vermute in dem Bereich dürfen dann auch Katzen geschossen werden.
Nein, diese Abstandsregel gilt nur für Katzen. Bei Hunden bezieht sich die Abschusserlaubnis ausschließlich auf "wildernde Hunde". Gerade wird in der Presse ausgiebig von einem Prozess berichtet, bei dem die entscheidendende Frage wohl ist, ob der Hund überhsupt in der Lage gewesen wäre, den Hasen zu erreichen, den er wohl ganz konkret verfolgte.