Ist es schlecht für dass kind wenn es mit 1 Jahr in die Kita geht?

8 Antworten

Ich würde nie pauschal ja oder nein sagen.

Es kommt auf mehrere Dinge an:

  • wie ist dein Kind so drauf? Manche sind offen und aufgeschlossen und manche nicht. Und manche Kinder sind mit einem Jahr "reif" für die familienergänzende Betreuung und manche nicht
  • Die Kita. Es gibt gute und schlechte Einrichtungen. In guten wird auf dein Kind eingegangen, es gibt ausreichend Zeit zur Eingewöhnung, das Kind darf sich eine feste Bezugsperson selbst aussuchen, die Eltern werden in den Eingewöhnungsprozess aktiv mit einbezogen.
  • Dich selbst. Bist du nach einem Jahr bereit, dein Kind "loszulassen"? Kannst du dem entspannt entgegensehen? Oder bekommst du bei dem Gedanken, dass andere dein Kind ohne dich betreuen, schwitzige Hände?

Ich bin wieder arbeiten gegangen, als mein Sohn 9 Monate alt war. Ab da hat mein Mann Elternzeit genommen. Seit er 15 Monate alt ist, geht er in die Krippe. Es gefällt ihm dort total gut, er freut sich über Spielkameraden und die Abwechslung jeden Tag.

Aber "ich will arbeiten und Karriere machen" - mit Kind wird das schwierig, wenn du nicht wieder Vollzeit arbeiten willst.

Wird man dann als rabenmutter bezeichnet

Wenn man Mutter wird - oder vielleicht schon, wenn man den positiven Test in der Hand hält - muss man sofort aufhören, sich Gedanken darüber zu machen, wie man es allen recht machen kann und sich ein dickes Fell wachsen lassen.

Egal ob man Flasche gibt ("aber Muttermilch ist doch das beste") oder länger stillt als die gesellschaftlich akzeptierten 12 Monate ("willst du ihn an der Brust hängend zum Abi fahren"), ob man drei Jahre Zuhause bleibt ("Glucke, willst du deinem Mann ewig auf der Tasche liegen") oder sein Kind mit einem Jahr in die Krippe bringt ("Rabenmutter").

Also ich finde das ist sehr früh. Aber ich habe in einer tollen krippe gearbeitet wo die kinder auch viel liebe kriegen und die kinder haben sich gut entwickelt.

Nein, ist es nicht, früher im Osten ging jedes Kind mit einem Jahr in die Krippe und geschadet hat es den meisten nicht.

Mein Sohn ging mit sechs Monaten in die Krippe, weil ich mein Studium nicht ewig aufschieben konnte und wollte und es hat ihm ebenfalls nicht geschadet.

Am Ende muss es jeder für sich selbst entscheiden ob er die drei Jahre zuhause bleiben will und vor allem kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe ein Kind.

Das Kind braucht in den ersten Jahren das Urvertrauen zur Mutter (oder Vater).

Jedenfalls zu einer immer gleichen Bezugsperson.

Je nach Einstellungen behaupten "Fachleute" bis 3 Jahre, andere nennen 6 Jahre.

Meinen Erfahrungen nach sind die 6 Jahre das Minimum und sollte dann auch nicht groß heruntergefahren werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Hacker48  01.12.2021, 21:47

In welcher Utopie lebst du, in der ein Elternteil 6 Jahre Zuhause bleiben kann?

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Felix968629  01.12.2021, 21:50
@Hacker48

Nenne es Utopie.

Ich weiß, dass es geht.

Dazu gehören gute Ausbildungen, Reinklotzen und die Orientierung der Ausgaben an den realen Einnahmen.

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Ryanair94 
Fragesteller
 01.12.2021, 21:52
@Felix968629

Des macht kein Mensch. Ich kenne Leute die bleiben 3 Jahre höchstens

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Felix968629  01.12.2021, 21:52
@Hacker48

Nein, ich bin solch ein Scheiß konservativer weißer alter Mann. Und diese Einstellung hatte ich schon mit 18.

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Felix968629  01.12.2021, 21:56
@Hacker48

Wer spricht von sollen?

Du doch.

Ich habe jedenfalls in der Schule die Unterschiede bemerkt und teilweise Dinge versucht, auszubügeln.

Dies ging später sogar bis hin zu einigen jungen Kollegen beiderlei Geschlechts, die nachträglich einen "Vaterersatz" suchten.

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dancefloor55  02.12.2021, 10:08
@Felix968629
Ich habe jedenfalls in der Schule die Unterschiede bemerkt und teilweise Dinge versucht, auszubügeln.
Dies ging später sogar bis hin zu einigen jungen Kollegen beiderlei Geschlechts, die nachträglich einen "Vaterersatz" suchten.

dann kamen aber die Kinder aus zerrütteten Familien - das hat weniger damit zu tun wenn die Eltern beide arbeiten waren.

Ich habe z.b. nach 2 Jahren angefangen mit nur 12 h (2 Tage) zu arbeiten, wie sie 4 war bin ich auf 18h (3 Tage) hoch und nun mit fast 6 Jahren arbeite ich an 5 Tagen mit 30h - wobei ich sie an 2 Tagen davon um 13 Uhr schon vom Kindergarten abhole (statt wie vorher bei 3 Arbeitstagen um 12 Uhr). ich habe also an 2 Nachmittage unter der Woche immer noch viel Zeit für mein Kind + die 2 Tage am Wochenende obwohl ich 30h arbeite.

Ich habe nicht das Gefühl dass mein Kind darunter leidet oder dass sie irgendwelche Defizite entwickelt. Man nimmt sich dann halt in der Zeit wo man nicht arbeitet explizit halt zeit für sein Kind

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Felix968629  02.12.2021, 12:10
@dancefloor55
dann kamen aber die Kinder aus zerrütteten Familien - das hat weniger damit zu tun wenn die Eltern beide arbeiten waren.

Beides war dabei.

Aber von "Wohlstandsverwahrlosung" hast du noch nie etwas gehört?

Das war bisweilen noch schlimmer, da waren die Kinder dann teils noch rotzig obendrein.

Viel Geld bereits als Kind ist meist nicht so förderlich, wenn gleichzeitig Bezugspersonen fehlen.

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Patrick1988153  02.12.2021, 19:39
@Hacker48

Der Typ ist laut eigener Aussage ein dicker Beamter gewesen. Das Frau da nicht arbeiten geht ist klar.

Er verschließt aber die Augen davor, dass das nicht auf die Mehrheit des Volkes zutrifft.

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Kugelflitz  01.12.2021, 22:33

Also willst du erzählen, dass niemand, der in der DDR geboren wurde, Urvertrauen besitzt? So ein Unsinn.

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Felix968629  01.12.2021, 22:39
@Kugelflitz

Warum immer so radikal?

Aber wenigstens weiß ich jetzt durch deine Anregung, warum dort so viele so unsozial eingestellt sind und AfD wählen und Impfungen verweigern.

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Kugelflitz  01.12.2021, 22:49
@Felix968629

Eine der höchsten AfD-Wählerdichten hat Bayern, also komm mir nicht mit dem Karren.

Unsozial ist im Osten niemand, das kenne ich eher aus den anonymen Ballungsgebieten in NRW.

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dancefloor55  02.12.2021, 09:27
Je nach Einstellungen behaupten "Fachleute" bis 3 Jahre, andere nennen 6 Jahre.
Meinen Erfahrungen nach sind die 6 Jahre das Minimum und sollte dann auch nicht groß heruntergefahren werden.

ja nur blöd dass ich nach 2 Jahre keine Kündigungsfrist mehr habe und mich dann mein Chef jederzeit raus werfen darf (was er sicher tut wenn ich weitere 4 Jahre noch zu Hause bleiben will).

Abgesehen davon muss man es sich auch erst einmal leisten können, von 1 Gehalt zu leben. Wenn dein Mann kein Großverdiener ist , ist es bei den hohen Mietkosten bzw. Kaufkosten nur schwer möglich, 6 Jahre lang von nur einem Gehalt zu leben.

Und nach 6 Jahren wieder einen Job zu finden ist ebenfalls nicht so einfach

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Felix968629  02.12.2021, 09:49
@dancefloor55

Es gibt Familien, in denen das klappt.

In den ersten 4 1/2 Jahren waren da 4 Großeltern, so dass meine Frau noch arbeiten konnte, da ich während des Studiums ja nur 6 Monate im Jahr arbeiten konnte.

Als der 2. kam, war für meine Frau endgültig Schluss mit voller Stelle. Sie arbeitete nur noch Ultimo 4 oder 5 Tage.

15 Jahre später ging es dann wieder hoch auf eine halbe Stelle.

Geht alles, wenn man seine Ansprüche darauf ausrichtet.

Dennoch hatten wir dann ein Haus, da wir über 90 % der Gewerke selbst erledigten (Muskelhypothek).

Bei Alleinüberforderten sieht das natürlich anders aus.

Man muss wollen (und können).

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dancefloor55  02.12.2021, 10:23
@Felix968629
n den ersten 4 1/2 Jahren waren da 4 Großeltern, so dass meine Frau noch arbeiten konnte, da ich während des Studiums ja nur 6 Monate im Jahr arbeiten konnte.

na siehst du - da haben wir es. Die Eltern kümmern sich nicht um ihr Kind sondern schieben die Aufgabe auf jemanden anderen ab. Und ob es eine Tagesmutter oder die Oma ist - wo ist da viel Unterschied?

15 Jahre später ging es dann wieder hoch auf eine halbe Stelle.
Geht alles, wenn man seine Ansprüche darauf ausrichtet.

ich sag ja nicht dass es gar nicht geht. Nur du darfst die Situation jetzt nicht mit ner Situation vor 20 Jahren vergleichne. rein schon mal eben die Wohnkosten sind deutlich gestiegen. Ne Freundin von 10 Jahren ein Einfamilienhaus für ca. 350.000 € gebaut. Wir bauen nun im selben Ort ein Reihenhaus (was schonmal weniger Wert ist) für 500.000 €. Wohnfläche, garten etc habe ich weniger als sie, obwohl ich deutlich mehr bezahlen muss. Somit fällt auch trotz niedriger Zinsen die Kreditrate höher aus als bei ihr.

Rein von dem Gehalt von meinem mann könnten wir die einfach nicht bezahlen - selbst wenn wir auf Urlaube und co verzichten würden.

Dennoch hatten wir dann ein Haus, da wir über 90 % der Gewerke selbst erledigten (Muskelhypothek).

das hat aber auch nur geklappt weil Oma und Opa auf das Kind aufgepasst haben oder? Nur viele Omas/Opas arbeiten ja selbst noch. Meine Schwester hat auch so ein Haus gebaut - die haben ca. 3 Jahre lang gebaut, nun wohnen die drinnen, bauen aber sicherlich noch 1-2 Jahre weiter. Wenn man dann mit Kleinkindern noch auf der Baustelle steht, dann fällt fast 1 arbeitskraft weg.
Dazu braucht man auch noch einige freiwillige Helfer welche Jahrelang immer wieder mal auf der Baustelle aushelfen. hat man die nicht , dann wird das Hausbauen noch zu einer größeren Herausforderung
Meine Schwester hat im nachhinein gesagt dass sie sich das mit dem selber so viel machen beim Hausbau auch nie wieder antun würde.

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Felix968629  02.12.2021, 12:31
@dancefloor55
  • Tagesmutter oder Großeltern stehen bei dir auf einem Level?
  • Wir wohnten anfangs bei, bzw. neben den Großeltern.
  • Um auf meinen Eingangseinwurf zurückzukommen, es hat unserem Ältestem nicht gutgetan
Die Eltern kümmern sich nicht um ihr Kind sondern schieben die Aufgabe auf jemanden anderen ab.
  • Hast du sehr unfreundlich ausgedrückt. Wir haben nicht "abgeschoben", es war Notwendigkeit, wenn man mit 18/16 heiratet und dennoch vorankommen will.
Nur du darfst die Situation jetzt nicht mit ner Situation vor 20 Jahren vergleichne. rein schon mal eben die Wohnkosten sind deutlich gestiegen.
  • 1967 fragte ich den Makler, ob er für uns etwas bis 350 DM hätte. Er schaute mich nur verächtlich von oben bis unten an und meinte: "In Ihrer Preisklasse haben wir nichts". Wir waren dann 1971 froh, im asozialen Wohnungsbau für 464 DM eine Wohnung zu bekommen. Dazwischen wohnten wir auf 40m2 mit Außentoilette und Bad eine Treppe höher auf dem Dorf.
  • Deine Preisvorstellungen von früher solltest du mal überdenken.
das hat aber auch nur geklappt weil Oma und Opa auf das Kind aufgepasst haben oder?
  • Da waren die Jungs 21 und 15. Dazu meine Frau, die besonders über Winter samstags fehlende Teile organisierte. Da arbeiteten wir immer 12 Stunden.
  • Der Hausbau begann mit dem Ausbaggern (Firma) und ab der Bodenplatte mit uns Anfang September und im nächsten Jahr zogen wir Mitte November ein.
  • Ein Opa war schon tot und um die drei anderen kümmerten wir uns ab Juni des wiederum nächsten Jahres. Da merkt man dann, wie viele "hilfreiche" Geschwister man hat. (Hüstel) Von den beiden mittleren kam da nichts.
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dancefloor55  02.12.2021, 13:46
@Felix968629
Tagesmutter oder Großeltern stehen bei dir auf einem Level?

ja - denn ich möchte ungern meinen Eltern das Kind aufs Auge drücken .Die können sich nicht andauernd frei nehmen. Gerade wenn die ganz klein sind ist ihnen nur wichtig dass sie ne liebevolle Betreuung haben - die machen noch wenig Unterschied ob die Person mit einem Verwandt ist oder nicht. Es ist ja auch nicht so das man das Kind bei der Tagesmutter abgibt und das wars. die lernen sich auch vorher kennen und dann gib es ne Eingewöhnungszeit.

Wir wohnten anfangs bei, bzw. neben den Großelter

natürlich bietet sich das dann an - nur wie gesagt bringt es einem wenig wenn die Großeltern noch berufstätig sind

Hast du sehr unfreundlich ausgedrückt. Wir haben nicht "abgeschoben", es war Notwendigkeit, wenn man mit 18/16 heiratet und dennoch vorankommen will.

war auch nicht so gemeint. Ich war mit meinem Kind auch "nur" 2 Jahre zu Hause - solange war der Job gesichert. Anschließend musste ich wieder arbeiten gehen und sie wurde fremd betreut.

a waren die Jungs 21 und 15. Dazu meine Frau, die besonders über Winter samstags fehlende Teile organisierte. Da arbeiteten wir immer 12 Stunden.

okay bei so großen Kindern kann man natürlich ein Haus in Eigenregie bauen. nur die meisten bauen ein Haus wenn die Kinder deutlich jünger sein - denn wenn die Kinder so groß sind dann denken eher schon die Leute an Wohnfläche verkleiern als vergrößern da die Kinder bald ausziehen. Dazu habt ihr in dem Alter wahrscheinlich auch schon ein anderes Budget gehabt als einer der Mitte 20 ein Haus zum bauen anfängt.

a waren die Jungs 21 und 15. Dazu meine Frau, die besonders über Winter samstags fehlende Teile organisierte. Da arbeiteten wir immer 12 Stunden.

und das habt ihr zu zweit gemacht? in so kurzer Zeit? einer mit 40h job und einer mit Teilzeitjob?

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Felix968629  02.12.2021, 14:27
@dancefloor55
und das habt ihr zu zweit gemacht? in so kurzer Zeit? einer mit 40h job und einer mit Teilzeitjob?

Zu viert. Sehr eifrig dabei war der 15jährige, der hat seit 2010 auch das Haus zusammen mit seiner Frau und für meine beiden Superenkel (20/17).

Meine Frau begann im August mit der Halbtagsstelle, Im November zogen wir ein.

Da waren eh nur nach Kleinigkeiten wie Strom, Wasser Heizung zu legen, ein paar Fliesen und Fußböden und Türen einbauen.

Zum Aussuchen der teile blieb meiner Frau noch Zeit.

Allerdings haben wir die Holzdecken erst 3 Jahre später eingebaut wegen der Pflegefälle zwischendurch.

Für meinen Job konnte ich in der Zeit immer den Sonntag mit nutzen.

Natürlich waren wir im 2. Jahr nicht im Urlaub und auch im Jahr danach nicht.

Was gut tat, dass ich während der Bauzeit nur 83 kg hatte. Davor und danach 88 kg.

Müsste mal wieder bauen, liege jetzt bei 103 kg.

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Patrick1988153  02.12.2021, 19:40
@Felix968629

Auch im Studium hättest du tüchtig arbeiten können.

Muss die junge Generation im Studium ja auch.

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Es ist völlig egal, was du tust. Irgendjemand wird immer sagen, dass du irgendwas falsch machst. Deswegen kann es dir auch egal sein, was andere denken.

Wenn du dein Kind also in die Betreuung gibst ist das alleine deine Entscheidung, egal, ob du es tust, weil du arbeiten musst, möchtest oder gar zuhause bleibst.

Das Kind nimmt davon sicher keinen Schaden. Im Gegenteil, Kinder profitieren sogar vom Kontakt zu anderen Kindern, da sie voneinander lernen (können).