Ist es normal mal mehr und mal weniger dysphoria zu haben?
Ich bin trans, benutze er/they Pronomen und vor ein paar Wochen konnte ich etwas anliegendes anziehen, hatte weniger Probleme mit meinen Brüsten, seit wenigen Wochen habe ich so starke dysphoria wie nie zuvor, vor allem seit ich letztens in einem Erstgespräch bei einem Therapeuten war mit dem ich viel über trans-Themen gesprochen habe. Ist das normal? (Andererseits, was ist normal?)
6 Antworten
Aus meiner zweite-Hand Erfahrung: ja, das ist absolut normal.
Manchmal wird dysphoria mehr, wenn du dich mehr mit transphoben Menschen oder deinem Körperbild auseinandersetzen musst oder wenn dich irgendwer an einer unangenehmen Stelle anfasst.
Wenn du body-euphoria hast, ist sie natürlich weniger stark, und das kann auch mehrere Tage/ länger anhalten.
Ja, dass die Intensität der Dysphorie schwankt ist komplett normal.
Wenn du dich ablenkst und einfach irgendwie happy bist, kanns sein das du zeitweilig gar keine spürst.
Wenn du dich dann aber mit den Dingen die dich stören befasst, z.B. Therapeutensuche wegen Hormonen, Klamotten kaufen, Körperpflege etc. dann sind in der Regel auch die Momente wo die Dysphorie am schlimmsten ist.
Es muss nicht unbedingt mit Trans zu tun haben, wenn du deinen Körper ablehnst. Es wäre mal gut mit deinem Therapeuten rauszufinden ob andere Dinge wie geringes Selbstbewusstsein oder Kindheitstraumata zugrunde liegen. Wurdest du vielleicht in der Schule oft gemobbt? (Musst du nicht mir beantworten sondern nur dir selbst).
Dein Therapeut sollte dir Techniken in die Hand geben können, wie du mit deiner Dysphorie besser klar kommst.
Andererseits, was ist normal?
Genau das dachte ich mir bei deiner Frage auch.
Also ich sage mal so: wenn die Dysphorie mal weniger/kaum bis gar nicht vorhanden ist, macht dich das nicht weniger trans dadurch.
Aber das ist von Person zu Person bisschen anders, wie sich die Dysphorie auswirkt.
Aber wenn du einen Therapeuten hast, ist doch super.
Dann kannst du alles mit ihm bereden.
Ja, das ist vollkommen normal. Dysphorie ist nicht immer gleich stark ausgeprägt und manchmal auch Situations- oder stimmungsabhängig (schlechte Stimmung = stärker/ gute Stimmung = weniger).
Du musst dir also keine Gedanken machen, das ist vollkommen normal.