An alle nicht-cis-Menschen, wie habt ihr für euch realisiert dass ihr nicht cis seit und etwas ändern müsst?
Ich habe eine wirklich tolle Person kennen gelernt, mit dem habe ich zum ersten Mal über ein Thema gesprochen das ich vorher nie laut ausgesprochen habe. Wir haben über Geschlechter gesprochen, Dey ist selbst nonbinär.
Bei allen Gedanken die ich bisher hatte was mein Geschlecht betrifft habe ich das immer abgewunken, immerhin gibt es so viele Trans* Menschen die sich so furchtbar fühlen weil sie im falschen Körper stecken, es ist mir nicht jedes Mal ein Stich ins Herz wenn mich jemand mit she/her anspricht. Ich fühl mich aber trotzdem nicht so wirklich richtig. Ich hatte was dagegen Brüste zu bekommen, habe mich mit der Zeit einigermaßen an sie gewöhnt und es gibt ne relativ lustige Geschichte die damit geendet hat dass ich als Kind durch die Wohnung geschrien habe dass ich nen Penis haben will. Ich denke ich möchte mit allen Pronomen angesprochen werden können, ich habe schon immer gesagt dass wenn ich als Junge geboren wäre glaube ich dass ich mich nicht so fühlen würde als wäre ich im falschen Körper weil ich mich genauso viel junge wie Mädchen fühle. Ich habe mich einigermaßen an meinen Körper gewöhnt aber gleichzeitig kommt es oft vor dass ich mich in Gedanken darin wiederfinde mich genderfluid oder Ähnliches zu fühlen, dann schau ich in den Spiegel und denke „wem mache ich was vor?“, die Person meinte dass es dem genauso geht. Eine Freundin hat mich vor einer Weile aus Versehen mit he/him angesprochen und ich habe mich geschmeichelt gefühlt. Aber im Vergleich zu anderen sind meine Gefühle so neutral, es gibt einen Song von Will Wood, I/Me/Myself, ich singe alles mit, nur bei dem Part „this body that they stuck me in“ singe ich nie mit weil ich nicht das Gefühl habe als hätte ich das Recht das mitzusingen.
Was sind cis Menschen?
Alle Menschen die sich als Mann oder Frau identifizieren und biologisch von Geburt an als solche angesehen werden
1 Antwort
Also es richtig herausgefunden habe ich es mit 12/13. Wenn ich jetzt zurück denke sehe ich schon vieles was darauf hinweist, dass ich eben männlich bin und nicht weiblich.
Ich habe mir allerdings früher nie Gedanken über mein Geschlecht gemacht und bis ich 12 war wusste ich auch nicht, dass es sowas wie Transmenschen überhaupt gibt. Ich bin aber auch noch ohne TikTok und sonstiges aufgewachsen also hatte ich da keine Aufklärung zu diesem Thema. Ich denke aber, dass ich es eventuell schon früher gewusst hätte, wenn ich gewusst hätte, dass es Transmenschen gibt da ich meine Gefühle denke ich einfach nicht richtige einordnen konnte.
Ich wollte als Kind schon kurze Haare, hatte aber zu sehr Angst ausgelacht zu werden. Ich wollte auch Boxershorts, aber auf die Frage meinte meine Mutter eben, dass es sowas nicht für Mädchen gibt.
Mit ca. 11 habe ich dann angefangen nur noch Jungskleidung zu kaufen, weil mir die Sachen einfach besser gefielen. Auf Hochzeiten hatte ich dann auch Hemd mit Kravatte an und die Haare bis zu den Schultern. Bei einem Essen nach einer Hochzeit hat die Bedienung mich auch junger Mann genannt und ich fand es lustig und alle anderen haben auch gelacht, aber irgendwie habe ich mich damit wohl gefühlt.
Aufjedenfall habe ich es nicht so wie die meisten herausgefunden und mich dann geoutet. Meine Mutter hat es herausgefunden jnd hat mit mir darüber gesprochen, weil auch mit 11 wurde es eben schlimmer mit der Pubertät. In die Pubertät kam ich ao mit 8/9 und den Brustwachstum fand ich anfangs auch lustig, aber mit 11 oder 10 habe ich dann angefangen oft desswegen zu weinen und habe auch immer wieder gesagt, dass ich die Brüste abschneiden will ich hatte desswegen auch Suizidgedanken also mir ging es damit einfach mega schlecht.
Das ging eben eine Weile so und meine Mutter fragte mich dann irgendwann ob ich mir vorstellen könnte ein Junge zu sein (die genauen Worte waren aber eher ob ich mir vorstellen könnte einen Penis zu haben) auf diese Frage konmte ich erstmal gar nicht anworten, weil ich es lustig fand, aber ich ging dann woeder zu ihr und sagte ja.
Wir sind dann auch zum Kinderarzt und haben uns Therapeuten empfehlen lassen und ich habe dann auch immer wieder daran erinnert dort anzurufen und alles. Seit dem wusste ich dann auch, dass ich ein Junge bin und habe mit Therapie angefangen, dann mit Hormontherapie und dann eben mit der Mastek und geht eben noch weiter dann dieses Jahr. Ich fühle mich damit definitiv wohler und hatte was dieses Thema angejt nie Zweifel, manchmal vergesse ich sogar, dass ich Trans bin und mir kommt es so vor als wäre es nie anders gewesen. Ich bin mittlerweile auch 19 (fast 20) und ich bin meiner Mutter da schon echt mega dankbar, dass sie mich da immer so unterstützt hat und den Weg mit mir gegangen ist, sonst wäre ich jetzt noch nicht da wo ich jetzt bin.
Was dich angeht, sei am besten einfach du selbst und lebe so wie du dich wohlfühlst du kannst es ja auch einfach mal ausprobieren ob es so für dich besser ist (erstmal bei Freunden eventuell) und falls du dich damit wohler fühlst, kannst du dich outen wenn du das so möchtest, aber aufjedenfall kannst du deinen Weg gehen so wie du ihn gehen möchtest und so wie du dich wohl fühlst.
Danke🫶🏼 Deine Mutter klingt großartig, ich freue mich riesig darüber dass es dir jetzt besser als damals geht