Ist es möglich in DE so wie in USA sein Gehalt einfach so verrückt nach oben zu steigen?
Ich habe paar Bekannten die als Informatiker arbeiten.
Die Typen haben geschafft in 5 Jahre von 55000$ brutto pro Jahr auf 110000$ aufzusteigen weil sie erst mit Helpdesk angefangen haben und in der Freizeit sich selbst Sachen beigebracht auf dem Engineer Level.
Ist es auch in Deutschland auch möglich?
Man fängt mit 2500€ brutto an und in 5 Jahre schon 5000€ oder 6000€ brutto zu verdienen nur mit der selben Methode.
Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen
12 Antworten
Nun möglich ist das sicherlich. Das wird aber meist nicht im gleichen Unternehmen passieren. Möglich wäre aber ein Weg ala:
- Im Support anfangen, ggf. noch im Norden oder Osten mit geringen Gehalt.
- Sich z.B. in die Softwareentwicklung reinfuchsen.
- Ein aussagekräftiges Github Portfolio aufbauen.
- Als Quereinsteiger in einem KMU oder Startup unterkommen.
- Berufserfahrung sammeln.
- Zu einem größeren Unternehmen wechseln, im Idealfall im Süden.
Aber im gleichen Unternehmen passiert sowas eher selten. Generell ist man in Deutschland sehr konservativ und achtet sehr auf die Qualifikationen, die auf dem Papier vorhanden sind. Ansonsten müssten sich auch viele Prozesse ändern. Hier hat man z.B. als Entwickler auch so gut wie nie wirklich eine Überprüfung der Fähigkeiten im Bewerbungsgespräch und seltener wen von fachlicher Ebene dabei.
Eher hat man da den Chef, Abteilungsleiter, Personaler oder was weiß ich, die eigentlich kaum was über das Fachliche wissen und eher schauen, ob es menschlich passt, wie sich derjenige verkauft und der Rest ist dann das Papier.
Je nach Firmengröße und Region sind deine Zahlen aber natürlich schon ordentlich hoch gegriffen. Hier im Norden wird man bei kleineren Läden vermutlich kaum eine Stelle im Support für 2.500 Euro finden, bei uns steigen z.B. die Softwareentwickler um 2.000 Euro ein. Und 6.000 Euro, sprich 72k p.a. ist da auch schon astronomisch, unser angestellter Geschäftsführer und Entwicklungsleiter macht z.B. 75k p.a.
Daher sagte ich auch je nach Firmengröße und Region. Und natürlich spielt die Branche auch noch eine große Rolle.
Ich habe z.B. als Entwickler zum Einstieg eigentlich 30k p.a. angepeilt, da wurde ich teilweise freundlich rausgeschmissen und das Gespräch abrupt abgebrochen.
Letztlich schwanken die Gehälter in Deutschland auch massiv nach den ganzen Faktoren. Konkret kenne ich da vor allem die Gehälter in unseren Unternehmen und was man von Kollegen hört bzgl. früherer Arbeitgeber oder Leuten aus der Ausbildungs- und Schulzeit.
5.000 Euro ist z.B. bei uns im Unternehmen so eine Schallgrenze, das haben zwei Kollegen in etwa gehabt, die vor 2-3 Jahren in Rente gegangen sind. Waren aber auch Leute die studiert haben und schon 30 Jahre im Unternehmen waren.
Da sind aktuell bei uns aber nicht einmal die Leute dran, die promoviert haben und mittlerweile über 10 Jahre BE haben.
Ich bin z.B. mit 2.000 Euro eingestiegen. Durch Berufserfahrung und Übernahme zusätzliche Verantwortung wie der Projektleitung liege ich nach knapp 9 Jahren im Grundgehalt bei gut 3.000 Euro und mit der Rufbereitschaft oben drauf bei knapp 3.500 Euro. Bei guten Ergebnis mit Boni eingerechnet ggf. bei 3.800 Euro.
Aber wie gesagt, sind die oben erwähnten Faktoren. Bremen, KMU und als Systemhaus für Intralogistik Lösungen nun auch nix ala Automobil-, Finanz-, Chemie- oder Versicherungsbranche.
Klar gibt es auch das genaue Gegenteil bis hin zu Ausnahmen die Remote in einem US Konzern unterkommen und mit einem Valley Vertrag 200-300k machen. Und eben alles dazwischen.
Ja, allerdings gibt es in Deutschland einen strengeren Arbeitnehmerschutz, der beispielsweise die Arbeitszeiten begrenzt. So hat man eventuell etwas weniger Möglichkeiten, sich wirklich zu beweisen.
Zudem kommt, dass der deutsche Arbeitsmarkt mit Akademikern überschwemmt ist. Man braucht niemand anstellen, der sich Dinge selbst beigebracht hat und derart teuer ist, wenn man auch billige FH-Absolventen bekommt, die auch einen hohen Praxisbezug haben.
Also ich arbeite in Luxemburg :). Die Löhne da sind schon ähnlich wie in USA. Aber ich denke der IT Arbeitsmarkt in Deutschland ist schon ganz schwach leider....
Naja, mit Luxemburg kenne ich mich nicht aus. Wahrscheinlich wird man dort aber auch nur bedingt verlässliche Aussagen treffen können, weil der Arbeitsmarkt derart klein ist. In den USA hast du beispielsweise eine größere Datenmenge.
In Deutschland ist der Arbeitsmarkt für IT-ler nicht mehr gerade arbeitsnehmerfreundlich. Lediglich Experten in gesuchten Nischen verdienen noch wirklich prächtig.
Nun was heißt der IT-Markt ist Schwach. Deutschland hat eben hohe Steuern und Lohnkosten, während Luxemburg eine Steueroase ist, die damit Konzerne anzieht.
Das Geld was die Firmen an Steuern sparen mit Gewinnen, die sie z.B. in Deutschland erzielen, muss dann der Michel in Deutschland tragen, was für seinen geringen Lohn und seine hohen Abgaben sorgt. Da gibt es also durchaus auch Verbindungen.
Natürlich ist Luxemburg nicht alleine für die Löhne in Deutschland verantwortlich oder dafür, dass wir als Standort nicht wirklich attraktiv sind. Aber ist eben durchaus ein Puzzlestück.
Ich kann mir gut errinern. Nach der Ausbildung zur IT Systemelektroniker hatte ich noch 4 Zertifikate und wurde aber nicht übernommen.
Andere Firmen wollten mich nicht übernehmen oder wenn ja dann auf 2000€ bis 2500€ brutto in Süddeutschland.
Ich habe gesagt es ist lächerlich so wenig anzubieten. Einmal in Luxemburg beworben und nach eine Woche eine unbefristete Feststellung bekommen.
Natürlich mit Probezeit 🙂 Da fing ich an mit 4000€ brutto an
Apachy.
Die Sache ist in Luxemburg werden Arbeitgeber Arbeitnehmer Kosten für SV auch 50-50 geteilt wie in Deutschland m
Aber die Steuern sind kleiner bei höhere Summen und die Löhne doppelt höher
Wie gesagt. Das Geld wächst nicht auf Bäumen. Wenn ein Amazon z.B. in Deutschland die Infrastruktur nutzt, die Arbeitnehmer bindet und Geld aus dem Markt zieht aber in Luxemburg gemeldet ist und quasi überhaupt keine Steuern zahlt, dann muss das eben der Arbeitnehmer oder kleiner Arbeitgeber in Deutschland ausgleichen. Und wenn du mehr Steuern zahlen musst, dann kannst du eben nur geringere Löhne zahlen.
Dazu zieht Luxemburg mit dem Konzept auch größere Firmen an. Ist aber gleichzeitig eher klein. Sprich da gibt es mehr Konkurrenz bzgl. der Arbeitskräfte, was die Löhne natürlich auch hochtreibt.
Ist nicht so als verdienst du grundlos in Luxemburg mehr Geld, weil die Arbeitnehmer einfach netter sind und gerne Geld verschenken oder deine Leistung eher würdigen. Denen bist du dort genauso egal wie in Deutschland. Man zahlt dir Geld und erhofft damit ein Vielfaches wieder reinzuholen.
Wir können natürlich auch alle wegen den tollen Löhnen nach Luxemburg kommen. Kannst dir ausrechnen, was deine Arbeitskraft dann noch wert ist, wenn es für deine Stelle 200 andere Leute gibt, die das Gleiche für weniger Geld machen.
Wie gesagt hat alles Gründe, noch kann man als Arbeitnehmer davon profitieren.
Das Gehalt Deiner Vorstellungen bewegt sich außer Tarif. Dazu gehört dann aber schon ein akademischer Titel ; es könnte auch eine vom AG bezahlte Altersversorgung geben. So etwas gab es noch vor gut 20 Jahren in AKtiengesellschaften. Ob es das heute noch gibt, vermag ich nicht zu sagen. Man kann aber Gehälter und Gepflogenheiten nicht mit USA vergleichen, die Lebenshalktungskosten und Mieten sind sehr viel höher als hier.
Ja nie. Natürlich kann man nicht in DE 110000€ brutto im Jahr verlangen.
Aber wenn man in 5 Jahre sich die Sachen selber beibringt und eine Engineer Stelle besetzten kann weil man die Voraussetzungen anspricht.
Warum nicht auf einmal 5000 bis 6000€ verdienen zu können?
Das sind typische Gehälter für solche Berufe
Nein 5.000 bis 6.000 Euro sind sicherlich nicht in allen Regionen in Deutschland für so Tätigkeiten typisch. Vor allem nicht gerade beim Wechsel ohne Berufserfahrung in der Tätigkeit.
Ggf. sind das in Metropolen bzw. im Süden typische Gehälter inkl. Berufserfahrung bzw. im Durchschnitt, wenn wir die ganzen alten Leute mitrechnen, die das aber auch schon Jahrzehntelang machen.
Frag deine Bekannten mal wo sie gearbeitet haben. Das ist zum Verständnis nämlich sehr wichtig. Wenn sie im Silicon Valley gearbeitet haben, dann ist dieses Gehalt nach 5 Jahren ganz normal. Trotzdem ist es dort nicht viel. Es hört sich nur hier viel an. Dort können sich viele dieser Spitzenverdiener noch nicht einmal ein Auto leisten, weil die Preise dort so unglaublich hoch sind. Fast der gesamte Verdienst geht dort für Miete und für das ganz normale Leben drauf. Deshalb fahren auch die allermeisten mit dem Bus zur Arbeit. Es gab schon Demos in San Francisco weil die Leute genug davon haben, dass diese riesigen Busflotten jeden Tag die Straßen der Stadt verstopfen.
Hey,
also gerade bei Informatikern ist eine Gehaltsspanne von 2500€ (oder sogar weniger) bis 6000€ (oder sogar mehr) durchaus realistisch.
Fachinformatiker verdienen nach dem Abschluss ca. 2000€ bis 3000€ Brutto pro Monat. Mit dem richtigen Arbeitgeber, ein paar Jahren Berufserfahrung (und vielleicht einem Studium zwischendurch), kann man gut auf mehr als 6000€ Brutto im Monat kommen.
Also:
Das Einstiegsgehalt mit einem Bachelor-Abschluss (in Informatik) liegt so zwischen 45.000€ und 65.000€ Brutto pro Jahr.
Wobei man für die 65.000€ vermutlich schon ein wenig Glück braucht und bei einem Arbeitgeber unterkommen muss, der gut bezahlt. Mit 1 bis 2 Jahren Berufserfahrung ist dann schon eine kleine Steigerung möglich. Dann wären wir bei den 6000€ pro Monat.
Als Fachinformatiker hat man es mit dem Gehalt deutlich schwieriger als ein Bachelor-Absolvent. Es wird also deutlich schwieriger so ein Gehalt zu ergattern.
Aber innerhalb von 5-Jahren kann man ja locker ein Bachelor-Studium + 1 bis 2 Jahre Berufserfahrung erreichen. Das ist meiner Meinung nach der einfachste Weg zu so einem Gehalt zu kommen.
Es gibt allerdings auch Firmen, die bewerten Ihre Mitarbeiter danach was sie können und nicht nach dem Abschluss. In so einem Unternehmen kann man als Fachinformatiker locker das gleiche verdienen wie ein Bachelor (oder Master) Absolvent.
Also kurz zusammengefasst: mit 5 Jahren Berufserfahrung als Fachinformatiker auf 6000€ im Monat zu kommen ist durchaus möglich. Aber echt schwer - außer man Studiert in diesen 5 Jahren, dann ist es nichts Außergewöhnliches mehr.
Halte ich für überhaupt nicht astronomisch. Wir haben eine kleine Tochterfirma mit knapp über 40 Angestellten - auch nicht in einer Region der Vielverdiener. Da haben alle Entwickler, IT und Ingenieure 6stellige Gehälter.
Ich komme selbst aus den neuen Bundesländern und habe mein Bruttogehalt in den letzten 8 Jahren um den Faktor 2,5 erhöht.
Ich habe zudem einen Kumpel, der ist Fachinformatiker und würde unter 4500-5000€ (heute wohnhaft in Sachsen) bei einem Vorstellungsgespräch lachend den Raum verlassen. Die Gehälter in diesem Sektor sind aufgrund des Mangels an gutem Personal explodiert. Egal ob NRW, Sachsen, Bayern oder Meckpomm.