Ist es legitim, Opfer zu kritisieren?
Das wird ja scheinbar eher ungerne gesehen. Ich vermute mal das liegt daran, dass das Opfer dann Gefahr zu laufen shceint, den "Opferstatus" zu verlieren, was ja nicht sein darf, da das Opfer heilig ist.
Damit beziehe ich mich auf Opfer im allgemeinsten Sinne. Ich meine damit auch nicht, dass das Opfer unbedingt Schuld an der eigenen Situation ist, dennoch kann es ein falsches oder ungünstiges Verhalten gegeben haben, was zur Situation beiträgt.
Was meint ihr dazu?
Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen
9 Antworten

Vorsicht vor einer Täter-Opfer-Umkehr. Ein Opfer hat in der Regel genug gelitten und muss nicht auch noch durch falsches Verständnis schuldig gesprochen werden. Leider ist es so, dass oft die Täter die volle Aufmerksamkeit erhalten und die Opfer vergessen werden.
Deine Kritik an den Opfern des 11. September würde mich mal interessieren oder Deine Kritik an den Opfern, sprich Hinterbliebenen, deren 10jähriges Kind gestern vom Zug überfahren wurde oder Deine Kritik an den Opfern, die vergewaltigt wurden?

Die Rede war nicht davon, dass es bei allen etwas zu Kritisieren gäbe, bei 9/11 fiele mir nichts ein.
Diese "Täter-Opfer-Umkehr" tritt so nur selten auf. Dennoch nehmen es viele so wahr, auch wenn es nicht stattfindet. Ein kritisiert wir haben das Opfer ist ein kritisiert werdendes Opfer, kein Täter, und der Täter wird dadurch auch nicht zum Opfer
Da steckt denn wohl dieser Gedanke dahinter, das Kritik nur dazu dient, die Tat recht zu fertigen, was natürlich zwei unterschiedliche Paar Schuhe sind.
Darunter leiden muss auch keiner, wenn man Kritik von persönlichem Angriff unterscheiden kann.

Das kommt ganz auf die Situation an.

In vielen Fällen ist es einfach nur Victimblaming (auch unbeabsichtigt oder verdeckt); aber natürlich gibt es auch angemessen Formen der Kritik die jedoch oft deutlich mehr Fachkompetenz vom Kritiker voraussetzt als jene mitbringen die meinen ihnen würde der Mund verboten...
Das beginnt schon damit klar zwischen Ursache und Schuld zu unterschieden - wenn jemand z.B. erschossen wird weil er bei einem Amoklauf nicht in Deckung geht oder mit einem Räuber nicht kooperiert, ist er niemals und unter keinen Umständen Schuld, da seine Handlung nicht verboten ist (es gibt kein Gesetz welches vorschreibt mit Räubern zu kooperieren oder wenn auf einen geschossen wird in Deckung zu gehen, wohl aber eines Menschen nicht auszurauben oder wild um sich zu schießen).

Nein, der Illegitim handelt, auch wenn das in vielen fällen mit Legalität zusammen fällt wo das Gesetz etwas taugt.
Und ja, natürlich kann man über Fehler reden, allerdings geht auch dass zum teil in Richtung Victimblaming wenn z.B. ansich korrektes un Couragiertes Handeln als "Fehler" gelabelt wird wenn es gefährlich ist.

Der Fall Marianne Bachmeier (verstorben) und ihre Art von Selbstjustiz.

Mache doch, was du für richtig hältst.


Oh, du weisst aber schon, dass die Mehrheit die Dummheit ist?

Ich muss mich ja nicht danach richten.
Du meinst also, Schuld ist, wer illegal handelt? Das finde ich nicht besonders sinnvoll, aber gut.
Victim Blaming versteht auch irgendwie jeder anders. Jemandem Fehler im Verhalten zuzurechnen ist was anderes, als ihm die Schuld zu geben. Allein schon deshalb, weil Schuld eine Wertung beinhaltet, was bei Kritik nicht der Fall sein muss.