Ist die islamische Gemeinschaft (Ummah) eine reine Wunschvorstellung?
Muslime im Westen betonen gerne die Vorzüge eines Kalifats, in der dann alle friedlich zusammen leben. Schauen wir uns die islamische Welt an, ist das Bild jedoch sehr düster:
- In der Türkei gibt es Pogrome gegen Syrer
- Iran verheizt afghanische Flüchtlinge im Syrienkrieg
- Reiche islamische Länder verweigern die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen
- Teile der afghanischen Bevölkerung sind geprägt vom Rassismus
- In Libyen unterstützen islamische Länder beide Kriegsparteien
- Palästinenser hocken in Lagern, weil man ihnen die Staatsbürger*innenschaft verweigert
Die Liste könnte man fortsetzen. Es wird aber deutlich, dass gegenseitige Hilfe anders aussieht. Spricht man die Dinge an, heißt es sofort, es habe alles nichts mit dem Islam zu tun und ein Kalifat wäre ganz anders. Das Argument kenne ich bereits von Sozialisten.
Wie soll ein Kalifat funktionieren, wenn bereits jetzt Muslime lieber nach Europa fliehen als zu ihren Geschwistern nach Saudi-Arabien? Wenn alle fliehen, wären das ja Zustände wie in der DDR.
Ist eine Ummah, die sich gegenseitig unterstützt und in Frieden lebt, eine reine Wunschvorstellung?
21 Stimmen
10 Antworten
Gäbe es eine Ummah, wäre Israel 1948 bereits wieder verschwunden. Stattdessen ist die muslimische Welt von vielen Kleinkriegen und dem großen Konflikt Iran - Saudi-Arabien geprägt. Und ich fürchte dieser große Konflikt wird auch Afghanistan die nächsten Jahre noch tiefer ins Chaos stürzen.
Die Ummah (Gemeinschaft der Muslime) ist eine Wunschvorstellung.
- Die Ibaditen bezeichnen sich als alleinige Muslime.
- Die Wahhabiten bezeichnen sich als alleinige Muslime.
- Die Salafisten bezeichnen sich als alleinige Mulsime.
- Die Alawiten sehen in sich die direkte Nachfolge Mohammeds.
- Die Aleviten sind alleinig die den Islam richtig leben.
- Die Sufis leben den Islam alleinig spirituell.
- Die Sunniten leben in der Ansicht nur sie alleine befolgen die Sunna.
- Die Schiiten leben in der Ansicht nur sie haben die Nachfolge Mohammeds.
- Die Muslimbruderschaft vertritt nach eigener Ansicht alleinig die Sunna.
- Die Taliban gründen gerade ihr eigenes Kalifat.
- IS ist immer noch existent und träumt von dem Kalifat.
- Die Boku Haram hat sich der IS angeschlossen.
- Die Hamas findet seine Erfüllung in der Vernichtung Israels.
- Die Ahmadiyya haben ihren eigenen Islam.
- Die Koranisten halten sich nur an den Koran und verweigern die Hadithe.
- Die Charidschiten lehnen sowohl die Sunniten als auch die Schiiten ab.
Die anderen Glaubensströmungen erspare ich mir jetzt.
Der Islam ist so uneins wie nur irgendwas.
Warum überdenken Muslime nicht einfach mal warum die meisten Konflikte der Welt mit dem Islam in Verbindung stehen? Und warum muss ständig die andersgläubige Welt (nach islamischer Vorstellung Ungläubige) humanitäre Hilfe leisten?
....nur besteht noch eine Menge Verbesserungsbedarf. Weltweit eine komplette Einheit zu schaffen, das gestaltet sich logischerweise nur mal schwer. Das ist nicht nur in der islamischen Welt so.
99,99% Verbesserungsbedarf. Und in einem Land deiner Wunschvorstellung wollte ich nicht leben. Das ist doch schon sehr saudiarabisch, erzkonservativ wie du bist.
Du scheinst ziemlich unzufrieden zu sein im Leben und hast meiner Meinung nach auch radikale gefährliche Ansichten. Gut dass die Demokratie stärker ist als dein Allah.
Weltweit eine komplette Einheit zu schaffen, das gestaltet sich logischerweise nur mal schwer.
Besonders, wenn diese Einheit aus lauter rechthaberischen Menschen wie dir bestehen soll. Und Rechthaberei liegt nun mal im Wesen des Islam.
Die Ummah wäre ein ausgezeichnetes Instrument, um den Islam weiter in der Welt zu verbreiten und die Werte, Kultur und Gesellschaftsform derjenigen des westlichen Systems entgegen zu setzen. Doch die Realität ist eine andere. Muslime sind zerstritten untereinander. Verschiedene Glaubensrichtungen bekämpfen sich und statt Islam first heisst es eben auch Iran first oder Saudi Arabien first. Eine vereinte und geeinte islamische Welt von Marokko bis Indonesien würde etwa den Palästinensern einen eigenen Staat ermöglichen.
Funktioniert nur nach außen, im gegen was sein. Da ist man sich einig.
1.500 Jahre Zeit gehabt. Schiefgegangen.