Ist das ,,Wehret den Anfängen" politisch aktueller denn je?
Eine selbstbewußte diabolische AfD vor allem in Thüringen , zertrittene Parteien dort über den richtigen Weg.
Eine zur Zeit verunsicherte und nahezu führungslose CDU.
Eine verkleinerte SPD was Wählerstimmen und Bedeutung betrifft.
Eine FDP mit wenig politischem Gespür an der Spitze.
Durch die AfD ermutigte Rechte und Rechtsextreme vor allem im Osten.
In Teilen des Ostens eine Bevölkerung mit einem anderen Demokratieverständnis als im Westen.
Frage steht oben.
10 Antworten
Das Zitat "Wehret den Anfängen!" stammt vom römischen Dichter Ovid (43 v. Chr. bis um 18 n. Chr.). In seinen "Remedia Amoris" warnte er mit diesem Satz vor den Folgen des Sich-Verliebens:
"Die Remedia sind prinzipiell für zwei Fälle der scheidenden Beziehung zwischen zwei Liebenden geschrieben. Zunächst gibt Ovid Ratschläge zur Auflösung von Beziehungen, die sich noch im „Anfangsstadium“ befinden, und zum anderen Verhaltensanweisungen, um bereits vorangeschrittene Beziehungen zu beenden.
Im ersten Fall beginnt Ovid mit der Maßnahme, die Liebe bereits im Keim zu ersticken. (V. 79–114). Aus dieser Passage stammt unter anderem das sprichwörtlich gewordene Principiis obsta („Widerstehe den Anfängen“ oder „Wehret den Anfängen“)" (Wikipedia)
Heute ist das eine Aufforderung, eine gefährliche Entwicklung rechtzeitig zu stoppen
die Tendenz legitim gewählt Regierungsteile konsequent ausgrenzen und am liebsten Abschaffen zu wollen.
Dass in Thüringen eine verfassungsmäßige Mehrheit geplant hätte, die Exekutive abzuschaffen, wäre mit neu.
Neuester Clou, eine legitime MP-Wahl rückgängig machen, weil der Kandidat nicht passt.
Herr Kemmerich hat sich berechtigte Kritik gebeugt und ist zurückgetreten. Das ist seine Entscheidung und sein verfassungsmäßiges Recht! Es gab also kein Bestreben, "eine legitime MP-Wahl rückgängig (zu) machen", weil das von der Verfassung Thüringens auch nicht vorgesehen ist!
Nichtmal weil er nicht geeignet ist, sondern weil er von den "Falschen" gewählt wurde.
Allein die Tatsache, dass er als Anführer einer 5-Prozent-Partei glaubte, Thüringen regieren zu können, und dann seine Wahl durch eine faschistoide Partei, die er wohl bewusst in Kauf genommen hatte, lässt auch an der persönlichen Eignung Kemmerichs zweifeln.
Jeder der hier lautstark die "Demokratie" verteidigt sollte vielleicht nochmal nachlesen, was Demokratie ist.
Die Mehrheit der Bürger weiß, was Demokratie ist. Sie weiß daher auch, dass man faschistoiden Parteien und ihren Abgeordneten keine politische Macht geben darf. Demokratie - und das verwechseln Anhänger solcher faschistoiden Parteien gerne oder wisse es nicht - bedeutet nicht, dass die verfassungstreuen Politiker staatsfeindlichen Parteien und Abgeordneten willfahren müssen, nur weil Teile des Volkes es sich gerne wünschen!
Ja, wehret den Anfängen. Aber nicht die Entstehung der AfD, sondern wie mit ihr umgegangen wird zeigt den Verfall der Demokratie.
Den "Verfall der Demokratie", den Verfall der verfassungsmäßigen Werte, das Verkümmern von Verantwortungsgefühl für Deutschland und zunehmende Dummheit in einem beträchtlichen Teil des deutschen Volkes zeigen die Wahlerfolge einer Partei wie die AfD! Darüber darf nicht schweigend hinweggegangen werden, und daher ist es richtig: Wehret den Anfängen, bevor es zu spät ist!
"Dass in Thüringen eine verfassungsmäßige Mehrheit geplant hätte, die Exekutive abzuschaffen, wäre mit neu."
Seit wann heißt "am liebsten", dass es geplant wurde? Außerdem heißt "Regierungsteile" nicht die gesammte Exekutive. Was aber tatsächlich umgesetzt wird ist Ausgrenzung: "Keine Zusammenarbeit!"
"Herr Kemmerich hat sich berechtigte Kritik gebeugt und ist zurückgetreten. Das ist seine Entscheidung und sein verfassungsmäßiges Recht! Es gab also kein Bestreben, "eine legitime MP-Wahl rückgängig (zu) machen", weil das von der Verfassung Thüringens auch nicht vorgesehen ist!"
Er hat sich nicht der Kritik gebeugt, sondern dem Druck von oben. Klar ist es sein Recht zurückzutreten. Das war genauso "freiwillig" wie ein Mitarbeiter der von seinen Vorgesetzten zu einer Unterschrift genötigt wird.
"Allein die Tatsache, dass er als Anführer einer 5-Prozent-Partei glaubte, Thüringen regieren zu können, und dann seine Wahl durch eine faschistoide Partei, die er wohl bewusst in Kauf genommen hatte, lässt auch an der persönlichen Eignung Kemmerichs zweifeln."
Kemmerich wurde von der FDP aufgestellt, die AfD ist nicht "faschistoid" und die Abgeordneten von CDU und FDP haben ihn ebenfalls gewählt.
"Die Mehrheit der Bürger weiß, was Demokratie ist. Sie weiß daher auch, dass man faschistoiden Parteien und ihren Abgeordneten keine politische Macht geben darf. Demokratie - und das verwechseln Anhänger solcher faschistoiden Parteien gerne oder wisse es nicht - bedeutet nicht, dass die verfassungstreuen Politiker staatsfeindlichen Parteien und Abgeordneten willfahren müssen, nur weil Teile des Volkes es sich gerne wünschen!"
Spar dir das "faschistoid". Ich rede hier auch nicht von der dummen FDP, der machtgeilen CDU und den versifften Grünen - wenn du nicht sachlich argumentieren kannst, dann kannst du es auch lassen. Und hier noch eine kleine Lehrstunde zur Demokratie: Demokratie - politisches Prinzip, nach dem das Volk durch freie Wahlen an der Machtausübung im Staat teilhat. Und jetzt erklär mir mal bitte, du schlauer "Demokrat", wie die Wähler der AfD an der Machtausübung im Staat teilhaben sollen, wenn die von ihnen gewählten Vertreter an der Machtausübung gehindert werden. Hmmm, ist wohl doch nicht ganz so demokratisch wie du dir das gern einreden möchtest. Die ganzen selbst ernannten "Demokraten" haben nämlich schon das Grundprinzip der Demokratie nicht verstanden. Im übrigen sollte dir "Die Mehrheit der Bürger weiß" schon zu denken geben. Denn üblicherweise "weiß" der Mehrheit der Bürger nicht allzu viel mehr als was ihnen erzählt wird - weshalb es nicht gerade ein sachliches Argument ist, was die Mehrheit angeblich weiß...
"Verkümmern von Verantwortungsgefühl für Deutschland"
das kann man der AfD und ihren Wählern ja nun wohl als allerletztes vorwerfen...
"Also das verkümmern und zunehmende Dummheit in einem beträchtlichen Teil des deutschen Volkes"
Klar, wenn die Mehrheit "weiß" was Demokratie ist sind die natpürlich alle die geistigen überflieger, aber wenn sie AfD wählen müssen sie dumm sein.
Einfache Antworten für einfache Gemüter kann halt nicht nur die AfD.
"Darüber darf nicht schweigend hinweggegangen werden, und daher ist es richtig: Wehret den Anfängen, bevor es zu spät ist!"
Sag ich doch. Wer die Prinzipien der Demokratie aussetzt um politische Gegner auszuschalten ist nicht besser als die NSDAP. Die Nazis sind also schon an der Macht...
Was aber tatsächlich umgesetzt wird ist Ausgrenzung: "Keine Zusammenarbeit!"
Die AfD ist zwar im Landtag, sie ist aber nicht Teil einer Regierung! Sie hat auch keinen Anspruch darauf!
Er hat sich nicht der Kritik gebeugt, sondern dem Druck von oben.
Ein Ministerpräsident kann zu nichts gezwungen werden. Man kann ihn allenfalls im Landtag abwählen. Kemmerichs Rücktritt war aus Einsicht in die Berechtigung der Kritik motiviert und erfolgt.
Kemmerich wurde von der FDP aufgestellt, die AfD ist nicht "faschistoid" und die Abgeordneten von CDU und FDP haben ihn ebenfalls gewählt.
Das hast du hübsch beschrieben. Allerdings: die AfD ist faschistoid, auch wenn du das nicht wahrhaben kannst oder willst!
Spar dir das "faschistoid".
Das Kind muss beim Namen genannt werden, ob dir das nun passt oder nicht!
wenn du nicht sachlich argumentieren kannst, dann kannst du es auch lassen.
Ich verstehe, so "sachlich argumentieren", wie du es "kannst", ich zitiere deine Worte:
Ich rede hier auch nicht von der dummen FDP, der machtgeilen CDU und den versifften Grünen
Du bist ein prachtvoller Anhänger der AfD, deren Parlamentarier irgendwie auch nicht begreifen können, wie lächerlich sie sind.
Und hier noch eine kleine Lehrstunde zur Demokratie:
Oh, da bin ich sehr gespannt! 😁
Demokratie - politisches Prinzip, nach dem das Volk durch freie Wahlen an der Machtausübung im Staat teilhat.
Oh, ich bin enthusiasmiert! 😌 Ja, genau, das Volk hat Teil, aber eben nur Teil, und die AfD hat daher auch nur ihren entsprechenden Teil an der "Macht".
Und jetzt erklär mir mal bitte, du schlauer "Demokrat", wie die Wähler der AfD an der Machtausübung im Staat teilhaben sollen, wenn die von ihnen gewählten Vertreter an der Machtausübung gehindert werden.
So, Sportsfreund, jetzt kommt meine (sehr kurze) Lehrstunde!
Demokratie in Deutschland bedeutet nicht nur "freie Wahlen", sondern in Kommunen und Bundesländern auch direkte Demokratie. Zudem darf jeder unbescholtene Deutsche selbst Politiker werden und sein, wenn er will, einer Partei beitreten, sich um Ämter bewerben und sich in solche wählen lassen, um auch ganz persönlich "Macht" auszuüben. Was sagst du nun? Jetzt biste platt! 😁
Was deine hochgeschätzte AfD angeht, sei noch auf folgenden Punkt aufmerksam gemacht:
- "Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit."
Zitat: Grundgesetz, Artikel 21,1.
Die AfDler haben daher das Recht, in den Parlamenten den Willen ihrer Wähler zu Gehör zu bringen und dafür zu werben. Auf weitergehende "Machtausübung im Staat" haben sie kein Anrecht, denn sie haben nur eine deutliche Minderheit der Wähler hinter sich. Insofern bestimmen die Parteien, die die Mehrheit der Wähler hinter sich haben. Also wird die AfD an nichts "gehindert". Verstanden? So geht Demokratie!
Ende meiner Lehrstunde. 🧐
Die ganzen selbst ernannten "Demokraten" haben nämlich schon das Grundprinzip der Demokratie nicht verstanden.
Nun, da sich die AfDler gerne selbst zu Demokraten ernennen, und wenn ich zudem deine "kleine Lehrstunde zur Demokratie" betrachte, dann stimme ich dir gerne zu.
Im übrigen sollte dir " Die Mehrheit der Bürger weiß" schon zu denken geben. Denn üblicherweise "weiß" der Mehrheit der Bürger nicht allzu viel mehr als was ihnen erzählt wird - weshalb es nicht gerade ein sachliches Argument ist, was die Mehrheit angeblich weiß... Einfache Antworten für einfache Gemüter kann halt nicht nur die AfD.
Du solltest nicht von den Anhängern der AfD auf die Gesamtheit der deutschen Bürger schließen. Übrigens: wenn deine Ausführungen zutreffend wären, dann bezögen sie sich auch auf Wähler der AfD und wären sie ein weiterer Grund, dieser Partei keine politische Macht zu übertragen! Immerhin scheinst du erkannt zu haben, wie die AfD taktisch vorgeht, ohne allerdings Konsequenzen daraus ziehen zu wollen.
Sag ich doch. Wer die Prinzipien der Demokratie aussetzt um politische Gegner auszuschalten ist nicht besser als die NSDAP. Die Nazis sind also schon an der Macht...
Auch das gehört zur Demokratie: es herrscht die Mehrheit, aber die Minderheit hat immer das Recht, von ihren Ansichten zu überzeugen und dann die Mehrheit zu werden. Das kann die AfD nicht, daher: "Die Nazis sind also .. (noch nicht!) an der Macht"!
Du ergehst dich in propagandistischen Scheinfragen.
Tja, was kommt als Nächstes? Hoffentlich nicht der Durchmarsch des Faschisten Höcke zur Macht. Das zu verhindern, ist Aufgabe aller Demokraten.
"Wehret den Anfängen!"
Was sind denn bitte "Scheinfragen"?
Fragen, deren Antworten dir nicht gefallen?
Den Durchmarsch von Höcke sollte man tatsächlich verhindern. Nur schütte ich das Wasser erst auf das Haus wenn es tatsächlich brennt und nicht nur weil es einige gibt die "Feuer!" rufen.
Du weißt ganz genau, was "Scheinfragen" sind, tu nicht so. Manipulative, in Frageform gegossene Sätze, in manipulatorischer Absicht scheinbar objektiv unters Volk gebracht.
Dir ist vielleicht nicht aufgefallen, dass es in Thüringen schon gebrannt hat und das "Feuer" dort noch nicht erloschen ist.
"Ein Ministerpräsident kann zu nichts gezwungen werden. Man kann ihn allenfalls im Landtag abwählen. Kemmerichs Rücktritt war aus Einsicht in die Berechtigung der Kritik motiviert und erfolgt." Genauso wie der Mitarbeiter in meinem Beispiel nicht unterschreiben müsste. Trotzdem funktioniert die Nötigung.
"Allerdings: die AfD ist faschistoid, auch wenn du das nicht wahrhaben kannst oder willst!" Nein ist sie nicht, auch wenn DU das nicht wahrhaben willst oder kannst.
"Das Kind muss beim Namen genannt werden, ob dir das nun passt oder nicht!" Nein, du versuchst die AfD abzuwerten um deine Position stärker wirken zu lassen.
"Ich verstehe, so "sachlich argumentieren", wie du es "kannst", ich zitiere deine Worte: Ich rede hier auch nicht von der dummen FDP, der machtgeilen CDU und den versifften Grüne" Lies nochmal: "Ich rede hier auch nicht von" Ich benutze diese Art der Herabwürdigung also gerade nicht. Mit den Beispielen habe ich dir einfach nur den Spiegel vorgehalten.
"Du bist ein prachtvoller Anhänger der AfD, deren Parlamentarier irgendwie auch nicht begreifen können, wie lächerlich sie sind." Achso, und wenn man Flüchtlingen hilft ist man auch selber einer oder wie? Sind dann die ganzen Tierschützer auch Tiere? Ich glaube deine Logik geht hier nicht ganz auf... Du möchtest gern, dass ich ein Unterstützer der AfD bin, weil du dann gedanklich mit "Na klar denkt der so, er gehört ja dazu." arbeiten kannst. Nur ist dem nicht so, da ich zwar konservativ eingestellt, aber kein Fan der AfD bin. Die AfD ist allenfalls Mittel zum Zweck. Wenn die CDU sich wieder auf ihre Rolle als konservative Mitte zurück besinnt, könnte man sie auch wieder wählen. Bis dahin hilft nur den Druck von Rechts zu erhöhen.
"Oh, ich bin enthusiasmiert! Ja, genau, das Volk hat Teil, aber eben nur Teil, und die AfD hat daher auch nur ihren entsprechenden Teil an der "Macht". [...] Demokratie in Deutschland bedeutet nicht nur "freie Wahlen", sondern in Kommunen und Bundesländern auch direkte Demokratie. Zudem darf jeder unbescholtene Deutsche selbst Politiker werden und sein, wenn er will, einer Partei beitreten, sich um Ämter bewerben und sich in solche wählen lassen, um auch ganz persönlich "Macht" auszuüben. Was sagst du nun? Jetzt biste platt!" Das funktioniert auch super, so lange man nicht für die AfD antritt, gell?
"Was deine hochgeschätzte AfD angeht" Wo schätze ich die AfD hoch? Kannst du meine Lobeshymnen auf die AfD irgendwo finden? Gleichbehandlung bedeutet noch lange nicht "hochschätzen".
"Die AfDler haben daher das Recht [...] denn sie haben nur eine deutliche Minderheit der Wähler hinter sich. Insofern bestimmen die Parteien, die die Mehrheit der Wähler hinter sich haben. Also wird die AfD an nichts "gehindert". Verstanden?" Ah, du spielst auf die Diktatur der Mehrheit an. Ungerecht wird es nur da, wo Maßnahmen ergriffen werden, die sonst gegen andere Parteien (die ebenfalls eine Minderheit darstellen) keine Anwendung finden. Wenn der Bäckereiangestellte am Ende der Schicht alte Brötchen mitnimmt und dafür gekündigt wird, aber alle anderen sich bedienen dürfen, dann ist das zwar rechtlich korrekt, aber trotzdem eine Ungleichbehandlung.
"Nun, da sich die AfDler gerne selbst zu Demokraten ernennen" Ist das so? "und wenn ich zudem deine "kleine Lehrstunde zur Demokratie" betrachte, dann stimme ich dir gerne zu." Sicher, weil ich mir die genannte Definition ja auch nur ausgedacht habe...
"Du solltest nicht von den Anhängern der AfD auf die Gesamtheit der deutschen Bürger schließen." Du solltest keine Strohmannargumente verwenden. Es ist so richtig wie ich es geschrieben habe.
"Übrigens: wenn deine Ausführungen zutreffend wären, dann bezögen sie sich auch auf Wähler der AfD und wären sie ein weiterer Grund, dieser Partei keine politische Macht zu übertragen!" Es bezöge sich auf die AfD, genauso wie auf alle anderen Parteien. Die Argumentation, deshalb wechseln zu müssen, ist also genauso unsinnig wie zu sagen "In Vollmilchschokolade ist Zucker drin, deshalb solltest du lieber eine der anderen Sorten kaufen."
"Immerhin scheinst du erkannt zu haben, wie die AfD taktisch vorgeht, ohne allerdings Konsequenzen daraus ziehen zu wollen." Würde ich, wenn es für mich eine Rolle spielen würde. Ich erwarte von der AfD keine Antworten, sie ist für mich nur ein konservatives Gegengewicht zur Mitte-Links-Regierung mit linker Opposition, mehr nicht.
"Auch das gehört zur Demokratie: es herrscht die Mehrheit, aber die Minderheit hat immer das Recht, von ihren Ansichten zu überzeugen und dann die Mehrheit zu werden." Ein sehr schönes Schlusswort.
In Thüringen hat es gebrannt, die Frage ist nur, wer Schuld hat. Der der das Feuerzeug bereit legt oder der der es benutzt...
Im übrigen ist "Was kommt als nächstes?" eine legitime Frage, der Rest sind Beispiele. Genauso wie man bei einem gewaltätigen Kind fragen könnte: "Was kommt als nächstes? Mord?" Die Antwort wäre entweder "ja", "vielleicht/möglich" oder eben "nein, weil..."
Nein, denn wir sind doch stabiler als Weimar. Und von einer mangelnden Unterstützung der demokratischen Kräfte weit weg. Und, wie nun eindrucksvoll in den letzten Jahren bewiesen, ist jeder politische Diskurs mit der AfD völlig sinnlos, meist auch der mit ihren Anhängern.
Was aber Sinn macht, ist Rückgrat zu zeigen im alltäglichen Leben gegenüber den Einstellungen der AfD.
Was nun die Größe der Parteien angeht: Langsam offenbart sich die Idee der Volksparte als das, was sie ist: Ein Selbstbetrug, der die gesellschaftlichen Realitäten leugnet (Ich empfehle immer das SINUS-Modell https://de.wikipedia.org/wiki/Sinus-Milieus
Und wenn man so will, ist links die Diversifikation vollzogen LINKE-Grüne-SPD, bei der CDU lebt noch der Traum bürgerlichen MItte und die AfD stellt rechtsaußen dar. Der schmerzliche Prozeß der Diversifikation steht der CDU noch bevor, der wird auch noch -zig Jahre Deutschland lähmen. Vielleicht wäre eine bundesweite CSU ein Weg; früher Schreckgespenst, heute vielleicht Lösung. Muss aber zugeben, Söder bekommt den Übergang von der "Amigopartei" zu einer modernen CSU ganz gut hin.
Ja, ist es. Aber anders, als die meisten denken.
Die AfD ist Symptom, nicht Ursache. Auf die AfD einzudreschen beseitigt nicht die Probleme, sondern verdeckt/verschleppt/verschlimmert sie.
Es ist völlig normal, dass eine Hälfte der Bevölkerung eben eher rechts als links eingestellt ist. Das ist eine Gauß-Verteilung/Glockenkurve, wie so vieles (z.B. auch der IQ). Das wird sich nie ändern. Selbst wenn man Sachsen mit Napalm einäschern würde, dann gäbe es im Westen immer noch die selbe Normalverteilung - nur eben ein Stück nach links verschoben (falls überhaupt - denn linke Tendenzen gibt es in Sachsen selbstverständlich auch reichlich). D.h. der Zündstoff wird nie ausgehen, wenn man denn zündeln will.
Es ist daher eher ein Problem der Wahrnehmung und der Diskussionskultur. Anstatt zu mauern sollte man aufeinander zugehen und miteinander reden - sonst verhärten sich die Fronten und es wird schlimmer statt besser. Was das angeht sind wir aber schon weit über die Anfänge hinaus. Einfach weil man sich völlig in Sackgassen verrannt hat. Und jetzt haben wir den Salat.
Gauß in allen Ehren, aber in der Politik herrschen keine normativen Glockenkurven.
Mit Faschisten wie Höcke KANN man nicht reden. Da kann man sich nur abgrenzen, eine Brandmauer ziehen. Damit aus dem Thüringen-Coup der Höcke-Truppe kein Flächenbrand wird.
Sogar mit einem Höcke kann man reden.
Das ist ja das tragikomische daran: Je weniger man mit Faschisten redet, je mehr man sie ausgrenzt, desto radikaler werden sie. Und dann? Sperrt man sie in Lager? Und macht sich dadurch selbst zum Faschisten?
Glaub mir: Das "nicht mit X reden" ist ein zentraler Teil des Problems.
Keine Angst: Faschismus ist nicht ansteckend. Der wird nicht durch Kontakt mit Faschisten übertragen. Sondern er ensteht durch mangelnden sozialen Kontakt.
Klar kann man mit Höcke reden. Man kann auch mit einer braunen Betonwand reden.
Ich entmenschliche Höcke nicht, wenn ich in einem Bild sage, dass Argumente an ihm abprallen wie von einer Betonwand. Es IST einfach so. Fanatiker SIND oft so. Da hilft auch nicht der gute Wille zur Kommunikation.
Der nicht dialogfähige, fanatische "Dialogpartner" wird sich dennoch in der Opferrolle sehen - die Afd hat diese Taktik perfektioniert. Sie ist inzwischen Strategie.
Aber ich glaube, unsere Standpunkte sind unvereinbar.
Die AfD ist nicht nur Symptom , sondern auch Ursache.Oder war die NSDAP nur Symptom?
Ah, die Nazikeule. Auf Godwin's Law ist halt Verlass.
Selbstverständlich war auch die NSDAP (bzw. ihr Aufstieg) zunächst ein Symptom. Ohne den entsprechenden, gesellschaftspolitischen Nährboden (inkl. den damaligen außenpolitischen Verwicklungen) hätte die NSDAP nie die Macht ergreifen können.
Deshalb sollte man radikalen Tendenzen den Nährboden entziehen, anstatt zu versuchen, die Radikalen zu verbieten. Letzteres hat nämlich noch nie geklappt. Da müsstest du sie ja alle einfangen und in Lager steck... Hmm, oh...
Desweiteren ist der NSDAP-Vergleich einfach nur blöder Populismus. Vom politischen Inhalt und den Methoden her findest du in der Antifa mindestens soviel NSDAP-Gedankengut wie im rechten Flügel der AfD.
Deshalb: Miteinander reden, statt gegeneinander hetzen.
Die Volksvertreter sollen bitte ihre Arbeit machen und die Probleme des Landes lösen. Das ist das, was der Wähler wünscht. Dieses Schauspiel, welches gerade in Thüringen stattfindet, wiedert die meisten Wähler über alle Parteigrenzen hinweg nur noch an.
Ich sehe diese Entfremdungstendenzen von den etablierten Parteien seit der Wiedervereinigung stets deutlicher werden.
Aber woran liegt das?
Am größeren Deutschland, das nicht nur wirtschaftlich, sondern auch weltpolitisch und militärisch unbdingt auch eine größere Rolle spielen will, und dafür viel Steuergeld auszugeben bereit ist, obwohl "zu Hause" nicht nur bezüglich der Rente und des Schuldenberges genügend unerledigte, bzw. nur angefangene Hausaufgaben warten?
An den sich immer weiter vom Wahlvolk und dereigenen Parteibasis abschottenden Entscheidungsträger der Parteien?
An der teilweiste neptistisch anmutenden Postenübergabe bei politischen Spitzenpositionen? Parteitage erinnern oft mehr an Proklamationsveranstaltungen als an echte Wahlen mit wirklichen Alternativen.
Am Täuschen der Wähler? Werden demokratische Wählerentscheidungen noch ernsthaft bzw. ausreichend gewürdigt?
Das Prozedere bei der "Wahl" des EU-Kommissionschefs lässt da zumindest bei mir schon die Arlarmglocken ertönen.
Am alles zentral entscheiden und (elektronisch) überwachen zu wollen?
Wird Politik immer Bürgerferner, wandelt sich unser Staat von einem subsidiären und historisch immer schon föderalen Staatsgebilde zu einem autoritär anmutenden zentralistischen Staatsgebilde, dessen eigener Führungs- uns Lenkungsanspruch selbst vor Grundrechten, wie der Meinungsfreiheit keinen Halt mehr macht?
Am fast schon dogmatischen Leitbild, alle "Deutschen" müssen möglichst einer bezahlten ganztägigen Erwerbstätigkeit nachgehen, und ihre Kinder möglichst schon im Babyalter zur "Erziehung" und Betreuung in staatlich kontrollierte Hände geben?
Ich glaube viele Bürger fühlen sich durch all diese Tendenzen zunehmend machtlos und entmündigt, und glauben daher leichter an vermeintliche politische Heilsbringer, die viel versprechen, aber wie andere Scharlatane und Bauernfänger nichts einhalten können und auch nicht wollen.
Ich sehe diese Entfremdungstendenzen von den etablierten Parteien seit der Wiedervereinigung stets deutlicher werden.
Diese Entwicklung begann bereits vor der Wiedervereinigung. Sie hat sich danach nur verstärkt.
Am größeren Deutschland, das nicht nur wirtschaftlich, sondern auch weltpolitisch und militärisch unbdingt auch eine größere Rolle spielen will, und dafür viel Steuergeld auszugeben bereit ist,
Es ist weniger ein "Wollen", als ein "Müssen". Deutschland als stärkste Volkswirtschaft in der EU kann sich vor Einsätzen für die Weltgemeinschaft nicht mehr drücken und andere Länder alles machen lassen. Deutschland setzt sich dabei vorallem für friedliche und humanitäre Zielsetzungen ein, was zu loben, nicht zu beklagen ist.
obwohl "zu Hause" nicht nur bezüglich der Rente und des Schuldenberges genügend unerledigte, bzw. nur angefangene Hausaufgaben warten?
Ein wichtiger Staat wie Deutschland kann nicht sagen, dass es sich nur noch um innenpolitische Probleme kümmern und deshalb die außenpolitischen vernachlässigen wird. Innen- wie Außenpolitik - beides ist wichtig und muss erledigt werden.
An den sich immer weiter vom Wahlvolk und dereigenen Parteibasis abschottenden Entscheidungsträger der Parteien?
Wie man es nimmt: fast alle Abgeordneten haben, soweit ich weiß, in ihren Wahlbezirken regelmäßige Sprechstunden, sind immer wieder dort unterwegs, sind brieflich bzw. über Mail jederzeit erreichbar. Das Problem sind die Bürger, die diese Angebote nur selten wahrnehmen wollen oder können.
An der teilweiste neptistisch anmutenden Postenübergabe bei politischen Spitzenpositionen? Parteitage erinnern oft mehr an Proklamationsveranstaltungen als an echte Wahlen mit wirklichen Alternativen.
Und woran liegt das? In den Parteiversammlungen vor Ort werden nur solche Delegierte zu den Parteitagen entsandt, von denen keine widersprüchliche Haltung erwartet wird. Und warum? Weil die Ortsvereine nicht selten aus wenigen aktiven Mitgliedern und vielen - ich nenne sie mal: Karteileichen, von denen nichts zu hören und zu sehen ist, bestehen. Demokratie wird schwieriger, je weniger sich das Volk an ihr beteiligt. Leider kann man Demokratie noch nicht frei Haus, auf Flaschen gezogen anliefern, sondern sie macht Mühe, und die wird gescheut. Einfach und mühelos dagegen ist es, am Stammtisch das Maul weit aufzureißen, um es dann mit einem Quantum Bier zu füllen, sodass sich bald "Erfolg" einstellt.
Am Täuschen der Wähler? Werden demokratische Wählerentscheidungen noch ernsthaft bzw. ausreichend gewürdigt? Das Prozedere bei der "Wahl" des EU-Kommissionschefs lässt da zumindest bei mir schon die Arlarmglocken ertönen.
Man muss beides scharf trennen. Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Staatswesen, die EU noch nicht. Also gelten in der EU andere Regeln als in Deutschland.
In Deutschland werden Wählermeinungen und Wählerentscheidungen durchaus berücksichtigt. Allerdings sind wir eine rechtsstaatliche Demokratie, die eine schrankenlose Diktatur der Mehrheit über die Minderheit verbietet.
Am alles zentral entscheiden und (elektronisch) überwachen zu wollen? Wird Politik immer Bürgerferner, wandelt sich unser Staat von einem subsidiären und historisch immer schon föderalen Staatsgebilde zu einem autoritär anmutenden zentralistischen Staatsgebilde, dessen eigener Führungs- uns Lenkungsanspruch selbst vor Grundrechten, wie der Meinungsfreiheit keinen Halt mehr macht?
Der Föderalismus ist eine Grundkonstante unserer Demokratie und verfassungsmäßig abgesichert. Daher ist und wird die Bundesrepublik kein Zentralstaat werden, sondern immer ein Föderalstaat bleiben, der die Grundrechte der Bürger und ihren verantwortungsvollen Gebrauch nicht einschränkt. Das ständige, sinnlose Gejammere um angebliche Einschränkung der Meinungsfreiheit ist allmählich nervtötend!
Am fast schon dogmatischen Leitbild, alle "Deutschen" müssen möglichst einer bezahlten ganztägigen Erwerbstätigkeit nachgehen, und ihre Kinder möglichst schon im Babyalter zur "Erziehung" und Betreuung in staatlich kontrollierte Hände geben?
An einem solchen Beispiel erkennt man das Missverständnis, dem viele Bürger aufsitzen. Sie beklagen sich, dass die Politik den Wählerwillen nicht berücksichtige. Aber genau im zitierten Falle hat der Staat den Willen der Bürger umgesetzt, um vorallem all' den vielen Frauen, die sich selbst verwirklichen wollen, die Möglichkeit, ja das Recht zu geben, ihre Kinder abzugeben, um einer Arbeit nachgehen zu können. Wird das gewürdigt? Nein, sondern sofort wird daraus ein Negativum konstruiert. Solchen Bürgern wird es die Politik niemals recht machen können!
Ich glaube viele Bürger fühlen sich durch all diese Tendenzen zunehmend machtlos und entmündigt,
Das Gefühl täuscht bzw. ist eine Selbsttäuschung! Die Bürger entmündigen sich selbst, wie ich weiter oben erläutert habe.
Immer fleißig alles schön reden!
- Deutschland setzt sich dabei vorallem für friedliche und humanitäre Zielsetzungen ein, was zu loben, nicht zu beklagen ist.
Und ist gleichzeitig einer der größten Waffenproduzenten und -expoteure!
...
und glauben daher leichter an vermeintliche politische Heilsbringer, die viel versprechen, aber wie andere Scharlatane und Bauernfänger nichts einhalten können und auch nicht wollen.
Wenn mangelndes demokratisches Interesse mit Dummheit der Bürger sich zu einer Melange verbinden, dann sind diese Bürger eine Gefahr für unsere Demokratie und sich selbst, weil sie braunen Brühen, die sich mit weißem Milchschaum tarnen, eine Gelegenheit geben, unser Staatswesen zu durchtränken!
Wir reduzieren jetzt schon seit Jahren unsere schulden, was sollen wir da noch machen? Geld von irgendwo abzweigen um noch schneller die Schulden zu verringern? Damals hatten leute damit probleme das wir schulden machen, heutzutage haben die leute probleme damit, dass wir unser surplus zur schuldentilgung nutzen und nicht für andere Sachen.
Zu einer Tilgung kommt es erst seit der Nullzinspolitik der EZB....lass den Staat mal wider 4 oder 5% Zinsen für seine immer noch fast 2 Billionen € Schulden zahlen müssen.....https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsverschuldung_Deutschlands#Entwicklung_der_Staatsverschuldung
Ja, mittlerweile zahlt deutschland nur noch 1/4 der ehemaligen Zinszahlungen aufgrund der immer niedriger werdenden zinsen. Trotzdem hätte deutschland weiterhin schulden angehäuft, wenn die Sparmaßnahmen nie eingeleitet worden wären.
"Heute ist das eine Aufforderung, eine gefährliche Entwicklung rechtzeitig zu stoppen"
Richtig, die Tendenz legitim gewählt Regierungsteile konsequent ausgrenzen und am liebsten Abschaffen zu wollen. Neuester Clou, eine legitime MP-Wahl rückgängig machen, weil der Kandidat nicht passt. Nichtmal weil er nicht geeignet ist, sondern weil er von den "Falschen" gewählt wurde. Was kommt als nächstes? Werden demnächst Stimmen einfach nicht mehr gezählt wenn sie von den "Falschen" kommen? Wird die Wahl der "Falschen" demnächst prinzipiell als ungültig erklärt? Wer bestimmt wer die "Falschen" im demokratischen Prozess sind? Ihre Gegner? Wie unabhängig und neutral... Jeder der hier lautstark die "Demokratie" verteidigt sollte vielleicht nochmal nachlesen, was Demokratie ist.
Ja, wehret den Anfängen. Aber nicht die Entstehung der AfD, sondern wie mit ihr umgegangen wird zeigt den Verfall der Demokratie.