Ist das böse im Menschen angeboren oder wächst es mir den Taten?
9 Antworten
Nein, das ist nicht angeboren. Es kommt kein Mensch als "böser Mensch" auf die Welt. Es sind die persönlichen Erfahrungen, die eine Persönlichkeit formen.
Es gibt gewisse genetische Einflüsse (z.B. gibt es ja auch das Phänomen eines transgenerationalen Traumas), aber diese erklären bei Weitem nicht alles und sind als äußerst gering einzustufen.
Man neigt denke ich schnell dazu bei "bösen Menschen" sich bestätigt zu fühlen, wenn auch deren Kinder auf die schiefe Bahn geraten. Das passiert aber nicht wegen den Genen, sondern den Erfahrungen, welche das Kind in diesem Setting hatte. Man weiß ja mittlerweile auch, dass Stresshormone der Mutter plazentafähig sind, das Kind im Bauch also auch Stresshormone abbekommt. Auch das hat nichts mit den Genen zu tun.
Wenn man dann mal als Beispiel eine Betroffene mit Borderline nimmt, die ständig massiven Stimmungsschwankungen ausgesetzt ist, macht die das Kind im Bauch auch schon indirekt mit. Allein schon das kann einen Risikofaktor darstellen, dass das Baby auch später mal unter Emotionsregulationsstörungen leiden könnte.
Leider muss ich immer wieder die Erfahrung machen, dass das vielen Betroffenen gar nicht bewusst ist bzw. sie sich deswegen überhaupt keine Gedanken gemacht haben.
"Michael Schmidt-SalomonMichael Schmidt-Salomon
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Ich glaube nicht, dass das Angeboren ist. Oft wird man böse, wenn in der Kindheit oder auch später etwas falsch lief.
Es ist definitiv nicht angeboren, eher im Gegenteil. Aber es kann sich jederzeit als Verhaltensweise entwickeln und auftreten und gefördert oder vermindert werden.
Es wird auch etwas deutlicher, wenn man fragt, kann man ohne Wille, und bewusster Zielsetzung überhaupt "böse sein".
Das Böse beruht wohl auf Egoismus, der bei manchen Menschen stärker veranlagt ist als bei anderen und seinen Ursprung in der Evolution hat.