Inwieweit verschwinden die kulturellen Unterschiede in der zweiten und dritten Generation der Migranten?
Z. B. Polen oder Russen, die in DE geboren sind.
7 Antworten
Kann hier nur von meiner eigenen Erfahrung sprechen.
Kommt sehr auf das Land dem der Migrationshintergrund entspringt an. Natürlich aber auch auf einzelne Familien und wie diese das Leben handhaben.
Kenne viele Polen, Tschechen, Bosnier die in zweiter Generation als Migranten kaum zu "unterscheiden" sind - man würde es teilweise nicht mal merken, dass es einen Migrationshintergrund gibt. Kulturelle Unterschiede sind in erster Linie nichts schlechtes. Man darf seine Kultur meiner Ansicht gerne mit einfließen lassen - jedoch niemanden aufzwingen und trotzdem sich der Kultur in der man sich aktuell befindet ebenfalls anpassen.
Ebenfalls gibt es zweite Generationen die aufgrund der ersten Generationen kaum bis gar keine Entwicklung durchmachen. Woran das liegt, wahrscheinlich hängt auch einiges mit Religion zusammen.
Gewissermaßen kann jeder seine Vorlieben behalten, muß also gar nichts. Selbst wenn meine Vorfahren einen Treueeid auf die russische Zarin Elisabeth geleistet haben, ist es nicht nachweisbar. Alls Bewohner in Ostpreußen waren Untertanen von Russland, 4 Jahre lang, dann war es vorbei. https://st3.depositphotos.com/2118791/16461/i/1600/depositphotos_164614968-stock-photo-equestrian-statue-of-empress-elizabeth.jpg Meine Großmutter hatten einen Mädchenname der ukrainisch, russisch, polnisch masurisch und deutsch ist, aber irgendwie slawisch. Was bin ich jetzt? wie lange dauert eine Generation? Für männliche Linien ergibt sich demnach eine Generationenspanne von etwa 33 Jahren und für mütterliche Linien von etwa 29 Jahren. In meinem Fall von 300 bis 500 Jahre sind es 11 bis 15 Generationen. So betrachtet darf ich mich deutscher als deutsch fühlen.
Rusen und insbesondere Polen sind da ein eher schlechtes Beispiel finde ich. Weil, und jetzt werden mich sowohl Polen als auch Deutsche dafür haten, die Deutsche und Polnische Kultur sich einfach im Kern recht ähnlich ist, abgesehen von der Sprache natürlich. Zumindest viel ähnlicher wie z.B. die Deutsche und Französische Kultur. Ist auch absolut kein Wunder wenn man die Geschichte kennt und wie eng diese Verbandelung bis hin zur Verschmelzung von Deutschen und Polen war (und damit meine ich nicht die Verbrechen an Polen, wie der Zerschlagung Polens oder Hitlers Überfall, sonder alles davor). Insofern besteht da gar kein so großer Bedarf an integration.
Interessanter ist die Frage daher wohl eher bei etwas entfernteren, fremderen Kulturen, etwa aus dem nahen Osten, z.B. der Türkei. Und da meine ich mal eine Studie/Bericht gelesen zu haben dass die Integration oftmals sogar zurück geht. Das also jüngere Generationen sich sogar wieder mehr auf ein (romantisiertes) Idealbild ihrer Kultur fixieren und sich zunehmen wieder mehr abgrenzen von der restlichen Bevölkerung als die vorhergehende Generation. Die kulturellen Unterschiede steigen also sogar wieder an.
Aber wie immer ist halt jeder Mensch anders. Statistiken lassen keine Aussagen über Einzelpersonen zu.
Das ist oft recht unterschiedlich. Bei Türken hat man oft den Eindruck, dass die junge Türken schlechter integriert sind als ihre Eltern oder Großeltern. Da hat es bei vielen eine Rückentwicklung gegeben, aus welchen Gründen auch immer.
Das kommt sehr stark auf den kulturellen Hintergrund der Familien an. Vorallem bei muslimischen Einwanderern ist es mit der Integration leider oft nicht weit her. Das geht schon damit los, dass zuhause nur in ihrer Muttersprache gesprochen wird. Und gerade Türken oder Araber haben hier leider schon eine so große Community, dass eine Integration nicht mehr zwingend erforderlich ist und sich dadurch die bekannten Parallelgesellschaften bilden konnten. (Islamisch) Propaganda in den sozialen Medien tut dann ihr übriges dazu, dass viele junge Migranten unsere "westliche" Lebensweise ablehnen.