In der Bibel kann ein Reicher nicht ins Paradies gehen?
Hallo!
In der Bibel steht geschrieben "Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme"
Hier geht es jedoch nicht um Gut und Böse, sondern um Reich und Arm.
Der Reiche hat mehr Möglichkeiten, Böses zu tun oder der Versuchung zu erliegen.
In diesem Fall ist er jedoch nicht schlechter als der Arme, sondern es ist einfach so, dass der Arme nicht in der Lage ist, Böses zu tun.
Es ist nicht der Arme, der die Entscheidung trifft. Es ist, als würde man zwei Menschen in einen Raum setzen. Der eine ist frei und der andere ist mit Ketten gefesselt.
Du legst Essen hin und verbietest ihnen, es zu essen. Dann kommst du in zehn Stunden wieder und bestrafst denjenigen, der frei ist, weil er es gegessen hat. Denjenigen, der in Ketten liegt, belohnst du mit dem Paradies, aber das macht keinen Sinn, denn wenn er frei gewesen wäre, hätte er das Essen auch gegessen.
12 Antworten
Hallo Iwnre,
die Bibel sagt nicht, dass ein Reicher grundsätzlich nicht ins Königreich Gottes eingehen kann, sondern dass es für ihn besonders schwer ist. In Markus 10:25 steht: „Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes komme.“
Diese Aussage Jesu betont nicht eine absolute Unmöglichkeit, sondern die große Herausforderung, die mit Reichtum einhergeht. Geld und Besitz können das Herz binden und von Gott ablenken, wenn sie zum Mittelpunkt des Lebens werden.
Doch direkt im Anschluss an diese Aussage sagt Jesus auch: „Bei den Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich.“ (Markus 10,27).
Das bedeutet, dass Gott selbst auch einen Reichen retten kann, wenn dieser sich ihm in Demut und Vertrauen zuwendet. Es geht also nicht um ein generelles Verbot für Reiche, sondern um die Gefahr, dass Reichtum das Herz verführt und die Abhängigkeit von Gott verdrängt.
LG Philipp
Hallo 🙂 Jesus meinte hier tatsächlich eine normale Nähnadel und ein echtes Kamel. Er wollte dadurch hervorheben, wie unmöglich das von ihm Erwähnte ist. Sagte Jesus damit aber, Reiche könnten prinzipiell nicht ins Königreich kommen? Nein, denn seine Aussage sollte nicht wörtlich genommen werden. Er bediente sich einer Hyperbel, um zu veranschaulichen, dass es für einen Reichen, der sich an seinen Reichtum klammert und Jehova in seinem Leben nicht an die erste Stelle setzt, genauso unmöglich ist, ins Königreich einzugehen, wie für ein Kamel, durch das Öhr einer buchstäblichen Nähnadel hindurchzukommen (Lukas 13:24; 1. Timotheus 6:17-19).
Jesus machte diese Aussage, kurz nachdem sich ein reicher junger Vorsteher die einmalige Gelegenheit hatte entgehen lassen, ihm nachzufolgen (Lukas 18:18-24). Ein Wohlhabender, der seinen Besitz mehr liebt als geistige Dinge, kann nicht erwarten, von Jehova im Königreich ewiges Leben zu erhalten. Einige Reiche wurden allerdings Jünger Jesu (Matthäus 27:57; Lukas 19:2, 9). Somit kann ein Reicher, der sich seiner geistigen Bedürfnisse bewusst ist und bei Gott Hilfe sucht, von diesem auch gerettet werden (Matthäus 5:3; 19:16-26). Mfg Moegylein
Alle Bla, Bla, du stellst sinnlose Zusammenhänge her mit Schlußfolgerungen, welche auch nicht besser sind.
Oh, doch (Hiob 42,12).
Im Walvoord-Kommentar findet sich zu Matthäus 19,23-26:
- "Jesus nahm die Begegnung mit dem reichen Jüngling zum Anlass für einen kurzen Exkurs an seine Jünger. Er sagte, wie schwer es für einen Reichen sei, ins Himmelreich zu kommen, und gebrauchte sogar den Vergleich, dass es leichter sei, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe. Da der Jüngling sich mehr auf seine Reichtümer verließ als auf den Herrn, war es nicht einfacher für ihn, ins Himmelreich zu kommen, als für ein Kamel (eines der größten von den Juden benutzten Tiere), durch "ein Nadelöhr" (rhaphidos, eine Nähnadel, nicht, wie manchmal angenommen wird, ein kleines Tor innerhalb eines anderen Tores) zu gehen. Ein Nadelöhr ist eine extrem kleine Öffnung. Die entsetzten Jünger fragten daher: "Ja, wer kann dann selig werden?" Ihre Frage beweist zugleich, wie groß der Einfluss der Pharisäer noch auf sie war, denn die Pharisäer vertraten allgemein die Auffassung, Gott schenke denen, die er liebt, Reichtum. Wenn also ein Reicher nicht ins Himmelreich kommt, schafft es doch wohl niemand, dachten sie. Doch Jesus machte ihnen deutlich, daß die Erlösung allein ein Werk Gottes ist, der Freude daran hat, gerade das zu tun, was den Menschen unmöglich scheint (vgl. Mt 17,20). 11. Weisungen in bezug auf die Nachfolge und den Lohn der Nachfolge (Mt 19,27-20,16)."
Wenn alle Christen ihren gesamten Besitz weggeben würden, hätte das schwerwiegende Folgen. Sie wären nach der Weggabe ihrer Güter sofort verarmt, könnten selbst keinen Armen und Bedürftigen mehr helfen, ihre Kirche/Gemeinde und Missions- und Hilfswerke nicht mehr finanziell unterstützen usw. Vielleicht bzw. wahrscheinlich würden sie selbst bald zu armen und bedürftigen Menschen werden, die auf die materielle Hilfe anderer angewiesen sind. Die Bibel ist für mich ein sehr lebensnahes und praktisches Buch. Ob ein solches Verhalten aller Christen lebensnah und praktisch wäre, ist zu bezweifeln.
In der Bibel ist von vielen Personen zu lesen, die reich sind (Abraham, Hiob, Josef, Salomo, Zachäus, Lydia usw.). Reichtum wird nicht grundsätzlich verurteilt, kann aber zum Fall führen, wenn man zu sehr daran hängt. Deshalb warnt Jesus auch davor, nicht dem ungerechten Mammon anstatt Gott zu dienen (Matthäus 6,24).
Im Timotheusbrief findet sich eine Aufforderung, wie die Reichen mit ihrem Besitz umgehen sollen:
- "Den Reichen in der jetzigen Weltzeit gebiete, nicht hochmütig zu sein, auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darreicht. Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen, damit sie das ewige Leben ergreifen und so für sich selbst eine gute Grundlage für die Zukunft sammeln" (1. Timotheus 6,17-18).
Dazu fällt mir noch der Auszug der Israeliten aus Ägypten ein. Gott gab ihnen den Auftrag Gold, Edelsteine, ect. mitzunehmen, damit sie Handel treiben können und nicht verarmt durch die Wüste torkeln.
Gold ist also kein Problem, wenn es einen gesunden Umgang damit gibt, es darf nur nicht zum Götzen werden, der über Gott und die Menschen gestellt wird. Was bei den Israeliten leider passiert ist.
Ja, das stimmt! Diese Stelle und deine Erklärung passen auch sehr gut dazu.
Kannst du argumentieren oder ist das zu viel verlangt?