Ich schäme mich manchmal deutsch zu sein?
Hey,ich bin eigentlich gerne deutsch. Aber manchmal wen wir über den zweiten weltkrieg in der schule reden,fühle ich mich immer etwas schuldig,ich weiß ich kann nichts dafür aber ich fühle mich schuldig weil ich halt stolz darauf bin deutsch zu sein..
Darf man überhaupt stolz auf etwas sein wofür man nichts getan hat..?
(Bitte keine unfreundlichen antworten
Ich entschuldige mich vorab für alle rechtschreib fehler.
12 Antworten
Ich bin zwar nicht stolz darauf deutsch zu sein, oder sonst was,weil das per se keine Leistung ist.Aber wenn das jemanden stolz macht,bitteschön. Ich kann nur stolz auf das sein was ich erreicht habe,aber daß ich hier bin ist reiner Zufall. Das bringt mich zum dritten Reich. Nein ich fühle mich nicht im geringsten schuldig,weil ich mich nur schuldig fühlen kann,für etwas das ich getan habe.
Hallo. Ich weiß, meine Antwort kommt etwas spät. Ich verstehe Deine Gefühle gut. Ich bin in Berlin West (damals gabs noch ne Mauer) aufgewachsen, und ich bin sehr dankbar dafür. Es ist schön, dass du dein Heimatland liebst!! Das konnte ich nicht als Kind. Es ist nur ein Zeichen deiner Intelligenz und Empfindsamkeit, dass du dich nach Geschichten über die Verbrechen "Deutschlands" (das ist grob gesagt) schämst und das nicht mit dir selbst vereinbaren kannst! Man kann stolz drauf sein, was das eigene Land erreicht hat, man kann sein Land lieben und gerade deshalb ist es richtig, trotz starker Verbindung zur Heimat einen kritischen Blick auf gewisse Dinge zu haben! Es ist also völlig gesund, dass du dich bei dem Thema Zweiter Weltkrieg unwohl fühlst und Schuldgefühle empfindest, obwohl du doch eigentlich stolz auf dieses Land bist. Ich bin völlig anders aufgewachsen..
Ich bin auch stolz darauf auf meine Britischen Vorfahren und weiß es sehr zu schätzen die Ehre gehabt zu haben in eine Englische Familie hineingeboren worden zu sein. Ich interessierte mich schon als Kind für unser Königreich und vermisse sogar unser mächtiges Imperium aus dem 16. bis 20. Jahrhundert.
Hier ist eben der Punkt, was kann ich für das was meine Vorfahren ( die mit mir übrigens nicht wirklich etwas zu tun haben ) damals für schlechte Sachen angestellt haben. Vergangenheit ist Vergangenheit.
Du bist schuld, dass in Indien Millionen Menschen in Hungersnöten sterben mussten. Die Deine Kolonistenvorfahren dort mit ihrer Ausbeutung angezettelt haben.
Und an all diesen vielen anderen Kolonialverbrechen.
Das ist auch durchaus gut. Denn es ist ein Ausgleich.
Nicht nur für Deutschlandstolz. Das ist genauso gut für jeden anderen.
Es tut gut, von Zeit zu Zeit mal im Stolz geknickt zu werden. Hochmut kommt vor dem Fall, aber der Knick vor dem Hochmut bewahrt dann ggf. auch vor dem Fall.
Stolz zu sein ist vollkommen okay… Jedes Land hat schon Mist gebaut und Deutschland eben auch. Du kannst nichts dafür, was da zu Nazi Zeiten passiert ist… Die Frage ist nur ob man heutzutage noch stolz auf dieses Land sein kann… Hier geht doch gerade alles den Berg herunter…
Das ist ein schwieriges Thema. Ich würde dir vorschlagen: Sei dankbar, in diesem Land zu leben, mit so vielen Rechten und Errungenschaften, von denen Milliarden andere nur träumen können.
Und sei stolz, wenn du es als Deutscher besser machst als vorige Generationen.