Hölle im Christentum?
Ist die hölle im Christentum einfach der Tod?
12 Antworten
Viele interpretieren das total unterschiedlich.
Ich glaube an die Hölle in der Form , dass man wieder geboren wird (auf der Erde) wenn man eben ein schlechter Mensch ist ODER zu früh verstorben ist. Aber die Hölle ist somit nicht direkt schlecht. Man bekommt liebevoll eine weitere Chance sich zu bessern und die Welt eben auch besser zu machen.
Sind wir gute Menschen und haben unser Leben bis zum Ende leben können , kommen wir in das „Paradies“.
Die Bibel gibt meiner Meinung nach extrem viele Hinweise dafür , dass die Erde sozusagen die Hölle ist. Außerdem sagt die Bibel , dass man dafür bezahlen muss , wenn man ein schlechter Mensch war. Nicht mit Geld und nicht mit einem Fegefeuer. Eher mit guten Taten, Liebe usw.
Hallo Marin,
so in etwa könnte man es sagen. Im wahren Christentum gibt es gar nicht die Vorstellung einer Feuerhölle! Warum kann man das sagen?
Da wäre erst einmal die Frage, was gem. der Bibel nach dem Tod mit uns geschieht. Gibt es wirklich ein Weiterleben in irgendeiner Form, was ja die Voraussetzung für die Existenz einer Hölle wäre? Viele sind überrascht, wenn sie mit der folgenden Aussage der Bibel konfrontiert werden:
"Die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts... Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst" (Prediger 9:5,10).
Der Text zeigt deutlich, dass der Tod unsere Existenz beendet! Demnach sind die Toten ohne Bewusstsein, denn wie es hier steht, wissen die Toten „gar nichts“. Aber wie könnten dann die Toten im Feuer gequält werden? Ohne ein Bewusstsein kann niemand gequält werden!
Aber spricht die Bibel nicht immer wieder von einem Feuer als Strafe für Sünder? Ja, das stimmt, doch wird der Begriff „Feuer“ an vielen Stellen als ein Sinnbild für ewige Vernichtung gebraucht. Gibt es dafür eine Begründung?
In der Offenbarung wird zum Beispiel mehrmals von einem „Feuersee“ gesprochen. Handelt es sich dabei etwa um einen anderen Begriff für die Hölle? Nein, der Feuersee ist ein symbolischer Begriff für die ewige Vernichtung, nicht für die ewige Qual!.Das zeigt der folgende Text sehr deutlich:
"Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geschleudert. Dies bedeutet den zweiten Tod: der Feuersee" (Offenbarung 20:14).
Der Feuersee kann also deswegen nicht die Hölle sein, weil er hier als „zweiter Tod“ bezeichnet wird. Da der Tod jedoch das Gegenteil von Leben ist, müsste man, um im Feuer gequält zu werden, am Leben sein.
Abschließend möchte ich noch einen weiteren Punkt nennen, warum die Bibel keine Hölle lehrt. Über Gott heißt es nämlich:
„Wer nicht liebt, hat Gott nicht kennengelernt, denn Gott ist Liebe“ (1. Johannes 4:8).
Wie sollte sich die Höllenlehre mit der Liebe Gottes vereinbaren lassen, seiner wichtigsten Eigenschaft? Wenn in der Regel nicht einmal diktatorische Regierungen ihre Strafgefangenen körperlich quälen, wie kann man dann erwarten, dass das ein liebevoller Gott das tut? Ist ein solcher Gedanke nicht ziemlich abstoßend?
LG Philipp
Was die Bibel über die Hölle sagt, erklärt Dr. Roger Liebi im folgenden Video recht ausführlich:
https://www.youtube.com/watch?v=3_vENcgIV8s
Mehr dazu auch hier: Himmel und Hölle
In der Bibel gibt es Formulierungen an prominenter Stelle wie "Ewige Qual" oder "Ewige Strafe" und das wäre für einen völlig Toten völlig unmöglich.
Ja, die Hölle ist permanent, genauso wie der Zustand des reichen Mannes, der im FEUER STAND und das mit bekam. Auch gibt es in der Hölle kein Wasser, was den Toten völlig egal sein könnte.
Nein, es ist nicht egal. Der reiche Mann bat den Lazarus sein Finger in das Wasser zu tauchen, um die Zunge des reichen zu kühlen.
Ja, eben. Das wäre doch einem Toten scheiß egal, ob der nun Wasser bekommt oder nicht, ob Gott Schmerzen ankündigt oder nicht, ob es als Strafe gedacht wäre oder nicht. Dem echten Toten wäre das komplett wumpe.
Das behaupten Atheisten zu gern. Aber der reiche Mann stand im Feuer und das war kein hypothetisches Feuer oder gedachtes Feuer
Dann war es vielleicht das Feuer der Einsicht, des Erkennens und der Scham. Irdischer Feuer kann es aus physikalischen Gründen im Jenseits nicht geben und gibt es nicht.
Ich schrieb einmal:
"Die Hölle ist ein Ort, in dem es keine Liebe und keine Barmherzigkeit gibt, weder die von Gott noch die von Menschen.
Es ist ein kalter Ort. - Wenn es ihn denn überhaupt gibt."
Zunächst mal: Die Hölle ist nicht mit dem "Fegefeuer" (Purgatorium) zu verwechseln. Das wird oft durcheinandergebracht.
Die Lehre vom Purgatorium als einem physischen Ort, in dem unter Qualen die Sünden abgebüßt werden, ist nicht biblisch begründet und wird auch in der katholischen Theologie nicht mehr aufrecht erhalten.
Vielmehr geht man davon aus, dass der Mensch im oder nach dem Tod Erkenntnis über sich selbst erhält, über alles Gute, aber auch über alles Sündhafte. Eigentlich Dinge, die wir längst wissen, aber die wir ins Unterbewusste verdrängen. Die Erkenntnis der eigenen Defizite und Sünden ist natürlich ein schmerzhafter Prozess, mündet aber nach christlichem Glauben in die Erlösung.
Die Hölle dagegen ist nach modernem christlichen Verständnis ein Ort, an dem Gott nicht ist und nichts von seiner Liebe spürbar ist.
Das wirft die Frage auf, ob es so einen Ort der absoluten Abwesenheit Gottes und seiner Liebe überhaupt geben kann. Bei einem allgegenwärtigen Gott wäre das ein Paradoxon.
Andererseits lässt einem Gott die Freiheit, ihn abzulehnen und ohne ihn zu sein. Er zwingt sich uns nicht auf. Aber ob sich wirklich irgendjemand in absoluter Konsequenz auf Zeit und Ewigkeit gegen jedwede Gemeinschaft mit Gott entscheidet? Vielleicht gibt es diesen Ort der Freiheit von Gott, - und er ist leer?
Möglicherweise entspringt die Vorstellung von Fegefeuer und Hölle dem menschlichen Bedürfnis nach Gerechtigkeit, also dem Wunsch, dass das uns zugefügte Leid nicht ungesühnt bleibt. Demnach wäre beides ein Produkt unserer Psyche.
"Vielmehr geht man davon aus, dass der Mensch im oder nach dem Tod Erkenntnis über sich selbst erhält, über alles Gute, aber auch über alles Sündhafte."
Da denke ich an den "Lebensfilm", von dem manche Menschen berichten, die klinisch tot waren, aber ins irdische Bewusstsein zurückgekommen sind. Eine Art Selbstbeurteilung: "was habe ich erreicht, was noch nicht?"
Das stimmt aber so natürlich nicht.
Das Fegefeuer hat eine Dogmatische Größe und kann somit nicht irgendwie zurück genommen werden, als Katholik hat man daran festzuhalten egal was die Bibel sagt. Es braucht keine fixe Deffinition die es auch nicht gibt, und man soll hier nicht zu neugierig sein quasi, aber man hat es zu Glauben fertig, sonst trifft einen die Verurteilungen die Dogmen so mit sich führen.
Und man spricht (verlangt) sich sogar eine Offenbarung dessen, durch das AT, das NT, aus der Tradition heraus, und durch die Vernunft zu.
Dass der Blick heute auch offen sein kann, der Geschichte zollend, und an Dogmen mehr oder weniger vorbei ist das eine, das andere was das Gesetz dieser Gemeinschaft einen dabei zuspricht!
Den Ort ,,Hölle" gibt es wirklich nicht. Offenbarung 20:14,15 beweist das.
Doch!
Wenn es für die Toten möglich ist, zu reden (siehe der tote Lazarus), dann ist auch möglich, sich schlecht zu füllen wie zu brennen.
Gott steht über der Physik. Der Dornbusch bei Mose brannte, aber er wurde nicht verzehrt.
Gott sagt es uns in der Bibel, dass die Hölle permanent ist. Das müssen wir glauben, auch wenn es für uns unlogisch ist.