Hölle?

13 Antworten

Hallo Pepe,

nein, gem. der Bibel gibt es die Hölle nicht! Dagegen würden viele protestieren, da ja in vielen Bibelübersetzungen das Wort Hölle steht. Ist das aber ein Beweis dafür, dass eine Hölle existiert?

Es ist tatsächlich so, dass die Wörter aus den Sprachen der Bibel (Hebräisch und Griechisch), die in etlichen Bibelübersetzungen fälschlicherweise mit dem Wort „Hölle“ wiedergegeben werden, nicht den Gedanken an einen Ort feuriger Qualen vermitteln, sondern an den Tod! Hauptsächlich geht es um die folgenden drei Wörter: Gehenna, Hades und Scheol.

Das Wort „Gehenna“ wurde von Jesus mehrfach gebraucht und ist in den Evangelien zu finden (siehe z.B. Matthäus 5:27-30, wo er zweimal vorkommt). Zu der damaligen Zeit wurde der Müllabladeplatz vor den Mauern Jerusalems „Gehenna“ oder „Tal Hinnoms“ genannt. Mit diesem Begriff konnte also jeder seiner Zuhörer etwas anfangen.

Doch Jesus sprach nicht einfach von dem allseits bekannten Müllplatz, sondern von einem sinnbildlichen Ort, an den Menschen gelangen, die für eine spätere Auferstehung nicht infrage kommen. Mit anderen Worten: Wer in die Gehenna kommt, erleidet den ewigen Tod.

Interessant in diesem Zusammenhang ist das, was der jüdische Kommentator David Kimchi hierzu sagte: „In der Umgebung von Jerusalem existiert ein widerlicher Ort, in den man unreine Dinge und Leichname hinabwarf. Ebenso war dort ein ständiges Feuer, um die unreinen Dinge und die Knochen [der Leichname] zu verbrennen. Daher wird das Gericht der Bösen sinnbildlich Gehinnom [od. Gehenna] genannt.“

Daraus ist also zu schließen, dass Jesus mit „Gehenna“ nicht die Hölle, sondern, wie gerade gesagt, einen sinnbildlichen Ort meinte, an dem sich diejenigen befinden, die ein ewiges Gericht von Gott erhalten.

Nun zu den anderen Begriffen: Scheol und Hades. Diese Wörter unterscheiden sich nur durch die unterschiedliche Sprache voneinander. Scheol kommt aus dem Hebräischen und ist im Alten Testament zu finden, während Hades aus dem Altgriechischen entstammt und im Neuen Testament vorkommt. Der Zusammenhang, in dem diese Wörter verwendet werden, zeigt auch ihre wirkliche Bedeutung an: Sie stehen einfach für das das Grab.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass man in die drei Wörter, Gehenna, Hades und Scheol, Bedeutungen hineingelesen hat, die die Verwendung dieser Wörter in der Heiligen Schrift in keiner Weise hergeben. Die Frage, die Du Dir jetzt möglicherweise stellst, mag lauten: „Woher kommt denn dann die Lehre von einer Hölle?“

Nun, die Wurzeln dieser Lehre reichen sehr weit zurück, bis in die Zeit des alten Babylon! Die Babylonier glaubten an eine Art Unterwelt — „ein Ort voller Schrecken,... über den äußerst starke und grausame Götter und Dämonen herrschten“ (The Religion of Babylonia and Assyria). Klingt ziemlich verblüffend, oder?

All das zeigt eindrücklich, dass die Höllenlehre keine biblische Grundlage hat und daher von Christen auf jeden Fall abzulehnen ist!

LG Philipp

Ich glaube an Gottes Gerechtigkeit.

Was wissen wir schon? Viel ist es nicht. Wir müssen vertrauen, wir dürfen vertrauen.

An Gott und seine absolute Gerechtigkeit zu glauben, ist möglich, weil Gottes Reich und Macht ewig sind ... und in der Ewigkeit kann viel passieren.

In diesem irdischen Leben gibt es KEINE klare Trennung zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Dunkelheit. Beides wirkt in dieser Welt. Beides liegt im Menschen und er entscheidet selbst im Kleinen wie im Großen über seine Gedanken, Worte und sein Wirken. Fast scheint mir die Entscheidung für das Gute/das Licht lediglich zu sein, sich zum Licht umzudrehen und diesem Licht zuzustreben - egal, wie weit man kommt.

Ich glaube, dass Gut/Licht/Nähe zu Gott und Böse/Dunkelheit/Gottferne in der Dimension der Ewigkeit klar von einander getrennt sein werden.

Die Todeserfahrung von Bryan W. Melvin beschrieb er in einem Buch. Wenn man das dort Beschriebene glauben möchte, dann gestaltet sich die ewige Gottferne individuell nach der aufgeladenen Schuld. Wäre das dann gerecht? Es ist unerheblich, wie wir diese Frage beantworten. Es hört sich auf jeden Fall gerechter an, als alle, die sich in ihrem irdischen Leben gegen Gottes Gnade entschieden haben, gleich zu behandeln. Ich las auch heraus, dass das, was wir als "ewig" bezeichnen, nicht für immer sei, sondern die Strafe einmal ein Ende haben würde.

Wenn man das glauben möchte, dann schließt es dennoch andere Beschreibungen jener "ewigen" Gottferne nicht aus.

Wer an Gott glaubt, müsste auch auf Gottes Gerechtigkeitsmaßstab vertrauen.

Die Pascalsche Wette halte ich für gültig (was sicher gleich jemand widerlegen wird).

Jesus sagt, sein Joch sei leicht. So empfinde ich es.

Darum verstehe ich nicht das Desinteresse vieler Atheisten, Agnostiker und Muslime an den Worten, die Jesus (zu uns, zu dir!) gesagt hat.

Besser fang gleich an, das an Dich gerichtete Wort Gottes zu lesen: www.bibleserver.com/MENG/Johannes1

Wie sieht aber die Hölle aus

Sie ist wunderbar. Dort sind viele Menschen, die so denken wie ich. Da wirds schöne und interessante Gespräche geben. :-)


AdamundEvi  12.10.2024, 11:17

Gut: Liebe, Ruhe, Frieden, Gemeinschaft, Gespräche, Freude, Licht, Wohlgeruch, Wohlklang, Freiheit, ...

Gott ist gut und der Inbegriff der Gerechtigkeit.

In der Gottferne wird es von all dem, was gut ist, wahrscheinlich nichts geben.

AdamundEvi  12.10.2024, 11:30
@Nudelauflauf28

Ja, das glaube ich. Und es gibt einen Menschen, der dies gesehen und bezeugt hat. Bryan W. Melvin hat darüber berichtet. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du umdenkst.

Nudelauflauf28  12.10.2024, 11:33
@AdamundEvi

Ja, der hat kurz mal in der Hölle vorbeigeschaut. Krasser Typ.

Grundsätzlich sollte man allen Menschen glauben, die so etwas behaupten. Warum sollten die auch lügen?

AdamundEvi  12.10.2024, 11:38
@Nudelauflauf28

Ja, warum wohl? Fakt ist, dass er seit dem seinen ziellosen Lebenswandel aufgab und sich als Sozialarbeiter um jugendliche Straftäter kümmert. Er weiß, dass Umkehr immer möglich ist. Keiner will an jenen Ort, auch Du nicht.

Nudelauflauf28  12.10.2024, 11:41
@AdamundEvi

Man muss keinen Lebenswandel haben, um sozial zu sein. Das geht ganz ohne Gott. Ganz ohne Angst vor der Hölle. :-)

AdamundEvi  12.10.2024, 11:49
@Nudelauflauf28

Ja, man kann sich einreden, ein guter Mensch zu sein ... und wird doch immer wieder in die Irre gehen. Keiner ist vollständig gut, nicht ein Mensch! Diese Erkenntnis lesen wir in 3000 Jahre alten Psalmen (Liedtexten). Durch Jesus wissen wir, dass unsere Unfähigkeit gut zu sein, bereits im Denken anfängt, sich erst in Worten, dann Taten realisiert. Wir versagen durch falsches Tun und im Unterlassen des richtigen Tuns. Wir bedürfen der Vergebung, um mit unserer Schuld klarzukommen.

Nudelauflauf28  12.10.2024, 11:56
@AdamundEvi

Ja, das redet ihr Christen euch ein. Müsst ihr ja auch, sonst hätte der Glauben keinen Sinn mehr.

Das akzeptiere ich natürlich.

AdamundEvi  12.10.2024, 12:05
@Nudelauflauf28

Danke für die Akzeptanz. Du bist jung. Es kann der Tag kommen, an dem Dir die Augen aufgehen. Es ist gut, bis dahin Deinem Gewissen zu folgen. Es ist zutiefst christlich geprägt (auch wenn Du es vielleicht nicht wissen magst). Alles Gute!

Nudelauflauf28  12.10.2024, 12:09
@AdamundEvi

Ich bin nicht mehr so jung. Habe meine Entwicklung schon durch. Ich wurde Atheist.

Dir wünsche ich auch alles Gute! Vielleicht wirst auch du die Wahrheit erkennen.

Schönen Samstag!

Ja, die Hölle existiert.

Sie ist ein Ort und/oder Zustand der völligen Abwesenheit Gottes. Also somit der Abwesenheit des Lebens, der Liebe und Hoffnung, der Heilung, des Friedens und der Gerechtigkeit.

Aber ich kann dich beruhigen, die Entscheidung liegt bei jedem Menschen selbst, ob er die Ewigkeit mit Gott oder ohne Gott verbringen möchte.

✝️

LGuGS ♡

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

Gott hat keine Menschen für die Hölle produziert und möchte, dass jeder gerettet wird (vgl. 1. Timotheus 2,4). Jeder Mensch hat einen freien Willen erhalten, Gottes Rettungsangebot anzunehmen oder auszuschlagen. Der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler C. S. Lewis (u. a. Autor von Narnia) hat einmal geschrieben:

"Am Ende werden nur zwei Gruppen von Menschen vor Gott stehen - jene, die zu Gott sagen: "Dein Wille geschehe", und jene, zu denen Gott sagt: "Dein Wille geschehe". Alle, die in der Hölle sind, haben sie sich erwählt." - Die große Scheidung, 9. Kapitel

Dazu hat Lewis über die Hölle formuliert:

"Es gibt keine Lehre, die ich lieber aus dem Christentum tilgen möchte als diese – wenn es nur in meiner Macht läge. Aber sie wird sehr eindeutig durch die Heilige Schrift gestützt und vor allem durch die Worte unseres Herrn selbst; sie ist von der Christenheit niemals aufgegeben worden; und auch die Vernunft stimmt ihr zu. Wird ein Spiel gespielt, dann muss es auch möglich sein zu verlieren. Wenn das Glück eines Geschöpfes in der Selbsthingabe liegt, dann kann niemand sonst diese Hingabe vollziehen, außer das Geschöpf selbst (obwohl viele ihm helfen können, es zu tun); es ist aber auch möglich, sie zu versagen.

Ich würde alles darum geben, mit Überzeugung sagen zu können: »Alle Menschen werden gerettet.« Aber meine Vernunft stellt die Gegenfrage: »Mit ihrem Willen oder ohne ihn?« Wenn ich sage: »Ohne ihren Willen« – bemerke ich sofort den Widerspruch: Wie kann der höchste Akt des Willens, die Selbsthingabe, unwillentlich sein? Sage ich: »Mit ihrem Willen« – so entgegnet meine Vernunft: »Und wenn sie nicht wollen – was dann?«

– C.S. Lewis in „Über den Schmerz“, 119f."

Was die Bibel über die Hölle sagt, erklärt Dr. Roger Liebi im folgenden Video:

https://www.youtube.com/watch?v=3_vENcgIV8s