Religion ist Glaubenssache. Glauben heißt nicht Wissen. Wenn wir glauben, sollten wir unseren (von Gott gegebenen) Verstand einsetzen. Plausibilität spielt eine entscheidende Rolle. Man kann begründet an etwas glauben, wenn man es für plausibel hält. Plausibel bedeutet, dass etwas einleuchtend, nachvollziehbar und glaubwürdig ist.
Für mich ist der christliche Glauben plausibel. Ich halte ihn für einleuchtend, für nachvollziehbar, mit der menschlichen Vernunft und dem durch die Menschheit angehäuften Wissen kompatibel. Wo andere, insbesondere Religionskritiker, sich echauffieren oder sich lustig machen über ihnen unverständliche Details, da erkenne ich bei ihnen den Unwillen zu einer metaphorischen und sinnsuchenden Auslegung. Wenn Adam und Eva vom Ende her gedacht werden, von dem, was wir heute wissen und täglich neu hinzu erfahren, dann wird deutlich: Wir könnten paradisische Zustände auf der Erde haben. Es müsste keinem Menschen das Nötige fehlen. Doch haben wir, die Menschheit, trotz aller wissenschaftlicher Höchstleistungen das erreicht? Werden wir es je erreichen?
Es sind die menschlichen Schwächen, die Jesus Christus bereits vor 2000 Jahren alle benannt hat, die uns daran hindern.
Wir zerstören die Lebensgrundlagen ferner Menschen und künftiger Generationen und scheren wir uns darum? Nein, im Wesentlichen nicht! Wir machen immer so weiter. Lieben wir unsere Kinder und Enkel wirklich? Oder doch nur uns selbst?
Warum beeindruckt mich das Christentum - trotz aller historischen und aktuellen Verfehlungen von Menschen und menschlichen Institutionen, die sich selbst christlich nannten? Weil wir in der christlichen Schöpfungserzählung erkennen: Jeder Mensch ist geliebt und gewollt. Der Mensch ist nach Gottes Bild erschaffen, als Mann und Frau. Aus diesem Verständnis der "Gottesebenbildlichkeit" erwuchs unser Verstehen über die Jahrhunderte, dass jedes Individuum unteilbare Rechte besitzt: Würde, Freiheit, ein Anspruch auf Recht und soziale Unterstützung.
Aus Klöstern wurden Klosterschulen, daraus die Universitäten, die es bis heute gibt. Mit der Reformation revolutionierte sich die Volksbildung: Jeder Christenmensch sollte selbst das "Wort Gottes" lesen und verstehen können. Die ersten Mädchenschulen der Weltgeschichte entstanden - vor 500 Jahren!
All die Verdunkelungsanwürfe pauschal herausgeworfen, festgemacht an einem dummen Fanatiker, der de Landa war, lassen sich bei differenzierter Betrachtung der Geschichte nicht aufrecht erhalten.
Ich halte mal einen Namen dagegen: Hildegard von Bingen (1098-1179). Wie erklärst Du Dir, dass eine Frau derartige Gelehrsamkeit, Anerkennung und Erfolg bereits im Mittelalter haben konnte? Ja, mitten im Christentum!
Der christliche Glauben vermittelt uns ein Gewissen und eine Verantwortung, die weit über unser eigenes Leben hinaus gehen. Das ist ein Verständnis der Welt, welches wir - besonders heute - dringend nötig haben. Der unbedingte Wille zu Vergebung, Gewaltfreiheit und Frieden kommt hinzu. Die Aufforderung zu Nächsten- und sogar Feindesliebe!
Wie haben diese Werte wohl die Geschichte der letzten 2000 Jahre beeinflusst? Wer will denn ernsthaft behaupten, die Weltgeschichte wäre friedlicher verlaufen ohne den christlichen Glauben? Eine solche Behauptung mutet mir lächerlich an.
Das billige Polemisieren gegen den christlichen Glauben verursacht Schaden. Doch für jeden Schaden wird auch derjenige Verantwortung übernehmen müssen, der ihn verursacht. Das ist mein Verständnis von höherer (göttlicher) Gerechtigkeit.
Also denke bitte neu nach! Informiere Dich auch über die "andere Seite der Medaille"! Es gibt zahllose positive Auswirkungen und Errungenschaften durch die Lehre des Messias/Christus Jesus auf unser heutiges Leben. Auch auf Dein persönliches Leben!