Hallo, verstehe ich richtig? Es fehlt Dir an Struktur, an sinnstiftender Beschäftigung im Alltag und Du schaust wahrscheinlich mit heimlicher Bewunderung darauf, wie Muslime ihren Tag mit Ritualen füllen ... und sich nach außen hin sicher geben, den einzig wahren Glauben zu leben.
Gut, dass Du fragst!!!
Du schriebst: "Im Christentum habe ich das Gefühl, dass es weniger Pflichten gibt."
Ich als christlich glaubender Mensch, möchte Dir da eine andere Sicht eröffnen. Jesus nennt uns das höchste Gebot:
Liebe Gott UND liebe deinen Nächsten/Mitmenschen!
Das ist eine Pflicht, die so gewaltige Dimensionen hat und zu beeindruckenden Taten führen müsste, dass all die vielfältigen Rituale, denen sich Muslime oft mehr schlecht als recht unterwerfen, dagegen verblassen. Und wenn ich Dir nun auch noch sage, dass all diese Rituale unnütz sind? Unnütz deshalb, weil sie nicht zur Erlösung führen nach dem Tod bzw. nach dem Ende des irdischen Lebens.
Wie kann ich so etwas behaupten? Weil meinem christlichen Glauben, zu dem ich erst im Erwachsenenalter selbst gefunden habe, die gründliche Suche nach der Wahrheit vorausging. Alle theologischen Argumente sprechen dafür, dass Jesus der von den jüdischen Propheten angekündigte Messias (= Christus) ist. Das Neue Testament steht fest auf den Büchern des jüdischen Tanach, welchen die Christen als "Altes Testament" übernommen haben. Wichtige Ereignisse des Alten Testaments werfen ihre Schatten voraus auf die Geschehnisse im Neuen Testament. Ein Beispiel ist der Exodus. Die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten, bei der das Blut makeloser Opferlämmer eine entscheidende Rolle spielte. Die Vorhersage des Propheten Jesaja, der einen Menschen beschrieb, der wie ein Lamm sein Leben hingeben würde, damit Viele gerrettet würden. Jesus, der vom Täufer Johannes als das "Lamm Gottes" erkannt wurde. Die Geschehnisse des Karfreitag: Das Blut des makellosen, unschuldigen Jesus, welches zu unserer Befreiung von Schuld, Sünde und Tod vergossen wurde - gleichsam wie die Befreiung aus der Sklaverei leerer Rituale, die uns weder Gott noch unseren Mitmenschen und schon gar nicht der LIEBE näher bringen.
Nicht alle nehmen das Opfer Gottes an: das Geschenk der Gnade. Jene, die es ablehnen, weil sie nicht glauben können oder wollen, tun dies aus freier Entscheidung. Und es gibt jene, die werden hineingeboren und wachsen auf in einer Religion der Verneinung der Erlösungstat Gottes. Gehirnwäsche von Anfang an! Die entscheidende Frage erkennen sie nicht: Wie kann man ohne Erlöser auf Erlösung hoffen?
Wenn man den Koran auf seine theologische Substanz untersucht, findet man ohne langes Suchen Widersprüche. Der Koran widerspricht dem jüdischen Tanach/Altem Testament. Der Koran widerspricht dem Neuen Testament. Der Koran widerspricht sich selbst, was versucht wird, durch "Abrogation" zu erklären. Islamische Gelehrte sind sich im Detail nicht einig, welcher Vers welchen abrogiert (aufhebt).
Wenn es einen allwissenden Gott gibt - ich glaube fest daran - wie sollte sich Gott dann selbst widersprochen haben?
Zusammenfassung: Ja, du kannst deinen Alltag mit Ritualen füllen und strukturieren, Du kannst Fasten, Kopftuch oder Burka anziehen, Bart wachsen lassen, Kaftan tragen, all das darfst Du. Du darfst auch die vierte Ehefrau eines muslimischen Mannes werden. All das und noch viel mehr brächte Dich Gott und Deiner Erlösung keinen Millimeter näher. Lese lieber das Wort Gottes, erfahre selbst im Gebet, wer Jesus ist und was wir ihm zu verdanken haben! Dabei alles Gute und Gottes Segen!