Heizkostenverteiler an Heizungsrohr?
Hallo zusammen,
wir haben nun unsere erste Nebenkostenabrechnung erhalten, wobei ein Heizkostenverteiler besonders aufgefallen ist.
In unserer Küche ist einer direkt am Heizungsrohr angebracht und genau dieser macht über 40% der Kosten aus.
Der Vermieter meinte, es währe alles korrekt so, da das Heizungsrohr ja auch Wärme abgibt und diese mitberechnet werden muss.
Ich kann doch aber nicht für die Heizkosten aufkommen, welche die anderen 15 Parteien verursachen?
Ergänzung der Nebenkostenabrechnung (Seite mit Heizkostenverteilern)
Wie meinst du es mit " Fremdverursachung"? Das Rohr ist in deiner Wohnung
Klar, ist in meiner Wohnung.
Nur wenn ich in bspw. einem Wintermonat, in dem ich nicht in der Wohnung war, 2300kwh verbraucht haben soll, scheint mir das unschlüssig.
Wieso drei Messstellen in der Küche, welche Messtellen liegen wo?
Der eine (KÜCHE FP) ist nur von 29.02.2024 - 06.03.2024. Da wurde es ebenfalls geschätzt (ist mit * verwiesen).
Der "Küche" ist am Heizkörper angebracht
"KÜCHE" am Rohr angebracht.
7 Antworten
Elektroheizer hat hier schon eine sehr gute Antwort gegeben. Was ich noch hinzufügen möchte ist, dass nicht nur Du eine Rohreinheit hast, sondern alle Mieter. Du zahlst auch keinen festen Preis pro Einheit und zahlst dadurch mehr, sondern anhand der Einheiten werden die Gesamtkosten der Heizung auf alle Mieter aufgeteilt. Damit bleibt die Kostenverteilung die selbe, als wenn man nur die Verteiler der Heizkörper nehmen würde. Dann wären bei allen die Einheiten weniger und die Verteilung käme (in etwa) auf das selbe hinaus. In diesem Fall ist die Abrechnung sogar genauer.
Also... Bei freilegenden Rohren geben auch diese Wärme an den Raum ab. Gerade in Altbauten kommt das vor, dass diese abgegebene Menge so hoch ist, dass Mieter keine Heizung mehr einschalten müssen. wie hoch die abgegebene Energie ist, hängt von der Vorlauftemperatur ab. Die ist am Anfang eines Strangs (gerade bei Einrohrsystemen) viel höher, als am Ende. Damit wird die abgegebene Energie an den Rohren mit ermittelt. Ja, Du kannst sie nicht beeinflussen, aber Du nutzt sie und wenn Du eine Vorlauftemperatur hast (worauf die Zahlen hindeuten) dann hast Du da mehr von, als der Mieter, bei dem weniger Vorlauftemperatur ankommt. Es gibt aber festgelegte Grenzen, ab wann das Verfahren nach VDI 2077 angewendet werden darf. So muss der Anteil der nicht erfassten Wärme größer als 66% sein im ganzen Haus. Ist das nicht gegeben, dann darf er die Zahlen daraus nicht verwenden. Dies muss auf der Rechnung ersichtlich sein. Ein weiteres Kriterium ist die Standardabweichung der einzelnen Mieter. Das können wir hier nicht prüfen. Wenn Du Zweifel hast, dass die Rechnung richtig ist, dann lasse die durch einen Mieterverein prüfen.
Wo ich tatsächlich gerade unsicher bin, ist der Kabelkanal um die Rohre. Hast Du den angebracht oder war das so. Es gibt zu der Abrechnungsart ein BGH Urteil, dass die Rohre überwiegend freiliegend sein müssen. Das Überwiegend bezieht sich allerdings wieder auf das gesamte Gebäude. Wenn die aber überwiegend so verkleidet sind, weiß ich nicht, ob dies als freiliegend zählen.
Und wie kann ich erkennen, ob es größer als 66% ist?
An den Rohren sowie Heizkörpern haben wir nichts verändert.
Es wäre noch interessant zu wissen, ob das Rohr das darin enthaltene Warmwasser in ein anderes Zimmer Deiner Wohnung transportiert oder in eine benachbarte Wohnung.
Gibt es solche Messgeräte auch an Rohren in anderen Zimmern oder dort nur an Heizkörpern? Und sind die anderen Wohnungen auch so ausgestattet?
Grundsätzlich kann man sagen, wenn alle Wohnungen gleich mit solchen Messgeräten auch an Heizungsrohren ausgestattet sind, spielt es für die Kostenverteilung am Ende keine Rolle.
Dennoch finde ich diese Form der Messung alles andere als korrekt, denn am Heizkörper findet Wärmeabgabe in den Raum statt. Dafür ist der HK da. Die Oberflächentemperatur, die Fläche des HK und auch der Wärmeübergang am Heizkörper spielen eine Rolle. Hier erfährst Du in einfachen Worten etwas mehr:
Bewertungsfaktoren für Heizkostenverteiler – EAS
Mag sein, dass die Einstellungen des Geräts am Rohr auch darauf abgestimmt sind, aber dann passen die dort gemessenen Einheiten nicht. Man stelle sich mal vor, das Rohr geht weiter in die Nachbarwohnung, aber gemessen wird nur bei Dir. Das Rohr gibt nur wenig Wärme bei Dir ab, aber mindestens genauso viel in der Nachbarwohnung. Dann wäre es tatsächlich so, dass Du mehr zu bezahlen hast, als Dein Nachbar.
Mir ist das genauso suspekt, wie Dir und ich würde über die Abrechnungsfirma das nochmal genauer ergründen, wie sich die Messung am Rohr auswirkt.
Da die Rohre durchgehend warm sind, auch wenn unsere Heizkörper aus sind, gehe ich von zweitem aus.
Wir haben nur ein einziges Messgerät welches am Rohr angebracht ist. Rest nur Heizkörper.
Wird direkt nebenan auch das Rohr gemessen, könnte sich eine minimale Differenz ergeben, die dann Dir zur Last fallen würde. Wird dort nicht gemessen, geht das auf keinen Fall. Insgesamt finde ich die Installation äußerst merkwürdig, zumal die Messgeräte an den Rohren auch zusätzliches Geld kosten, das Du als Mieter unsinnigerweise bezahlen musst.
Ob die Rohre beim Nachbarn auch gemessen werden, weiß ich leider nicht.. Bei uns in der Wohnung ist jedoch nur ein einziges Gerät am Rohr befestigt.
Ich vermute aber mal, dass ich so oder so Einspruch gegen die Abrechnung einlegen muss. Sind ja doch immer mehr zweifel aufgekommen.
Danke!
Das scheint ein Zweirohrsystem zu sein, das in der Sockelleiste geführt ist.
Die entscheidende Frage dürfte sein, was alles über diesen Strang versorgt wird.
Zweirohr ist schon einmal gut, weil dann nicht ständig Wasser zirkuliert, selbst wenn alle Heizkörper abgedreht sind. Vorausgesetzt natürlich, es werden nicht noch andere Wohnung über diesen Strang mitversorgt.
Dann wäre jedoch die Platzierung des zweiten Heizkostenverteilers auch unzulässig.
Wenn nur die eigene Wohnung über diesen Strang versorgt wird, wäre natürlich ein Wärmemengenzähler am Anfang des Strangs wesentlich genauer als die Heizkostenverteiler.
Du kannst wahrscheinlich nur wenig mehr tun, als die Installation zu hinterfragen, was Du ja bereits gemacht hast. Die Firmen, die so etwas installieren und abrechnen, wissen meist sehr genau, was sie tun und was rechtlich zulässig ist.
Aufgrund der Rohrführung in der Sockelleiste dürfte aus Platzgründen die Isolation nur minimal ausgefallen sein. Insofern ist eine Weiterberechnung der hier auch legitim.
Das ist eben die Frage. Aktuell sind bei uns seit mehreren Wochen alle Heizkörper ausgestellt und das Rohr ist trotzdem warm bis heiß.
Wäre es ein Rohr, welches sich nur erhitzt, wenn wir unsere Heizkörper aufdrehen bin ich vollkommen bei dir.
Aber so macht es, m.M.n. keinen wirklich Sinn.
Und der Heizkostenverteiler zählt munter weiter?
Gut, die Wohnung wird effektiv auch beheizt, wenn das warme Rohr hindurchgeht und damit wären Kosten berechtigt, aber einzusehen ist das im Sommer natürlich überhaupt nicht.
Die Messmethode mag in Ordnung sein, aber die Heizung sollte - wenn sie nicht sowieso auf Sommerbetrieb, sprich abgeschaltet ist - sich der Außentemperatur anpassen und quasi nicht mehr spürbar sein.
Du solltest doch noch einmal mit Deinem Vermieter reden.
Ja, der Heizkostenverteiler am Rohr zählt wirklich dauerhaft.
Ich kann's ja teilweise auch verstehen, dass er mitgerechnet wird. Aber es ist ja eine Heizung, die ich nicht beeinflussen kann. Und genau diese macht dann 41% aller Heizkosten aus.
Das finde ich frech, wenn ich diese eigentlich gar nicht will.
Es kann sein, dass bei Dir eine Abrechnung nach VDI 2077 durchgeführt wird. Das sollte aber auf der Abrechnung stehen.
Dabei ist es durchaus üblich, dass auch HKV an Rohren angebracht werden um deren Wärmeabgabe zu messen.
Es ist durchaus normal, dass die "Rohreinheiten" einen Großteil ausmachen.
Das ist nicht schön und schwer nachvollziehbar, aber nicht zu benastanden.
Dass sie nach VDI 2077 abgerechnet haben, steht nicht in der Abrechnung. Dann müsste aber auch pauschal abgerechnet werden oder nicht?
Ich war der Meinung, dass eine Montage von Heizkostenverteilern an Heizungsrohren unzulässig ist. Vor allem da direkt daneben nochmal einer am Heizkörper direkt angebracht ist.
Die gesamte? Weiß nicht wie es mit Datenschutz oder so aussieht..
Welche genaue Ansichten benötigst du denn?
Habe nun mal die eine Seite hochgeladen.
Benötigst du mehr, gib gerne Bescheid.
Ja sieht gut aus.
Kannst Dul gucken welche Nummer der Rohr HKV hat und die Ablesewerte ablesen.
Der HKV am Rohr hat die Zählernummer 10748766.
OK. Der hat ziemlich viele Einheiten.
Dann heizt Du vermutlich weniger über die HK sindern mehr indirekt über die Rohre.
Ob das so alles korrekt bewertet wurde kann ich vin hier aus nicht nachvollziehen. Da muss man einfach dem Abrechnungsunternehmen vertrauen oder ein sehr teures Gutachten beauftragen.
Trotzdem müsste irgendwo in der Abrechnung ein Bezug zur VDE 2077 stehen.
Gerade nochmal die gesamte Nebenkostenabrechnung + Mietvertrag nachgeschaut.
Nirgends ist VDE/VDI 2077 vermerkt.
Ich bin kein Jurist und kann nicht sagen ob das drin stehen muss. Aber üblich ist es auf jeden eigentlich.
Mit den Vorschriften zur Abrechnung kenne ich mich nicht aus.
Der Vermieter meinte, es währe alles korrekt so, da das Heizungsrohr ja auch Wärme abgibt und diese mitberechnet werden muss.
Da habe ich allerdings erhebliche Zweifel. Das Heizungsrohr hat eine hohe Temperatiur, nämlich die Vorlauftemperatur, was den Zähler am Rohr ordentlich laufen lässt. Aber das Rohr hat im Vergleich zu einem Heizkörper nur eine sehr geringe Oberfläche, wodurch sehr viel weniger Wärme an den Raum abgebene wird, als über die große Fläche eines Heizkörpers.
Das führt dann dazu, dass der Verbrauchszähler reichlich zählt, obwohl man fast gar nichts davon hat.
Und ich vermute mal, dass das aktuell der Fall ist.
Der Zähler am Rohr rattert dauerhaft..
Aber weshalb sollte, wenn nur die HKV an den Heizkörpern gemessen werden, die Verteilung trotzdem gleich sein?
Ich habe in der Küche einen Verbrauch von 459 EIN, am Rohr plötzlich 1984 EIN.
Wären es 5-10%, welche das Rohr ausmachen, okay. Aber doch nicht über 40% der gesamten Heizkosten.
Für Wärme, welche ich nicht ansatzweise beeinflussen kann.