Hegel Kritik?
Gibt es gute Kritiken zu Hegel?
Ich habe noch nie einen Guten Punkt gegen Hegel gehört!
…
4 Antworten
Es gibt ein gutes Buch, das Hegel aus der Sicht von Dostojewski kritisiert:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, nach dem katastrophalen Scheitern von Hegels Fortschrittsphilosophie, noch etwas Gutes über diese Philosophie sagen möchte. - Hegels Geschichtsphilosophie liegt das Prinzip zugrunde, dass die Vernunft den Lauf der Geschichte bestimme und dass diese Vernunft – Hegel nennt sie 'Weltgeist' – sich bestimmter historischer Persönlichkeiten bediene, die genau wissen, was zu tun sei, um die Geschichte durch den Lauf der Zeit zu ihrer Vollendung zu führen." (s. Hegel und seine Gegner in SWR 2 - Wissen)
Gerade diese Geschichtstheorie hat den Protest eines wirklichen Geistesgiganten, nämlich Schopenhauers, hervorgerufen: "Jedoch die größte Frechheit im Auftischen baren Unsinns, im Zusammenschmieren sinnleerer, rasender Wortgeflechte, wie man sie bis dahin nur in Tollhäusern vernommen hatte, trat endlich im Hegel auf und wurde das Werkzeug der plumpesten allgemeinen Mystifikation, die je gewesen, mit einem Erfolg, welcher der Nachwelt fabelhaft erscheint (sog. Hegelfieber) und ein Denkmal deutscher Albernheit bleiben wird." Schopenhauer (zitiert in "Hegel und seine Gegner", s.o.)
Ich lehne es ab, mich mit so einer Philosophie zu beschäftigen, die einen derartigen hanebüchenen Unsinn als gesicherte Erkenntnis in die Welt gesetzt hat: "... sich bestimmter historischer Persönlichkeiten bediene, die genau wissen, was zu tun sei, um die Geschichte durch den Lauf der Zeit zu ihrer Vollendung zu führen." (s.o.) Nicht weit davon entfernt ist der Satz Hegels: "Das Vernünftige wird das Wirkliche und das Wirkliche wird das Vernünftige sein". Diesen Quatsch haben tatsächlich deutsche Politiker geglaubt, als sie in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts vom Ende der Geschichte faselten, wo - wie sie annahmen, - das Wirkliche vernünftig geworden sei.
Dieser Hegel hat die Struktur der Welt völlig verkannt. Sie kann sich nicht zu mehr Vernunft entwickeln. Sie ist - wie Schopenhauer mit Recht sagte - als eine Art Vorhölle konzipiert (die tausende und abertausende Kriege der Vergangenheit beweisen es), sie ist von Natur aus gewalttätig und wird es bleiben. Nur die Plemplem-Deutschen haben dem Hegel geglaubt und warten immer noch darauf, dass "die Geschichte durch den Lauf der Zeit zu ihrer Vollendung geführt wird". Hier sieht man, was der Hegel in den deutschen Köpfen für einen Wirrwarr angerichtet hat. Die ganze liberale deutsche Politik fußt auf der Hegel-Philosophie und ruft deshalb auf der ganzen Welt nur Kopfschütteln hervor.
Ja, ich habe schon einmal das so geschrieben. Es stimmt übrigens nicht, dass ich den Plan von Hegels Fortschrittsphilosophie nicht beschrieben habe. Er bedeutet: der Weltgeist schreitet durch die Geschichte (auch dies eine spekulativ-religiöse Annahme), er leitet bedeutende Staatsmänner an, die Verläufe der Geschichte so zu arrangieren, dass am Ende das Ding an sich zu Tage tritt, und das bedeutet: Das Wirkliche wird das Vernünftige sein und das Vernünftige wird das Wirkliche sein.
Ich sage dazu mit Schopenhauer: das ist Riesenquatsch! Hier hat ein idealistischer deutscher Träumer sich über den Lauf der Geschichte geirrt, die Geschichte der Welt kann sich nicht zu irgendeiner Vollendung entwickeln, sie wird am Ende ihrer Tage immer nur dieses sein: Chaos, Verwicklungen noch und noch, Getümmel und Schlachtengetöse.
Ja aber warum sollte das Falsch sein?
Darüberhinaus ist das mit dem Weltgeist ebesno wie bei der Unsichbaren Hand komplett überstapaziert, in beiden fällen wird nie wirklich von diesem gesprochen, umd man könnte auch ohne diesen.
Er geht von einem linearen Fortschritt der Geschichte aus, das hat die Philosophiegeschichte nachhaltig beeinflusst. Die Idee, dass Geschichte nicht zufällig, sondern durch einen inneren Zusammenhang bestimmt ist, hat zahlreiche Denker inspiriert. Hegel hat die Aufklärung kritisch reflektiert und gezeigt, dass die reine Vernunft nicht ausreicht, um die gesamte Wirklichkeit zu erfassen. Seine Philosophie bietet eine Alternative zur einseitigen Rationalität der Aufklärung.
Das war meine Kritik zu Hegel
LG aus Tel Aviv
Historismus gab es glaube ich auch schon davor. Historizismus aber nicht.
Also hast du nicjt wirklich etwas zu Kritisieren?
Unsere Überzeugungen sind nicht universell oder zeitlos, sondern stark von den jeweiligen historischen und kulturellen Kontexten geprägt. Also ein vielschichtiger Begriff mit unterschiedlichen Bedeutungen je nach Disziplin. ;-)
Also stimmst du ihm nicht zu?
Unsere Überzeugungen sind nicht universell oder zeitlos, sondern stark von den jeweiligen historischen und kulturellen Kontexten geprägt. Also ein vielschichtiger Begriff mit unterschiedlichen Bedeutungen je nach Disziplin. ;-)
Es gibt schon verschieden sichtweissen und so, Hegel aber hat diese Entwicklung beendet.
"Ein Mamn, das war der Hegel,
der war ein echter Flegel.
Der konnte etwas meinen
und es gleichzeitig verneinen.
Er widersprach sich ständig,
Das fand er wohl sehr wendig.
Und man nannte diese Hektik
Hochtrabend 'Dialektik' "
Aus einem Songtext.
Wenn du den Text geschriben hast (ich habe aber schonmal gehört), dann hast du keinen Plan von Hegel, wie du aber auch schon selber gesagt hast.
Deine "Kritik" hat null Gehalt und deutet bloß Wissen an, zeigt aber nicht auf etwas, wie bei allen anderen Kritiken auch, Hegel hatte Recht. Und du kannst dies nicht Bewerten da du kp hast.
Du kannst gerne aber einen Punkt bringen und auf diesen zeigen dann kann ich dich aufklären oder du mich.