Hätten Frauen damals ohne Männer eigentlich überlebt?

Das Ergebnis basiert auf 51 Abstimmungen

Eher ja 63%
Eher Nein 37%
ZiegemitBock  04.02.2023, 18:52

Wie pflanzen sich Frauen ohne Männer fort?

Badboy21042 
Fragesteller
 04.02.2023, 18:53

gar nicht, aber nehmen wir an das geht.

18 Antworten

Eher ja

Ja, natürlich.

Menschen können sich problemlos an ihre Umwelt anpassen, deswegen sind wir die vorherrschende Spezies (an Großtieren) hier auf der Erde. Das Geschlecht ist dabei völlig unerheblich.

Denkst du ein Mann ist Stärker als ein Bär? Kann alleine gegen tollwütige Wölfe kämpfe? Schneller rennen als eine Großkatze?

Nein aber er kann in Verbund vorgehen und Waffen nutzen. Ein Pfeil im Herz tötet ein Tier auf Distanz vollkommen egal ob eine Frau oder ein Mann den Bogen spannte. Kein Wildtier greift eine größere Gruppe von Menschen an sofern Flucht eine Option ist, dabei ist vollkommen unerheblich ob diese Gruppe aus Frauen oder Männern besteht.

Männer dürften v.a. wichtig gewesen sein, wenn die Gruppe auf andere Menschengruppen traf, also neben der Fortpflanzung schützen die Männer die Gruppe vor fremden Männern.

Eher ja

Nicht nur "eher ja", sondern "ganz klar, ja". Frauen sorgen in vielen steinzeitlich lebenden Gesellschaften für 70% der Nahrung. Das ist den meisten überhaupt nicht klar, doch die Menge, die beim Sammeln zusammen kommt, übersteigt die Jagdbeute der Männer bei weitem. Zudem stellten die Frauen rund um jedes Lager oft hunderte Fallen auf. Jeder Stein wurde zu einer Schlagfalle, jeder Ast zu einer Schlingenfalle. Mit diesen vielen Kleintieren haben die Frauen so viel Fleisch herangeschafft, dass die Männer da nicht mithalten konnten. Die haben immer nur sehr viel Fleisch auf einmal besorgt. Oft war es so viel, dann man nicht alles nutzen konnte. Wie soll man gleich mehrere Mammuts verbrauchen? Da verfault der größte Teil einfach und wenn es zu schlimm wird mit dem Gestank, dann zeiht man eben weiter.

Falscher Ansatz:
Damals lebte man in der Gruppe, nur so funktionierte das - und eine Gruppe musste, um erhalten zu bleiben, eben immer aus einem gewissen Anteil von Männern und Frauen bestehen.

Eher ja

Menschen sind sehr anpassungsfähig was der einzige Grund ist, warum es uns gibt. Es gibt auch Länder, wo Frauen dieselben "Arbeiten" machten wie Männer inkl. jagen und in den Krieg ziehen.

Ich meine ohne Baby kein Überleben - insofern hätten auch Männer ohne Frauen nicht überlebt. Aber ich bin sicher, dass Frauen nicht ständig auf die Männer angewiesen waren. Vor der Viehzucht waren diese wochenlang unterwegs um zu jagen. da mussten die Frauen alleine klarkommen.

Eher ja

Das Rollenbild wie es so gern dargestellt wird gab es schlicht und ergreifend in der Altsteinzeit bis zur dauerhaften Sesshaftigkeit nicht. Jeder und jede haben das getan, was sie gut konnten und nützlich für die Gruppe war.

Die Frau als Heimchen am Herd gab es erst, als die Menschen sesshaft waren und die Frauen fast ständig schwanger waren oder ein Kleinkind am Rockzipfel hängen hatten, das Haus bewachen, das Vieh hüten, Mehl mahlen, ernten mussten etc. so das ihr keinerlei Zeit mehr blieb um z.B. jagen zu gehen. Zur gleichen Zeit gab es die ersten Kriege, von Männern gegen Männer geführt. Daraus entwickelte sich das Patriachat, vorher waren die Gruppen den Funden nach egalitär.

Es gibt also keinen Grund, warum Frauen nicht ohne Männer überleben sollten.

Gungrasshopper  04.02.2023, 19:22

Das Frauen ständig schwanger waren, ist nicht Ergebnis der Sesshaftigkeit sondern der Biologie der Frau! Sie waren meist schlicht nicht fähig bei der Jagd zu helfen sondern konnten nur Früchte sammeln. Dies hätte aber in steinzeitlichen Gesellschaften nie ausgereicht die Gruppe zu ernähren.

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Achwasweissich  04.02.2023, 19:29
@Gungrasshopper

In der Altsteinzeit bekamen Frauen aber sehr wahrscheinlich nur alle 4-6 Jahre ein Kind das dann auch entsprechend lange gestillt wurde um das Überleben wahrscheinlicher zu machen. Zumindest gibt es keine Funde mit den klassischen Spuren von Auszehrung durch zu vilee Schwangerschaften.

Später wurde in allen patriachalen Gesellschaften sexuelle Selbstbestimmung und Verhütung für Frauen verboten, die Folge ist dann eben, das sie ständig schwanger werden, viele Kinder dann aber sterben und die Frau selbst ebenfalls jung draufgeht (pro Geburt 25% Sterberisiko, bis in die Neuzeit, Kindbettfieber etc.)

Man hat übrigends auch viel mit Fallen gejagt, dazu braucht es weder Kraft noch Schnelligkeit, nur Geschick udn Geduld. Auch um ein Tier über ne Klippe zu treiben muss man kein herkules sein, Feuer legen und zuschauen reicht schon.

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Gungrasshopper  04.02.2023, 19:38
@Achwasweissich

In der Steinzeit hatten die Menschen eine durchschnittliche Lebensdauer von 20-25 Jahren. Nimmt man an, dass eine "Frau" vielleicht ab 10 Jahren gebärfähig war, hätte sie nach Deinen Informationen max. 3 Kinder zur Welt bringen können. Die Kindersterblichkeit dürfte aber über 50% gelegen haben. Die Menschheit wäre also ausgestorben.

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Achwasweissich  04.02.2023, 19:44
@Gungrasshopper

Durchschnitt, ja. Wegen Kindersterblichkeit (50+1+1+2+5 ergäbe ein Durchschnittsalter von 11 Jahren. Merkste selber, woll?) Funden zufolge wurden die, die erwachsen wurden aber auch durchaus älter, bis hin zu greise. Dadurch, das es wenige Kinder in einer Gruppe gab wurden diese aber natürlich besser versorgt als später wo es pro Haushalt so viele Kinder gab wie vorher pro Gruppe.

Die Bevölkerung hat sich in der Zeit aber auch nur minimal vermehrt, eine Eiszeit ist nunmal nicht optimal.

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Hayns  05.02.2023, 01:27
@Gungrasshopper

Zitat Gungrasshopper

... Frauen .. Sie waren meist schlicht nicht fähig bei der Jagd zu helfen sondern konnten nur Früchte sammeln. Dies hätte aber in steinzeitlichen Gesellschaften nie ausgereicht die Gruppe zu ernähren.

Es gibt Frauengräber, in denen Frauen mit ihrer Bewaffnung begraben wurden.

Die ‚Kriegerin‘ von Birka

Zitat:

In einem ausnehmend reich ausgestatteten und exponiert liegenden Kammergrab eines Gräberfeldes der bedeutenden Handelssiedlung von Birka in Schweden war der Verstorbene mit voller Kriegsausstattung und in aufwändiger Tracht bestattet worden. Neben zwei Pferden, Reitzubehör, [...] war dem Toten eine vollen Waffenausstattung mit ins Grab gegeben worden, bestehend aus Schwert, Axt, Hiebmesser, zwei Speerspitzen, Pfeilen und zwei Schilden.

[...] Mittels DNA-Untersuchungen konnten sie [...] bestätigen, dass es sich bei dem Toten in diesem reichen Kammergrab um eine Frau handelt.

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Ukuask  05.02.2023, 09:02
@Achwasweissich
Später wurde in allen patriachalen Gesellschaften sexuelle Selbstbestimmung und Verhütung für Frauen verboten, die Folge ist dann eben, das sie ständig schwanger werden

Ist aber ein großer Sprung von der Steinzeit bis dahin 😂

Man hat übrigends auch viel mit Fallen gejagt, dazu braucht es weder Kraft noch Schnelligkeit, nur Geschick udn Geduld

Die Falle muss aber auch erst erfunden werden 😬

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Giwalato  05.02.2023, 09:04
@Gungrasshopper

Was bringt Dich auf die Idee, dass Frauen nicht fähig zur Jagd waren?

Dabei kommt es doch nicht alleine auf körperliche Stärke, sondern auch auf Geschick und kognitive Fähigkeiten an.

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Giwalato  06.02.2023, 12:23
@Gungrasshopper

Kurz aufeinander folgende Schwangerschaften waren erst bei Sesshaftigkeit möglich. Wenn man ständig ums Überleben des Clans kämpfen muss, bleibt weniger Zeit für Sex. Auch in der Antike gab es bereits Verhütung.

Erst mit den Christentum war aktive Verhütung verboten, und die Frauen wurden dem Mann unterstellt.

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