Gleichberechtigung der Frau überbewertet?

9 Antworten

Nach dieser Logik dürfte man in wohlhabenden Ländern generell nicht nach Verbesserung in der Gesellschaftspolitik streben, weil es Länder gibt, in denen Menschen ums Überleben oder um Essen kämpfen.

Damit möchte ich nicht sagen, dass man auch die irrationalsten Wünsche von Aktivistengruppen berücksichtigen muss, die Argumentation finde ich aber dürftig.

Meaglon  04.04.2020, 01:16

Hier sind Männer und Frauen aber gleichberechtigt, der moderne Feminismus will Privilegien und keine Gleichberechtigung

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AndreasDerTor  04.04.2020, 09:50
@Meaglon

Teilweise, nicht ausschließlich.

Das ändert nichts daran, dass die Struktur einer Argumentation dürftig ist.

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mirabellaxxo  04.04.2020, 12:38
@Meaglon

Wer entscheidet eigentlich welche Art von Feminismus prägend für unsere Gesellschaft ist?! Du sprichst von neuem Feminismus, die einflussreichste Feministin in diesem Land ist immer noch Alice Schwarze, und die wird dem "alten" Feminismus zugeordnet. Feminismus ist Haltungssache. Der Kern jedoch ist immer Gleichberechtigung. Begegnung auf Augenhöhe.

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adelaide196970  01.08.2020, 19:49

und ich muß die Heizung abdrehen, weil die Eskimos es noch kälter haben

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Ich weiß ja nicht, in welcher Filterblase Du zu diesen Ansichten gekommen bist.

Fakt ist, dass Frauen immer noch massiv unterrepräsentiert sind in allen Bereichen, in den die Weichen für diese Gesellschaft gestellt werden.

Wo wären wir zivilisatorisch, wenn Frauen schon seit Jahrhunderten ihren Anteil von 50 % an Teilhabe an Kultur, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft gehabt hätten?

Es ist die vielleicht wichtigste Kulturaufgabe der Menschheit, diese Fehlentwicklungen zu überwinden, die Jahrtausden der Unterdrückung von Frauen hervorgebracht haben.

Um hier keine Zweifel aufkommen zu lassen, ich bin ein Mann.

Meaglon  04.04.2020, 01:15

Repräsentation hatt mit Gleichberechtigung nichts zutun, es gibt weniger weibliche Spitzenpolitiker weil sich wenier Frauen politisch engagieren, es gibt weniger Frauen in Führungspositionen von Großkonzernen da Frauen andere Berufe wählen als Männer, es gibt weniger weibliche Wissenschaftler weil Frauen seltener Promovieren. Hier werden keine Frauen unterdrückt.

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Es kämpfen auf der Welt auch Millionen Menschen gegen den Hungertod, und trotzdem würdest du dich aufregen, wenn dir mal eine Mahlzeit nicht gewährt würde.

Immer die negativsten Beispiele als Argument gegen Fortschritt anzuführen hieße, sich grundlegend in die falsche Richtung zu bewegen, die bestmögliche Qualität abzulehnen weil anderswo noch mehr Schindluder getrieben wird.

Es ist natürlich pure Heuchelei, wenn man Engagement belächelt, dass man selbst nicht nötig hat.

Ich bin nun wahrlich kein Feminist, aber ähnliche Formulierungen wurden von Männern auch gegen Frauenwahlrecht und für die eheliche Verpflichtung angeführt.

6% bereinigter (!) Unterschied zwischen Gehältern bei Männern und Frauen. Rund 50% mehr geleistete, unbezahlte Versorgungsarbeit ("Care-Arbeit") auf Seiten der Frauen. Ca. 10% Frauen in den Vorständen der 200 größten, börsennotierten Unternehmen in Deutschland. 31,2% Frauenanteil im aktuellen Bundestag. Nur um mal so ein paar Zahlen unserer ach so gleichgestellten westlichen Welt in den Raum zu werfen ;).

Nein, es geht nicht um das Zeigen der Brüste. Es geht darum, dass es auch bei uns immer noch etliche Bereiche gibt, wo es alles andere als ein Vorteil ist, eine Frau zu sein. Nein, nicht so sehr im Bereich der aufgeschriebenen, einklagbaren Gesetze. Aber in Bereichen, die davon nicht erfasst werden bzw. nicht so einfach per Gesetz zu regeln sind.

Das ist letztendlich der Kernunterschied zwischen dem Kampf um Gleichberechtigung der Frau in westlichen Industrienationen und manch anderen Ländern. In letzteren geht's noch um die geschriebenen Gesetze. Aber wie man - auch in Deutschland - sieht, ist das halt erst der Anfang. Nach den Gesetzen kommt das gesellschaftliche Umdenken. Und da sind wir hierzulande jetzt auch noch lange nicht am Ende angekommen...

Ach, und bevor jetzt wieder irgendein Typ rumheult: nein, wir Frauen möchten nicht BESSER gestellt werden, sondern einfach nur GLEICH. Also, die 6% mehr Gehalt wären fair, es müssen keine 7% oder mehr sein ;). Ein 50:50-Verhältnis im Bundestag und den Vorstandsetagen wäre cool, wir brauchen keine 2/3-Mehrheit ;).

pflanze564  18.04.2020, 11:07

Kompletter Blödsinn und falsche Zahlen. Wer baut in seiner Freizeit ein Haus für die Familie? Die Antwort wissen wir alle. Wer macht mit Abstand mehr Überstunden? Ich könnte jetzt ewig so weitermachen...

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HappyMe1984  18.04.2020, 14:20
@pflanze564

Könntest du nicht und das weißt du ;). Und "mehr Überstunden" sind ja auch keineswegs unbezahlte Arbeit. Freizeitausgleich - also freie Zeit mit Bezahlung - oder die Auszahlung in barer Münze sind bei Überstunden die Vorgehensweise. Und dass beim Hausbau Frauen mit anpacken, ist im 21. Jahrhundert mehr als üblich in den paar Familien, wo gebaut wird und Eigenleistungen dort einfließen...

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pflanze564  18.04.2020, 18:32
@HappyMe1984

Klar könnte ich: Männer arbeiten mehr, machen die schwerere und gefährlichere Arbeit. Das erstreckt sich über das ganze Berufsleben. Gegen die harte Arbeit der Männer ist ein bisschen Haushalt oder Babysitten ein Klacks. Du hast halt keine Ahnung von richtiger Arbeit.

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HappyMe1984  18.04.2020, 23:06
@pflanze564

Du ordnest also die Berufe im medizinischen und pflegerischen Bereich als "keine richtige Arbeit" und "nicht gefährlich" ein?

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pflanze564  18.04.2020, 23:13
@HappyMe1984

Völlig zurecht. Eine Pflegerin würde es keine 2 Stunden aushalten am Bau bei 38 Grad. Du hast halt noch nicht wirklich was gearbeitet wie man sieht.

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HappyMe1984  18.04.2020, 23:16
@pflanze564

Die aktuelle Situation zeigt uns doch sehr deutlich auf, welche Berufe und Bereiche wirklich super wichtig sind - und welche nicht so. Und in diesen wirklich wichtigen Bereichen arbeiten mehrheitlich Frauen (je nach Definition von "systemrelevante Berufe" findet man Angaben zum Frauenanteil zwischen 60 und 70 %!). Aber sicher, das, was uns gerade den Allerwertesten rettet, ist natürlich eigentlich gar keine richtige Arbeit, weil es nicht bei 38 Grad im Sommer auf dem Bau stattfindet, sichi ;).

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pflanze564  18.04.2020, 23:25
@HappyMe1984

Klar ist es super wichtig. Aber die Arbeit am Bau ist trotzdem viel härter und gefährlicher. Hast halt keine Ahnung. Die aktuelle Situation zeigt uns, dass ohne Männer nichts geht. Müllabfuhr, Transport, Polizei, Technik in Krankenhäusern, Stromversorgung usw. könnte wieder ewig weitermachen.

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pflanze564  18.04.2020, 23:31
@HappyMe1984

Ist halt so. Das einzige womit du dich jetzt brüsten kannst ist, dass es mehr Pflegerinnen gibt. Das alleine hält das System aber nicht am laufen. Kannst dich ruhig ärgern - ich lach dich noch aus.

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adelaide196970  01.08.2020, 17:39
@pflanze564

ich baue in der Freizeit mehrere Häuser (lasse bauen) und mache extrem viel Überstunden (als Frau). Mein Mann ist froh, daß er mich hat.

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pflanze564  01.08.2020, 20:21
@adelaide196970

ja das habe ich vor jahren mal. darum kenne ich mich auch damit aus, kann mir mein eigenes haus bauen. und darum weiß ich auch das der frauenanteil am bau 0% beträgt. bauarbeiter können viel was du nie im leben können wirst. du bist auf bauarbeiter angewiesen wenn es eben um solches geht. du bist abhängig

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Miaunzer  20.04.2020, 14:04

Deine Forderungen gehen komplett am Thema vorbei und haben nichts mit Gleichberechtigung zu tun. Parität und fifty fifty ist was anderes als Chancengleichheit.

Das Parlament muss den Willen des Volkes vertreten,nicht Rasse,Hautfarbe, Geschlecht, Religion, Penislänge. Der Frauenanteil in den Parteien spiegelt den im Bundestag gut wider.

Mehr Frauen in Führungspositionen würde unsere Gesellschaft keineswegs verbessern.

Weibliche Führungskräfte werden gefördert und erhalten deutlich mehr Gehalt. Warum? Weil das jeder wieso auch immer fordert und die Unternehmen sich gerne weiblich präsentieren. Jedoch sehen wir hier noch keine Parität. Warum? Weil es deutliche statistische Unterschiede zwischen Männer und Fraueninteressen gibt. Bringt es uns weiter das zu leugnen? Nein! Dahinter stecken Entscheidungen von Individuen die wir gefälligst zu respektieren haben!

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Ich sehe das ganz ähnlich. Der moderne Postfeminismis ist nur noch eine Lachnummer. Aber der Kampf um Gleichberechtigung wird grundsätzlich sehr einseitig geführt. Im Endeffekt ist immer jemand benachteiligt. Vor 50 Jahren waren die Frauen benachteiligt, dann kam der große Umschwung, Frauenrechtlerinnen gingen auf die Straße und die gebeutelten Ehefrauen erhoben sich gegen ihre Männer. 

In der heutigen Zeit ist dieser Kampf so weit voran geschritten, dass Frauen spürbar mehr Rechte haben als Männer. 

Das heißt natürlich nicht, dass jede Frau automatisch ihren Freund/Mann unterdrückt und ausbeutet. In einer gesunden Beziehung kann es trotzdem durchaus eine ausgewogene Lebenskultur geben.

Aber in den meisten Fällen agiert der Feminismus leider so, dass er Probleme erst entstehen lässt. Angebliche Ungleichheiten werden durch Scheinfakten aus Scheinstudien dargelegt, und somit Fässer aufgemacht die garnicht existiert. Dazu kommt, dass sich der heutige Feminismus oft selbst auf die Füßen tritt. Feminismus will Gleichberechtigung, stigmatisiert aber diverse Berufsgruppen, Männer und allgemein Andersdenkende als „weiße überprivilegierte Unterdrücker der schwachen Frau“. Im Endeffekt hat der Feminismus einen großen Anteil daran, dass Frauen erst in die Opferrolle fallen, Missstände zwischen den Geschlechtern entstehen und Menschen die logisch denken können ausgegrenzt werden.

pflanze564  18.04.2020, 11:09

So ist es und nicht anders.

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adelaide196970  01.08.2020, 17:45

das mit dem "Auf die Straße gehen" ist wohl 100 Jahre her. Vor 50 Jahen war dann wohl eher,der Abtreibungsparagraph. Da gingen aber die Männer mit.

Frauen haben nicht mehr Rechte als Männer. Das kommt dir nur so vor. Da liegt noch vieles im Argen. Und Feminismus muß es weiter geben, denn wenn es nach den Männern ginge, rutschen wir wieder zurück. Das Erreichte muß gehalten werden.

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