Glauben Evangelikale an das Fegefeuer?
Guten Tag!
Ich habe nun schon öfters von Evangelikalen vernommen, dass sie im Gegensatz zu den Katholiken nicht an das Fegefeuer glauben.
Nun steht aber in der Deutung des Gleichnisses vom Unkraut (Einheitsübersetzung) geschrieben:
"Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre!" (Mt 13,41-43)
Die Gerechten kommen also in den Himmel, die Bösen kommen dagegen in die Hölle.
Warum glauben Evangelikale als bibeltreue Christen nicht an die Hölle?
12 Antworten
Ich nehme an, daß mit Evangelikalen jenes Sammelsurium freikirchlicher Fundamentalisten und mosaisch, messianischer Sektierer gemeint ist. Nun diese glauben an alles mögliche - auch daran, daß die Erde vor ca. 6.000 Jahren erschaffen wurde. Die Evangelischen, auch Protestanten, also die Calvinisten und Lutheraner, oder in Deutschland die Mitglieder der Evangelischen Kirche Deutschland glauben nicht an das Fegefeuer. Diese Thematik - Fegefeuer, Höllenqualen war in Verbindung mit dem Ablaßhandel zwar nicht der Grund aber doch der Auslöser für die Reformation Luthers und letztlich die Trennung von der katholischen Kirche.
Alle Christen der Westkirchen, die sich nicht zu den Katholiken zählen, glauben nicht an den Reinigungsort der Seelen, den die Katholiken "Fegefeuer" nennen. Das Fegefeuer hat auch nach katholischer Doktrin seine Begründung nicht in den Gleichnissen Jesu sondern in den Makkabäer-Schriften. Diese werden von den Protestanten als "apokryph" eingestuft, unter anderem wegen der Ableitung des Fegefeuers und des deshalb möglichen oder nützlichen Gebetes für die Toten.
Protestanten - nicht nur "evangelikale", vulgo auch "Fundamentalisten" genannt - glauben nicht, daß es für die Seele des Christen nach dem Sterben eine Reinigung gibt. Gerichtet wird die Seele im Gericht. Ist einer gläubig, ist er gerettet, ist er es nicht, spricht Gott das Urteil, das er (und nur er allein!) für angemessen hält. Auch die Hölle als Ort der ewig andauernden Qual ist nicht mit den Gleichnissen Jesu zu rechtfertigen. Die Bibel geht eher von einem zweiten Tod aus also von der endgültigen Vernichtung.
Und noch etwas ist dazu zu sagen: Die Bibel geht nicht von einer unabhängigen Existenz einer Seele aus! Der Mensch ist eine leib-seelische Einheit, die man nicht in Teile aufspalten kann. Wir leben ganz, wir sterben ganz und wir werden ganz auferweckt. Dann kommt das Gericht. Das Urteil, das Gott sprechen wird, kennt niemand. Es ist also gut möglich, daß die Hölle/der zweite Tod existiert, nur ist es genau so möglich, daß keiner drin ist und niemals einer drin sein wird. Gruß, q.
Es gibt einen Unterschied zwischen der Hölle und dem Fegefeuer. Das Zitat, das du genannt hast, bezieht sich auf die Hölle. Der Unterschied liegt darin, dass man aus dem Fegefeuer irgendwann rauskommt, diesen Vorgang kann man beschleunigen, in dem man Buße tut oder einen Ablassbrief kauft(e). Wer Jesus für sich angenommen hat dem ist alle Schuld verziehen, deshalb muss er auch nicht für das was er bisher falsch gemacht hat im FF brennen.
Gott vergibt dir deine Sünden schon auf Erden, wenn du sie auch wirklich aufrichtig bereust. Das Fegefeuer ist eine reine Erfindung der Katholiden - deswegen konnte ich mich mit dem Katholizismus auch nie wirklich anfreunden.
Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen. (1Kor 4,5) 14 Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. 15 Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch. (1.Korinther 3,13)
Es ist aber nicht das Fegefeuer gemeint sondern es geht um menschliche Werke. Durch Feuer hindurch bedeutet das sein Glaube ihn rettet, auch wenn die fleischlichen Werke "verbrennen".
Im Irrglauben an einen grausamen Gott, der angeblich das Fegefeuer bereitete, also zeitlich begrenzte Feuerqualen benutzt, um sich Menschen gefügig zu machen. führte dann die römisch-katholische Kirche Inquisition und "Hexen"verfolgung durch:
Dabei wurde bei der üblichen schweren Folter auch Feuer verwendet. Der übliche Vorwand: man wolle den Delinquenten dadurch zum Bekennen seiner Missetaten bringen und ihn so vor den ewigen Höllenqualen zu retten.
MAKKABÄER mag ja einen geringen geschichtlichen Wert haben,. Aber JEDER LESER wird sofort den schwülstigen, selbst beweihräuchernden Stil als nicht von Gott inspiriert erkennen: "der edle Judas" "handelte sehr schön und edel" und hatte den "heiligen und frommen Gedanken" eine Riesenspende zu geben.
Schon klar, dass so ein frommer HEUCHLER gern als löbliches Beispiel in den kath. Kanon aufgenommen wird.
Der Judas in 21. Makk. 12,43 war noch im Glauben wie im Alten Testament , daß man für sein Geld Tieropfer kauft und damit die Sünde ausstreichen kann . Das gilt nicht mehr , seit Jesus als das einzig reine Opferlamm unsere Sünde auf sich genommen hat .
Es gibt kein Fegefeuer , weil : Entweder man hat das Opfer Jesu angenommen , dann sind alle Sünden vergeben und man kommt direkt in den Himmel -
oder man hat das Opfer Jesu nicht angenommen und kommt an einen anderen Ort , je nach den Taten des Menschen . Da aber auch der beste Mensch ohne Gott gesündigt hat - so kommt er nicht in den Himmel , da diese Unreinheiten nicht durch das Opfer Jesu gereinigt wurden . ( Kein Mensch lebt sündlos) Menschen , die ohne die Annahme des Kreuzes Jesu sterben können das nachträglich nicht mehr erreichen durch ein Fegefeuer . Gott lässt sich auch nicht mit dem Geld der katholischen Kirche bestechen , was für die armen Seelen gespendet wird . Eine Hölle gibt es auch .
Hallo DerFlaneur
Es gibt auch unter de Evangelikalen verschiedene Ströhmungen, einige glauben das es ein "Fegefeuer" gibt, andere lehnen das ab. Das hängt immer davon ab welche Teile der Bibel besonders betonen.
Diejenigen die ein Fegefeuer ablehnen bezeichnen das meist als "streng Paulinisch", sie geben bestimmten Aussagen, vor allem von Paulus, besonders hohe Bedeutung. Andere, z.B. von Jakobus werden dem untergeordnet.
Ein grundsätzliches Problem bei Deutungen der Heiligen Schrift ist das sie meist wie ein Gesetzbuch verstanden wird. Tatsächlich stellt sie mehr eine Art Bericht aus der frühen Kirche dar. (N.T.) Sie enthält neben den Lebensberichten von Jesus (Evangelien) einem Entstehungsbericht der Kirche (Apostelgeschichte) noch verschiedene Deutungen des Ereignisses Jesus (Briefe). Diese Briefe wurden von verschiedenen Autoren geschrieben und spiegeln die bedeutendsten theologischen Ansichten der frühen Kirche wieder. Die Texte brauchen nicht vollkommen einheitlich sei, da sie den Glauben der Frühen Kirche widerspiegeln, zeigen sie auf wo es unterschiedliche Auffassungen gab und wo man sich einig war.
Gerade dieser Aspekt das die Bibel verschiedene Auffassungen vom rechten Glauben gleichzeitig enthalten kann, da sie den Glauben der frühen Kirche widerspiegelt muss anerkannt werden, damit man sie recht verstehen kann. Auch die Art und Weise wie man mit diesen Unterschieden im Glauben umgeht ist für einen recht verstandenen Glauben wichtig. (z.B. erstes Apostelkonzil oder das respektieren von unterschiedlichen Auffassungen => Opferfleisch)
P.S. Hölle und Fegefeuer sind zwei verschiedene Dinge.
Erfindung der KAtholiken also
Dann lies doch mal gründich die Bibel :
(Dieses Buch .(2makk12,43) übrigens seit jeher Bestanteil im Kanon der Bibel )Das euch protestanten und wem auch immer fehlt ist euer Verlust)
Es gäbe noch weit mehr Bewise dafür das die Lehre des Purgatorium Biblisch fundiert ist ...