Gibt Grammer Incels recht?
7 Antworten
Das, was an Incels falsch ist, sind ja nicht ihre Erkenntnisse im Bereich der Evolutionsbiologie, sondern der Schluss, den sie daraus ziehen: Dass Partnerfindung und Sexualität "gerecht" sein müsse und dass man Frauen dazu zwingen müsste, die Incels mit Sex zu beglücken, obwohl sie biologisch und charakterlich nichts zu bieten haben.
Also meines Wissens ist der Grundgedanke der Incel-Ideologie, dass sie "unfreiwillig im Zölibat leben, weil Frauen ihnen das ihnen zustehende Recht auf Sex und Liebe verweigern". Darum hassen sie sich selbst, Frauen und erfolgreichere Männer.
Das ist mehr popkulturell durch die Medien übermittelt. Einzig, dass sie unfreiwillig Zölibatär sind, stimmt. Ansonsten handelt es sich hier nicht um eine homogene oder gar organisierte Gruppe.
Nein. Genauso wenig wie sich aus der Evolution Sozialdarwinismus folgern könnte (so dass der Begriff "Darwinismus" demnach auch falsch ist), genauso wenig kann aus rein sachlichen biologischen Fakten ein (un)ethischer Anspruch über die Partnerfindung gezogen werden. Nur weil weibliche Tiere Gründe haben, oft die selben wenigen männlichen zu präferieren, kann das nicht deshalb falsch sein. Und natürlich keine Ungerechtigkeit (Ehen und Sexualakte die nur einer von beiden will) rechtfertigen.
Incels verschachteln ja auch meistens mehrere Unlogiken ineinander -> wenn man schon naturalistische Fehlschlüsse zieht (aus dem Sein das Sollen schlussfolgern), dann wäre es zumindest INNERHALB dieser Unlogik folgerichtig, zu sagen "in der Natur suchen sich Weibchen [angeblich] selber aus mit wem sie sich paaren, der Sexualakt kommt gerechterweise also [angeblich] nur zustande wenn es ALLE Beteiligten wollen und es herrscht somit [angeblich] das vollkommene gleiche Recht für alle, daher darf das in der Menschheit auch nicht anders sein und da parallel dazu AUCH keine Frau zu einer ungewollten Beziehung / Ehe / Sex / Elternschaft gezwungen werden sondern hier in der Menschheit AUCH all das nur mit BEIDERLEI Einverständnis der Fall sein". Aber Incels folgern selbst INNERHALB ihrer vielen Unlogiken noch weitere Male unlogisch (unmenschlich sowieso).
Fazit - niemand der bei Verstand ist und FAKTEN präsentiert könnte Incels zugleich recht geben.
Nein, haben sie nicht:
Zum einen bewerten sie evolutionäre Anlagen deutlich über (die führen zu Tendenzen, nicht zu Gesetzmäßigkeiten), zum anderen formulieren sie einen Moralischen Anspruch den es so in den meisten Ernstzunehemenden ethischen Theorien nicht gibt und sind darin auch völlig inkonsistent, sexistisch und lookistisch, da sie ihn umgekehrt Frauen nicht zugestehen (sie wollen in aller Regel eine Frau die sie selbst als attraktiv empfinden, glauben aber umgekehrt selbst nicht attraktiv sein zu müssen)
Schlussendlich ist ihr gesamtes moralisches System ekelhaft und in seiner partikularen und biologistischen Form in meinen Augen auch ziemlich Rechts.
Das hat auch nichts damit zu tun das es deskriptiv einen wissenschaftlich verbreiteten Ausgangspunkt dafür gibt (den gibt es für Sozialdarwinismus u.ä. bisweilen ebenfalls) sondern sie ihn zur Rechtfertigung einer verdrehten und ekelhaften Moral missbrauchen (aus der Tatsache das Menschen sowieso irgendwann sterben, lässt sich ja auch nicht sinnvoll Mord legitimieren oder relativieren usw.).
Nein. Ince*s haben nie Recht, zum Glück
Dafür musstest du einen fast 15 Jahre alten Artikel ausgraben.
Wenn ich schon "... weiß genau, wie Mann und Frau ticken" lese, denke ich mir: "Nein, weißt du eben nicht".
Der Artikel beinhaltet eine Pauschalisierung nach der anderen.
Ansonsten: Merke dir, dass Incels immer unrecht haben.
Habe sowas noch nie einen Incel sagen hören. Die meisten Incels weisen nur darauf hin, wie Männer mit niedrigen Status in der Gesellschaft vereinsamen, da Frauen noch so Daten wie aus der Steinzeit. Von Männern hingegen wird ständig erwartet sich der "moderne" anzupassen. Dieses Ungleichgewicht wird hier kritisiert.
Außerdem Funfact nebenher, keiner mehr nennt sich Heute noch offen Incels. Außer Trolle oder extrem Radikale.