Gibt es wirklich Religionsfreiheit?

Knovieh  21.06.2023, 11:58

BRAUCHST du den Muezzinruf/das islamische Kopftuch, um deinen Glauben nicht zu verlieren? :(

Feilglom 
Fragesteller
 21.06.2023, 12:23

Das hat nichts mit verlieren zutun. Der Gebetsruf ist ein Teil unserer Religion. Das gehört auch zur Religionsausübung.

10 Antworten

Ich als Atheistin finde Kirchenglocken genauso nervig wie Gebetsrufe, und möchte beides nicht zwangsweise zu hören bekommen.

Manche fühlen sich vom Gebetsruf gestört? Aber die ganzen Autos da draußen kein Problem? Der Rasenmäher ist lauter ( für diejenigen, die in der Nähe Gärten haben).

Der Rasenmäher ist aber nicht Ausdruck einer Religion, er ist kein Symbol von veralteten Regeln.

Religion ist Privatsache, jeder kann glauben was er möchte, aber er soll mich bitte damit in Ruhe lassen. Ich finde auch das Christentum ist noch viel zu präsent in unseren Gesetzen, und auch im Öffentlich rechtlichen, ebenso die ganzen Sonderrechte der Kirche im Arbeitsrecht, erlauben von Schächten und Beschneidung, gehört alles abgeschafft mMn. Das Recht auf Körperliche Unversehrtheit von Kindern sollte mehr wiegen als das Recht der Eltern auf freie Religionsausübung!

ich bin für völlige Trennung von Staat und Kirche

Religion hat in der Politik nichts zu suchen

wenn ich nur daran denke, wie lange die Justiz in unserem Land gebraucht hat, die Kirche wegen ihrer Straftaten in der Vergangenheit zur Rechenschaft zu ziehen (z.B. Straftaten pädophiler Priester) , wird mir übel - jetzt scheint das aber zu funktionieren - der Unwillen der Bürger übte entsprechenden Druck aus und es war richtig und lausig Zeit für ein Umdenken

je mehr verschiedene Weltanschauungen/Religionen im Land vertreten sind, desto wichtiger ist es für den Staat, sich zu distanzieren, damit er seine Neutralität auch aufrecht erhalten kann

der Religionsunterricht sollte -stufenweise, über mehrere Jahre- in den Schulen durch Ethikunterricht ersetzt werden, an dem dann alle Schüler/innen gemeinsam teilnehmen müssen, unabhängig davon, ob sie Angehörige von Religionsgemeinschaften sind oder nicht

Die Glaubensgrundlagen des Islam, wie sie im Koran und den Hadithen mit Scharia, Dschihad,, Kufar, Dhimmi, Dschizya, Frauen als Kriegsbeute, Polygamie, Frauendiskriminierung usw niedergeschrieben sind, verstoßen gegen die europäische Menschenrechtskonvention Artikel 9, Absatz 2 und sind eigentlich ein Fall für die Gerichte, weil sie heute noch jeden Ungläubigen bedrohen.

Daher ist es unverständlich, warum in Europa der Islam noch nicht verboten ist, sondern gefördert wird.

Mohammed, der Warlord, Massenmörder, Räuber und Frauenheld mit Sexsklavinnen aus der Kriegsbeute und Vorliebe für seine 9-jährige Lieblingsfrau Aischa kann in einer zivilisierten Gesellschaft kein Vorbild mehr sein, sondern müsste als Verbrecher geächtet werden.

Durch die brutalen Aussagen in der Thora oder dem Alten Testament wird heute niemand mehr bedroht, weil sie nur zu den Kanaanitern gesprochen sind, die es schon lange nicht mehr gibt.

Und die Aussagen Jesu Christi im Neuen Testament, liebet eure Feinde, tut denen Gutes, die euch hassen und betet für die, die euch verfolgen, sind in einer vollkommen anderen Klasse.

Jeder, der dagegen ist, dass der islamische Gebetsruf laut gesprochen wird, ist regionsfeindlich. Warum? Nun, es gibt die Kirchenglocken, aber die sind kein Problem.

Das ist grundlegend falsch. Ein Angehöriger des islamischen Glaubens braucht den Gebetsruf in dieser Form genau so wenig wie ein Christ das Kirchengeläut. Das ist NICHT Bestandteil der Religionsfreiheit. Auch dann nicht, wenn es heute immer wieder als Argument hinzugezogen wird, um jeden Blödsinn zu legitimieren. Du kannst ohne die Kirchenglocke Christ sein, du kannst ohne den Muezzinruf Moslem sein. Diese Freiheit ist gegeben.

Manche fühlen sich vom Gebetsruf gestört? Aber die ganzen Autos da draußen kein Problem? Der Rasenmäher ist lauter

Es geht nicht nur um die Lautstärke, sondern um den Inhalt. Der Rasenmäher sagt dir nicht, dass es nur einen allmächtigen Gott gibt, dem man sich unterwerfen muss. Wir leben in der Moderne. Wieso kann der Muezzin seinen Gebetsruf nicht über Kopfhörer an die Besucher absetzen? Hören müssen ihn nur diejenigen, die der Religion angehören. Aber darum geht's hier nicht, nicht wahr? Es geht um das Durchsetzen einer Sache, die möglichst eben nicht nur auf dich Einfluss hat, sondern auch anderweitig Interesse wecken und missionieren kann. Und DAS ist weit weg der Diskussion über Religionsfreiheit.

Das Kopftuchverbot wäre ebenfalls gegen die Religionsfreiheit. Es schadet niemanden, also sollte es doch kein Problem sein.

Ob und wem es schadet, diese Frage musst du denjenigen stellen, die das Kopftuch tragen. Und gerade DIESES Thema finde ich als Aufhänger immer wahnsinnig interessant: Geht's um die Rechte oder die Unterdrückung der Frau, dann schreien alle: "Kopftuch ist keine Pflicht! Es wird freiwillig getragen!" Geht es hingegen darum, dass man in Schulklassen die Kopfbedeckung abzulegen hat (klein Max muss sein Mützchen jedenfalls ausziehen, wenn der Lehrer ins Zimmer kommt), dann schreien alle: "Das geht nicht! Die Frau MUSS das Kopftuch tragen können! Es ist Pflicht im Islam und wäre gegen die Religionsfreiheit!" Ja... was denn nun?

Religionsfreiheit heisst nicht, dass sich Menschen innerhalb einer Gesellschaft Dinge immer grad so zurecht rücken können, wie es ihnen gerade in den Kram passt, um ihre eigenen Ziele durchzusetzen.

Wie steht ihr zur Religionsfreiheit in Deutschland?

Dir gehts hier doch überhaupt nicht um Religionsfreiheit im Allgemeinen. Du verpackst in Watte, dass du dich als Anhänger des islamischen Glaubens hier nicht in der Weise entfallten kannst, wie es anderswo möglich ist, wo der Islam die vorherrschende Religion darstellt. DARUM geht's dir hier.

Ich habe 18 Jahre neben einer Kirche gewohnt und bin Atheist. Kirchenglocken sind nicht so penetrant wie der Ruf eines Muezzin. erstens dauert das Geläut viel kürzer. Zweitens ist es vom Klang her schöner. Und drittens kann man es eher auch neutral und nicht religiös interpretieren. Meistens zeigt die Glocke ja nur die Zeit an. Lange läuten die Glocken nur, wenn jemand heiratet. Auch da kann ich mich mit den Menschen eher mitfreuen, als wenn jemand ruft, ich solle irgendeinen fiktiven Gott anbeten.

Vor allem aber sehen Muslime diesen Ruf selbst als Teil einer Verbreitung des Islam. Ähnlich übrigens wie das Kopftuch-Tragen. Sie zeigen sich gegenseitig und der Welt, wie mächtig der Islam schon ist. Damit wollen sie weitere Leute vom Islam überzeugen und sie setzen sich selbst gegenseitig unter Druck, religiös zu sein.

Ich fände es übrigens auch falsch, wenn man den Atheisten das Recht geben würde, fünfmal täglich durch die Stadt zu rufen, die Menschen sollen endlich aufhören, an Gott zu glauben. Der Glaube soll nicht als Schreikampf in der Öffentlichkeit ausgetragen werden, sondern bedächtig im Privaten.

Ausserdem halte ich den Ruf auch für schädlich. Er richtet die Aufmerksamkeit auf die falschen Dinge. Ich hätte nichts dagegen, wenn fünfmal täglich eine Glocke (oder ein anderes melodisches Signal) erklingen würde, mit der Bedeutung, jeder solle innehalten und sich auf das konzentrieren, was ihm wesentlich scheint. Muslime mögen dann beten. Ein gestresster Manager denkt aber vielleicht an seine Familie. Ein Teenager merkt vielleicht, dass er gerade seine Zeit auf TikTok verplempert und eigentlich an seinem Ziel arbeiten wollte, Fussball-Weltmeister zu werden. Ich halte es für falsch, den Menschen vorzuschreiben, was sie denken sollen. Genau dies wird aber mit dem Ruf des Muezzin gemacht.

Ich bin für Religions-, Glaubens- und Nicht-Glaubens-Freiheit. Vor allem bin ich für Denkfreiheit. Jeder soll über die Dinge nachdenken können, die er für wichtig hält. Diese Denkfreiheit ist eingeschränkt, wenn jemand durch die Strassen schreit, ich soll jetzt an einen Gott denken, für den es keine Belege gibt.

Feilglom 
Fragesteller
 21.06.2023, 12:28

Diese Denkfreiheit ist eingeschränkt, wenn jemand durch die Strassen schreit, ich soll jetzt an einen Gott denken, für den es keine Belege gibt.

Völliger Quatsch. Du darfst umgekehrt Denken.

Es geht nicht darum, ob du den Gebetsruf schön findest. Ist es gesetzlich nicht zulässig, dass der Gebetsruf laut gerufen wird? Nein.

Vor allem aber sehen Muslime diesen Ruf selbst als Teil einer Verbreitung des Islam. Ähnlich übrigens wie das Kopftuch-Tragen. Sie zeigen sich gegenseitig und der Welt, wie mächtig der Islam schon ist. Damit wollen sie weitere Leute vom Islam überzeugen und sie setzen sich selbst gegenseitig unter Druck, religiös zu sein.

Auch wieder quatsch. Natürlich soll man einen Bruder oder eine Schwester hinweisen: Hey! Das ist nicht richtig!

In der Schule darf man keine Lehrer beleidigen. Soll ich jetzt sagen: „OMG! ICH WERDE UNTER DRUCK GESETZ!!!!! WAS MACHE ICH NUN!?“.

Der Islam verbeitet sich auch so in Deutschland. Diese Sache ist jedoch: Warum hast du was dagegen, wenn der Islam sich in Deutschland verbreitet? Du bist religionsfeindlich.

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diderot2019  21.06.2023, 13:22
@Feilglom

Was hältst du denn davon, wenn die Freidenker und Atheisten jeden Tag fünf Mal mit Lautsprechern durch die Strassen schreien: "Es gibt keinen Gott! Wendet euch von diesem Irrglauben ab!"

Die Demonstrationsfreiheit soll erhalten bleiben. Aber nicht jede Woche die gleiche Demonstration zum gleichen Thema.

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Feilglom 
Fragesteller
 21.06.2023, 14:10
@diderot2019

Ich fände es nicht in Ordnung, aber gesetzlich gesehen gibt es ja kein Problem oder nicht? Ich argumentiere mit dem Gesetz. Das ist mir völlig egal, ob du Lust auf den Gebetsruf hast oder nicht. Ist es gesetzlich erlaubt? Ja.

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Feilglom 
Fragesteller
 21.06.2023, 23:08
@diderot2019

Natürlich. Es gibt halt die Ruhestörung, aber da gibt es ja die Lösung den Ton zu verringern.

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diderot2019  21.06.2023, 23:16
@Feilglom

Wenn du den Ruf des Muezzin so leise machst, dass er nicht unter Ruhestörung fällt, gibt es wohl auch kein Problem. Dann bist du nun also zum Schluss gekommen, in Deutschland gibt es doch eine Religionsfreiheit in deinem Sinn?

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Deamonia  22.06.2023, 09:55
@Feilglom
Auch wieder quatsch. Natürlich soll man einen Bruder oder eine Schwester hinweisen: Hey! Das ist nicht richtig!

Wie kommst du denn Darauf? Fehler von Muslimen aufzudecken und anzusprechen ist für Muslime keine gute Sache!

“Grämt die Muslime nicht, tadelt sie nicht und sucht auch nicht nach ihren Fehlern. Wer nach dem Fehler seines Glaubensbruders forscht und diesen aufdeckt, kann damit rechnen, dass auch Allah einen seiner Fehler zu Tage fördert. Und wenn Allah den Fehler eines Menschen erst einmal zu Tage gefördert hat, wird dieser selbst innerhalb seiner vier Wände Schmah und Schande nicht entgehen können.” [4]
“Wer den Fehler und das Vergehen seines Glaubensbruders deckt, wird dem gleich sein, der einen Toten erweckt.” [5]
“Wer einen Fehler oder ein Vergehen sieht und diesen deckt, wird dem gleich sein, der ein lebendig begrabenes Kind wieder ausgräbt und damit dessen Leben erhält.” [6]
“Wer die Fehler seines Glaubensbruders deckt, kann damit rechnen, dass am Tage des Gerichts Allah auch dessen Fehler deckt.” [7]
Quelle: Freitagspredigt
https://www.ditib.de/detail_predigt1.php?id=56&lang=de
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Kristall08  21.06.2023, 12:32
 Ich hätte nichts dagegen, wenn fünfmal täglich eine Glocke (oder ein anderes melodisches Signal) erklingen würde, mit der Bedeutung, jeder solle innehalten und sich auf das konzentrieren, was ihm wesentlich scheint.

Das finde ich eine sehr schöne Idee.

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