Gibt es ernstzunehmende Wissenschaftler, welche die Evolutiontheorie anzweifeln?

Das Ergebnis basiert auf 32 Abstimmungen

Die gibt es nicht 59%
Es gibt ernstzunehmende Wissenschaftler 34%
Das kann keiner wissen 3%
Die sogenannten Kreationisten haben teilweise recht. 3%

10 Antworten

Es gibt ernstzunehmende Wissenschaftler

Hallo Ubald,

man sollte zunächst im Sinn behalten, dass die Evolutionstheorie, wie schon ihr Name sagt, eben eine "Theorie" ist. Wissenschaftler im allgemeinen sagen, sie sei so gut belegt und begründet, dass Zweifel an ihr unangebracht sind. Einige Wissenschafter, wenngleich auch in der Minderzahl, sehen die Sache etwas anders. Hier sind einige kritische Stimmen aus der Wissenschaft:

"Die Selektion kann in Wirklichkeit nichts Neues schaffen, sie kann höchstens Mangelhaftes, Lebensunfähiges ausmerzen. Die Umwelt aber kann nur verborgene Anlagen 'hervorrufen', so dass es aussieht, als ob sie dieselben geschaffen hatte. Die Frage, woher die Anlagen stammen - und das ist die Hauptfrage überhaupt - bleibt unbeantwortet." "Darüber dürfen wir uns nicht täuschen, dass alles, was wir von der Menschwerdung annehmen, unsicher und hypothetischer Natur ist." (Westenhöfer, Max: Der Eigenweg des Menschen, Heidelberg 1948, S. 31 und S. 12).

"Leben ist gleichbedeutend mit einer atemberaubenden Vielzahl hochkomplexer Strukturen, von biomolekularen Maschinen, fantastischen Regulationsnetzwerken und gigantischen Informationsspeichern. Diese Strukturen sehen ganz so aus, als ob sie geplant worden seien. Das wird von vielen Biologen übrigens genauso formuliert, auch wenn sie meinen, daß der Darwinsche Mechanismus am Ende doch irgendwie dafür verantwortlich sein müsse. Bis heute wissen wir nicht, wie durch Naturprozesse, wie zum Beispiel Mutation, Selektion oder neutrale Evolution, solche komplexen - makroevolutionären - Strukturen hätten neu entstehen können.

Besonders deutlich wird das bei der Frage nach dem Ursprung des Lebens in sogenannten "Ursuppen". Nach fünfzig Jahren intensivster Forschung in diese Richtung müssen wir als Wissenschaftler sagen: Wir wissen nicht, woher das Leben kommt - es ist im Grunde rätselhaft. Alle experimentellen Erklärungsversuche sind bisher gescheitert. Es geht im Kern um die Frage, ob die biologische Information molekularer Maschinen durch rein materielle Prozesse entstehen kann. Bisher konnte das nicht beobachtet und auch nicht theoretisch plausibel gemacht werden. Übrigens ist das eine rein wissenschaftliche Frage, deren Beantwortung mit Weltanschauung zunächst gar nichts zu tun hat" (Siegfried Scherer, Professor für Mikrobielle Ökologie an der Technischen Universität München).

Der Physiker H.S. Lipson : „Die einzig akzeptable Erklärung ist die Schöpfung. Ich weiß, daß das für Physiker, wie in der Tat auch für mich, ein Anathema bedeutet, aber wir dürfen eine Theorie, die uns nicht gefällt, nicht verwerfen, wenn sie durch experimentelle Beweise gestützt wird“ (Physics Bulletin, 1980, Band 31, Seite 138).

Michael Behe, außerordentlicher Professor für Biochemie an der Lehigh-Universität [Pennsylvanien, USA]) schreibt:

„Wer das wissenschaftliche Schrifttum zum Thema Evolution durchsieht und dabei vor allem der Frage nachgeht, wie die molekularen Maschinen — die Grundlage des Lebens — entstanden, der wird auf ein bedrückendes, tiefes Schweigen stoßen. Die Komplexität der Grundlage des Lebens hat die Wissenschaft bei ihrem Versuch, eine Erklärung dafür zu finden, lahmgelegt; die molekularen Maschinen sind ein bisher unüberwindliches Hindernis für ein uneingeschränktes Akzeptieren des Darwinismus.“ „Insgeheim geben viele Forscher zu, daß es wissenschaftlich nicht zu erklären ist, wie das Leben begann. .. Darwin hatte nicht die geringste Vorstellung von der sogar in den fundamentalsten Ebenen des Lebens überaus großen Komplexität“

„Die molekulare Evolution entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Es gibt Behauptungen, daß eine solche Entwicklung stattfand, aber keine einzige davon wird durch einschlägige Experimente oder Berechnungen gestützt. Da niemand die molekulare Evolution selbst beobachtet hat und es keinerlei Grundlage gibt, auf die sich derartige Behauptungen stützen könnten, kann wirklich gesagt werden, daß . die Behauptung von der Darwinschen molekularen Evolution bloße Großsprecherei ist." (Darwin’s Black Box—The Biochemical Challenge to Evolution)

Im Vorwort zur Jahrhundertausgabe von Darwins Entstehung der Arten (London,1956) heißt es: „Wie wir wissen, gibt es unter den Biologen viele verschiedene Meinungen, nicht nur über die Ursachen der Evolution, sondern sogar über deren eigentlichen Verlauf. Diese Unterschiede existieren, weil die Beweise nicht befriedigen und keine bestimmten Schlüsse zulassen. Es ist deshalb durchaus berechtigt und angebracht, die Aufmerksamkeit der nichtwissenschaftlichen Öffentlichkeit auf die Meinungsverschiedenheiten über die Evolution zu lenken“ (von WR.Thompson, dem damaligen Direktor des Commonwealth Institute of Biological Control in Ottawa [Kanada]).

Der Astronom Robert Jastrow : „Zu ihrem Bedauern kennen . [Wissenschaftler] keine eindeutige Antwort, da es Chemikern bisher nie gelungen ist, die der Natur zugeschriebenen Experimente, aus nichtbelebter Materie Leben zu erschaffen, nachzuvollziehen. Die Wissenschaftler wissen nicht, wie es vor sich ging“ (The Enchanted Loom: Mind in the Universe, New York, 1981, S.19).

Der Evolutionist Loren Eiseley : „Den Theologen war immer vorgeworfen worden, sie beriefen sich allzusehr auf Mythos und Wunder, und nun blieb der Wissenschaft selbst nichts anderes übrig, als eine eigene Mythologie zu begründen: Die Unterstellung nämlich, daß ein Vorgang, den man allen Anstrengungen zum Trotz nicht hatte beweisen können, in der Vergangenheit stattgefunden haben sollte“ (Die ungeheure Reise, München, 1959, S. 230).

Der Molekularbiologe Michael Denton: "Die Molekularbiologie hat außerdem aufgezeigt, daß der grundlegende Aufbau des Zellsystems in allen lebenden Systemen auf der Erde im wesentlichen derselbe ist — von den Bakterien bis zu den Säugetieren. In allen Organismen spielen DNS, mRNS und Proteine dieselbe Rolle. Auch die Verschlüsselung des genetischen Codes ist in allen Zellen fast dieselbe. Umfang, Struktur und Zusammenstellung der Proteinsynthesemaschinerie sind in allen Zellen praktisch gleich. Auf seinen elementaren biochemischen Aufbau bezogen, kann kein lebendes System als rückständig oder als Vorstufe irgendeines anderen bezeichnet werden, noch gibt es unter den unglaublich mannigfaltigen Zellen auf der Erde den geringsten empirischen Hinweis auf eine evolutionäre Reihenfolge.“

„Es kann keinen Zweifel darüber geben, daß die Biologen nach einem Jahrhundert intensivster Anstrengungen nicht vermögen, .[die Darwinsche Evolutionstheorie] in irgendeiner bedeutsamen Hinsicht zu bestätigen. Es ist und bleibt eine Tatsache, daß sich die Natur nicht auf das Kontinuum eingrenzen läßt, das das Darwinsche Modell verlangt, noch kann die Glaubhaftigkeit des Zufalls als schöpferisches Mittel verteidigt werden."

„Die Auswirkungen der Evolutionstheorie auf Disziplinen, die mit der Biologie kaum verwandt sind, sind eines der spektakulärsten Beispiele in der Geschichte, die zeigen, wie eine höchst theoretische Idee, für die es keinen wirklich schlagkräftigen wissenschaftlichen Beweis gibt, im Laufe der Zeit das Denken einer ganzen Gesellschaft formen und die Anschauungen eines ganzen Zeitalters prägen kann“ (Michael Denton, Evolution: A Theory in Crisis, S.268, 269).

Die britischen Astronomen Fred Hoyle und Chandra Wickramasinghe: „In der Biologie liegt die Schwierigkeit darin, einen einfachen Anfang zu finden. Wenn man zeitlich bis zu den ältesten Gesteinen .. zurückgeht, findet man auch in den Versteinerungen alter Lebensformen keinen einfachen Anfang. . Damit mangelt es der Evolutionstheorie aber an der rechten Grundlage" (Fred Hoyle und N. C. Wickramasinghe, Evolution aus dem All. 1981, S.15).

Chandra Wickramasinghe, Professor am University College in Cardiff (England): „Während meiner wissenschaftlichen Ausbildung wurde ich von Anfang an einer eingehenden Gehirnwäsche unterzogen, die mich glauben machte, daß die Wissenschaft und irgendeine Art vorsätzliche Schöpfung nicht miteinander in Einklang zu bringen sind. Es war sehr peinlich, diese Vorstellung aufgeben zu müssen. Ich bin in einer ziemlich unangenehmen Situation hinsichtlich des Überzeugungsstandes, den ich heute bei mir vorfinde. Aber es gibt keinen Ausweg, der logisch zu sein scheint. .. Das Leben einem chemischen Unfall auf der Erde zuschreiben zu wollen käme dem Versuch gleich, ein bestimmtes Sandkorn an allen Stränden auf allen Planeten im Universum zu suchen — und es zu finden. Es gibt keine andere Möglichkeit, die präzise Ordnung unter den Bausteinen des Lebens zu verstehen, als sich auf eine Schöpfung in universellem Maßstab zu berufen" (Geoffrey Levy, „There Must Be a God“. Daily Express, London, 14. August 1981, S.28).

Der Physiker und Astronom Fred Hoyle : "Es gibt nicht die geringste Spur eines objektiven Beweises zur Stütze der Hypothese, daß das Leben auf der Erde in einer Ursuppe begann....Seit die Biochemiker in steigendem Maße die ehrfurchtgebietende Komplexität des Lebens entdecken, ist sein zufälliger Ursprung ganz offensichtlich so wenig wahrscheinlich, daß man diese Möglichkeit völlig ausschließen kann. Leben kann nicht zufällig entstanden sein.“ Ferner erklärt er: „Biologen [schwelgen] in aus der Luft gegriffenen Phantasien und streiten ab, was doch so offensichtlich ist, daß nämlich die 200 000 Aminosäureketten, und damit das Leben, nicht per Zufall entstanden" (Fred Hoyle und Chandra Wickramasinghe, Evolution aus dem All, 1981, Seite 34,35).

Der Evolutionswissenschaftler Eric Bapteste : "Wir haben keinen einzigen Beweis dafür, dass es den evolutionären Stammbaum wirklich gibt" (Graham Lawton: „Uprooting Darwin’s Tree“. New Scientist, 24. Januar 2009, S.34).

Der Evolutionsbiologe Michael Rose :„Der Baum des Lebens wird gerade stillschweigend begraben, das wissen wir alle. Was noch nicht überall durchgedrungen ist: Wir müssen unser Verständnis der Biologie ganz neu definieren" (. New Scientist, 24. Januar 2009, S.37,39).

LG Philipp

stefanbluemchen  30.05.2019, 11:11

Kennst du diese Aussagen namhafter Wissenschaftler, die für die Evolutionstheorie sind? Die widersprechen sich selbst.

,,Ich bin davon überzeugt, dass die Evolutionstheorie, besonders das Ausmaß in dem sie angewendet wird, als einer der größten Witze in die Geschichtsbücher der Zukunft eingeht. Die Nachwelt wird sich wundern, wie eine so schwache und dubiose Hypothese so unglaublich leichtfertig akzeptiert werden konnte."

Malcolm Muggeridge, einst atheistischer Autor und Philosoph

“Wie können anorganische Moleküle biologische Informationen bekommen und weitergeben, damit eine Urzelle entstehen kann? An und für sich ein unlösbares Problem.” 

(Prof. Dr. Manfred Eigen, * 9. Mai 1927 in Bochum, Bio- bzw. Physikochemiker, 1967 Nobelpreis für Chemie)

 

“Es ist absurd und absolut unsinnig zu glauben, dass eine lebendige Zelle von selbst entsteht, aber dennoch glaube ich es, denn ich kann es mir nicht anders vorstellen.” 

(Ernest Kahane, 17.11.1964, Biochemiker, Vortrag in Cern bei Genf)

 

“Die Evolutionstheorie ist unbewiesen und unbeweisbar. Wir glauben aber daran, weil die einzige Alternative dazu der Schöpfungsakt eines Gottes ist, und das ist undenkbar.” 

(Sir Dr. Arthur B. Keith, 1866-1955, schottischer Anatom und Anthropologe)

 

“Wir schlagen uns auf die Seite der Wissenschaft, trotz der offenkundigen Absurdität mancher ihrer Konstrukte … denn wir können einen göttlichen Fuß in der Tür nicht zulassen.” 

(Prof. Dr. Richard C. Lewontin, 09.01.1997, Evolutionsbiologe, The New York Review)

 

“Die Evolutionstheorie ist eine weltweit anerkannte Theorie, nicht, weil sie bewiesen werden könnte, sondern, weil sie die einzige Alternative zur Schöpfung ist, an welche wir nicht glauben wollen.” 

Prof. Dr. James Dewey Watson, * 6. April 1928 in Chicago, Biochemiker, 1962 Nobelpreis für Medizin)

Nacheigener Aussage wollen die gar nicht an einen Schöpfer glauben. Denn wer nur andeutet, an einen Schöpfer zu glauben, wird von anderen Wissenschaftlern nicht anerkannt.

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Ivan69  17.06.2019, 00:25

Philipp, du schreibst wirklich gute Antworten aber:

man sollte zunächst im Sinn behalten, dass die Evolutionstheorie, wie schon ihr Name sagt, eben eine "Theorie" ist.

Mehr geht nicht in der Wissenschaft. Von daher ist obige Aussage wirklich schwierig, will man all das nüchtern betrachten.

Dass es auch kritische Stimmen aus der Wissenschaft gibt, das ist gut und sollte auch so sein! DAS macht ja Wissenschaft aus. Dass diese kritischen Stimmen in der Minderzahl sind, spricht ja für sich. Dennoch, solch kritische Stimmen sind essentiell für die Erkenntnisgewinnung und Anpassung bestehender Modelle. Derlei kritischer Stimmen hast du ja einige aufgezählt. Nur mit solchen Wissenschaftlern ist es möglich bestehende Modelle immer wieder gegenzuprüfen u. ggfs. zu verfeinern oder gar zu verwerfen.

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Philipp59  17.06.2019, 09:03
@Ivan69

Hallo Ivan,

vielen Dank für Deinen sachlichen Kommentar! Ich bin mir bewusst, dass das Gros der Wissenschaftler keinen Zweifel an der Richtigkeit der Theorie hat. Ich möchte aber auch betonen, dass die Evolutionsbiologie nicht zu den exakten Wissenschaften zählt und daher Belege immer einen gewissen Deutungsspielraum zulassen. Aber ich gebe Dir Recht, mehr geht in der Wissenschaft eben nicht!

Ich persönlich habe hohe Achtung vor den Leistungen und Erkenntnissen der Wissenschaft, doch was die Entstehung und Entwicklung des Lebens betrifft, kann ich ihr aufgrund meiner religiös geprägten Überzeugung und meiner eigenen Überlegungen nicht folgen.

LG Philipp

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Es gibt ernstzunehmende Wissenschaftler

Es gibt nicht DIE WISSENSCHAFT und DEN WISSENSCHAFTLER und Wissenschaft ist keine unfehlbare Religion. Es gibt zur Wissenschaft eine weitgehende Übereinstimmung unter Wissenschaftlern, dass sie in ihren Ergebnisse offen und kritisierbar sein sollte, aber nicht von unbelegbaren Dogmen besetzt. Und es gibt Wissenschaftler in unterschiedlichsten Fächern, die in Bezug auf Evolutionstheorien genauso Laie sind wie unsereins. Es gibt auch nicht DIE EVOLUTIONSTHEORIE. Da gibt es verschiedene Ansätze und selbstverständlich kommt auch dieses Fachgebiet durch Kritik und weitere Forschung voran.

Wenn jemand glaubt, einen durchaus zum Denken der Menschen vor langer langer Zeit informativen aber in sachlichen Aussagen uralten Mythos mit einem neuen scheinwissenschaftlichen Anstrich versehen zu müssen, kann man das ablehnen, genauso wie man jedes andere Glaubensdogma ablehnen kann. Wer nicht an ein Göttliches glaubt, ist eh raus aus dem Spiel. Wer an ein Göttliches glaubt, dem ist halt die Bürde gegeben, seinen Glauben mit teils gut belegten wissenschaftlichen Theorien zu harmonieren. Kreationismus ist der falsche Weg. Aber das muss jeder selbst wissen. Wissenschaftler beschäftigen sich in Theorien und Forschungen mit der ERFAHRBAREN Welt. Gott ist nur persönlich erfahrbar, nicht allgemeingültig und darum ist jede Scheintheorie, die über diesen Umweg Gott beweisen will, ein Irrweg.

Die Evolution ist Fakt, und wir erleben sie sogar täglich. Wenn nun die Evolution existierst und wenn es einen Gott gibt, dann darf auch ein religiöser Mensch annehmen, daß auf diesen Gott die Evolution zurückzuführen ist, aus der sich dann alles weitere entwickelt hat. So betrachtet ergibt sich dann allerdings eine Seltsamkeit, wenn religiöse Menschen ihren Gottesglauben verteidigen wollen, indem sie das Wirken ihres Gottes abstreiten.

Für nichtreligiöse Menschen gestalten sich die Dinge etwas einfacher, denn diese können durch einfaches Hinschauen erkennen, wie die Dinge laufen, und müssen sich nicht die Mühe machen, alte Märchen mittels Zirkelschlüssen als scheinbar wahr hinzustellen.

Dann gibt es da noch eine Überlegung für total Religiöse, bei der ich mir aber nicht sicher bin, ob sie zum Nachdenken motiviert oder mehr zum Generieren von Zornesausbrüchen:

Die Aussage "Gott ist Liebe, Wahrheit, Gerechtigkeit usw." wird von religiösen Menschen meiner Erfahrung nach nie abgestritten. Aber was ist, wenn Gott obendrein auch noch Evolution ist? Die Evolution abzustreiten wäre dann ja gleichbedeutend mit dem Abstreiten der Existenz eines Gottes.

Ich hoffe, hier ein paar weitere Denkanstöße zum Kreationismus gegeben zu haben, die Anlaß genug sein können, um den Kreationismus nicht ernst zu nehmen. Die logische Schlußfolgerung wäre dann, dann man auch Wissenschaftler nicht ernst nehmen kann, die den Kreationismus verteidigen.

Allerdings sind die Evolution betreffende Erkenntnisse sicher nicht vollständig, so daß es an dieser Stelle auch Gründe für Hinterfragungen mancher Details geben kann. Doch das berührt nicht den Fakt, daß es die Evolution gibt.

Die gibt es nicht

Ein Wissenschaftler der die Evolutionstheorie anzweifelt, ist nicht länger ein Wissenschaftler. Er ist nur noch ein Spinner der in der Wissenschaft nichts mehr zu suchen hat.

Es sei denn er hätte klare Beweise, welche die Evolutionstheorie widerlegen. Weil es solche Beweise nicht gibt und alle Beweise dafür sprechen, kann er nicht länger ein Wissenschaftler sein und muss damit leben, dass er fortan ein Spinner genannt wird.

Die gibt es nicht

Es gibt auch unter Akademikern und Forschern einen geringen Anteil von Kreationisten (unter Geisteswissenschaftlern ist er übrigens höher als unter Naturwissenschaftlern und unter Chemikern und Mathematikern höher als unter Biologen, Geologen und Physikern).

Es kann natürlich sein, dass ein kreationistischer Wissenschaftler solide Ergebnisse in seinem Fachgebiet produziert und wenn es um Evolution geht, auf Strohmänner und Polemik zurückfällt. Auf Forschungsergebnisse als sachliche Argumentationsgrundlage kann er sich hingegen nicht stützen und tritt in dem Moment darum auch nicht als Wissenschaftler auf, sondern eben als kreationistischer Ideologe.

Ein Beispiel für so eine Person ist Michael Behe, der z.B. in Texten der Zeugen Jehovas immer wieder auftaucht und in der Vergangenheit wohl tatsächlich immerhin genug geleistet hat, um eine Professorenstelle für Biochemie an einer Privatuniversität zu besetzen. Seine Äußerungen zur Evolution sind hingegen so grundfalsch, dass die übrigen Mitglieder seiner Abteilung sich genötigt sahen, sich öffentlich davon zu distanzieren.

In kreationistischen Veröffentlichungen werden außerdem tatsächliche Kreationisten oft gemeinsam mit nichtkreationistischen Wissenschaftlern zitiert, deren Aussagen veraltet oder aus dem Kontext gerissen sind (sog. Quote mining), um Authentizität vorzutäuschen den Eindruck zu erwecken, dass der Kreationismus in der Fachwelt eine breitere Basis hat als es tatsächlich der Fall ist.

stefanbluemchen  30.05.2019, 11:13

,,Ich bin davon überzeugt, dass die Evolutionstheorie, besonders das Ausmaß in dem sie angewendet wird, als einer der größten Witze in die Geschichtsbücher der Zukunft eingeht. Die Nachwelt wird sich wundern, wie eine so schwache und dubiose Hypothese so unglaublich leichtfertig akzeptiert werden konnte."

Malcolm Muggeridge, einst atheistischer Autor und Philosoph

“Wie können anorganische Moleküle biologische Informationen bekommen und weitergeben, damit eine Urzelle entstehen kann? An und für sich ein unlösbares Problem.” 

(Prof. Dr. Manfred Eigen, * 9. Mai 1927 in Bochum, Bio- bzw. Physikochemiker, 1967 Nobelpreis für Chemie)

 

“Es ist absurd und absolut unsinnig zu glauben, dass eine lebendige Zelle von selbst entsteht, aber dennoch glaube ich es, denn ich kann es mir nicht anders vorstellen.” 

(Ernest Kahane, 17.11.1964, Biochemiker, Vortrag in Cern bei Genf)

 

“Die Evolutionstheorie ist unbewiesen und unbeweisbar. Wir glauben aber daran, weil die einzige Alternative dazu der Schöpfungsakt eines Gottes ist, und das ist undenkbar.” 

(Sir Dr. Arthur B. Keith, 1866-1955, schottischer Anatom und Anthropologe)

 

“Wir schlagen uns auf die Seite der Wissenschaft, trotz der offenkundigen Absurdität mancher ihrer Konstrukte … denn wir können einen göttlichen Fuß in der Tür nicht zulassen.” 

(Prof. Dr. Richard C. Lewontin, 09.01.1997, Evolutionsbiologe, The New York Review)

 

“Die Evolutionstheorie ist eine weltweit anerkannte Theorie, nicht, weil sie bewiesen werden könnte, sondern, weil sie die einzige Alternative zur Schöpfung ist, an welche wir nicht glauben wollen.” 

Prof. Dr. James Dewey Watson, * 6. April 1928 in Chicago, Biochemiker, 1962 Nobelpreis für Medizin).

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DiegoderAeltere  30.05.2019, 13:38
@stefanbluemchen

Danke, dass du hier auch noch Beispiele lieferst, die meine ursprüngliche Antwort belegen. Ich gehe mal davon aus, dass du die Zitate aus einer kreationistischen Quelle übernommen hast, ohne ihre Richtigkeit zu prüfen, ja?

Nach wie vor gilt, dass Zitate allein keine Aussagekraft haben, wenn sie nicht durch die Tatsachenlage gestützt werden. Wenn Zitate aber aus dem Kontext gerissen sind, aus voreingenommenen Quellen stammen oder gar nicht nachverfolgbar sind, zeigen sie nur die Schludrigkeit oder Unehrlichkeit desjenigen an, der sich auf sie bezieht.

Malcolm Muggeridge ist eben nicht sein ganzes Leben ein Atheist gewesen, sondern zum Christentum konvertiert, er ist also keine neutrale Quelle. Außerdem ist er Journalist gewesen und hat nie eine naturwissenschaftliche Ausbildung genossen. Wieso sollte seine bloße Behauptung irgendeine Relevanz für die Forschung in diesem Bereich haben?

Manfred Eigen hat die chemische Evolution selbst erforscht und war sich bewusst, wo die Kenntnislücken in diesem Gebiet liegen und welche Schwierigkeiten es mit sich bringt, einen historischen Prozess zu verstehen, der vor Milliarden Jahren in einer völlig anderen Umwelt stattgefunden hat. Die chemische Evolution bezeichnet er darum als ein Problem, das man anpacken kann, und nicht als Unmöglichkeit, vor der man resignieren muss. Das ist der Geist wissenschaftlichen Arbeitens.

Das Zitat von Ernest Kahane ist außerhalb von kreationistischen Publikationen unauffindbar. Anscheinend geht es auf den Kreationisten Bruno Vollmert zurück, der es in seinem Buch Das Molekül und das Leben veröffentlicht hat. Vollmert war aber selbst nie beim besagten Vortrag anwesend, sondern hat nur eine mündliche Aussage eines Anwesenden (Hermann Schneider, ebenfalls ein Kreationist). Letztendlich lässt sich so nicht nachvollziehen, was Kahane wirklich gesagt hat.

Die Ursprünge des Zitates von Arthur Keith sind ebenfalls unklar. Von Keith stammt es jedenfalls nicht:

https://en.wikipedia.org/wiki/Arthur_Keith#Spurious_quotation

Das Zitat von Richard Lewontin ist aus dem Kontext gerissen. Lewontin will sagen, dass Wissenschaft ohne methodischen Materialismus nicht funktionieren kann. Nach dem Zitat geht es weiter:

(...) for we cannot allow a Divine Foot in the door. The eminent Kant scholar Lewis Beck used to say that anyone who could believe in God could believe in anything. To appeal to an omnipotent deity is to allow that at any moment the regularities of nature may be ruptured, that miracles may happen. 

Die absurden Behauptungen der Wissenschaft, die dem gesunden Menschenverstand zu widersprechen scheinen, auf die Lewontin sich zuvor bezieht, sind übrigens das Atommodell und die enormen Distanzen im Weltall; eben Dinge, die unvorstellbar erscheinen, die aber niemand anzweifeln kann, weil sie den Tatsachen entsprechen.

Hier der Originaltext von Lewontin:

https://www.drjbloom.com/Public%20files/Lewontin_Review.htm

Das letzte Zitat ist der Höhepunkt deiner Antwort. Nicht nur, dass es der falschen Person zugeschrieben ist (es stammt vom Zoologen David M. S. Watson, nicht von James Watson), es fehlt auch noch die Hälfte des ursprünglichen Zitats, ohne dass eine Auslassung gekennzeichnet werden würde.

Hier ist die ursprüngliche Veröffentlichung:

https://www.nature.com/articles/124231a0.pdf?platform=hootsuite

Die besagte Stelle (Auslassungen fett geschrieben) lautet:

Evolution itself is accepted by zoologists not because it has been observed to occur or is supported by logically coherent arguments, but because it does fit all the facts of taxonomy, of palaeontology, and of geographical distribution, and because no alternative explanation is credible. 

Die Auslassung verkehrt Watsons Aussage genau ins Gegenteil. Die Übersetzung des letzten Halbsatzes ist auch noch falsch. Watson schreibt, dass die alternativen Erklärungen unglaubwürdig sind, und nicht, dass er nicht an sie glauben will.

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stefanbluemchen  30.05.2019, 14:18
@DiegoderAeltere Die Australopithezinen

Kommen wir jetzt zu den Australopithezinen oder den "südlichen Affenmenschen", wie man sie auch nennt. Die Paläontologen konzentrieren sich gerade auf Afrika, wo wir von solch gewaltigen Namen hören wie Zinjanthropus boisei, Homo habilis, Skull 1470 und "Lucy", Donald Johansons neuesten Fund. Man lehrt uns und beteuert, daß es sich hierbei um die Vormenschen handele, aus denen sich die heutigen Menschen entwickelt haben.

Stimmt das? Es gibt da nämlich eine Anzahl von sehr ernsthaften Problemen. Lord Solly Zuckerman, einer der führenden Anatomen Englands, hat 15 Jahre damit verbracht, die Überbleibsel des Australopithecus zu untersuchen. Er ist zu dem Schluß gekommen, daß es sich um reine Affen handelt. Dr. Charles Oxnard, vorher an der Universität von Chicago und jetzt an der Universität von Südkalifornien, hat viele verschiedenartige Computeranalysen an den gefundenen Knochen unternommen und herausgefunden, daß die Australopithezinen nicht wie vorher angenommen aufrecht gingen, sondern eher langarmige Knöchelgeher waren. Also absolut keine Vormenschen, sondern ganz gewöhnliche Affen!

Lord Zuckerman sagte, wenn der Mensch sich wirklich aus einem Affenvorfahren herausgebildet hätte, dann wäre ihm das gelungen, ohne eine einzige fossile Spur zu hinterlassen. Welchen Eindruck bekommen denn Ihre Kinder in der Schule? Kürzlich belegte ein junger Mann an der Universität von Florida einen Kurs in Anthropologie. Er erzählte mir, daß er völlig überrascht gewesen war, als der Professor am Kursende die Aufrichtigkeit besaß, vor der gesamten Klasse einzugestehen, daß bei dem Stoff, den sie in diesem Semester durchgenommen hatten, es sich um reine Spekulation handelt und daß es nicht einen einzigen Beweis gibt, der für die anthropologische Lehre spricht.

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stefanbluemchen  30.05.2019, 14:20
@stefanbluemchen

Fortsetzung.

Pithecanthropus

Es mußte wohl jeder Student, der die Universität besuchte, geglaubt haben, er hätte den Durchbruch geschafft, wenn er das Wort "Pithecanthropus" aussprechen konnte! Wörtlich bedeutet es "aufgerichteter Affenmensch". Pithecanthropus wurde von dem Holländer Eugene Dubois entdeckt, der extra deshalb von Holland nach Java gegangen war, um einen Affenmenschen zu finden. Hier kann man gewiß naturwissenschaftliche Zielstrebigkeit vermuten, wenn einer um die halbe Welt reist, nur um einen Affenmenschen zu finden, und schwupp, ihn auch gleich gefunden hat.

Doch hätte Dubois seinen Fund niemandem gezeigt. Das einzige, was er gezeigt hätte, wäre der Plastikabdruck, den er von einem Schädelknochen gemacht hatte. Dubois hatte einen Oberschenkelknochen und ein Schädeldach gefunden. Es war sehr offensichtlich, daß der Oberschenkel menschlich war, und der Schädelknochen hatte affenähnliche Natur. In der Annahme, daß beide Knochen von ein und demselben Wesen stammten, fügte er sie zusammen und nannte das Gebilde Pithecanthropus erectus.

Aber Eugene Dubois verschwieg einige wichtige Tatsachen. Er erzählte zum Beispiel nicht, daß der Beinknochen etwa 50 Fuß stromabwärts vom Schädelknochen gefunden worden war. Er erwähnte auch nicht, daß auf gleicher Höhe wie den Schädel des Pithecanthropus er zwei menschliche Schädel gefunden hatte (bekannt als Wadjak 1 und 2), die eine Schädelkapazität von etwa 1550 - 1650 cm3 aufwiesen (wahrscheinlich mehr, als die meisten von uns haben).

26 Jahre lang hielt Dubois diese beiden sehr jungen Menschenschädel unter den Bodenbrettern seines Schlafzimmers versteckt. Er wußte, wenn es herauskäme, daß er sie auf gleicher Höhe gefunden hatte und sie womöglich gleich alt waren, könnte Pithecanthropus ganz sicher nicht der Ahnherr des Menschen sein. Kurz bevor Dubois starb, verriet er, daß der Schädel von einem Gibbon-Affen und nicht von einer Art Affenmensch stammte.

Der Neandertaler

Nun zu einer sehr berühmten sogenannten Entdeckung, dem Neandertaler. Ganz bestimmt haben Sie schon vom Homo sapiens neanderthalensis gehört. Im letzten Jahrhundert wurden im Neandertal bei Düsseldorf in Deutschland einige Skelette gefunden. Sie wurden von einem Paläontologen namens Boule rekonstruiert, und die daraus entstandenen Abbilder zierten im Laufe der Zeit mehr und mehr die Museen und Lehrbücher der ganzen Welt. Sicher werden Sie sich an irgendwelche Bilder, die Sie vom Neandertaler irgendwann einmal gesehen haben, erinnern. In gebückter Haltung, die Keule über der Schulter, mit einem Gang auf den Fußaußenkanten und seine Frau an den Haaren hinter sich herschleifend, lieferte seine Darstellung den Beweis: Er war der perfekte Affenmensch!

Später entdeckte man, daß der Neandertaler nicht nur Rachitis und Osteoarthritis hatte, was die gebeugte Haltung erklärte, sondern daß Boule zudem auch noch den Knochensatz, der ihm zur Arbeit zur Verfügung stand, so schief zusammensetzte, daß der Neandertaler nicht anders als wie ein Affenmensch aussehen konnte. Er baute die große Zehe so unmöglich ausgespreizt an das Fußskelett, daß man glaubte, es handelte sich um den gegenübergestellten Daumen eines affenähnlichen Fußes, weswegen der Neandertaler auch auf den Fußaußenkanten gegangen sein sollte.

Ohne Zweifel wollte Boule die Wesen so darstellen, daß sie ein affenähnliches Aussehen bekamen. Wissenschaftler haben heute herausgefunden, daß es sich hierbei um eine höchst abgefeimte Fälschung handelt. Und das ist wohl noch der mildeste Ausdruck. Dennoch gelang es, Millionen zu täuschen.

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DiegoderAeltere  30.05.2019, 19:04
@stefanbluemchen

Kannst du auch noch selber schreiben oder nur noch kreationistische Ergüsse copypasten?

Dein Kommentar hat nichts mit meinem Kommentar oder der ursprünglichen Frage zu tun, darum gehe ich darauf nicht näher ein, nur soviel: Hier wird auf völlig überholte Modelle Bezug genommen. Wie alt der Text ist, merkt man schon daran, dass heute ungültige Artnamen verwendet werden (Pithecanthropus, Zinjanthrous boisei) und "Lucy" als der neueste Fund Johansons bezeichnet wird. Lucys Entdeckung liegt heuer übrigens 45 Jahre zurück!

Du hältst es wohl nicht für nötig, den aktuellen Stand der Paläoanthropologie zu überprüfen, bevor du deine Pöbeleien in die Welt entlässt, oder? Andernfalls würdest du vielleicht wissen, wie viele hominine Arten bekannt sind und was man über ihre Verwandtschaftsbeziehungen und Merkmale weiß.

Wie wäre es denn, wenn du dich zu meiner Antwort auf deinen ersten Kommentar äußern würdest anstatt weiter Texte zu kopieren, die du selber nicht verstehst?

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