Gibt es einen evolutiven Vorteil für Frauen, markante Gesichtszüge zu haben?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Katha,

gibt es mit Sicherheit - ich denke hier spontan an die SPD-Politikerin Regine Hildebrandt (1941-2001), die sehr markante Gesichtszüge hatte und auch eine sehr markante Stimme mit einem charakteristischen Redestil - ich fand sie übrigens Klasse! Hier ist ein sehr unterhaltsamer Ausschnitt aus der Talkshow "Zimmer frei" ... die ganz hohe Schule!

https://www.youtube.com/watch?v=bVuQibjs09Y

Dann hat sie mal mit Alfred Biolek in "Alfredissimo" gekocht - zwei starke Menschen zusammen am Herd. Es ist sehenswert und Regine Hildebrandt kam super rüber, Bio natürlich auch.

https://www.youtube.com/watch?v=AYZYGusnvqk

Regine Hildebrandt war eine große Sympathieträgerin und kam bei vielen Leuten super an - sogar bei denen, die nicht zu den Freunden der Sozis zählen. Sicher auch durch ihre sehr spezielle Art und ihre ganz eigene Ausstrahlung.

Will sagen: Frauen mit markanten Gesichtszügen bleiben in Erinnerung, werden ernst genommen und nicht als irgendwelche primitiven, oberflächlichen Discomiezen und Dutzend-Gesichter angesehen. Solche Frauen geraten an ehrliche Partner, die tiefsinnig genug sind und intelligent genug, um sie zu verstehen und mit ihnen auf einer Ebene sind. Manchmal später, aber dafür umso passender. Evolutiv ist das dahingehend ein Vorteil - also meiner Meinung nach - dass sie kaum an schlechte Männer geraten, die oberflächlich und primitiv sind und es im Leben daher leichter haben, vielleicht auch beruflich, weil sie wieder erkannt werden und nicht eines von hundert Hühnern auf der Stange sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Im grunde genommen war das einfach schon immer so. Selbst damals die Neanderthaler, konnte man anhand ihrer Gesichtsknochen unterscheiden. Vielleicht ist das eventuell ein Grund, um im wesentlichen Merkmale dem Geschlecht zu zuordnen (heißt natürlich nicht, das jeder Mann markante und jede Frau weiche Geischtszüge besitzen, das ist dann auch wieder Frage der Genetik)

Du meinst man konnte anhand der Gesichtsknochen Geschlechter trennen? Oder was meinst du mit unterscheiden?

0
@KathaHohenfels

Naja Knochen allgemein, aber man hat schon damals festgestellt, das auch Gesichtsknochen, sehr hilfreich in der Indentifizierung sein können. Bei Frauen kommen natürlich noch ausgeprägtere Beckenknochen und sowas hinzu, aber Knochenstrukturen, können einen ziemlichen großen Aufschluss geben.

2
@KathaHohenfels

Was ich noch sagen wollte, Attraktivität ist auch Gebietsabhängig. Nicht in jedem Teil der Welt, werden unbedingt weiche Gesichtszüge gefeiert, in manchen Regionen gibt es andere Schönheitsideale.

2

Gesichtszüge sind nur ein Teil des gesamten Erscheinungsbild und das Erscheinungsbild ist nur ein Teil eines Gesamtbildes, welches mitunter durch Charakter und Moralvorstellungen auch über die Äußerlichkeiten hinausgeht. Ein Mensch mit vermeintlich weniger attraktiven Gesichtszügen kann trotzdem ein schönes Gesamtbild abgeben, aber auch attraktive Details aufweisen, die über andere Proportionen hinwegsehen lassen. Außerdem spielt es beim Kennenlernen ebenfalls eine Rolle, wie stimmig und harmonisch die Gesichtszüge generell wirken. Wie ist die Mimik, wie ist der Augenkontakt, welche Gesichtszüge sind besonders auffällig oder werden gar unbewusst in Szene gesetzt? Und das sind wie gesagt nur Äußerlichkeiten - der Charakter, der in der Realität eine mindestens so große Rolle spielt, ist ja in dieser Betrachtung gar nicht erst behandelt worden.

Gesichtszüge sind Teil der genetischen Variationen, aber es gibt eben bei den Vorlieben und auch bei dem, was man bei der Partnerwahl unter anderen Vorzügen noch an "Nachteilen" toleriert, durchaus üppige Bandbreiten. Es mag sein, dass man in Studien, wo man Probanden Fotos oder stillschweigende Models zeigt, herausfindet, dass weiche Gesichtszüge tendenziell attraktiver sind. Aber das sind alles sogenannte "ceteris paribus" (unter sonst gleichen Bedingungen) Untersuchungen. In der Realität begegnet man unterschiedlichen Gesichtern niemals "unter sonst gleichen Bedingungen".

Aber müssen nicht markante Gesichter einen Vorteil haben? Oder warum haben sie sich dann bis heute durchgesetzt? Liegt das nur daran, dass man wegen anderen Eigenschaften darüber hinwegsehen konnte?

Lg

0
@KathaHohenfels

Nö. Was sind "markante" Gesichter? Ich denke, da sollte man nicht zwischen "feminin" und "maskulin" sondern zwischen "jung" und "alt" unterscheiden. Junge Gesichter sind attraktiver (zumindest junge Frauengesichter für Männer). Bei Frauen tickt aufgrund der zahlenmäßigen Begrenztheit der Eizellen die biologische Uhr "strenger" als bei Männern, sodass es für Paare evolutionär erfolgreicher ist, "junge geschlechtsreife Frauen" attraktiver zu finden. Wenn man jetzt aber mal aus hypothetischen Gründen* die rechtlichen Rahmenbedingungen außer Acht lässt, sind "junge geschlechtsreife Frauen" noch in einem Alter (der Zyklus setzt ja häufig in der ersten Hälfte des zweiten Lebensjahrzehnts ein), wo der Körper noch wächst und die Gesichtzüge noch nicht voll ausgeprägt sind. Salopp gesagt, "kauft man dann die Katze im Sack", man weiß bei einer dermaßen jungen Partnerin halt einfach nicht genau, wie sie mit 20, 30, 50 Jahren aussieht.

Ähnlich ist das ja auch bei anderen genetischen "Defekten", die erst im höheren Alter zu Risikofaktoren werden. Ich habe zum Beispiel genetisch bedingt erhöhte Lipoprotein(a)-Werte, was mein Risiko für Herzkreislauferkrankungen erhöht. Andere haben vielleicht ein höheres genetisches Risiko für Alzheimer oder Parkinson. Solche Erkrankungen passieren aber oft erst, nachdem man Nachwuchs gezeugt hat, sodass sie evolutionär noch im Genpool vorhanden sind.

Sorry, wenn das jetzt in irgendeiner Art sexistisch klingt. Falls dem so ist, möchte ich mich vorab schonmal dafür entschuldigen und versichern, dass ich es nicht diskriminierend meine sondern mich nach bestem Wissen und Gewissen ausschließlich nach mir als Laien bekannten evolutionären Überlegungen orientiert.

*in der Realität darf man die rechtlichen Rahmenbedingungen selbstverständlich nicht außer Acht lassen. Aber diese Rahmenbedingungen, vor allem die der Selbstbestimmung gibt es leider erst so kurz, dass sie sich evolutionär noch nicht bemerkbar machen konnten.

1

Ich denke, dass es vorwiegend Literatur über markante Männergesichter gibt.

Es ist vielleicht in manchen Köpfen so verankert, dass ein markantes Kinn Durchsetzungskraft, Energie, Kraft, Ausdauer kennzeichnen.

Es kann von Vorteil sein, wenn man solche positiv besetzten Eigenschaften zugeordnet bekommt 😉

Aber das ist natürlich nicht so, es gibt auch zarte, romantische, schüchterne Frauen mit markantem Kinn.

Einen evolutiven Sinn kann ich nicht dahinter sehen.

Manche Männer stehen eben auf herbere Gesichtszüge. Die Frau kann trotzdem sehr feminin sein. Es gibt auch Frauen mit breiteren Schultern ohne weniger feminin zu wirken.

Sind herbere Gesichtszüge markanter?

Die wenigsten stehen auf markante Gesichtszüge, also ist das kein evolutiver Vorteil für die Frau, solche zu haben.

0
@KathaHohenfels
ist das kein evolutiver Vorteil für die Frau

Aber offenbar auch kein Nachteil. :)

Den Unterschied herb und markant habe ich nicht so genau genommen. Was verstehst du unter markant? Ich verstehe darunter eher "hart" oder vermeintlich maskuliner. (mir fällt grad kein Promi-Beispiel ein...)

0
@DonkeyShot

Es ist ein Nachteil, da Frauen, die als attraktiv gelten, evolutiv sowie auch im Berufsleben Vorteile haben.

Unter markant verstehe ich rechteckiges Gesicht, ausgeprägte Kinnpartie.

0
@KathaHohenfels

Ich bezweifle nicht, dass attraktive Frauen Vorteile haben, aber deine Frage scheint vorauszusetzen, dass markantere Züge weniger attraktiv seien und es deshalb eine andere Grund für deren Existenz geben muss. Der Vorteil ist die Attraktivität, und die ist bei beiden gegeben, nur die Häufigkeit ist eine andere. Ich sehe keinen anderen Vorteil, aber wie gesagt auch keinen Nachteil.

0
@KathaHohenfels

sry, ich nochmal: Die Frage nach dem Vorteil verstehe ich nicht. Bezogen auf die Evolution geht es um die Weitergabe der Gene. Da nicht alle Frauen mit markanten Gesichtszügen als Jungfrau sterben, gibt es sie einfach. Dieses Merkmal ist nicht relevant genug. Es gibt keinen Vor- oder Nachteil, der über die Existenz entscheidet, sondern es ist einfach eine mögliche Variante.

0
@DonkeyShot

Vielleicht sterben sie doch eher als Jungfrau. Mein Opa hatte diese Gesichtsform, mein Pa hat sie geerbt und alle seine Kinder (ich, 2 Brüder). Meine Ma hatte eine andere Gesichtsform.

Meinst du, dass es unter markanten einfach weniger attraktive Menschen gibt als unter "weichen"?

0
@KathaHohenfels

Der Statistik nach wird's schon so sein, dass eher die "weichen" als attraktiv empfunden werden, wie du ja schon selbst angeführt hast. Vielleicht gibt es aber einfach mehr davon. 🤷‍♂️

Dieselbe Frage könnte man bei Blondinen/Brunetten stellen. Da sehe ich auch keinen Vorteil. Es gibt beides und keinen Grund, dass eine Variante ausstirbt. Na vllt irgendwann mal.... ;)

1