Gibt es eine oder sogar mehrere Dinge, die eure Eltern in eurer Erziehung richtig vergeigt haben oder hätten besser machen können?
Wenn ihr auf eure Kindheit und Jugend zurückschaut: gibt es etwas, von dem ihr sagen würdet, dass eure Eltern es hätten besser machen können? Habt ihr vielleicht bis heute noch Konflike wegen etwas?
10 Antworten
Meine Mutter war sehr wahrscheinlich zu locker mit mir, hat mir eigentlich alles durchgehen lassen: Schule schwänzen, schlechte Noten bzw. nicht für die Schule lernen, die ganze Nacht PC spielen, mit 13 Alkohol trinken und die halbe Nacht draußen rumrennen,... Sie steckte ihre Energie lieber in ihre Liebensbeziehungen. Als dann noch mein Bruder auf die Welt kam, kümmerte ich mich hauptsächlich um ihn. Dafür war ich schon sehr früh selbstständig, was bei meinen jüngeren Geschwistern nicht der Fall ist. Trotzdem habe und hatte ich immer eine gute Beziehung zu ihr, habe ihr auch als Kind nie vorgeworfen dass ihre Männergeschichten ihr wichtiger waren und hatte schon damals immer versucht Verständnis dafür aufzubringen. Heute gibt Sie sich die Schuld, dass ich später Heroinabhängig geworden bin und andere Drogen konsumiert habe. - Ich tue das nicht.
Als ich kleiner war, so 3 oder so, da hatte ich oft Wutanfälle, die auch in übergeben geändet haben
Meine Eltern haben da irgendwas falsch gemacht
Dann sind die zur Erziehungsberatung gegangen und danach ging's
Also ich weiß davon nichts mehr, aber joa
Sie haben mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln und Informationen durchaus ihr Bestes versucht. Und ich bin mir sehr sicher, dass sie uns nicht absichtlich irgendwas Böses wollten, sondern uns durchaus lieb hatten und haben.
Dennoch war das eine oder andere dabei, was trotz aller positiven Absichten eben nicht so gut war und Nachwirkungen bis heute hat, ja. Und leider sehe ich mich hier oft mit dem typischen Konflikt mit Boomer-Eltern konfrontiert, dass diese Generation doch arge Probleme damit hat, das an genau diesen Stellen einfach mal zu akzeptieren und hinzunehmen, ohne sich direkt dafür rechtfertigen zu wollen oder gar sauer zu werden und komplett dicht zu machen. Dabei ist eigentlich alles, was ich mir wie viele andere meiner Generation dabei wünschen würde, ein simples "Ich sehe, dass das nicht gut für dich war und es tut mir leid.". Nicht mehr, nicht weniger, nur das. Ohne "Ja, aber..." oder "Wir hatten es ja auch viel schwerer als alle vor und nach uns!" oder "Stell dich doch nicht so an!".
Es war wirklich in Ordnung und im Gegensatz zu vielen etwa Gleichaltrigen aus meiner Heimatstadt war meine Erziehung absolut gewaltfrei. Es gab auch keinen Klaps oder sonst was und der Umgangston war immer sehr gepflegt und wertschätzend.
Allerdings war es bei uns zuhause extrem konservativ - das war oft einengend und nicht immer sehr angenehm. Das hat manchmal zu "komischen" Situationen geführt, aber im Ganzen bin ich meinen Weg bisher gut gegangen. An sich muss ich da keine Vorwürfe machen.
Meine Eltern waren beruflich sehr eingespannt, deshalb bin ich meist bei meiner Oma aufgewachsen. Die konnte mir natürlich nicht so viel beibringen, außer Hausarbeit, Anstand, Betragen, Höflichkeit und Pünktlichkeit.
Aber viele Alltagssachen, gerade was politische Ansichten und auch einiges anderes, das fehlte. Musste ich mir recht mühsam erarbeiten. War aber im Nachhinein kein großer Fehler, war schon sehr früh selbständig und habe mir viele Sachen angelesen und abgeschaut.