Gab es Moses wirklich?

Das Ergebnis basiert auf 48 Abstimmungen

Ja 69%
Nein 23%
Ich denke so darüber 8%

19 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich denke so darüber

Ich habe Fachartikel darüber gelesen. Gemäss heutigem Stand weiss man, dass die ägyptischen Pharaonen sehr wohl Leute verschiedener Herkunft auf ihren Baustellen beschäftigt haben.

Allerdings haben sie niemanden versklavt.

Ausserdem glaubt man in der Forschung, dass es doch eher unwahrscheinlich sei, dass eine Gruppe von Nomaden aus dem Gebiet am Jordan bis nach Ägypten gekommen sein könnte. Die hätten ja auch auf diesem Wege die ganze Wüste durchreisen müssen, und gemäss Bibel benötigten sie 40 Jahre dafür!

Nichts desto trotz finde ich die Geschichte von Moses grossartig! Sehr dramatisch und auch inspirierend.

Ignatius1  04.02.2024, 20:22

Quelle diese Theorie?

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LastDayofEden  04.02.2024, 20:52
@Ignatius1

Ich kann das Heft sehr empfehlen! Es trägt die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus Geschichte und Archäologie zur Zeit, in der die Bibel (AT und NT) entstand und beleuchtet Hintergründe und Umstände.

Wirklich hochinteressant (man muss nicht religiös dazu sein)!

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Ja

Davon kann man wohl getrost ausgehen.

Das Buch Exodus ist ja die Historische Überlieferung des Volkes Israel .

Die Deutung der Figur des Mose und die Versuche, sie historisch zu verorten, haben über die letzten Jahrhunderte nicht nur Exegeten beschäftigt, sondern auch Historiker, Literaten, Philosophen, Ägyptologen usw.
Im 20. Jahrhundert haben Exegeten und vor allem Bibelhistoriker vorwiegend die Funktion und die Rolle des Mose in der Entstehung Israels und seiner Religion in den Mittelpunkt der Fragestellung gerückt. Dagegen ist ein Verständnis des Mose als „mythologisches Konstrukt“ von führenden Alttestamentlern wie Harrison weitgehend aufgegeben worden. [38] Eine solche Auffassung war seit der Aufklärung noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts durch Autoren wie  de WetteWincklerJensen vertreten worden. [39]
Über die Rolle des Mose
In der neueren historischen Forschung wurde Mose vorwiegend als Volks- oder Religionsgründer, als Gesetzgeber oder Reformator aufgefasst. [40] Für  Martin Noth war jedoch das Verständnis des Mose als Gesetzgeber und Religionsstifter an die „deuteronomisch-deuteronomistische Literatur“ gebunden, und zwar hauptsächlich an die Episode des Bundesschlusses am Sinai. [41] Die Erzählungen des Pentateuch seien das Ergebnis einer nachträglichen „Angleichung“, die unter anderem die Figur des Mose in alle Episoden vom Auszug aus Ägypten bis zur Ankunft in Palästina mitaufgenommen habe – auch in Erzählstoffe also, die ursprünglich nichts mit Mose zu tun hatten. Somit sei mit Bezug auf den historischen Gehalt keine der im Pentateuch enthaltenen Episoden besonders hervorzuheben. Noth zufolge sei jedoch die Notiz von dem jenseits des Jordans gelegenen Grab des Mose ( Dtn 34,5.6a.8  EU) diejenige, die am ehesten einen historischen Kern besitze: Demzufolge gehöre Mose „in den Zusammenhang der Vorbereitung der  Landnahme der mittelpalästinischen Stämme“ hinein. [42]
 Die  Päpstliche Bibelkommission bekräftigte 1906 die traditionelle Auffassung, dass Mose den ganzen Pentateuch verfasst habe. Er habe das Werk nicht unbedingt eigenhändig niedergeschrieben oder diktiert, aber das Werk der Schreiber gebilligt ( De mosaica authentia Pentateuchi).
https://de.wikipedia.org/wiki/Mose

Lg ⚘

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Katechistin Theologische H.Schule
Ja

In den Legenden um seine Person gibt es ein paar Auffälligkeiten die so ungewöhnlich sind, dass man sich die wohl eher nicht ausgedacht hat, sondern sie eher auf einen historischen Kern zurück gehen. Wie zB sein ägyptischer Name.

Ich denke so darüber

Es ist völlig unklar, ob es sich überhaupt um eine historische Person gehandelt hat.

Damit besitzt die historische Charakterisierung Moses als Gesetzgeber keine Grundlage mehr, sie erweist sich vielmehr als das Bild einer späteren Epoche, das nicht einmal am Anfang der alttestamentlichen Mosebilder gestanden hat.

...

Wie sehr Mose im historisch Ungewissen verschwindet und dafür das Legendarische hervortritt, zeigen exemplarisch die Notiz über seinen Grabplatz und die Geburtserzählung. 

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Die Geburtserzählung ist hingegen eine Adaption der Geburtslegende des 2235-2180 v. Chr. herrschenden → Sargon von Akkad. Die Übereinstimmungen zwischen beiden Texten sind frappant (AOT 234f.; ANET 119; → Säugling mit dem Text der Geburtslegende).

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Angesichts des Quellenbefundes ist eine historische Profilierung Moses unmöglich.

Quelle: bibelwissenschaft.de

Auch Jesus bezog sich auf Moses, außerdem ist das gesamte Judentum auf Moses aufgebaut.

Mehr Beweise sind Zusatz by Gods Grace.